Fahrenheit 9/11: Michael Moore - Opium fürs (leichtgläubige) Volk

  • Gestern habe ich mir das neueste Werk von Michael Moore angesehen, und möchte über dieses Phänomen einen eigenen Kommentar abgeben, auf das sich wieder eine nette Diskussion entwickle. ;-)


    Michael Moore ist für mich im Grunde ein schlauer Kerl, der, wie alle "Gurus" der Geschichte, die Dummheit der Menschen ausnutzt. Wie ein Bader, auch Scharlatane genannt, im Mittelalter zieht er um die Welt, verbreitet Theorien, genaugenommen seine Bücher und Filme als Wundermittel, und die Menschen füllen ihn nur so mit Geld ab.


    Mittlerweile lebt Moore in einer Luxusvilla mit Jacht irgendwo in Amerika, und genießt sein Leben in Saus und Braus, was eigentlich seinen Grundsatz, dass das große Übel der große Unterschied zwischen Arm und Reich ist, grob widerspricht. Aber das interessiert seine Anhänger nicht. Hauptsache, er liefert ihnen weitere "unbestecliche" Fakten gegen Bush und Amerika, und vor solange der Mann im Luxushaus nicht Bush, Rumsfeld oder irgendwelche Verbindungen mit Bin Laden haben soll, ist ja das alles in Ordnung.


    Er gibt den Massen was sie haben wollen, besser gesagt, was sie hören wollen. Und das glauben sie auch. Leichtgläubig.


    Alleine in seinem Film Fahreneinheit befindet sich sage und schreibe wieder einmal 59 große Schnitzer. In seiner Büchern sind es oft das dreifache, was er sich zusammenphantasiert, um Amerika möglichst blöd darzustellen, damit das von Minderwertigkeitskomplexen geplagte europäische Volk wieder etwas Selbstwertgefühl bekommt.


    Moores Bücher und Filme als Fakten anzusehen, ist ungefähr so realistisch als das Bush endlich seine Massenvernchtswaffen im Irak findet. Man könnte doch gleich Brownsche und Crossche Theorien als "Umfassende Wahrheit" ansehen. Lächerlich!


    Amerika mag seine Probleme haben, Bush mag wirklich nicht gerade helle sein, und hoffentlich wird seine schreckliche Regerung abgewählt, aber nichtsdestotrotz schafft Amerika trotz Schulden ein Wirtschaftswunder nach dem anderen, was Europa noch nie gelungen ist, geschweige denn nie nachgekommen ist. Auch wenn nun im Anti-Terror-Kampf einige Freiheitsrechte leider leiden mussten, kann sich Europa von der nachbarschaftlichen Toleranz in Amerika einiges abschauen.


    Ja, Amerika hat und macht viele Fehler. Aber eine wichtige Diskussionsregel besagt, dass man ein höheres Niveau als Kritiker haben muss als die zu Kritisierten. Doch Moores Polemik ist um keinen Grad intelligenter als Bush Augenbraunzucken, als er in der Grundschule bei einer Vorlesung von den Anschlägen höre. Seine Polemik wird am grausamsten, wenn er wieder einmal versucht, Bush möglichst zu blamieren, und zu erniedrigen, eine Verbindung zu Bin Laden herzustellen, dabei fälscht er Fakten, und erschafft für seine Jünger eine eigene Welt. Eine, die für "Amerika-Bashing" - Volkssport Nr. 1 in Europa - wie geschaffen ist.


    Moore ist solange gut, solange er seine Kritik bei Arm-Reich, Konzerne, persönliche Schicksalse Ausgebeuteter, Kriegsteilnehmer miteinbezieht.


    Aber sonst ist alles übelster Schwachsinn, dämlich, Niveau unterster Schublade, und nicht gerade dienlich, die transatlantischen Beziehungen(was nichts anderes heißt wie gegenseitiges Vertrauen) wieder aufzubauen.


    Gruß

  • Zitat

    Original von Historikus
    ...damit das von Minderwertigkeitskomplexen geplagte europäische Volk wieder etwas Selbstwertgefühl bekommt.


    Was ist denn das für ein Schwachsinn?


    Zitat


    ....kann sich Europa von der nachbarschaftlichen Toleranz in Amerika einiges abschauen.


    Lass gut sein. Das ist Unsinn pur.


    Wenn Du mit solchen Aussagen eine sachliche Diskussion starten willst: viel Glück. Soweit her kann's ja dann auch mit folgendem Satz nicht sein.


