Juliet Marillier - Heart's Blood

  • Kurzbeschreibung:


    Anluan has been crippled since childhood, part of a curse that has besieged his family and his home of Whistling Tor. But when the young scribe Caitrin is retained to sort through family documents, she brings about unexpected changes in the household, casting a hopeful light against the despairing shadows. But to truly free Anluan's burdened soul, Caitrin must unravel the web of sorcery woven by his ancestors before it claims his life-and their love...


    Inhalt:


    Verfolgt von ihrer Vergangenheit trifft die junge Schreiberin Caitrin an einem Abend nahe dem sonderbaren Dorf von Whistling Tor (der pfeifende kahle Hügel) ein. Ihr Geld ist nahezu aufgebraucht und sie hat sich im Dunkeln verlaufen, doch dank zweier hilfreicher, doch sonderbarer Gefährten schafft sie es, die Siedlung zu erreichen. Dort angekommen erfährt sie in der Herberge von einem Fluch und dem seltsamen Herrn der Gegend, der auf dem Hügel lebt und sich abschottet statt seinen Herrscherpflichten nachzugehen, umgeben von einem Wald voll von wundersamen Wesen, die den Menschen des Dorfes nicht wohlgesonnen sind. Trotz einer Warnung des Gastwirtes macht sich Caitrin am nächsten Tag auf zu diesem Herrscher, Anluan, denn dieser sucht einen fähigen Schreiber und sie ist eine Meisterin ihres Berufs. Schon auf dem Weg macht sie Bekanntschaft mit den Geisterwesen des Hügels, die sie verwirren und verführen wollen - doch schafft sie es die Burg zu erreichen. Dort begegnet sie Anluan, der sich als Krüppel herausstellt, mit seiner seltsam verzerrten Gestalt und lahmem Arm und Bein, sowie seinem Haushalt, der aus allerlei seltsamen Gestalten besteht. Seltsam sind nicht nur die Bewohner des Hauses, sondern auch das Gebäude selbst, denn es strotzt vor sonderbaren Spiegeln, die scheinbar nicht die Wirklichkeit zeigen. Unbeeindruckt von den Absonderlichkeiten lässt sich Caitrin nicht beirren, denn sie will diesen Job haben und schließlich willigt Anluan, der gar nicht begeistert ist von der Anwesenheit einer Außenstehenden ein, ihr eine Probezeit zu geben. Ihre Aufgabe ist es, alte Familienpapiere seiner Vorfahren zu übersetzen auf der Suche nach - ja, nach was eigentlich? Ihre Fragen über die Suche, das seltsame Haus, die seltsamen Bewohner und die Geisterwesen bleiben unbeantwortet und Caitrin beginnt zu ahnen, dass mehr hinter dem scheuen und verhärmten Anluan steckt, als bisher angenommen. Was ist sein Geheimnis? Als die Normannen die Siedlung angreifen, kommt es Knall auf Knall - vertraut Anluan ihr genug, um sich zu öffnen und sein Geheinmis preiszugeben und kann sie ihm irgendwie helfen, die Bedrohung abzuwenden?


    Meine Meinung:


    Ein wunderschönes Buch! Nachdem ich "Die Tochter der Wälder" von Marillier vor einigen Jahren verschlungen habe und es seitdem immer und immer wieder gelesen habe, konnte mich auch dieses neue Buch aus ihrer Feder vollends begeistern. Schon der Hinweis im Internet, dass es sich um die Nacherzählung von "Die Schöne und das Biest" handelt, oder zumindest davon beeinflusst ist, lies das Buch auf Platz1 meiner Wunschliste schnellen. Jetzt habe ich es gelesen und bin hin und weg.
    Die Handlung im Groben und Ganzen lässt sich zwar von vorne herein erahnen, dennoch ist es absolut nicht langweilig dieses Buch zu lesen. Die bekannten Märchenelemente sind gepaart mit Gespenstergeschichten, Spuk und weiteren Elementen, die die Geschichte einfach trotzdem spannend machen und neue Facetten hinzufügen. Man fiebert mit den Personen mit, so sehr, dass ich an mehreren Stellen wirklich Tränen in den Augen hatte und bis spät in die Nacht nicht aufhören konnte zu lesen, weil ich wissen wollte, wie es denn nun weitergeht. Der Stil der Autorin liest sich flüssig, spannend und weckt Gefühle. Dennoch fand ich das Buch nicht kitschig, jedenfalls nicht zu kitschig ;-) sondern einfach nur schön. Schön fand ich auch, dass die Story als solche abgeschlossen ist und eine Fortsetzung nicht zwingend folgen muss.


