Klappentext Original:
Percy Jackson is about to be kicked out of boarding school . . . again. And that's the least of his troubles. Lately, mythological monsters and the gods of Mount Olympus seem to be walking straight out of the pages of Percy's Greek mythology textbook and into his life. And worse, he's angered a few of them. Zeus's master lightning bolt has been stolen, and Percy is the prime suspect.
Now Percy and his friends have just ten days to find and return Zeus's stolen property and bring peace to a warring Mount Olympus. But to succeed on his quest, Percy will have to do more than catch the true thief: he must come to terms with the father who abandoned him; solve the riddle of the Oracle, which warns him of betrayal by a friend; and unravel a treachery more powerful than the gods themselves.
Klappentext deutsche Neuauflage laut Amazon:
Percy versteht die Welt nicht mehr. Jedes Jahr fliegt er von einer anderen Schule. Ständig passieren ihm seltsame Unfälle. Und jetzt soll er auch noch an dem Tornado schuld sein! Langsam wird ihm klar: Irgendjemand hat es auf ihn abgesehen. Als Percy sich mit Hilfe seines Freundes Grover vor einem Minotaurus ins Camp Half-Blood rettet, erfährt er die Wahrheit: Sein Vater ist der Meeresgott Poseidon, Percy also ein Halbgott. Und er hat einen mächtigen Feind: Kronos, den Titanen.
Die Götter stehen Kopf - und Percy und seine Freunde vor einem unglaublichen Abenteuer ...
Über den Autor (von der Carlsen-Homepage, in meinem Buch steht leider nichts):
Rick Riordan war viele Jahre lang Lehrer für Englisch und Geschichte. Mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen lebt er in San Antonio, USA, und widmet sich inzwischen ausschließlich dem Schreiben. Seine Percy-Jackson-Serie hat den Buchmarkt im Sturm erobert und ist in 32 Länder verkauft worden.
Meine Zusammenfassung:
Der 12-jährige Perseus Jackson, genannt Percy, mag keine Schulausflüge. Nie ist bisher was Gutes dabei rausgekommen. Auch wenn es diesmal mit seinem Lieblingslehrer Mr. Brunner ins Museum geht, irgendwie hat Percy ein ungutes Gefühl. Und dieses Gefühl trügt ihn nicht. Viele mögen ihre Mathelehrerin für eine alte Furie halten, Percys Mathelehrerin ist wirklich eine! Und sie will nicht unbedingt zärtlich mit ihm umgehen. Doch zum Glück ist Percy bewaffnet... mit einem... Kugelschreiber?! Nicht irgendein Kugelschreiber, nein, in Wirklichkeit handelt es sich um die sagenhafte Klinge Anaklusmos. Gut genug, um damit eine Mathelehrerin zu pulverisieren (ich hör die Schüler unter den Lesern schon Beifall klatschen).
Doch damit nicht genug... sein bester Freund Grover, von dem Percy immer dachte er hätte missgeformte Beine, entpuppt sich als ziegenbeiniger Satyr (mit Schwäche für Dosen und Enchiladas) und sein Lateinlehrer im Rollstuhl ist niemand anders als der sagenhafte Zentaur Chiron, Lehrer von Helden wie Jason oder Achilles. Sie beide haben die Aufgabe Percy mit einer ebenso eigenartigen wie ungewöhnlichen Nachricht vertraut zu machen: Er ist ein Halb-Blut, Sohn eines der alten Götter des Olymp. Die Götter und Monster der alten Sagen existieren und er selbst ist Teil davon.
Er muss nach "Half-Blood Hill", dem einzigen Ort, an dem Halbgötter wie er ausgebildet werden und sicher sind vor den ständigen Attacken von Monstern die ebenfalls den alten Legenden entstiegen sind. Doch der Weg dorthin endet in einem Kampf, bei dem Percys Mutter verschwindet. In Camp Half-Blood macht Percy die Bekanntschaft von weiteren Halbgöttern, wie der intelligenten Annabeth, Tochter der Athene oder dem heldenhaften Luke, Sohn des Hermes. Und schon nach kurzer Zeit offenbart sich Percys Vater... es ist einer der drei großen Brüder: Poseidon, Gott des Meeres. Das ist ein Problem, denn nach dem 2. Weltkrieg haben diese drei (Zeus, Poseidon und Hades) geschworen, keine Kinder mehr mit Sterblichen zu zeugen, da diese zu mächtig werden... und ausgerechnet jetzt ist Zeus' Meisterblitz verschwunden, die mächtigste Waffe der Götter. Gestohlen aus den heiligen Hallen des Olymp. Und da Poseidon schon einmal versuchte, seinen Bruder zu entmachten, ist Percy für Zeus der Hauptverdächtige. Wenn er es nicht bis zur Sommersonnenwende schafft den Blitz zurückzubringen und seine Unschuld zu beweisen, sieht seine Zukunft alles andere als rosig aus...