    Zitat

    Aber eine wichtige Diskussionsregel besagt, dass man ein höheres Niveau als Kritiker haben muss als die zu Kritisierten.


    Überlegst Du Dir auch mal ernsthaft solche Sätze, bevor Du sie hintippst?


    Gruss,


    Doc

  • hallo lefrik,


    eine interessante seite zum thema ist zum beispiel die liberalismus.at. auch im spiegel gab es einen artikel über falsch dargestellte tatsachen im film.


    es ist einfach so - und in dem punkt muss ich his recht geben - moore betreibt polemik statt dokumentation. der zuschauer wird durch geschicktes schneiden/weglassen, aus dem zusammenhang gerissene zitate oder schlicht plump falsch dargestelltes material tendenziös beeinflusst. er kann sich kein umfassenden überblick über eine sachlage verschaffen, sondern bekommt nur ein der sache dienliches einseitiges bild dargestellt.


    nun kann man moore beste absichten unterstellen (ich war auch großer fan von bowling for columbine) - und er ist ein meister der emotionalen doku - aber a) wiederholt er sich permanent und b) werden seine aussagen dadurch auch nicht wahrer.



    hallo his,


    dein eröffnungsbeitrag besticht auch durch unsachliche polemik! klasse eigentor!


    bo :wave

  • Hallo bogart,


    danke für den Link, werde ich mir mal anschauen.


    Was den Film betrifft, ich glaube auch nicht alles, was ich so im Fernsehen sehe :-), mache mir gern ein eigenes Bild. Obwohl ich zugeben muss, da ich George W. Bush absolut nicht ausstehen kann, bin ich versucht, alles Schlechte über ihn zu glauben. Da ich das jedoch weiss, bin ich eben besonders vorsichtig.


    Gruss
    Eva

  • Hallo Doc,


    Zitat

    Was ist denn das für ein Schwachsinn?


    Was meinst du denn mit "Schwachsinn"?


    Das ist kein Schwachsinn, sondern eine mögliche Erklärung dafür, dass Europa immer gerne auf Amerika hinhackt, aber für die Amerikanisierung unserer Kultur waren sie gerade gut genug.


    Zitat

    Lass gut sein. Das ist Unsinn pur.


    Was ist denn "Unsinn"?


    Zitat

    Wenn Du mit solchen Aussagen eine sachliche Diskussion starten willst: viel Glück. Soweit her kann's ja dann auch mit folgendem Satz nicht sein.


    Zu einer Diskussion gehört mehr, als eine These als "Unsinn" abzustempeln. Auch nicht gerade einer sachlichen Diskussion dienlich.


    Zitat

    Überlegst Du Dir auch mal ernsthaft solche Sätze, bevor Du sie hintippst?


    Ja, das tu ich. Es gibt sogar wissenschaftliche Forschungen über das Phänomen Moore.


    Lese noch einmal genau nach. Ich habe geschrieben, nicht alles an Moore ist schlecht. Nur wenn er zum Thema Bush, Terorismus und Bin Laden kommt, spielt er für meines Erachtens mit dem Feuer.


    Der Satz mit den "Minderwertigkeitskomplexes" - ist ja wieder klar, nimmt wieder einmal jeder persönlich. Man kann diese Theorie, die übrigens von einigen angesehen Politikwissenschaftlern aufgestellt wird, vergleichen mit der These, dass die Österreicher noch immer ein Obrigkeitsgefühl haben aus der Monarchie.


    Gruß

  • Hallo Milia,


    Zitat

    sorry, da kann ich nur noch Kopfschütteln - ERSTMAL....


    Warum?


    bogart :


    Zitat

    moore betreibt polemik statt dokumentation. der zuschauer wird durch geschicktes schneiden/weglassen, aus dem zusammenhang gerissene zitate oder schlicht plump falsch dargestelltes material tendenziös beeinflusst. er kann sich kein umfassenden überblick über eine sachlage verschaffen, sondern bekommt nur ein der sache dienliches einseitiges bild dargestellt.


    100 % Zustimmung. ;-)


    Zitat

    aber a) wiederholt er sich permanent und b) werden seine aussagen dadurch auch nicht wahrer.


    Das ist aber genau seine Taktik. So oft wiederholen, bis die Leute glauben, dass Osama Bin Laden direkt neben Bush im Weißen Haus sitzt und alles inszeniert war. ;-)


    Zitat

    dein eröffnungsbeitrag besticht auch durch unsachliche polemik! klasse eigentor!


