'Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt' - Kapitel 01 - 12

Die tiefgreifenden System-Arbeiten sind soweit abgeschlossen. Weitere Arbeiten können - wie bisher - am laufenden System erfolgen und werden bis auf weiteres zu keinen Einschränkungen im Forenbetrieb führen.
  • @all:

    Die Verwendung von Gegenwart und Vergangenheit haben sich die Übersetzer überlegt,

    da Murakami im Original in "Hard-boiled Wonderland" das höflichere Ich ("watashi") verwendet, während er in "Das Ende der Welt" das weniger höfliche Ich (boku) benutzt.

    Eine wortgenaue Übersetzung ist in der deutschen Sprache kaum möglich.

    https://de.wikipedia.org/wiki/…and_und_das_Ende_der_Welt

    (siehe Übersetzung)

    Ich hatte die Absicht, in den Originaltext hineinzusehen, doch leider bietet Amazon.co.jp keine Leseprobe an. Eine Überprüfung und Beurteilung des Textes kann ich daher nicht anbieten.

  • Salonlöwin : Danke für die interessante Info.


    Ich bin jetzt endlich mit dem ersten Abschnitt durch. Mir ging es ähnlich wie Booklooker , das Buch ist nichts, was ich abends nach einem stressigen Arbeitstag lesen kann.


    Es ist das erste Buch, das ich von Murakami lese, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht das letzte sein wird. Mir gefällt die Sprache sehr gut, und auch diese völlig anderen Welten, die er entwirft, finde ich sehr faszinierend.


    Ein wenig seltsam finde ich allerdings, dass die Figuren alle namenlos sind. Für mich bleiben sie dadurch auch irgendwie gesichtslos und fremd. Andererseits passt das auch zu diesen beiden fremdartigen Welten.


    Ich frage mich, ob beide Welten parallel existieren? Und ob der Ich-Erzähler in beiden Welten die gleiche Person ist? Letzteres denke ich schon, dann können die Welten aber nicht parallel existieren, oder vielmehr, die Handlung läuft nicht parallel ab.


    Die verschiedenen Zeiten, in denen beide Welten beschrieben werden (was mir beim Lesen leider nicht aufgefallen war) könnten ein Hinweis sein, dass die Handlung nacheinander abläuft und der Ich-Erzähler in beiden Welten dieselbe Person ist. Andererseits sind die verschiedenenen Zeiten ein Kniff der Übersetzer und im Original so nicht zu finden, wie Salonlöwin herausgefunden hat. Insofern denke ich, dass sie nicht unbedingt ein Hinweis sind.


    Interessant finde ich, dass der Einhornschädel in beiden Welten auftaucht, auch eine Bibliothek (bzw. eine Bibliothekarin) spielt in beiden Welten eine Rolle - ob das die Verbindung zwischen beiden Welten ist?

  • Als ich die ersten Kapitel zum Ende der Welt gelesen habe, und über das Lesen der alten Träume hat mich das irgendwie an die "Unendliche Geschichte" erinnert. Auch dort gibt es zwei Welten, eine davon gibt es nur durch die Träume und die Phantasie der Menschen - das Ende der Welt wirkt ziemlich öde, leer und kalt. Vielleicht kam ich deshalb auf diesen Vergleich.:gruebel

  • Ich merke, dass ich nach der Arbeit gerne für eine halbe Stunde in den Murakami eintauchen, aber sehr diskussionsfaul bin

    Mir geht es gerade ähnlich. Ich kann das Buch auch gut am Abend noch nach der Arbeit lesen. Es lenkt mich ab und ich genieße es, in die seltsamen Welten von Murakami abzutauchen. Aber ich habe leider kein großes Bedürfnis darüber zu diskutieren oder etwas dazu zu schreiben. Es gibt bestimmt viele Stellen in dem Buch die eine tiefere Bedeutung haben oder über die man sich gut austauschen könnte. Mir ist nur gerade nicht danach.:|

  • Kannst du japanisch Salonlöwin? Das stelle ich mir ja extrem schwer vor! Danke auf alle Fälle für die sehr interessante Info zu Gegenwart und Vergangenheit bzw. den verwendeten Ich-Formen. Leider geht sowas in der Übersetzung ja immer verloren, wenn man nicht gerade nachrecheriert oder in einer Eulen-Leserunde mitmacht :grin. Da würde ich mir manchmal ein Vor-/Nachwort der ÜbersetzerInnen wünschen, wo eben auf genau solche Eigenheiten eingegangen wird.


    Mich würde mittlerweile auch interessieren, ob Herr Stalph grundsätzlich mit der neuen Rechtschreibung nicht glücklich ist und deswegen seinen Namen nicht genanannt haben will, oder ob es speziell um dieses Buch geht und es da doch merkbare Unterschiede (welcher Art auch immer) im Vergleich neuer/alter Rechtschreibung gibt.


    Ansonsten kann ich gut nachvollziehen, wenn man bei diesem Buch nicht bzw. nur wenig diskutieren will. Irgendwie ist das alles so eigen, dass es erstmal verarbeitet werden will.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Lese-rina :

    Mein Japanisch ist ziemlich eingeschlafen, rudimentäre Kenntnisse sind noch vorhanden, auch wenn ich zweimal in der Woche mit einem Freund an einem Übersetzungsprojekt arbeite.

    Das ist doch sicher irre schwer, oder?

    Da muss man ja ganz von vorne anfangen. Das fand ich bei arabisch schon gruselig.

  • Den Gedanken mit der unendlichen Geschichte hatte ich auch. :)


    Ich merke, dass ich nach der Arbeit gerne für eine halbe Stunde in den Murakami eintauchen, aber sehr diskussionsfaul bin :| ich hoffe das kommt zurück und ich beteilige mich stärker.

    Kann ich gut verstehen - ich habe auch das Gefühl, man kann in die Geschichte richtig schön eintauchen. Gleichzeitig ist sie aber auch so verwirrend, dass es mir schwer fällt, etwas zu finden, worüber man wirklich diskutieren kann.

  • Also unsere Vorgänger waren anders zusammengesetzt, die hatten sehr interessante Ideen auf die ich im Leben nicht gekommen wäre.

    Ja, das stimmt! 8| Wobei man das Buch natürlich so interpretieren KANN, aber nicht MUSS. Meiner bisherigen Meinung funktioniert auch "ganz normales" lesen ganz gut. :) Interessant sind diese ganzen Hintergrundgedanken aber trotzdem, wobei ich für mich beschlossen habe, sie erst zu lesen, wenn ich das Buch fertig habe (zwei Kapitel hab ich noch).

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ja, das stimmt! 8| Wobei man das Buch natürlich so interpretieren KANN, aber nicht MUSS. Meiner bisherigen Meinung funktioniert auch "ganz normales" lesen ganz gut. :)

    Das denke ich auch. Für die Diskussion, wie unsere Vor-Leser geführt haben, fehlt mir leider das Hintergrundwissen, da wäre ich dann leider raus. Interessant zu lesen sind die Anmerkungen trotzdem, aber bei den weiteren Abschnitten werde ich das, so wie im ersten Abschnitt auch, erst im Nachhinein tun.

  • Das mache ich eigentlich bei allen Leserunden so, dass ich mich erst zum Ende den Abschnitts mit den Meinungen anderer beschäftige. Dadurch ist dann der gleiche Stand für eine Diskussion da. Es sei denn ich bin mit jemanden auf gleichem Stand und wir sind die ersten, dann geht es auch mal mittendrin, so wie hier im dritten Teil :)