Eine Nachricht von Amazon ...

  • Soeben traf eine Mail vom Amazon-Kundenservice ein, die wohl an alle "Top-Rezensenten" erging. Hintergrund scheint zu sein, dass sich einige dieser Top-Rezensenten über das Kommentar- und Diskussionssystem von Amazon ziemlich beharken. Darüberhinaus nutzen einige von ihnen wohl das Hilfreich-Markierungsdingens, um Rezensionen anderer Rezensenten systematisch abzustrafen. Nun droht Amazon solchen Leuten mit dem Ausschluss, aber keineswegs nur vom Rezensenten-System, sondern grundsätzlich als Kunden. Gut gedacht ist nicht notwendigerweise gut gemacht, möchte ich da anmerken. Mich nervt das Kommentarsystem bei Amazon. Eine Rezension ist eine Rezension, die für sich stehen sollte. Ich kann sowohl auf Applaus, als auch auf kritische Anmerkungen dazu gut verzichten. Und niemand muss anderen dabei helfen, eine Rezension zu verstehen. Sollen sie doch selbst welche schreiben. Und das Diskussionssystem wird ohnehin nur für Eigenwerbung genutzt - von Autoren aus den Niederungen des Selbstverlagswesens. Mein Vorschlag: All den Quatsch einfach abschalten.


    Und hier die fragliche Mail:


    Guten Tag,


    wir schreiben Ihnen als einem unserer Top-Rezensenten heute mit
    Informationen zu unserer Rezensionsfunktion und unseren Diskussionsforen.


    Zunächst möchten wir uns nochmals für Ihre Rezensionsbeiträge auf
    Amazon bedanken, mit denen Sie viele Kunden unserer Website unterstützen,
    die richtige Kaufentscheidung zu treffen.


    Unsere Plattform soll allen Kunden zum fairen und offenen
    Meinungsaustausch dienen und wir erwarten von Teilnehmern eben diese
    Fairness sowie einen angemessenen Umgangston. Dabei möchten wir so wenig
    wie möglich in Diskussionen oder Rezensionen eingreifen – weder über
    die technischen Möglichkeiten unserer Plattform noch über manuelle
    Eingriffe. Wir möchten unsere ehrlichen Kunden und Rezensenten nicht für
    die Unaufrichtigkeit einiger weniger Besucher unserer Plattform bestrafen.



    In den letzten Monaten ist jedoch zwischen einigen der Top-Rezensenten ein
    Streit entfacht, der sich zum einen in Form von Serienabklicken von
    Rezensionen anderer Kunden, zum anderen in Kundenforenbeiträgen und
    Rezensionen äußert, die nicht unseren Teilnahmebedingungen entsprechen.


    Wir haben uns daher entschieden, ab sofort jedes Kundenkonto solcher
    Rezensenten und Forumsteilnehmer zu schließen, die weiterhin in
    inakzeptabler, verleumderischer oder anderweitig gegen unsere
    Teilnahmebedingungen verstoßender Art auf unserer Website kommunizieren.


    Mit der Schließung eines Kundenkontos ist zum einen keine Nutzung der
    Amazon-Verkaufsplattform mehr möglich, ebenso können keine Rezensionen
    und Forenbeiträge mehr verfasst werden. Mit der Schließung des
    Kundenkontos erfolgt außerdem die Löschung aus der Top-Rezensentenliste.



    Ebenso werden wir zum Schutz unserer Mitarbeiter auch die Konten solcher
    Rezensenten schließen, die in der Kommunikation mit unserem Kundenservice
    sowie weiteren Mitarbeitern unsachliche, beleidigende und gehässige
    Äußerungen gegenüber unseren Mitarbeiter treffen – ob mündlich oder
    in Schriftform.


    Ich bitte Sie um Verständnis für diesen Schritt und hoffe auf eine
    zukünftige konstruktive Zusammenarbeit. Wir bitten außerdem zu
    berücksichtigen, dass jegliche Anfragen zu diesem Thema ausschließlich
    von unseren Kundenservice bearbeitet werden. Unsere Mitarbeiter sind mit
    dem Vorgang vertraut und können dementsprechend alle Anfragen bearbeiten.
    Bitte sehen Sie von Anrufen in anderen Unternehmensbereichen ab –
    jegliche Anfragen werden an unseren Kundenservice weitergeleitet.