Meine Rezension:
Wieder mal eine Buchreihe die ich einem gewissen Herrn aus Sheffield verdanke, welcher in der Verfilmung, die bei uns im Februar in die Kinos kommt, die Rolle des Zeus einnimmt. Und wieder eine Reihe die sich absolut gelohnt hat. Ich sollte ihm mal ein Dankesschreiben schicken. *g*
Der junge Percy Jackson ist nicht einfach ein lieber unschuldiger kleiner Junge zu dem bloß alle fies sind. Er hat starke Defizite beim Lernen (die später wunderbar erklärt werden), leidet unter ADHS und Dyslexie, aber er ist ein treuer Freund der auch eingreift, wenn er etwas unfair findet. Er ist es irgendwie schon gewohnt Katastrophen auszulösen, auch wenn er das eigentlich gar nicht will (was aber nichts daran ändert, dass er bisher von praktisch jeder Schule geflogen ist). Dadurch schon stark geprägt, erzählt er auf lakonische Art und Weise seine Geschichte und das mit so wunderbarem Humor, dass ich manchmal aufgrund seiner trockenen Kommentare wirklich laut lachen musste. Bezeichnende Beispiele für diesen Humor sind allein schon die Kapitelüberschriften, die so vielsagende Titel wie: „I Play Pinochle with a Horse“, „A God Buys Us Cheeseburgers“ oder „We Find Out The Truth, Sort Of“ tragen.
Kleine Abzüge gibt es für die ständige Wiederholung und das fast schon schmerzhaft blauäugige Verhalten der Helden die von einer Falle in die nächste rennen als ob sie sämtliche bekannten Monster der griechischen Mythologie abhaken wollten, wie Japaner Sehenswürdigkeiten auf einer einwöchigen Deutschlandrundreise. Da muss man sich als Leser schon ein bisschen an den Kopf fassen. Aber für diejenigen die das bei diesem Buch auch gestört hat hier eine Entwarnung: In den nächsten Bänden wird das besser.
Fazit: Ich weiß, dass von dieser Reihe immer mal wieder gern als "Der neue Harry Potter" gesprochen wird, auch und gerade im Zusammenhang mit dem Film, weil ihn der selbe Regisseur gedreht hat, aber abgesehen davon, dass es um einen Jungen geht der besondere Kräfte hat, mit Freunden Abenteuer bestehen und das Böse bekämpfen muss und das alles vor dem Hintergrund von mythischen Figuren, sucht man da vergeblich nach Parallelen. Percy Jackson hat es nicht verdient, nur als ein billiger Abklatsch behandelt zu werden, er hat einen ganz eigenen Charme und ich hoffe sehr, dass er auch unter diesem Blickwinkel Beachtung findet. Für mich hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Nicht umsonst habe ich die ersten drei Bände fast am Stück weggelesen (und fange heute mit dem vierten an). Eine tolle Neuentdeckung für mich, Percy Jackson macht einfach Spaß!
8 von 10 Punkten
Anmerkung zur verlinkten Ausgabe: Bisher gab es nur Band 1 und 2 auf deutsch, aber nächstes Jahr werden (oh Wunder wer hätte es gedacht), passend zur Erscheinung des Filmes beide Bände neu von Carlsen aufgelegt und auch gleich erstmals der dritte veröffentlicht, deshalb verlinke ich auch direkt die Neuausgabe. Ich habe das amerikanische Original gelesen und kann daher keinerlei Aussage zur Übersetzungsqualität treffen (kann mir aber nur schwer vorstellen, wie man Percys Stil genauso bissig ins Deutsche übertragen will).