Die Berserker-Saga
Taschenbuch, Bastei Lübbe
223 Seiten
Originaltitel: The Bull Chief
Kurzbeschreibung:
Einst war er ein junger norwegischer Krieger, doch der Fluch Odins fiel auf ihn und machte ihn zum Berserker. Sein Körper starb, aber sein Geist findet keine Ruhe und so wird Harald Schmetteraxt im keltischen Irland wiedergeboren....
Über den Autor:
http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Holdstock
www.robertholdstock.com
Meine Meinung:
Es handelt sich nach „Odins Wolf“ um den zweiten Teil der Berserker-Saga, der aber vollkommen eigenständig lesbar ist. Angesiedelt ist die Handlung im 5 Jahrhundert.
Es ist eine relativ komplexe Geschichte um einen jungen irischen Mann, der von Odins Geist besessen in Schlachten zum Berserker wird. Niall macAmalgaid, genannt Schmetteraxt. Ein wütender, nahezu unbesiegbarer Krieger, der auch zum Bruder- und Vatermörder wird.
Holdstock, der diesen Roman 1977 ursprünglich unter dem Pseudonym Chris Carlsen schrieb, nutzt teilweise eine manchmal expressionistische Sprache um Nialls Charakter zu bilden, z.B.
„Ich bin Berserker! Ich bin Art Mire, der wahnsinnige Bär! Ich bin der Wikinger, Schmetteraxt! Ich kämpfe für Odin … Ich töte für Odin! Ich bin verhext … ich bin nicht mehr ich … Ich bin der wahnsinnige Bär von Connacht, Schmetteraxt hat mich genommen … Ich bin wiedergeboren! Ich bin wiedergeboren! Ich bin wiedergeboren!“
Erzählt wird auch von den jungen Zwillingen Owain und Reagan, die voller Glauben König Artus im Kampf gegen die Sachsen begleiten. Auch Niall schließt sich ihnen an.
Die Geschichte ist also gestreift vom Artus-Mythus, aber auch beeinflusst von Sword und Sorcery, kurioserweise spielt sogar ein Krieger namens Conan mit.
Niall ist eine tragische Figur, die an Karl Edward Wagners „Kane“ erinnert, jedoch bei allen blutigen Szenen weniger düster und als handelnde Figur mehr vom Gefühl getrieben, wo Kane intrigant und geplant vorging.
Es gibt viele Schlachten in diesem Roman, viele Körperteile werden abgeschlagen und es wird gestorben ohne Ende.
Es handelt sich um einen vielschichtigeren Roman als die durchschnittlichen Fantasybücher, obwohl ich bezweifle, dass Robert Holdstock alle seine hohen Ambitionen umsetzen konnte.
Obwohl Artus nur als eine Nebenfigur auftritt, ist seine Rolle doch so groß und entscheidend, dass letztlich er als Lichtgestalt die Entscheidungen aller Figuren prägt und den Roman bestimmt!
Der Aufbau und der Verlauf des Romans ziehen den Leser tief in den Bann!