    Sie erreichen uns jederzeit über das Kontaktformular auf unseren
    Hilfe-Seiten (http://www.amazon.de/hilfe). Auf jeder unserer Hilfeseiten
    finden Sie das Kästchen "Kontaktieren Sie uns".


    Freundliche Grüße,

  • Zitat

    Original von Tom
    Gut gedacht ist nicht notwendigerweise gut gemacht, möchte ich da anmerken.


    Das trifft hier, aber nicht nur hier, zu.



    Zitat

    Original von Tom
    Mich nervt das Kommentarsystem bei Amazon. Eine Rezension ist eine Rezension, die für sich stehen sollte. Ich kann sowohl auf Applaus, als auch auf kritische Anmerkungen dazu gut verzichten. Und niemand muss anderen dabei helfen, eine Rezension zu verstehen. Sollen sie doch selbst welche schreiben.


    :write Ich habe des Öfteren den Eindruck, daß negative Bewertungen von Rezensionen dem eigenen Ego des Button-Drückers bzw. Unterstützung dessen eigener Meinung, bösartig formuliert der Unterdrückung abweichender Meinungen dienen. Denn manches "nicht hilfreich" ist selbst "nicht hilfreich".



    Zitat

    Original von Tom
    Ebenso werden wir zum Schutz unserer Mitarbeiter auch die Konten solcher
    Rezensenten schließen, die in der Kommunikation mit unserem Kundenservice
    sowie weiteren Mitarbeitern unsachliche, beleidigende und gehässige
    Äußerungen gegenüber unseren Mitarbeiter treffen – ob mündlich oder
    in Schriftform.


    :gruebel Könnte das der eigentliche Grund sein, Stichwort "Diskriminierung am Arbeitsplatz"? Vielleicht wurden Mitarb. von Amazon "angegangen", und jetzt muß Amazon als Arbeitgeber auf Grund der Gesetzeslage etwas zum Schutz der Mitarb. tun?


    Denn das Schließen der Kundenkontos bedeutet, wenn auch geringen aber immerhin, Umsatzverlust für Amazon. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die nur, weil ein paar Rezensenten sich gegenseitig niedermachen, auf die Möglichkeit vom Umsatz verzichten.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Hallo, SiCollier.


    Zitat

    Denn manches "nicht hilfreich" ist selbst "nicht hilfreich".


    Diese Funktionalität wird m.E. ohnehin oft missverstanden. Grundsätzlich werden positive Rezensionen sehr viel häufiger als "hilfreich" markiert, und das liegt meiner Meinung nach daran, dass hier die Fans zuschlagen. Sie interpretieren das "Hilfreich" als: Ja, ich finde das Buch auch gut.


    In Amerika ist die Amazon-interne Community noch stärker ausgebaut als bei uns - man unternimmt dort offenbar den Versuch, um die Rezensenten herum ein "social network" aufzubauen. Vermutlich wird das auch irgendwann zu uns kommen. Aber hier rächt sich, dass Amazon zwar die Rezensionen (wenigstens stichprobenartig, teilweise auch automatisch) prüft, aber nicht die Kapazitäten hat, um die lästigen Kommentare und Diskussionen zu überwachen (die meiner Meinung nach völlig überflüssig sind - Bücherforen sind dafür sehr viel besser).


    Ich habe keine Ahnung, was da genau ablief, aber es muss haarig gewesen sein, wenn sich der Online-Buchriese zu solchen Schritten genötigt sieht. Andererseits sollte man auch nicht vergessen, dass die Rezensenten die gesamte Plattform erheblich aufwerten, und das ohne jede Gegenleistung. Solche Leute, die mehrere hundert Rezensionen verfasst haben, dann vollständig zu verbannen, weil sie ein System falsch verstanden haben, von dem nur Amazon profitiert (und, natürlich, die anderen Kunden) - das ist sehr hart.

