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'Das Leonardo-Papier' - Seiten 415 - Ende
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Wie schade, daß Agatha stirbt! Hab da schon sehr schlucken müssen...
Ihr Alter und die Tatsache, daß sie fast ihren gesamten Besitz an Georgina vererbt und ihr damit ein unabhängiges Leben ermöglicht, lassen Agathas Tod allerdings ein bißchen weniger tragisch erscheinen.
Was mich allerdings wirklich wurmt, ist, daß Martinaws üble Machenschaft nicht öffentlich gemacht werden. Einerseits verstehe ich Georgina ja, daß sie nicht möchte, daß die Geschichte ihrer Eltern an die Öffentlichkeit gezerrt wird; andererseits denke ich aber auch, daß Martinaw sich nicht ändern, sich auch weiterhin auf seine Art seiner Konkurrenz entledigen und so noch viele Leute ins Verderben stürzen wird. Da hätte ich mir doch ein wenig mehr Genugtuung gewünscht...Alles in allem hat mir das Buch aber sehr gut gefallen. Und ich wüßte gern, was Georgina und Justus so alles erleben auf ihren Reisen!
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Ich bin leider auch schon durch (man verzeihe, dass ich keine "Zwischenstopps" eingelegt habe), aber ich fand die Geschichte fesselnd.
Dieser Widerstreit zwischen Glaube und Naturwissenschaften ist einfach spannend. Wirklich klasse, dass Du Deinen Roman in dieser Zeit angesiedelt hast, Susanne :-).
Dass Großtante Agatha stirbt, nun ja, sie ahnte es ja schon eine Weile vorher. Und irgendwie war es ja der "richtige" Zeitpunkt. So ist Georgina nun unabhängig, muss nicht heiraten etc. Im Grunde kann sie ein Leben wie Agatha führen.
Dass Mr. Martinaw nur sein eigenes Fortkommen im Blick hat, ahnte ich schon früh, bei seinem ersten Gespräch mit Shayle. Aber was er seinem ehemaligen Freund Joshua angetan hat, ist wirklich unglaublich :wow.
Etwas durchsichtig war ja die Liebesgeschichte. Aber nun ja, das gehört wohl dazu ;-).
Aber die Charaktere sind durchgehend gute ausgebaut, auch nicht nur Schwarz-Weiß (siehe Tante Agatha) und der Schreibstil so gewählt, dass man sich wirklich in die Zeit zurückversetzt fühlt.
Werde die LR hier natürlich weiter im Auge behalten und hoffe noch auf einige Diskussionen.
Ach, da fällt mir gerade ein: mir hätte es noch gefallen, mehr über Shayle und seine Familie zu erfahren, wie es ihnen so ergangen ist.
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Ich bin auch durch und kann zu den einzelnen Abschnitten gar nicht viel sagen.
Sehr interessant fand ich den naturwissenschaftlichen Hintergrund.
Richtige Spannung kam bei mir nicht auf, die Geschichte war recht vorhersehbar. Macht aber gar nichts, ich habe das Buch sehr gern gelesen, für mich liegt das Gewicht hier auf dem wirklichen tollen Schreibstil und der schönen Sprache der Autorin. -
Nun sind die 500 Seiten schon gelesen ... Dabei hätte ich jetzt doch gerne noch mehr über die einzelnen Reiseziele der beiden erfahren.
Doktor Shayle hat mir jetzt im Nachhinein etwas wenig abbekommen. Für mich stand er für die damalige Gesellschaftsschicht, die nicht wirklich arm, aber auch weit weg vom Wohlstand war. Es ist sicher ein interessanter Charakter, der irgendwie doch nur den Part des Boten zu füllen hatte. Sollte es jemals eine Fortsetzung geben, darf er ruhig eine größere Rolle spielen.
Erleichtert war ich, dass Georgina nicht zur Ehe mit diesem Stinkstiefel gezwungen wurde. Mit dem Erbe hatte sie jetzt zwar die finanziellen Mittel, gehörte aber doch als freidenkende und unabhängige Frau doch eher einer Minderheit an. Ihre Verwandten haben diese Lebensform ja nicht unterstützt, sodass ich mir so einen Kuhhandel mit der Ehe schon hätte vorstellen können.
