Können Bücher die Welt verändern?

  • Über diese Frage denke ich öfters nach und würde gern mal Eure Meinung dazu hören:
    Können Bücher (auch heutzutage noch) die Welt verändern?
    Eine verwandte Frage noch:
    gibt es Bücher, die Eure Welt, also Euer Leben verändert haben?
    Ich bin gespannt auf Eure Antworten!

  • In der Vergangenheit, ja: als Beispiel die Bibel.


    In der Gegenwart, eher nein. Aktuelle Buchhypes bewegen zwar die Menschen, verändern aber nichts, nach kurzer Zeit ist es wieder vorbei und es geht mit dem nächsten "sinnlosen" Hype los.


    Die Gesellschaft ist eben einfach keine Buchgesellschaft mehr.


    Was die Zukunft bringt weiß man ja bekanntlich nicht, aber so wie es sich entwickelt, ist die Zeit der weltverändernden Bücher vorbei.

  • Also ich denke eher nicht, da man ja heutzutage immer mehr auf "Nichtleser" stößt.
    Ich z.B. bin die Einzige in meinem Freundeskreis, die noch gerne ließt.


    Mhhh, mein Leben wurde bewusst noch nicht durch ein Buch verändert, aber unbewusst vielleicht..

    Wenn man von dem getötet wird, den man liebt, hat man keine Wahl.Wie kann man fliehen,wie kämpfen, wenn man damit dem Liebsten wehtun würde? Wenn das eigene Leben das Einzige ist, was man dem Liebsten geben kann, wie kann man es ihm dann verweigern?

  • Ich glaube nicht, dass ein Buch heute noch eine Gesellschaft verändern kann. Dafür haben wir zu viele andere Medien, die mehr beeinflussen und sich die Gesellschaft beeinflussen lässt.


    Bei einem einzelnen Menschen ist es eher möglich. Oder auch bei einer kleinen Gruppe.


    In meinen Jungen Jahren (25) kann ich behaupten, dass mich ein Buch bisher noch nicht von Grund auf verändert hat. Aber durchaus geprägt. Das waren unter anderem folgende Bücher:
    Desiree - zwei Brüder - Schlaf und Tod von Heidi Hassenmüller
    Die Schleife in Stalins Bart von Erika Riemann
    Schlafes Bruder von Robert Schneider



    Da ich daran glaube, dass Bücher Menschen durchaus verändern können, bin ich immer wieder aufs neue gespannt ob es nun so weit ist, wenn ich ein neue Buch in die Hand nehme.

    ... Liebe, die, weil sie nie genung bekommt,
    stets schon im Augenblick lebt, der noch kommen wird.
    Marcel Proust

  • Sicher können Bücher die Welt verändern.
    "Mein Kampf" hat das nun wirklich eindrucksvoll und auf tragische Art und Weise bewiesen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    Sicher können Bücher die Welt verändern.
    "Mein Kampf" hat das nun wirklich eindrucksvoll und auf tragische Art und Weise bewiesen.


    Das war aber ja nun nicht das Buch alleine, das die Welt verändert hat...wenn Hitler nicht an die Macht gekommen wäre, hätte das doch keinen interessiert. Hitler war es, der die Welt verändert hat, aber nicht hauptsächlich mit "Mein Kampf", sondern mit seinem sonstigen politischen Wirken.


    Allgemein glaube ich nicht wirklich, dass Bücher die Welt verändern können. Das man persönlich etwas aus einem Buch mitnehmen kann, was das eigene Leben verändert oder ein stückweit bereichert, denke ich aber schon.

  • Zitat

    Original von Glass


    Das war aber ja nun nicht das Buch alleine, das die Welt verändert hat...wenn Hitler nicht an die Macht gekommen wäre, hätte das doch keinen interessiert. Hitler war es, der die Welt verändert hat, aber nicht hauptsächlich mit "Mein Kampf", sondern mit seinem sonstigen politischen Wirken.


    Allgemein glaube ich nicht wirklich, dass Bücher die Welt verändern können. Das man persönlich etwas aus einem Buch mitnehmen kann, was das eigene Leben verändert oder ein stückweit bereichert, denke ich aber schon.