  • Hallo Tom,
    ich habe zum ersten Mal sehr interessiert die Kommentare zu den Rezis gelesen, als Limit von Frank Schätzing erschien. Da wurden doch bei Amazon tatsächlich zwei Tage nach dem Erverkaufstag Rezensionen vom "angeblich" gelesenen Buch erstellt.
    Da kommt man doch ins grübeln, nicht wahr? Zumal wenn man sich die ersten Limit-Rezensionen damals angeschaut hat. Eigene Meinungen kamen es da nicht so richtig, mir kam es vor als ob man die ersten Journalisten Meinungen gelesen und dann als eigene Meinung zusammengefaßt, mal eben erstellt hat. Dazu gab es entsprechende Kommentare, was ich sehr gut nachvollziehen konnte. Einige Rezensionen wurden danach übrigens bearbeitet. Leider habe ich nicht die Zeit und die Muße so etwas öfter nachzuschauen. Die Kommentarfunktion fand ich in dem Moment aber gut und richtig, damit Rezensenten (übrigens auch Top-Rezensenten) damit nicht durchkommen.
    Ich habe übrigens damals bei Ki-Wi nachgefragt, ob die Leute alle Vorabexemplare hatten, weil es so merkwürdig war, was von Ki-Wi mit nein beantwortet wurde. :wave

  • Zitat

    Original von Tom
    Ergänzung: Mindestens drei Rezensenten hat's wohl schon erwischt, jedenfalls bin ich heute vom gestrigen Rezensenten-Rang 69 auf 66 vorgeschnellt. :grin


    Der Sprung kam daher, weil sich "weiser111", "Apicula", "exciter" und "Woodstock" aus der Liste (click) haben austragen lassen. Eben wegen dieser Situation - der Amoklauf einiger sog. "Top" Rezensenten, die das Kommentarfeld zumüllen und ohne Ende "nicht hilfreich" klicken.


    Ich würde diesen Faden gern mit dem Amazon Rezensenten-Forum verlinken, ist das in Ordnung?

  • Hallo, Wolke.


    Ich mag niemanden namentlich nennen, aber bei einigen "Top-10-Rezensenten" riecht es intensiv nach Manipulation. Mal davon abgesehen, ob es jemand wirklich schafft, zwanzig Bücher pro Woche zu lesen, sind viele Rezensionen inhaltlich komplett aussagefrei - abgesehen von den Informationen, die man Buchhandelsbroschüren und Klappentexten entnehmen könnte. Einige Rezensenten weisen verblüffend konstante "Hilfreich"-Werte über mehrere Dutzend Produkte hinweg auf. Erstaunlich, dass immer exakt 16 Leute die Rezis von XY gut finden. ;-)


    Ärgerlich ist, wenn man, ohne sich für diese blöde Rangliste überhaupt großartig zu interessieren*, mit diesen Leuten in einen Topf geworfen wird. Deren Selbstbewusstsein offenbar so angeschlagen ist, dass sie sich über manipulierte Plätze auf bedeutungslosen Listen aufwerten müssen. Ich glaube, ich werde dem Beispiel aus der von Kamelin verlinkten Diskussion folgen und darum bitten, aus dieser Rangliste entfernt zu werden.


    (* ich nehme meine "Position" nur zur Kenntnis, weil ich regelmäßig über meine Rezensionenübersicht prüfen muss, ob wieder jemand gehässige Kommentare abgeladen hat)

  • @ Tom
    Mir geht es ähnlich wie dir.
    Ich setze im Normalfall meine Rezi bei Amazon rein und schau sie nie wieder an.
    Seit einiger Zeit schaue ich mir dann aber doch alle paar Wochen die Kommentare an, weil da doch das ein oder andere, ich nenn es mal verbale Ausrutscherchen, des Kommentators dabei ist....
    Generell ignoriere ich das...
    Amazon ohne Bewertungsfunktion würde ich sehr begrüßen, die neue Regelung eher nicht...


    (edit: und dabei gehöre ich nicht mal zu den Top-Rezensenten)

  • Hallo Tom!


    Zitat

    Original von Tom
    Grundsätzlich werden positive Rezensionen sehr viel häufiger als "hilfreich" markiert, und das liegt meiner Meinung nach daran, dass hier die Fans zuschlagen. Sie interpretieren das "Hilfreich" als: Ja, ich finde das Buch auch gut.


    Vermutlich. Ich interpretiere eigentlich im Sinne von „hilfreich für Kaufentscheidung“. Zwei- oder drei Mal habe ich auch den „nicht hilfreich“-Button betätigt. Allerdings bei Produkten, die ich kannte zu einer völlig deplazierten, weil nur aufs Schlechtmachen hin geschriebenen, Rezension.



    Zitat

    Original von Tom
    Andererseits sollte man auch nicht vergessen, dass die Rezensenten die gesamte Plattform erheblich aufwerten, und das ohne jede Gegenleistung.


