Kurzbeschreibung (laut amazon):
Eine Stadt in der Vertikalen, 3000 Meter über dem Meeresspiegel. Ein vergessenes Volk, bedroht durch eine unheimliche, archaische Macht. Und eine kleine Truppe von Abenteurern aus der alten Welt, zu allem entschlossen.
Dies ist die Geschichte des Carl Friedrich Donhauser, der sich selbst Humboldt nannte. Zusammen mit seinen Gefährten bereiste er die letzten noch nicht erforschten Orte der Erde. Er entdeckte vergessene Völker, schloss Freundschaften mit den fremdartigsten Geschöpfen, hob unvorstellbare Schätze und erlebte die haarsträubendsten Abenteuer. Viele seiner Entdeckungen und Erfindungen gehören noch heute zu unserem täglichen Leben. Warum er aber selbst in Vergessenheit geriet, das wird wohl immer ein Geheimnis bleiben. (…)
Über den Autor (laut amazon):
Thomas Thiemeyer, geboren 1963, studierte Geografie und Geologie in Köln und arbeitete zunächst als Illustrator. 2004 erschien bei Knaur mit großem Erfolg sein Debüt "Medusa". Auch die nachfolgenden Romane wurden zu Bestsellern. Der Autor lebt und arbeitet heute in Stuttgart.
Eigene Meinung:
Bei meiner Vorliebe für Steampunk und klassische Abenteuergeschichten war „Die Stadt der Regenfresser“ fast schon eine Pflichtlektüre.
Thomas Thiemeyer wollte mit dem ersten Band dieser Jugendbuchreihe o.g. Genres zu neuem Leben zu erwecken und dabei Bücher zu schreiben, wie er sie selbst gerne liest. Das merkt man den „Regenfressern“ an (bei Schauspielern nennt man es Spielfreude, ich weiß nicht, ob es bei Schriftstellern einen ähnlichen Ausdruck dafür gibt) und so hat er m.E. dieses Ziel mit Bravour erreicht, weshalb sein Buch in meinem Bücherregal auch zwischen Conan Doyles „Die vergessenen Welt“, Jules Verne sowie Powers, Jeter und Konsorten steht.
Die Geschichte beginnt in Berlin zur Kaiserzeit- ein wirklich wunderbares Setting und wesentlich unverbrauchter als das viktorianische London. Mit der Hauptperson Oskar, einem kleinen Taschendieb, der überraschend die Bekanntschaft von Carl Friedrich Donhauser macht und von den nachfolgenden Ereignissen mitgerissen wird, hat der Autor eine Figur mit viel Entwicklungspotential und hohem Sympathiefaktor geschaffen. Durch seine Augen lernt der Leser die anderen Charaktere kennen (die alle ihre eigenen Geheimnisse verbergen und somit weitere offene Fragen für Fortsetzungen bieten), aber auch die fremde Kultur der Regenfresser. Für einen Straßendieb, der bislang nicht über die Grenzen Berlins herausgekommen war eine ganz neue Erfahrung!
Die Grundidee der Reihe bietet sicherlich noch eine Fülle an weiteren möglichen geheimnisvollen Schauplätzen, fremden Kulturen oder verrückten Wissenschaftlern, denen das Handwerk gelegt werden muss. Zumindest würde ich mir das wünschen.
Für mich war „Die Stadt der Regenfresser“ ein mehr als gelungener Auftakt und sicherlich eines meiner Highlights dieses Lesejahres.
Einen kleinen Wehmutstropfen gibt es: nachdem ich dieses Jahr den Autor bereits auf einer Lesung von „Nebra“ in Ludwigsburg live erleben durfte, habe ich ihn leider an der Karlsruher Bücherschau (quasi direkt vor meiner Haustür!) verpasst.
Schade, aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.