Insgesamt bin ich mit dem Buch sehr zufrieden. Es ließ sich durch den Schreibstil rasch lesen, sodass ich ungeduldiger Mensch auch nicht zu lange auf die Folter gespannt wurde. Die Fäden waren am Schluss schön verwebt, sodass sich bei mir ein rundes Bild ergab.
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Die Geschichte rund um den Diebstahl des Papiers will mir nicht so richtig gefallen. Immerhin hat Joshua eine wertvolle Handschrift beschädigt, um seinen Forscherdrang zu befriedigen. Im Prolog hatte ich noch Mitleid mit ihm, aber irgendwie sagt mir sein Charakter nicht wirklich zu. Er hat seinen Broterwerb vernachlässigt, er schwängert eine Frau, die er nur unter den widrigsten Umständen heiraten könnte - ziemlich verantwortungslos, das alles.
Und Georgina gibt das Papier erst nach Monaten zurück, überlegt sogar, es zu behalten. Das entspricht nicht meinem Gerechtigkeitsempfinden. Und die Übergabe ging mir auch ein bisschen zu glatt, schließlich gibt es auch noch den Straftatbestand der Unterschlagung.
Aber: das Thema, die Geburt der Geologie ist interessant und und spannend, die Sprache des Romans ist sehr schön mit wunderbaren Bildern (Lipperin hat schon einige zitiert), Tante Aga und Justus sind interessante, vielschichtige Figuren. Es las sich sehr flüssig und hat mich gefesselt. Außerdem ist es ein Anlass, den dicken Bryson sowie die das London-Buch von Ackroyd und "The map that changed the world" ganz oben auf den Lesestapel zu legen. Und natürlich, wie bei meinem letzten London-Aufenthalt schon geplant, im Sommer das Naturhistorische Museum zu besuchen
Danke Susanne für schöne Lesestunden und die Begleitung der Leserunde! -
Hallo,
ich finde es sehr interessant, wie manche von euch die Sache mit dem gestohlenen Blatt empfinden. Eigentlich bin ich ein Mensch mit einem sehr starken Gerechtigkeitsempfinden, habe aber beim Schreiben keine Sekunde daran gedacht, dass Georgina das Blatt sofort zurückgeben könnte, nachdem sie von seiner Herkunft weiß. Für mich war ihr Drang, das Leben ihrer Eltern zu verstehen, so stark, dass er alles andere verdrängt. Erst als sie ihre Vergangenheit wirklich kennt, gibt sie es zurück. So habe ich es gesehen.Dass ihr Vater ein nicht schwarzer oder weißer, sondern eher grauer Charakter mit guten und schlechten Seiten war, empfinde ich als menschlich. So möchte ich meine Figuren haben.
Es freut mich jedenfalls, wenn euch die Leserunde gefallen hat.
Liebe Grüße,
Susanne
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Zitat
Original von Nachtgedanken
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Und Georgina gibt das Papier erst nach Monaten zurück, überlegt sogar, es zu behalten. Das entspricht nicht meinem Gerechtigkeitsempfinden. Und die Übergabe ging mir auch ein bisschen zu glatt, schließlich gibt es auch noch den Straftatbestand der Unterschlagung....Dass Georgina noch eine Weile überlegt, ob sie das Blatt zurückgibt, habe ich überhaupt nicht ungewöhnlich empfunden. Wie Susanne schon schreibt, ist das Gefühlschaos über die Neuentdeckung ihrer Familiengeschichte der primäre Gedanke.
Sicher hätte der rechtmäßige Besitzer auch anders reagieren können. Aber Georgina ist doch nur die Überbringerin, nicht die Diebin. In diesem Fall wäre ich auch eher erleichtert, dass das wertvolle Papier wieder da ist, als dass ich nun eine Bestrafung gefordert hätte. Der Dieb wurde ja schon vor mehr als 20 Jahren gehängt.
Nachtgedanken
Das Naturhistorische solltest du in jedem Fall einplanen. Ich hätte auch drei Tage dort verbringen können und hätte immer noch nicht alles gesehen. -
Zitat
Original von Büchersally
Dass Georgina noch eine Weile überlegt, ob sie das Blatt zurückgibt, habe ich überhaupt nicht ungewöhnlich empfunden. Wie Susanne schon schreibt, ist das Gefühlschaos über die Neuentdeckung ihrer Familiengeschichte der primäre Gedanke.
