'Das Leonardo-Papier' - Seiten 217 - 308

  • Ich bin auch sicher, dass Martinaw den Rufmord an Shayle begangen hat. Das Motiv muss entweder sein, dass Martinaw an der hleichen Sache arbeitet und diese zuerst veröffentlichen will oder aber er fürchtet, dass seine Forschungen überholt wären, wenn Shayle seine veröffentlicht bekommt. Beides kommt ihm nicht gut zu stehen, deshalb vernichtet er den auftrebend guten Ruf von Mr Shayle, um diesbezügliche Ambitionen gleich im Keim zu ersticken.


    Ich suche auch nach einer Verbindung von Shayle zu Georgina. :gruebel Ich würde mal vermuten, dass ihre Wege sich irgendwo kreuzen und seine "Rache" vielleicht darin besteht, die Hochzeit mit Martinaw irgendwie zu verhindern. Allerdings kommt mir Shayle nicht besonders rachsüchtig vor, wäre jetzt ein Charakturzug, der mMn nicht so recht zu seiner Person passt.
    Vielleicht hilft Shayle Georgina ja aus einer brenzlichen Situation, wenn sie zu dem Pfandleihhaus unterwegs ist.


    Ich wünsche mir ebenfalls, dass Tante Aga nicht in diesem Buch stirbt. Ich mag sie auch sehr gerne, obwohl ich schon finde, dass sie Georgina komplett aufklären müsste, egal, was sie ihrem Bruder vor Jahren mal versprochen hat. :-( Nunja, wenigstens schreibt sie an ihren Bruder und denkt viel darüber nach, ob sie richtig gehandelt hat.

  • Diesen Abschnitt fand ich, anders als manche meiner Vorschreiber, sehr kurzweilig und flüssig zu lesen. Kaum hatte ich angefangen, war er auch schon wieder vorbei. Hauptsache war wohl, dass ich die Sache mit dem gefundenen Papier von da Vinci sehr spannend finde. Spannender als die Geschichte um Georginas Herkunft, aber ich denke mal, beide Stränge werden irgendwann zusammenlaufen.


    Zitat

    Original von Samtpfote XL
    Allerdings finde ich, dass die Geschichte rund um das Leonardo-Papier ein wenig untergeht - dafür, dass es ja immerhin titelgebend ist. Da ist so viel an Beschreibung rund um die Charaktere und um das Leben in der damaligen Zeit, dass man das Papier und seine Geschichte ein bißchen aus den Augen verliert.
    Andererseits machen gerade die detailliert beschriebenen Figuren die Lebendigkeit der Geschichte aus, finde ich.


    Gerade mit dem letzten Satz spricht mir Samtpfote XL aus dem Herzen, da ich neben dem Rätsel auch die gesellschaftlicheh Gegebenheiten dieser Zeit sehr interessant finde. Und die finde ich (als historischer Laie) sehr gut wiedergegeben. Dazu gehören vor allem auch solche Gespräche wie die von Georgina mit Tante Agatha über die Ehe.


    Etwas überrascht war ich, dass Mr. Shayle nochmal aufgetaucht ist. Aber auch das fand ich passend, abgesehen von seiner (wohl noch wichtigen) Rolle beim Entlarven von St. Martinaw, ist er doch auch ein Beispiel für einen gesellschaftlichen Stand zwischen Arm und Reich.


    Der kleine Abstecher in die Musik war wirklich schön, und auch mal was ganz anderes.


    Jetzt bin ich wirklich gespannt, was Georgina im Pfandhaus zu finden hofft (nach sovielen Jahren kann ich mir nicht vorstellen, dass sie da noch Etwas erfährt) und wie lang sie ihr "Doppelleben" vor ihren Verwandten noch verbergen kann. Und natürlich, wie es mit den beiden Herren weitergeht.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021