    Das ist übrigens der Grund, weshalb ich dort nichts (bis auf bisher zwei Ausnahmen) schreibe. Ich sehe nicht ein, meine Zeit und (so vorhandenes) Wissen einzubringen ohne Gegenleistung, obwohl Amazon daran verdient. Hier (in der Büchereule) bekomme ich zwar auch keine materielle Gegenleistung, sehr wohl aber Rezis von und Kontakt zu anderen Usern; es ist also ein gegenseitiges Geben und Nehmen.




    Zitat

    Original von Wolke
    Da wurden doch bei Amazon tatsächlich zwei Tage nach dem Erverkaufstag Rezensionen vom "angeblich" gelesenen Buch erstellt.


    Ich habe das zwar nicht bei dem Schätzing-Buch verfolgt, jedoch fällt mir solches immer wieder bei neuen Produkten (Büchern wie DVDs) auf und ich habe mich mehr als ein Mal gefragt, wie solches zustande kommt. Und wie stichhaltig so eine "Rezension" sein kann.



    Ich gebe zu, zwar keine zu schreiben (s. o.), aber dennoch die Amazon-Rezensionen zu nutzen (sowohl hier in D als auch in UK und USA). Allerdings bin ich durch diverse Eulendiskussionen vorsichtiger geworden. Und sehe mir recht oft an, was die Rezensenten noch so alles verfaßt haben. Wenn dann nur ein Verriß auftaucht weiß ich, wie ich den zu werten (besser nicht zu werten) habe.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe manchmal Produkte Wochen, in Einzelfällen Monate, vor deren offiziellem Erscheinen auf dem Tisch, kann in Ruhe meine Rezension schreiben und diese am Erscheinungstag des Werks online stellen. Wenn andere auch so schnell sind, gehe ich davon aus, dass sie ebenfalls irgendwie an Vorabexemplare gekommen sind.


    Dass Rezis kommentiert werden können, ist mir bis jetzt noch gar nicht aufgefallen. Ich stell meine rein und fertig. Und auch bei Recherchen lese ich zwar die vorliegenden Rezensionen, hab aber noch keine Kommentare entdeckt. Die "hilfreich"-Bewertung kenne ich. Und find sie wenig hilfreich.


    Ist der ganze Kommentarzirkus denn kommerziell sinnvoll? Wenn der Leserzoff spannender ist als die Bücher, kann's das doch auch nicht sein.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Zitat

    Original von Vandam
    Ich habe manchmal Produkte Wochen, in Einzelfällen Monate, vor deren offiziellem Erscheinen auf dem Tisch, kann in Ruhe meine Rezension schreiben und diese am Erscheinungstag des Werks online stellen. Wenn andere auch so schnell sind, gehe ich davon aus, dass sie ebenfalls irgendwie an Vorabexemplare gekommen sind..


    Hallo Vandam
    ich habe Bücher in meinem Beitrag gemeint, von denen es (auch lt. Nachfrage beim Verlag) keine Rezensionsexeplare gab.


    Es gibt auch hier im Forum mindestens eine Person (nennen wir diesen Rezenten mal Person xyz um keine Namen nennen zu müssen) von Rezensent xyz kommen auch Rezensionen ein bis zwei Tage nach dem Erscheinungstag, auch wenn es von dem jeweiligen Buch keine Rezensionsexemplare gab. Liest man selber später das Buch wundert man sich so manches Mal über die Zusammenfassung des Buches und fragt sich, ob es sich um ein und das selbe Buch handelt. Geht es dann um die eigene Meinung ist die Meinung so wischi waschi, dass ich diese Beiträge sehr verärgert lese und xyz diesbezüglich im Auge habe. xyz beteiligt sich übrigens nicht am Forenleben, schreibt nur Rezis und kommt zur nächsten Rezi wieder.


    Zitat

    Dass Rezis kommentiert werden können, ist mir bis jetzt noch gar nicht aufgefallen. Ich stell meine rein und fertig. Und auch bei Recherchen lese ich zwar die vorliegenden Rezensionen, hab aber noch keine Kommentare entdeckt. Die "hilfreich"-Bewertung kenne ich. Und find sie wenig hilfreich.


    Bei Rezensent xyz handelt es sich auch um einen top 100 Amazon Rezensent. Wenn dann da solche Rezis wie hier als nicht hilfreich angeklickt werden, empfinde ich das als völlig ok. Leider gibt es zig schwarze Schafe unter den Amazon Rezensenten, nur wo will man da anfangen und wie will man das kontrollieren?


