„Die letzte Prophezeiung“ von Roger R. Talbot ist ein mitreißender wie anspruchsvoller Thriller um den Tag der Apokalypse
Als der Drachenflieger Larry Bohan die Entführung Gorbatschows in der Nähe von Dublin meldet, glaubt die irische Polizei, er hat sie nicht alle. Dann aber meldet Alanna Hamdis ihren Ex-Mann David als vermisst und erwähnt nicht nur dessen Ähnlichkeit mit dem russischen Ex-Präsenten, sondern auch, dass er einer der führenden Köpfe in der biometrischen Forschung ist.
Zeitgleich nimmt sich ein berühmter Religionswissenschaftler in Rom das Leben, kurz bevor er Alannas Schwager Liam Brine in die Geheimnisse der geheimen Bruderschaft einweihen kann, der sie beide angehören. Aber Liam, der als Professor an der Universität des Vatikanstaats arbeitet, glaubt nicht an Selbstmord. Zusammen mit Alanna versucht er herauszufinden, wer hinter der Entführung Davids und dem Mord an seinem Mentor steckt. Ihre einzige Spur ist ein Hinweis auf eine geheime Schriftrolle, in der der frühchristliche Originaltext der Apokalypse und somit das genaue Datum des Weltendes stehen sollen. Doch bevor die beiden der Spur folgen können, müssen sie den Häschern einer mysteriösen Gruppe entkommen. Und auch die irische Polizei mischt bei der Verfolgung mit, denn sie glaubt, dass Alanna selbst hinter der Entführung ihres Mannes steckt. Für die Beiden beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.
Mein Fazit:
Der Tag der Apokalypse – nicht erst seit dem neuen Kinohit „2012“ ist das nahende Ende der Menschheit ein immer wieder faszinierendes Thema. Robert R. Talbot bereichert es mit „Die letzte Prophezeiung“ um eine weitere Variante, die mit viel Action und noch mehr mystischer Zahlensymbolik daherkommt. Streifzüge durch die Geschichte der katholischen Kirche und informative Einblicke in aktuelle Themen wie die biometrische Vermessung von Iris und Fingerabdrücken, die Landenteignung der indigenen Bevölkerung Lateinamerikas und Börsenmanipulationen im globalen Geldgeschäft machen Talbots Roman zu einem ebenso mitreißenden wie anspruchsvollen Thriller. Die verschiedenen Handlungsstränge, die uns über Dublin, Patagonien, den arabischen Raum und Italien rund um den Globus führen, verbindet er dabei gekonnt zu einem fulminanten „Grande Finale“.
Wer auf Dan Brown und Mathilde Asensi steht, sollte an Robert R. Talbots Mystery-Thriller „Die letzte Prophezeiung“ nicht vorbeigehen.