    Wo denn? Außer die These den Minderwertigkeitskomplexes (die man feinfühliger schreiben kann) würde wohl alles so wie es steht in einer Kommentarkolummne einer Zeitung kommen, wenn ich Journalist wäre.



    Gruß

  • Hallo Lefrik,


    Zitat

    ich habe den Film gestern auch gesehen. Was waren denn diese 59 Schnitzer?? Wo kann ich was darüber erfahren? Bei soviel Fehlern muss ja praktisch alles falsch sein!


    http://www.spiegel.de/kultur/kino/0,1518,310795,00.html


    http://www.liberalismus.at/moore.php


    http://www.spinsanity.org/columns/20031016b.html


    http://www.bowlingfortruth.com/


    und, und, und. ;-)


    Zitat

    Obwohl ich zugeben muss, da ich George W. Bush absolut nicht ausstehen kann, bin ich versucht, alles Schlechte über ihn zu glauben.


    Das ist so der gefährliche Punkt, den ich eigentlich meine! :-)


    @an den oder die Unsinnschreier:


    Warum glaubt ihr, ist in Europa ein Michael Moore inzwischen der beliebteste Amerikaner?


    Gruß

  • Zitat

    Original von Historikus
    ...damit das von Minderwertigkeitskomplexen geplagte europäische Volk wieder etwas Selbstwertgefühl bekommt....


    kann sich Europa von der nachbarschaftlichen Toleranz in Amerika einiges abschauen.


    .........von wegen Minderwertigkeitskomplex ............. ich fand es ganz schön selbstbewußt, dass sich große Teile Europas von Amerikas Kriegstreiberei distanziert hatten ...........


    ..........und welche Art von Toleranz meinst du???? Wie tolerant sind denn die Amerikaner und von welchen Amerikanern sprichst du????? Auch wenn vor dem Gesetz alle gleich sein sollen ............praktiziert wird etwas anderes, dafür brauche ich nicht einmal einen Film von Michael Moore.


    Tatsache ist, dass Bush seine Soldaten zu Unrecht in einen Krieg geführt hat, der zwar angeblich beendet ist aber beide Seiten in immer schlimmere Katastrophen führt. Moore hat es verstanden in den USA ein Bewußtsein dafür zu schaffen, dass Bush sein eigenes Volk belogen und betrogen hat.


    Ein Flüchtling aus der ältesten Diktatur Afrikas hat mir gesagt, dass man manche Dinge erst real sieht von außen .............. eben weil IM Land keine Informationen kommen. Die US-Bürger leben nicht in einer Diktatur aber sie sehen nicht immer deutlich was sich wirklich im Land abspielt. Wenn Moore nicht immer noch einen drauf setzen würde ................ die Leute hätten seine Filme und Bücher schon längst wieder vergessen. Er macht nix anderes als die Medien in den USA ............


    Und was sein Leben in Luxus angeht: mich juckt es nicht wie er lebt, mich juckt überhaupt nicht, in welchem Reichtum andere Menschen leben. Ich für mich hab am Monatsende immer wieder ein gutes Gefühl, dass ich mir das Geld selbst erarbeitet habe und mein Auskommen mit dem Einkommen habe.


    Wenn Moore jetzt vor Geld stinkt, dann war er ganz schön clever als er seine Filme und Bücher gemacht hat. Man kann ja nur verkaufen, wofür auch ein Markt vorhanden ist.


    Gabi

  • Hallo Gabi,


    Zitat

    .........von wegen Minderwertigkeitskomplex ............. ich fand es ganz schön selbstbewußt, dass sich große Teile Europas von Amerikas Kriegstreiberei distanziert hatten ...........


    Das hat doch mit dem nichts zu tun. Diese Aufschreien gegen den Irakkrieg, war geschichtlich einmalig und eine sensationelle Wendung, sich nicht alles gefallen zu lassen. Da ist plötzlich der kleine Bruder aufgestanden und hat es dem großen Bruder so richtig gegeben. Das war richtig so. ;-)


    Nein, ich meine konkret die dauernden Sprüche, die man in Europa dauernd gegen Amerika hört. Die stammen zu Teil direkt aus Moores Büchern, oft hat das nicht mehr mit Kritik zu tun, sondern trägt Streifzüge von Antiamerikanismus.


    Wenn ich dauernd von den "Scheiß-Amis" höre, dann läuft bei mir ein kalter Schauer über den Rücken. Wenn jemand "Scheiß-Türkenpack" sagt, dann läuten bei allen zurecht die Alarmglocken, wenn jemand sagt "Scheiß-Ami" dann ist das mittlerweile völlig legitim und keinen juckt es.