    Sein Buch hat sicher einen nicht zu unterschätzenden Anteil an dem was dann letztendlich passiert ist. Natürlich kann ein Buch nichts verändern, das Buch ist ein Gegenstand; sein Inhalt aber kann Menschen dazu bewegen dieses oder jenes zu tun.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ideen konnten immer Menschen beeinflussen und somit einen mehr oder weniger großen Teil der Welt mitbeeinflussen. Bücher sind m. E. eine ideale Transportmöglichkeit für Ideen. Wenn aber heute Ideen anders transportiert werden, finde ich das auch nicht schlimm. Z. B. Al Gores Film "Eine unbequeme Wahrheit" hat doch durchaus das Bewusstsein vieler Menschen geschärft. Gut, Literatur ist vielleicht noch mal etwas anderes und hat subtilere und vielfältigere Einflussmöglichkeiten, aber Deine Frage bezog sich ja erst mal nur auf Bücher im Allgemeinen.
    Dass Menschen heute weniger lesen als früher wird oft behauptet - ich zweifle trotzdem daran.
    Mich haben Bücher massiv beeinflusst und geprägt und damit auch mein Leben.

  • Naja im Prinzip könnte man ja sagen, das die meisten Menschen durch Bücher veändert werden (Schule: Schulbücher), aber das ist hier denke ich nicht gemeint.


    Generell glaube ich schon, dass dies möglich ist und im kleinen persönlichen Rahmen und sehr oft passiert. Schön wäre natrülich ein Buch das einen großen Teil der Menschheit wachrütteln würde und positiv verändern würde. Wer weiß was noch kommt.


    Fazit: Ja Büchern verändern die Welt.

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Sein Buch hat sicher einen nicht zu unterschätzenden Anteil an dem was dann letztendlich passiert ist. Natürlich kann ein Buch nichts verändern, das Buch ist ein Gegenstand; sein Inhalt aber kann Menschen dazu bewegen dieses oder jenes zu tun.


    Das Buch hat Null bewirkt!
    Es wäre ALLES genau so passiert und zwar auch ohne das Buch!
    Viele hatten das Buch zwar zu Hause stehen, aber die meisten haben es nicht mal gelesen.
    Das Buch hat gar nicht verändert!

  • Zitat

    Original von LeseMann
    Viele hatten das Buch zwar zu Hause stehen, aber die meisten haben es nicht mal gelesen.


    Das ist hoch umstritten. Neuere Untersuchungen gehen davon aus, dass es viel merh gelesen wurde, als man lange angenommen hat. Das Mein Kampf nicht gelesen wurde, ist eine Ausrede. So kann man ja weiterhin schön behaupten, man habe von nichts gewusst.
    Mein Kampf war sehr wohl einflussreich, vermutlich vor der Machtübernahme stärker als davor. Zu einer Zeit, als die Möglichkeiten der Informationsvermittlung sehr viel eingeschränkter waren als heute, hat es durchaus zur Verbreitung und Popularisierung der nationalsozialistischen Ideen beigetragen.


    Aber um zum eigentlichen Thema zu kommen. Ich glaube, dass Bücher Menschen verändert und daher verändert Bücher auch Gesellschaften. Selbstverständlich nicht auf so plakative Weise, dass plötzlich alle die Ärmel hochkrempeln und gemeinsam die Ungerechtigkeit in der Welt bekämpfen, weil sie ein Buch gelesen haben.

  • Wenn man etwa über den Tellerrand schaut gibt es da einen Schriftsteller namens Radovan Karadžic, Kinderlieder und Gedichteschreiber, der hat das großserbische Ideal gefördert und wachsen lassen und dann wurde ja mal was aus ihm- wenn auch aktuell ein Angeklagter.


    Bücher können m.E. nicht aus sich heraus die Welt verändern, sie können aber Verstärker und Grundstein einer latenten in der Bevölkerung vorhandenen Stimmung sein, die daraufhin von der Stimmung in die Aktion ausbricht. Viel haben auch die Berichte des Club of Rome beigetragen zur Bewegung des weltweiten Umweltschutzes.


    Je nachdem wie tiefgreifend man Veränderung der Welt definiert, verändern auch "normale Bestseller" aus der Belletristik die Welt. Die Touristenströme, die ein Dan Brown oder eine J.K. Rowling oder eine Verfilmung ihrer Bücher oder die von Büchern wie "Herr der Ringe" auslösen verändern zumindestens die Arbeitswelt der in der Tourismusindustrie beschäftigten der Länder in der die Touristen dann reisen und die der Länder in die sie nicht mehr reisen.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • @ Clio
    Ich bleibe bei meiner Meinung!
    Radio + Auftritte + Propaganda/Werbung schlechte Situation der Menschen und nicht das Buch haben zum Erfolg geführt!
    Selbst wenn es alle gelesen haben sollten, dann hat der Rest einfach zur Richtigen Zeit gestimmt und das Buch war dabei nicht wirklich ausschlaggebend!
    Das sieht man auch heute noch überall. Geht es den Menschen schlecht, dann muss man es nur geschickt angehen um diese "einzufangen"!


    Die haben die Situation mit deren Mitteln sehr gut ausgenutzt ... das Buch hat 39 keine Rolle gespielt.... und danach auch nicht!

  • Das Radio gab es in den 20er Jahren im Übrigen noch nicht flächendeckend. Wenige Menschen hatten ein Radio. Es war die Politik der Nationalsozialisten "Volksempfänger" flächendeckend zu verbreiten, damit sie ihre Propaganda besser ans Volk bringen konnten.
    Ich weiß nicht, auf was für einen Grundlage du zu deiner eindeutigen Meinung kommst. Natürlich war Mein Kampf nicht das einzige Medium, vielleicht nicht mal das wichtigste, aber ihm jede Bedeutung abzusprechen halte ich für falsch.

    :lesend Walter Kempowski "Das Echolot"

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  • Ich glaube, es gab eine Zeit, da konnten Bücher die Welt verändern.
    Heutzutage glaube ich das nicht - zumindest nicht in unserer Gesellschaft.
    Wir sind so umgeben von Medien und von Information durch TV, Radio, Internet, Zeitungen, dass ein Buch heute nur ein Teil von vielem ist und für sich die Welt nicht verändern kann. Eine Bewegung unter Nutzung vieler Medien kann das aber vermutlich schon.


    Für meine Person kann ich sagen, dass mich in jüngeren Jahren manches Buch zum Nachdenken gebracht hat und vielleicht auch unbewusst etwas in meiner Haltung und Meinung geprägt hat.


    Ich glaube, damit ein Buch etwas verändern kann, muß es auf dafür bereites Publikum treffen. Ein Buch ist nur ein Samen - und muß auf fruchtbaren Boden fallen um aufzukeimen.


    Ich suche mir heute meine Bücher so aus, dass ich darin eine Haltung und Meinung finde, die meine bestätigt. Ich lese kaum oder keine Bücher, die eine mir konträre Meinung vertreten und etwas in mir verändern können.


    Und ich glaube, dass auch auf die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts trifft.
    die Menschen, die Mein Kampf gelesen haben, haben darin gesucht, was ihre Haltung widerspiegelt. Andere haben es nicht gelesen. Das Buch ist auf fruchtbarem Boden gefallen - und war nur ein Teil einer ganzen Maschinerie. Die Meinung verändert hat es allein sicher nicht - aber es hat die Stimmung unterstützt. So gesehen hat es für mich auch nicht die Welt verändert.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Zitat

    Original von LeseMann


    Die haben die Situation mit deren Mitteln sehr gut ausgenutzt ... das Buch hat 39 keine Rolle gespielt.... und danach auch nicht!


    Dem widerspricht keiner, aber vor 33 hat das Buch viel bewegt, vor allem Menschen dazu bewegt der Partei beizutreten und Wahlkampf für diese Partei zu machen. Die Nationalsozialistische deutsche Arbeiterpartei kam nämlich 1939 nicht direkt aus der Hölle geflogen an die Macht.

  • Zitat

    Original von beowulf


    Dem widerspricht keiner, aber vor 33 hat das Buch viel bewegt, vor allem Menschen dazu bewegt der Partei beizutreten und Wahlkampf für diese Partei zu machen. Die Nationalsozialistische deutsche Arbeiterpartei kam nämlich 1939 nicht direkt aus der Hölle geflogen an die Macht.


    39 waren die schon an der Macht .... schon eine weile ;-) ... aber das weißt DU anscheinend ja auch :-)
    Wie Sie zur Macht gekommen sind, dass habe ich oben schon geschrieben ... ist wie immer ALLES IMO!!!!!!!!!