Sicher hätte der rechtmäßige Besitzer auch anders reagieren können. Aber Georgina ist doch nur die Überbringerin, nicht die Diebin. In diesem Fall wäre ich auch eher erleichtert, dass das wertvolle Papier wieder da ist, als dass ich nun eine Bestrafung gefordert hätte. Der Dieb wurde ja schon vor mehr als 20 Jahren gehängt.
Zwischen dem Auffinden und der Übergabe kann aber alles Mögliche mit dem Blatt passieren, schließlich hätte Justus beinahe seinen Rotwein drüber gekippt.
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Zitat
Original von Nachtgedanken
Zwischen dem Auffinden und der Übergabe kann aber alles Mögliche mit dem Blatt passieren, schließlich hätte Justus beinahe seinen Rotwein drüber gekippt.Drama, Baby. Oder hättest du lieber gelesen "... und sie legte das Papier vorsichtig in eine Schublade, um genau abzuwägen, ob es wohl seinem Eigentümer zurückgegeben wird." *gähn*
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Zitat
Original von Bücherfrau
Hallo,
ich finde es sehr interessant, wie manche von euch die Sache mit dem gestohlenen Blatt empfinden. Eigentlich bin ich ein Mensch mit einem sehr starken Gerechtigkeitsempfinden, habe aber beim Schreiben keine Sekunde daran gedacht, dass Georgina das Blatt sofort zurückgeben könnte, nachdem sie von seiner Herkunft weiß. Für mich war ihr Drang, das Leben ihrer Eltern zu verstehen, so stark, dass er alles andere verdrängt. Erst als sie ihre Vergangenheit wirklich kennt, gibt sie es zurück. So habe ich es gesehen.Dass ihr Vater ein nicht schwarzer oder weißer, sondern eher grauer Charakter mit guten und schlechten Seiten war, empfinde ich als menschlich. So möchte ich meine Figuren haben.
Es freut mich jedenfalls, wenn euch die Leserunde gefallen hat.
Liebe Grüße,
Susanne
Genauso sehe ich das auch und daher habe ich diese Geschichte regelrecht verschlungen (1 Tag ist nicht viel bzw sagen wir 6 Stunden^^).
Ich finde, dass die Charaktere gut gezeichnet waren und jeder glaubwürdig in jeder Situation gehandelt hat.
Ich bin auch manchmal so wie Georgina, von daher konnte ich mich super in sie hineinversetzen und habe mich am Schluss sehr für sie gefreut!Der Tod von Agatha war sehr traurig für mich. Sie hat Georgina sehr viel bedeutet, hat sie ihr doch die Eltern ersetzt und sie erst zu dem Menschen gemacht, der sie ist! Und dann noch das lange Lesen der Briefe kurz nach dem Tod der "Tante".
Ich hab mich gefreut, dass sie Martinaw mal endlich die Meinung gesagt hat und Anne nicht mehr über sie bestimmen kann
Ja, es ist natürlich schade, dass Martinaw wohl trotzdem so weiterleben wird, allerdings glaube ich, dass Georgina da nicht hätte viel ausrichten können!
Was ich mich noch frage, bevor ich mich bedanke: wann hat jmd den Codex übersetzt? Wie hat die Welt darauf reagiert? War das vor Darwin oder danach? Weil mir war schon vorher klar, dass Buckland doch zu geistlich ist um derart fortschrittlich und für diese Zeit auch ketzerisch zu sein... Aber es gab ja noch mehr Geologen^^
So, und dann doch vielen vielen Dank für dieses tolle Buch und die schönen Stunden, die es mir beschert hat!
Es war amüsant, spannend und hat ein Happy Ende!
