'Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt' - Kapitel 13 - 24

  • Wow, dieser Abschnitt war ganz schön... ja, ich würde sagen, anstrengend. Auch wenn mir Murakamis Art zu erzählen und auch die Sprache sehr gut gefallen, zog sich die Handlung in diesem Abschnitt doch etwas in die Länge.


    Mir war von Anfang an der Erzählstrang "Ende der Welt" lieber, das hat sich jetzt noch einmal verstärkt. Den Gedanken an eine abgeschottete Welt hinter Mauern und an Menschen ohne Seele finde ich zwar auch bedrückend, aber ähnlich wie Lese-rina finde ich darin einige schöne Sätze, die mich zum Nachdenken anregen.


    Das Hard-boiled Wonderland ist dagegen mehr wie ein Action-Film (erwähnte ich, dass ich keine Action-Filme mag?). Diese nach meinem Geschmack zu ausführlich beschriebene Flucht im Dunkeln ist für mich ebenso beklemmend wie das "Ende der Welt", gleichzeitig wirkt das alles auf mich inszeniert - das dicke Mädchen ist den Weg erst einmal gegangen, kennt sich aber trotzdem bestens aus und legt zudem eine beachtliche Kondition an den Tag. Und natürlich gibt es an genau der richtigen Stelle ein Seil... das habt ihr wohl ähnlich empfunden.


    Davon abgesehen bin ich nicht sicher, wo das Ganze hinführen soll. Warum verschwindet der Professor? Weshalb wurde sein Labor durchwühlt und die Wohnung des Ich-Erzählers verwüstet? Ich bin wirklich gespannt, ob das am Ende alles einen Sinn ergibt.

  • Allerdings war ich 1985 eh noch nicht geboren

    Jungspund! :alter :lache


    Ich denke, dass die beiden Welten in einem Kopf existieren. Überschneidungen gibt es ja genug. Als unser Kalkulator das Passwort "Das Ende der Welt" preisgab, schoss mir dieser Gedanke durch den Kopf.


    Ich mag Action-Filme sehr gerne. Ich hasse es, wenn im Kinopublikum Leute in einem Action-Thriller sitzen und während des Filmes rausposaunen, dass der Held schon längst tot sein müsste und das alles so unwahrscheinlich ist. In einem Actionthriller will ich Blut sehen und zerissene Unterhemden. Demzufolge macht mir dieses Buch auch ungeheuren Spaß!

    Besonders die wechselnde Stimmung in den beiden Welten finde ich sehr gelungen.


    Und die übergewichtige Enkelin in dem rosa Röckchen scheint ja übermenschliche Kräfte zu besitzen. Sie schafft diese ganze Kletterei und Lauferei ohne ersichtliche Anstrengungen?

    Man darf nicht vergessen, dass die beiden um ihr Leben laufen. Da werden schon ganz schöne Kräfte freigesetzt. Außerdem wird die dicke Enkelin ja auch als bewegliche Dicke und nicht als wabbelige Couchpotatoe beschrieben. Ich finde es gut, dass eine Hauptfigur mal vollkommen aus der Norm fällt.


    Ich lese jetzt einfach mal weiter und bin auf die Auflösung gespannt.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin