Kurzbeschreibung:
Lübeck 1806: Die Thuraus sind eine Familie, die durch den Handel mit Wein reich und mächtig geworden ist. Ihre Tochter Femke aber, deren meeresgrüne Augen schon so manchen fasziniert haben, zaubert aus dem Bernstein, den sie am Ostseestrand sammelt, wahre Meisterwerke, denen man sogar magische Fähigkeiten nachsagt. Als die Familie aufgrund der Bedrohung durch Napoleons Truppen in wirtschaftliche Bedrängnis gerät, ist es Femkes Talent, das den Thuraus das Überleben sichert. Femke ahnt nicht, dass sie ein Findelkind ist und dass ein dunkles Geheimnis in ihrer Herkunft sie mit dem Stein verbindet, der ihr Schicksal ist...
Meine Rezension:
Die Geschichte spielt in Lübeck im frühen 19. Jahrhundert. Sie handelt von Femke, einem Findelkind, das bei der angesehenen Lübecker Familie Thurau aufwächst, die erfolgreich Weinhandel betreibt. Schon früh entdeckt Femke ihre Leidenschaft für Bernstein und als ein alter Meister ihr Talent fürs Bernsteinschnitzen erkennt, lässt er sie in seiner Werkstatt schnitzen.
So wächst sie behütet auf, doch dann naht der Krieg und ihr Leben gerät aus den Fugen. Durch ihr Bernsteinschnitzen kann sie ihrer Familie das Überleben sichern, als der Vater sich geschäftlich übernommen hat. Als Johannes, ihr Freund aus Kindertagen, den sie sehr liebt, in Gefangenschaft gerät, kann sie auch ihn durch ihre Künste retten, muss aber einen hohen Preis dafür bezahlen.
Als das Bernsteinrohmaterial zu Ende geht, trifft sie eine Entscheidung und macht sich alleine auf den Weg, Bernstein zu sammeln. Die Reise wird beschwerlich und abenteuerlich und sie kann nicht ahnen, was passiert und wen sie auf der Reise findet...
Das Leben von Femke ist eng mit dem Bernstein verbunden und die Autorin schafft es, die Kunst des Bernsteinschnitzens und die beschwerliche Suche nach Rohmaterial vor dem Auge des Lesers (oder Hörers) entstehen zu lassen und die Magie des Bernsteins zu vermitteln. Das Kriegsgeschehen wird nicht zu sehr in den Vordergrund gestellt, eher die Folgen für Femke und ihre Familie werden beschrieben. Die Geschichte ist mit leichter Hand erzählt, allerdings war mir das "zufällige" Treffen bei ihrer Reise doch etwas zu weit hergeholt und nicht sehr glaubwürdig. Auch ihre weiteren Erlebnisse auf der Reise, auf der sie doch sehr viel Glück hat, obwohl es zur damaligen Zeit sicherlich nicht üblich und durchaus gefährlich war als Frau alleine zu reisen, fand ich teilweise etwas unglaubwürdig.
Aber insgesamt hat mir die Geschichte viel Freude gemacht Bernstein-Schmuck werde ich von nun an mit anderen Augen sehen
Die Sprecherin Melanie Manstein hat mir insgesamt gut gefallen. Allerdings musste ich mich anfangs daran gewöhnen, dass sie so liest, als ob sie stets dabei lächeln würde (ich weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken soll). Nach einer Weile fühlt man sich mit ihrer Stimme aber sehr wohl und lauscht gerne. Furchtbar fand ich die Interpretationen von Kinderstimmen, aber die gab es glücklicherweise nur sehr selten.
Ich würde mir also gerne auch weitere Hörbücher mit Melanie Manstein anhören, aber nur, wenn es in dem Roman kaum Kinder gibt
Ein schönes Hörbuch mit einer interessanten Geschichte, dem ich gerne gelauscht habe.