Erschienen 2007 auf Dänisch unter dem Titel "Libri di Luca"
Die deutsche Übersetzung erscheint als gebundene Ausgabe im März 2010, die englische Übersetzung ist bereits als Taschenbuch erschienen und das ist auch die Ausgabe, die ich gelesen habe.
Um was geht's?
Luca Campellis Wunsch, umgeben von seinen geliebten Büchern zu sterben, ging an einem späten Oktoberabend in Erfüllung.
Dass Bücher mehr vermögen, als nur Geschichten zu erzählen, war Luca Campelli schon lange bewusst. Als er an diesem Abend in seinem Antiquariat »Libri di Luca« zu lesen beginnt, spürt er einmal mehr ihre magische Kraft – doch schon wenige Minuten später ist er tot. Sein Sohn Jon will mit dem Geschäft zunächst nichts zu tun haben, aber sehr schnell kann er die mysteriösen Ereignisse nicht mehr ignorieren, die um ihn herum passieren. Und er ist fassungslos, als er die Wahrheit über seinen Vater erfährt: Luca Campelli versammelte regelmäßig Menschen um sich, die eine besondere Gabe verband. Eine Gabe, die auf wundersame Weise die Welt verändern könnte und die dazu die Macht der Bücher nutzt. Doch nun will jemand diese geheime Gesellschaft vernichten. Und Jon ahnt, dass er es mit einem Gegner zu tun hat, der ihm weit überlegen ist …
Über den Autor
Mikkel Birkegaards Roman »Die Bibliothek der Schatten« wurde in Dänemark gleich nach Erscheinen zum Bestseller. Die Übersetzungsrechte wurden bis jetzt in 17 Länder verkauft, und die Filmrechte erwarb die renommierte Produktionsfirma Nordisk Film. Dabei hatte der Computerprogrammierer nicht einmal einen Agenten und hat sein Manuskript unverlangt an mehrere Verlagshäuser geschickt. Schnell sicherte sich daraufhin der dänische Verlag Aschehoug die Weltrechte an dem viel versprechenden Debüt. Mikkel Birkegaard lebt in Kopenhagen, wo er bereits an seinem nächsten Roman arbeitet.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Da stimmte einfach alles. Erstmal natürlich geht es um das Lesen und um Bücher, dann spielte es noch in Kopenhagen (ist zwar nicht meine Lieblingsstadt, aber ich war vor zwei Jahren dort und kann ich mich an einige Orte aus dem Buch gut erinnern) und der Autor hatte einfach eine tolle Idee für eine Geschichte gut umgesetzt.
Es geht um Vorleser, die so richtig gut vorlesen können, so dass der Zuhörer fast wortwörtlich gefesselt ist und es geht um Zuhörer, die jedes gelesene Wort, auch jedes still gelesene Wort "hören" können. Prima Voraussetzung also für einige Spinner, mit diesen Gaben die Weltherrschaft übernehmen zu wollen. Der Autor nimmt sich genug Zeit, all diese "technischen" Voraussetzungen zu erklären. Aber immer ist es auch spannend genug und passiert wieder etwas in der Handlung, so dass einem nie langweilig wird. Und es fängt erst harmlos an, dann kommt natürlich noch eine geheime Organisation in Spiel und es gilt einen Maulwurf zu enttarnen. Ein Kidnapper wird um die halbe Welt verfolgt und ein Mörder muss auch noch überführt werden. Hört sich nach einem straffen Programm an, aber die 430 Seiten (meiner englischen Ausgabe) bieten dem ausreichend Platz.
Es gibt natürlich einige Handlungen und Wendungen, bei denen man den Realitätssinn an der Haustür abgeben sollte. Aber das muss man eigentlich bei jeden Thriller über die heutigen Standard-Serienkiller auch, also: wer Krimis und Bücher und Lesen mag, ist hier richtig.
Starker Kandidat für's Monatshighlight.
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