    Zitat

    Ist der ganze Kommentarzirkus denn kommerziell sinnvoll? Wenn der Leserzoff spannender ist als die Bücher, kann's das doch auch nicht sein.


    Wenn es der Sache dient, finde ich die Funktion vernünftig, nur wer will das dort kontrollieren und moderieren?

  • Mir erscheint der Rezensentenzirkus bei amazon so langsam wie ein Paralleluniversum. Nun tue ich mich mit dem Schreiben von Rezensionen ziemlich schwer, aber sorry, warum sollte ich mir die Arbeit einer Rezension machen, wenn ich das Buch maximal überflogen habe?
    Außerdem wunderte mich, dass viele offensichtlich Kritik an einem Buch, dass sie selber gut finden, sehr persönlich nehmen. Oder ist das Ranglistengerangel?

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Man sollte nicht außer Acht lassen, dass ein hoher Rezensentenrang bei Amazon durchaus von Bedeutung sein kann. Gelegentlich fragen Verlage bei den Top-Rezensenten an, ob sie ein bestimmtes Buch rezensieren möchten, dann gibt es Lese- oder Rezensionsexemplare. Ein hoher Rang dürfte auch durchaus zu einem Platz auf den Bemusterungslisten diverser Verlage verhelfen, wenn man anfragt, was dann bedeutet, dass man alle Neuerscheinungen kostenlos beziehen kann (ich wurde eine Zeit lang von Heyne bemustert, aber das ist lange her). Hin und wieder schafft es ein solcher Top-Rezensent sogar ins Feuilleton einer Zeitung. Und in der Vita macht es sich möglicherweise auch gut, wenn man sich um Praktikantenstellen oder Volontariate bewirbt. Die Laienkritiken haben also nicht nur unmittelbar große Wirkung. Aus dieser Blickwinkel bekommen der Kleinkrieg zwischen den Top-Rezensenten und die möglicherweise stattfindenden Manipulationen ein ganz neues Gesicht.

  • Ich erinnere mich auch von Amazon mal ein Buckpaket bekommen zu haben, welches unter den Top 500 Rezensenten verlost wurde.... das ist aber lange her... bestimmt 4-5 Jahre und ich bin nicht mehr ganz sicher, worum es da genau ging... auf jeden Fall hab ich Bücher bekommen fürs Rezensieren... :gruebel

  • Zitat

    Original von Wolke


    Wenn es der Sache dient, finde ich die Funktion vernünftig, nur wer will das dort kontrollieren und moderieren?


    In die Richtung gehen auch meine Befürchtungen: Diskussionen über Produkte sind schön und sinnvoll, sieht man ja hier bei den Eulen. Nur kann das bei Amazon ja keine Sau mehr kontrollieren. Und so ist Hickhack, unqualifiziertem Blabla und nicht nachvollziehbaren Interessen Tür und Tor geöffnet. Konkurrenten, Neider und Intimfeinde, Patienten und ArmleuchterInnen aller Couleur können sich wertend und kommentierend ungehindert austoben. Aber vielleicht wird auf breiter Front gar nicht so viel Gebrauch davon gemacht. Es kam halt zu Revierkämpfen unter manchen Top-Rezensenten.


    Sie wer'n sich ja irgendwas dabei gedacht haben, die Amazonen. Und vermutlich haben sie es in anderen Ländern auch schon ausprobiert. Wenn akutes Dummschwatzaufkommen dem Verkauf massiv geschadet hätte, wären die Diskussionsbuttons schon wieder weg, da wette ich.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Vandam : Natürlich denken sich die Amazonler was dabei. Kundenbindung ist das Stichwort. Wenn die Verkaufs- zu einer Interaktionsplattform wird, verbindet sich beides auf vorteilhafte Weise - aus Sicht des Betreibers. Und auch die Kunden werden ihren Benefit haben, wenn sie sich mit Rängen schmücken und halbanonym die Sau rauslassen können.

  • Zitat

    Original von Vandam
    Ich hör's schon: "Wir müssen interaktiv werden ...!" Naja, der ganze Marketingbullsh't eben. Und so lange das dem profit nicht schadet, dürfen die Kinder spielen.


    *lach* wollen die sich ernsthaft eine Community zulegen...... ohoh, wehe wenn die losgelassen :peitsch, das wird lustig!:[