    Führend Politikwissenschaftler meinen, es bestehe eine Pseudomoral gegenüber Amerika: Es wird alles gierig aufgenommen, um gegen Amerika zu schimpfen, ob wahr oder unwahr, aber andererseits wird alles amerikane fleißig konsumiert. Da sprechen einige von Minderwertigkeitskomplex unbewussterseits. ;-)


    Zitat

    ..........und welche Art von Toleranz meinst du???? Wie tolerant sind denn die Amerikaner und von welchen Amerikanern sprichst du????? Auch wenn vor dem Gesetz alle gleich sein sollen ............praktiziert wird etwas anderes, dafür brauche ich nicht einmal einen Film von Michael Moore.


    Warst du schon einmal in Amerika? Ich schon - und wo ich hinging, ich wurde mit offenen Armen empfangen, von jeglicher ethnischen Angehörigkeit. Das war vor 2 Jahren. Schon 1 Jahr nach den Anschlägen ...


    Zitat

    Tatsache ist, dass Bush seine Soldaten zu Unrecht in einen Krieg geführt hat, der zwar angeblich beendet ist aber beide Seiten in immer schlimmere Katastrophen führt. Moore hat es verstanden in den USA ein Bewußtsein dafür zu schaffen, dass Bush sein eigenes Volk belogen und betrogen hat.


    Muss denn eine Kritik nicht auf richtigen Fakten basieren? Ist bei einer Kritik denn egal, ob sie stimmt, Hauptsache sie trifft den Willen des Volkes?


    Natürlich hat Bush einen ungerechtfertigten Krieg geführt.


    Aber es gibt super Autoren und Bücher, die ohne Lügen und Polemik das momentane Amerika kritisieren, und man höre und staune, mit recht ansehnlichen Argumenten. Doch das zieht heute nicht mehr.


    Gruß

  • Zitat

    Original von Historikus
    Aber es gibt super Autoren und Bücher, die ohne Lügen und Polemik das momentane Amerika kritisieren, und man höre und staune, mit recht ansehnlichen Argumenten. Doch das zieht heute nicht mehr.


    Dann solltest du diese Bücher vorstellen anstatt zum x-ten Mal auf MM einzuhacken. Wir wissen es ja inzwischen! :grin


    Wenn man Leute zu etwas motivieren will (nämlich zu einer kritischen Auseinandersetzung), dann klappt das am besten mit freundlichen Hinweisen, Nasenstübern, Vorstellungen.


    Polemik wird nahezu grundsätzlich zum Rohrkrepierer: Schon diskutiert man über dein Diskussionsverhalten anstatt über die Sache.


    Laß den Mann doch poltern -- du tust es doch auch! :lache

  • Zitat

    Laß den Mann doch poltern -- du tust es doch auch!


    Ja, aber zum Unterschied zu Moore beinflusse ich die Menschen doch wie ein indischer Guru nicht negativ im Denken? Oder ... ODER? :lache


    Ein Tip ist unten.


    Gruß


    PS: Wer noch mehr Tps will, braucht nur fragen. Das Buch wurde vom Watergateaufdecker verfasst, aber er schreibt wirklich sehr sachlich und kaum Emotion.

  • Da ich den Film erst heute auf Video anschauen werde, kann ich zum Inhalt nichts sagen.
    Aber für mich gehört Moore, seien seine Filme nun gut oder schlecht, richtig oder falsch, zu den gekonnten Selbstdarstellern. Er weiß, sich in Szene zu setzen und sich ins Gespräch zu bringen. Und ich frage mich: wenn er Amerika für so schlecht hält, wieso lebt er dann weiterhin dort? Er müsste Geld genug haben, um es sich im Land seiner Träume gemütlich zu machen. Doch das hieße wohl "Hollywood goodbye"...

  • Zitat


    Natürlich hat Bush einen ungerechtfertigten Krieg geführt.


    Aber es gibt super Autoren und Bücher, die ohne Lügen und Polemik das momentane Amerika kritisieren, und man höre und staune, mit recht ansehnlichen Argumenten. Doch das zieht heute nicht mehr.