Auch wenn mein Lese"gerenne" manchmal nichts mehr von einer LR hat, aber vll kann ich ja doch noch das eine oder andere im Nachhinein beitragen -
Zitat
Original von Büchersally
Drama, Baby. Oder hättest du lieber gelesen "... und sie legte das Papier vorsichtig in eine Schublade, um genau abzuwägen, ob es wohl seinem Eigentümer zurückgegeben wird." *gähn*
Meine Sensationslust hätte gerne gelesen, dass der Rotwein drüber kippt und mein Gerechtigkeitsempfinden, dass das Blatt bei erster Gelegenheit zurückgegeben wird
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Ich fand es so genau richtig und - nachdem der Charakter des Hausherren Coke schon eingeführt war - auch stimmig. Schönes Buch, ich bedauere mal wieder, das bei meiner sicher soliden Allgemeinbildung die Geologie ein weißer Fleck geblieben ist.
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Immerhin hast du ne Allgemeinbildung
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@ Beowulf: Na ja, ganz so weiß ist der Fleck ja nicht mehr. Und es gibt tolle, unterhaltsame Bücher zum Thema. Einige davon habe ich im Nachwort aufgeführt.
@ alle, denen es gefallen hat oder auch nicht - ein Klick wäre nett.
Liebe Grüße,
Susanne
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Auch ich bin nun durch und ich muss sagen, mir hat die Geschichte im Großen und Ganzen gefallen.
Das Buch war gut zu lesen, dass Richtige wenn man Mitten im Weihnachtsstress steckt und man sich auf "hohe" Literatur nicht konzentrieren kann. Dies meine ich überhaupt nicht negativ (bitte nicht falsch verstehen), ich brauche ab und zu Bücher, die vielleicht in Augen von Literaturkirtikern etc. zu scheicht sind, aber nur bei solchen Büchern kann ich wundervoll abschalten und zur Ruhe kommen. Danke an die Autorin für ein solches Geschenk.
Für mich waren es zum Schluss ehrlich gesagt ein bischen zu viele Zufälle (Justus trifft Shayle, Georgina bekommt die Briefe ihrer Mutter etc) und als auch noch Tante Aga stirbt, war alles so schnell vorbei.
Ich kann Georgina verstehen, dass sie erst nachdem sie die ganze Geschichte ihrer Eltern kennt das Papier zurück gibt. Es war das einzige was ihr von ihrem Vater geblieben war, etwas was ihn wohl ganz und gar fasziniert hatte, an so etwas klammert man sich, dass kenne ich aus eigener Erfahrung. Zudem denke ich, dass es ihr gar nicht im ersten Moment bewusst war, das es ein gestohlenes Papier war.
Ich muss gestehen das Ende schreit nach einer Fortsetzung, wird Georgina ein Leben lang mit Justus auf Reisen gehen? Werden die beiden irgendwann eine Familie gründen? Werden sie in Deutschland oder in England leben? Werden sie ihre Liebe zur Natur an ihre Kinder weitervererben? ......
Also wird es eine Fortsetzung geben???
Vielen Dank und viele Grüße
Eliza -
Ich habe das Buch gerne und mit viel Vergnügen gelesen. Eigentlich habe ich auch nichts zu mecken. Für mich der gelungene Abschluß eines Darwin-Lesejahres, obwohl dieser zur Zeit des Romans noch ein Kind war, aber thematisch gesehen gibt es ja doch Überschneidungen.
Das Buch hat mich zudem dazu angeregt über Religion, Wissenschaft und Werte nachzudenken- schön, wenn ein Buch nachklingt. Aber vielleicht fielen einige Dinge bei mir einfach nur auf fruchtbaren Boden.
Eine ausführliche Rezi folgt noch.
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Das freut mich wirklich sehr :-].
Liebe Grüße,
Susanne
P.S. Hm, der Zusammenhang zum Darwin-Jahr fällt mir jetzt erst auf (schäm - hab keinen Smily dafür gefunden).
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Leider habe ich das Buch gerade beendet - und dabei hätte ich sogerne von den Reisen der Beiden weitergelesen...
Schade das Agatha sterben muß - aber nur dadurch kann Georgina sich frei für Justus entscheiden!
Martinaw kommt mir etwas zu gut weg, ich hätte ihm etwas Ärger schon gewünscht...
Über Dr.Shayle und seine Familie hätte ich auch gerne etwas mehr erfahren...
Vielen Dank Susanne für die wunderschönen Lesestunden und die Begleitung bei dieser Leserunde!