„Die Erlöse der heutigen Veranstaltung fließen an Viva con Agua für ein Trinkwasserprojekt in Burundi“. So war es auf dem Programmzettel für die heutige Veranstaltung im Hamburger KNUST zu lesen.
Unter anderem stellten sich auch bekannte Autorinnen und Autoren in den Dienst der guten Sache. Der bekannteste dieser Zunft war vielleicht Roger Willemsen, der aber sein Programm allzu routiniert „herunterspulte“. Seiner Lesung fehlte so ein wenig das Feuer, zu viel Routine ist nun einmal der Killer der Spontanität. Und wieder einmal stellte sich Willemsen in den Mittelpunkt, inszenierte sich selbst. Trotzdem ist natürlich sein Engagement für die gute Sache durchaus positiv zu sehen.
Die Musikbeiträge des Abends waren zum Teil gewöhnungsbedürftig. Glücklicherweise sind Geschmäcker verschieden und so war auch an diesem Abend wohl für jeden etwas dabei.
Nachdem musikalischen Intro von Ari Hest enterte Tom Liehr unter dem freundlichen Beifall des Publikums und dem etwas stärkeren Beifall der anwesenden Eulen die Bühne. Tom errang schnell die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer; da war nichts von kühler Routine oder Selbstinszenierung zu sehen – da war vielmehr alles sehr authentisch, alles sehr engagiert. Schnell fand er einen Draht zu seinem Publikum, so dass aus dem anfänglichen höflichen Interesse, bei vielen Zuhörern echte Begeisterung wurde. Die Kurzgeschichte über Hundehaltung und der anschließende Auszug aus dem „Pauschaltourist“ wurde von den Zuhörern mehr als freundlich aufgenommen. Man sah um sich herum lachende Gesichter, in denen deutlich Sympathie für die vorgetragenen Texte und aber natürlich auch viel Sympathie für den Autor abzulesen waren.
Toms Lesung hätte gern ein wenig länger dauern dürfen, aber leider fehlte dafür die notwendige Zeit.
Eine gelungener und schöner Abend.
Edit: Natürlich fehlte zu Beginn von Toms Lesung ein vielstimmig gesungenes "Happy Birthday" nicht.