    Volle 10 Punkte für diesen würdigen Nachfolger der Tochter der Wälder!



    Edit: Ich habe die australische Ausgabe gelesen, weil ich das Cover so toll fand. Da ich das mit Amazon nicht verlinken kann hier das Titelbild. ISBN 9781405039437

  • Danke für diese wunderbare Rezi, Zimööönchen!


    Ich liebe Marilliers Sevenwaters Trilogie (von der Priesterin der Insel war ich nicht ganz so angetan, während mir Die Wolkeninsel schon wieder besser gefallen hat) und schleiche nun schon seit einer Weile um Heart's Blood herum - nach deiner Rezi ist es so eben auf meine Kaufliste gerutscht.


    Liebe Grüße
    Brigitte


    Dass mit "Heir to Sevenwaters" der vierte Teil der Sevenwaters Trilogie (ja, Frau Meyer ist nicht die einzige, die vierteilige Trilogien schreibt :grin) erschienen ist, hast du sicher schon gesehen.

  • Zitat

    Original von Melzi



    Dass mit "Heir to Sevenwaters" der vierte Teil der Sevenwaters Trilogie (ja, Frau Meyer ist nicht die einzige, die vierteilige Trilogien schreibt :grin) erschienen ist, hast du sicher schon gesehen.


    Ja, das habe ich gesehen, aber da warte ich auf die TB-Ausgabe von Roc, die bei Amazon gerade wieder ewig braucht, weil mir das andere Cover so gar nicht gefällt ;-)
    Den Genuss habe ich also noch vor mir.


    Von Marillier habe ich sonst neben den 3 Sevenwaters auch noch "Cybeles Secret" gelesen, was mir etwas zu kindlich ist (ist ja auch gewollt, aber war nicht so meins) und den ersten Teil der Königskinder-Trilogie, den ich nicht sooo toll fand wie Sevenwater (leider). Die Priesterin der Insel + Wolkeninsel habe ich hier stehen, aber noch nicht gelesen, bzw. mal angefangen und wieder beiseite gestellt.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

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  • Ich habe auch die Roc-Ausgabe hier stehen - komischerweise scheint die bei Amazon immer so lange Lieferzeiten zu haben, ich hab nämlich auch eine ganze Weile drauf gewartet. Und jetzt will ich irgendwie nicht anfangen zu lesen, weil es sonst so schnell wieder vorbei ist :gruebel


    "Cybeles Secret" kenne ich noch nicht. Ich habe aber den ersten Teil "Wildwood Dancing" hier stehen - bin allerdings noch nicht zum Lesen gekommen.


    An die Königskinder-Trilogie habe ich mich noch nicht heran gewagt...


    Liebe Grüße
    Brigitte


  • Wildwood Dancing fehlt mir noch, wenn ich das mal irgendwo spontan mitnehmen kann, dann werd ich das sicher auch noch lesen ;-)


    Die Königskinder wollte ich nochmal beginnen, grad weil ja jetzt die Neuauflagen kommen. Aber der 3. Teil, den es auf deutsch ja noch gar nicht gibt/gab ist erst von Okt 2009 auf Jan 2010 verschoben worden und nun auf 2011, also wer weiß ob der jemals kommt. Vielleicht doch lieber auf englisch :gruebel aber an Sevenwater (und jetzt Hearts Blood) kommen die sowieso nicht dran ;-)

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  • Zitat

    Original von Katerina
    Oh, vielen Dank!
    Das klingt wie ein wahrgewordener Traum.
    Hätte eine gute Fee mich gefragt, welches Märchenthema Frau Marillier sich mal vornehmen sollte, hätte "Die Schöne und das Biest" in meiner Wunschliste ganz weit oben gestanden. Super!