    Gruß


    Du wirst es vielleicht nicht glauben ............ aber ich habe mir schon vor Beginn des 2. Irakkrieges alles an Infos gekauft, besorgt und auch gelesen. Bei der Gelegenheit habe ich mich dann auch gleich schlau gemacht über den Vietnamkrieg ............. wie er überhaupt angefangen hat ........... es war ursprünglich ein Krieg zwischen Frankreich und dem kommunistischen Norden. Erst als Frankreich die Puste ausging haben die Amis sich eingeklinkt .......... mit aller damals zur Verfügung stehenden Kriegstechnik. Sie wollten nur mal schnell rein und schnell wieder raus .......... na ja, es ist ja mittlerweile Geschichte ......... für uns. Für die Menschen dort sind die Kriegsfolgen immer noch katastrophal ....... und so wird es evtl. auch später im Irak aussehen.



    Was deinen angesprochenen Antiamerikanismus angeht habe ich die Erfahrung gemacht, dass viele, die Amerika 'kennen' den Nichtkennern unterstellen, dass sie amerikafeindlich sind. Ok, eigene Erfahrungen habe ich nicht aber ich habe Kontakte in die USA, ebenfalls zu vollkommen verschiedenen Personenkreisen. Die Menschen die ich kenne sind aufgeschlossen, herzlich ............ aber teilweise auch ein wenig grotesk und manche warten immer noch auf den großen gesellschaftlichen Umbruch und volle Akzeptanz ihrer eigenen Persönlichkeit. Ja, es gibt Diskriminierung, ja, es gab und gibt Versuche indogene Bevölkerungsgruppen auszugrenzen und zu dezimieren, ja, es gibt große soziale Unterschiede und nicht jeder, der ganz unten ist versteht den amerikanischen Traum.


    Vor einigen Wochen habe ich meine Schwägerin aus den USA kennen gelernt. Sie ist keine Afrikanerin mehr, sie wirkt arrogant, sie stößt ihren eigenen Leuten vor den Kopf, sie hält uns hier für spießig und kleinbürgerlich ...................... und konnte es nicht fassen, dass eine Heirat zwischen schwarz und weiß hier kaum Probleme macht und dass meine Familie mit meiner afrikanischen Familie zusammen an einem Tisch sitzt ohne jede Distanz. Sie war verblüfft und schließlich auch begeistert .......... ihr ist so viel Nähe zu Weißen fremd und sie lebt schon verdammt lange in den USA.


    Eine Angehörige aus Bosnien hat schon einige Male ihre Tochter in den USA besucht. Niemand dort durfte wissen, dass sowohl Mutter als auch Tochter Muslime sind .............. also hat man gemeinsam den Gottesdienst besucht und anschließend vor der Kirche gemeinsam gegessen und getrunken. Die Mutter wollte wissen, was so schlimm daran ist, dass sie beide Muslima sind. Die Tochter meinte nur, dass man sie als Muslima aus allem ausgrenzen würde und dass die Zeiten für Moslems eh nicht gut seien. Bei der Einreise wurde der bosnische Pass überprüft und konnte nicht zugeordnet werden. Im Pass war die Aufenthaltsgenehmigung von Frankfurt .............. also musste Bosnien wohl in Deutschland liegen, so die Annahme der Zöllner. Die Frau ist fast ausgerastet. Sie hat die Zöllner gefragt ob sie nicht einmal wüßten wohin ihre Soldaten geschickt werden und dass die Amerikaner doch in Kroatien, Serbien und Bosnien waren .............. niemand hatte eine Ahnung wo sich das alles befindet ........... es wurde dann spekuliert, dass das alles ganz sicher in Deutschland sein muss, nur der Pass war nicht so wie andere deutsche Pässe ............... es gab eine lange Diskussion und Prüfung der Papiere und um ein Haar hätte sie im nächsten Flieger nach Deutschland gesessen.


    Jo, so viel zur Informiertheit vieler US-Bürger.


    Gabi

  • Ich fand den Film sehr witzig :grin


    Fakt ist, dass Bush die Weisheit nicht mir Löffeln gefressen hat, und dass das amerikanische Volk ruhig öfter mal soche Filmchen sehen sollten.


    Natürlich nimmt man nicht alles für bare Münze, aber ein paar Wahrheiten sind dabei, und der Mensch (hoffentlich der Amerikaner) macht sich mal gedanken über sein Land, seine "Führer"


    Und ich glaube, mehr will der MM auch gar nicht.

  • Hallo His,


    Du scheinst einiges wild durcheinander zu werfen.


    Die unterstellst Amerikafeindlichkeit. Nur was heißt das in Deiner Argumentation??
    Ich lese heraus: gegen alles aus USA sein und gegen alle US-Amerikaner??
    Das halte ich für eine nicht haltbare Unterstellung.
    Wenn überhaupt, dann sind das einige wenige „Stammtisch-Chaoten“.


    Gegen was sind wir??
    Wir sind gegen Bush, dessen Politik und dessen Administration und die Auswirkungen.
    Wir sind gegen die Entdemokratisierung, die von denen und der NSA dem amerikanischen Volk mit fadenscheinigen, teils unwahren, verfremdeten, pauschalisierenden Argumenten aufgedrückt wird.
    Was hat das mit Amerikafeindlichkeit zu tun??


    Und das in „gods own country“, das sich die Weltführerschaft zuspricht, auch ohne Bush nicht alles zum Besten steht, ist auch nichts Neues.
    Und an Zuständen, die man nicht gut findet, wird doch wohl Kritik erlaubt sein.


    Und Deine Kritik an Michael Moore geht auch meilenweit am Ziel vorbei. Moores Polemik dient nicht dazu Europäer gegen die USA einzunehmen, sondern dazu seine Mitbürger wachzurütteln, zum Nachdenken zu bringen. Über seine Methoden kann man streiten, nur mit leisen Tönen erreicht man die Massen nicht und auf einen „groben Klotz“ gehört ein „grober Keil“.


    Du nennst Dich Historikus und bestehst auf geschichtlicher Korrektheit, auf Bildung. Das bedeutet, eine Gesamtheit zu sehen, die Zusammenhänge zu erkennen und die Dinge in ihrem Kontext kritisch zu bewerten.
    Du beklagst die Diskussionskultur. Eine Diskussion beginnt mit einem Thema, einer wertfreien Zusammenfassung der Problematik und dann mit der persönlichen Meinung.


    Wenn ich einige Deiner letzten angestrebten „Diskussionen“ ansehe, ist davon nicht viel zu merken. Die greifst Details heraus, polemisierst, verallgemeinerst und versteckst dich hinter „man wird doch wohl noch Kritik üben dürfen“:


    Vielleicht solltest Du Deinen Nick in Polemikus ändern.


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Hallo Dyke,


    Zitat

    Die unterstellst Amerikafeindlichkeit. Nur was heißt das in Deiner Argumentation??


    Wo denn? Und in welchem Zusammenhang?


    Zitat

    Ich lese heraus: gegen alles aus USA sein und gegen alle US-Amerikaner??


    Wo habe ich das geschrieben?


    Zitat

    Gegen was sind wir??
    Wir sind gegen Bush, dessen Politik und dessen Administration und die Auswirkungen.
    Wir sind gegen die Entdemokratisierung, die von denen und der NSA dem amerikanischen Volk mit fadenscheinigen, teils unwahren, verfremdeten, pauschalisierenden Argumenten aufgedrückt wird.
    Was hat das mit Amerikafeindlichkeit zu tun??
    Wir sind gegen Bush, dessen Politik und dessen Administration und die Auswirkungen.


    Wo habe ich denn geschrieben, dass gegen Bush sein amerikafeindlich ist?


    Zitat

    Und das in „gods own country“, das sich die Weltführerschaft zuspricht, auch ohne Bush nicht alles zum Besten steht, ist auch nichts Neues.


    Wo habe ich geschrieben, dass Kritik gegen Amerika nicht erlaubt sei?


    Zitat

    Und Deine Kritik an Michael Moore geht auch meilenweit am Ziel vorbei. Moores Polemik dient nicht dazu Europäer gegen die USA einzunehmen, sondern dazu seine Mitbürger wachzurütteln, zum Nachdenken zu bringen. Über seine Methoden kann man streiten, nur mit leisen Tönen erreicht man die Massen nicht und auf einen „groben Klotz“ gehört ein „grober Keil“.


    Aber gegen Moore darf man nicht sein?


    Zitat

    Das bedeutet, eine Gesamtheit zu sehen, die Zusammenhänge zu erkennen und die Dinge in ihrem Kontext kritisch zu bewerten.
    Du beklagst die Diskussionskultur. Eine Diskussion beginnt mit einem Thema, einer wertfreien Zusammenfassung der Problematik und dann mit der persönlichen Meinung.


    Eine Diskussion kann auch mit einem Kommentar beginnen.


    Zitat

    Vielleicht solltest Du Deinen Nick in Polemikus ändern.


    So ein Wortspiel könnte man auch als polemisch betrachten. ;-)


    Was ist denn für euch "Polemik"?


    Gruß