    Ich finde das Märchen auch wunderbar umgesetzt in dem Buch. Ich muss zugeben, dass ich neben der klassischen Märchenerzählung auch von Disney's Beauty and the Beast geprägt bin. Zwar finden sich in diesem Buch keine sprechenden Teetassen, aber dennoch konnte man das Märchen sehr schön wiedererkennen, auch wenn die Details abgewandelt waren. Mehrere phantastische Elemente (Spiegel) aus dem WD-Film ließen sich wiederfinden, auch wenn das Biest kein "Biest", sondern nur ein körperlich arg mitgenommener Mann war ;-)


    Im Allgemeinen hat dieses Buch mehr Fantasy-Einschlag als die Tochter der Wälder und Co. Schon allein durch die Spukgestalten, die vorkommen und eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielen ;-)

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  • Inhalt:
    Nach dem Tod ihres geliebten Vaters wird die junge Caitlin von ihren Verwandten tyrannisiert und gedemütigt. Ihren letzten Mut nimmt sie zusammen, um die Flucht zu wagen und landet so in Whistling Tor, einer verwunschenen Festung ganz im Westen von Erin. Allen Warnungen der Dorfleute zum Trotz nimmt sie eine Stellung als Schreiberin bei dem schwer körperlich gezeichneten Chieftain von Whistling Tor an und merkt schon bald, dass an diesem verwunschenen Ort vielen nicht mit rechten Dingen zugeht. Doch so unheimlich die Bewohner von Whistling Tor sind, so sehr schließt sie sie in ihr Herz, ganz besonders Anluan, den Herren der Festung. Schritt für Schritt ermutigen sich Anluan und Caitlin gegenseitig, sich den Dämonen ihrer Vergangenheit zu stellen. Doch gerade als es so scheint, als gäbe es eine Zukunft für Whistling Tor und seine Bewohner, zieht eine ganz und gar menschliche Gefahr auf, die Anluan und Caitlin dazu zwingt, schneller zu agieren, als sie selbst es sich zutrauen.


    Meine Meinung:
    Hach war das schön. Aus der Ich-Perspektive von Caitlin erlebt man beim Lesen das alte Märchen von „Die schöne und das Biest“ ganz neu. Geblieben sind viele märchenhafte Elemente. Die ganz und gar gutherzige, schöne, junge Maid, ein urlater Fluch und Wesen, die nicht zu dieser Welt gehören. Besonders gut gelingt es der Autorin die Stimmung in Whistling Tor einzufangen: grau, düster, gruselig und doch von einem Charme, dem sich nicht nur Cailtin nicht entziehen kann. Schon bald schließt man die verwunschene Festung und ihre Bewohner in sein Herz und ich muss zugeben, das Happy End hat mich traurig gestimmt, denn es hieß Abschied nehmen, von Figuren, die man lieb gewonnen hatte. Der Stimmung ist es auch zu verdanken, dass ich Marillier die in meinen Augen nicht ganz gelungene Liebesgeschichte verzeihe. Viel zu schnell geht es mir hier, dass Caitlin und Anluan ineinander die große Liebe entdecken. Caitlin ist mir ein wenig zu großartig in all ihrer Großherzig- und Klugheit, während Anluan ein wenig zu leidend und zweifelnd ist. Nichts desto trotz habe ich das Buch geliebt, die Wortspiele und Stimmungsbilder, die Romantik und Atmosphäre. Für alle Fans der Autorin ein absolut zu empfehlendes Lesevergnügen.


    Fazit:
    Gelungene Märchenadaption von „Die schöne und das Biest.“ Wenn auch nicht ganz so überzeugend, wie „Die Tochter der Wälder“, so doch ein absolut empfehlendes Lesevergnügen.