Der Reiz des gedruckten Buches

  • Hi!


    Das Thema des Threads wirkt vielleicht ein bischen komisch, denn die
    meisten Bücher sind auf Papier gedruckt und die viele Leser wollen
    sich auch nichts anderes (Ich zähle mich selbst dazu). Da jedoch seit einiger Zeit
    neue E-Paper Technologien (http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronisches_Papier)
    Markreife erlangen und auch die ersten Produkte (Amazon/Kindle, IRex/iLiad) zur Verfügung stehen, wollte
    ich wissen was Menschen besonders an gedruckten Büchern gefällt.


    Der Hintergrund der Frage ist folgender:
    Im Rahmen eines Designprojektes der Technischen Universität Wien sollen neue
    Konzepte für den Einsatz von E-Paper gefunden werden. Bevor sich die Techniker & Designer
    nun an die Arbeit machen, ist es aber wichtig für uns zu wissen:
    * wie Menschen mit Büchern umgehen (vor allem die Benutzung abseits des Lesens)
    * wie mit Büchern gearbeitet wird
    * was Menschen gerne mit Büchern machen würden
    * welche Vorteile müsste ein E-Paper-basierter Reader haben um einen (zumindest teilweisen) Umstieg zu rechtfertigen?
    * welche Gründe würden euch abhalten ein solches Gerät zu verwenden?


    ich hoffe auf eine unterhaltsame Konversation,
    foobaer

  • Um gleich einen Anfang zu machen:


    Ich persönlich liebe es ein gedrucktes "echtes" Buch in der Hand zu halten, mich darin
    zu vertiefen und dabei die Struktur und den Geruch des Papiers wahrzunehmen. Ein
    elektronisches Gerät bietet meiner Meinung nach nicht diesen Komfort. Vor allem die
    ersten E-Book Reader mit ihren LCD Displays haben mich immer abgeschreckt, denn obwohl
    der Inhalt gleich war kam mir das "Buch" nicht "real" vor.
    E-Paper beseitigt meiner Meinung nach dieses Problem jedoch bleiben einige bestehen.


    Außerdem sehen Zimmer mit Büchern darin einfach wohnlicher aus, sie verleihen dem Raum
    eine gewisse Wärme. Ein E-Book kann das nicht.
    Wie ich mit einem Buch lese/arbeite/lerne kommt auf das Buch an meist scheue ich mich
    davor mir Notizen im Buch zu machen (bei Fachbüchern weniger). Ich glaube hier könnte ein
    E-Book Reader mit handschriftlicher Notizfunktion nützlich sein. Vorstellbar wäre auch diese
    Notizen/Randbemerkungen mit Anderen zu teilen und so zu erfahren was diesen beim Lesen
    durch den Kopf ging.


    Bei gewissen Büchern stört es mich auch, dass ich sie nicht problemlos transportieren kann da sie
    zu groß oder schwer sind (teilweise auch weil der Transport ungewollte Spuren hinterlassen kann).
    Digitale Exemplare wären in diesem Fall weit einfacher zu handhaben.

  • Ich beschäftige mich selbst in einem Seminar mit E-Books und sammle mal, was wir da bis jetzt zusammen getragen haben:


    * wie Menschen mit Büchern umgehen (vor allem die Benutzung abseits des Lesens)
    Mal ganz abgesehen vom Inhalt ist der haptische Effekt ein sehr wichtiger dabei. Ein Buch hat viele Seiten, die man anfassen kann, die nach Druckerschwärze und Leim richen; man hat einen Einband, manchmal ein Lesebändchen und - was ich wichtig finde - man sieht immer auf Anhieb, wieviele Seiten man gelesen hat, je nachdem, wo das Lesezeichen steckt.
    Dazu kommt die optische Gestaltung: Das Cover, der Einband, die Gestaltung des Klappentexts, die Farbe des Vorsatzpapiers etc.. All das fehlt beim E-Reader.
    Alle Bibliophilen unter uns (und ich glaube, da gehört hier fast jeder dazu) präsentieren auch gerne ihre Bücher (aus welchen Gründen ist egal). Bücher sind also im gewissen Maße auch Dekogegenstände, die man sich in die Wohnung stellt, damit sie gesehen werden.


    * wie mit Büchern gearbeitet wird
    Das kommt wohl auf die Sorte Buch an. Belletristik wird im Normalfall einfach gelesen und ins Regal gestellt. Mit einem Fachbuch geht man ganz anders um: Man markiert, man schreibt sich Anmerkungen daneben etc. (mit dem E-Reader ist das noch sehr mühsam. Ein Bildband hat meist ein großes Format, spezielles Glanzpapier und hochwertige Farbdrucke. Schwierig bei einem E-Ink-Display, das im Moment nur schwarz-weiß arbeitet.
    ...


    * was Menschen gerne mit Büchern machen würden
    lesen, anschauen, verschenken, präsentieren, verleihen, markieren, Anmerkungen machen,...


    * welche Vorteile müsste ein E-Paper-basierter Reader haben um einen (zumindest teilweisen) Umstieg zu rechtfertigen?
    Nach fehlt für mich der Mehrwert eines E-Readers. Die Reader, die auf dem Markt sind, haben (noch) keine Farbfunktion (soll aber meines Wissens demnächst da was kommen)). Außerdem wäre es schön, wenn die technischen Möglichkeiten genutzt werden könnten, Hyperlinks zu anderen Stellen zu setzen und Animationen, Filme etc. zuzulassen (die natürlich den Akku stark belasten).
    Ein klarer Vorteil vom E-Reader ist natürlich, dass man viele Bücher dabei haben kann und dass man typographische Änderungen (Schriftgröße etc.) vornehmen kann.


    * welche Gründe würden euch abhalten ein solches Gerät zu verwenden?
    Ganz ehrlich? Sich im Moment ein doch sehr teures Gerät anzuschaffen, dass "nur" Buchstaben anzeigen kann, ist mir zu wenig. Viel eher könnte ich mir vorstellen, Bücher auf Smartphones zu nutzen, statt ein weiteres Gerät mitführen zu müssen, auch wenn diese nicht mit E-Ink arbeiten.
    Und mal ganz abgesehen vom Gerät ist es so, dass sich noch kein Format durchgesetzt hat. Wenn ich mir einen Reader kaufe, dann bitte einer, der alle Formate lesen kann, egal ob E-Pub, HTML oder PDF. Einen Kindle zu kaufen, auf dem ich nur Textdateien von amazon lesen kann, die mich darüber hinaus auch noch "kontrollieren" können (siehe der Fall mit Orwells 1984) ist nichts für mich. Außerdem ist die Frage nach DRM (Kopierschutz) auch noch nicht hinreichend gelöst, um wirklich nutzerfreundlich zu sein. Was ist, wenn ich meinen Text "verleihen" will (was beim Buch ja kein Problem ist).

    "Man sagt, wenn man die Liebe seine Lebens trifft bleibt die Zeit stehen - und das stimmt. Aber was niemand sagt, ist, dass sie danach viel schneller vergeht - um die verlorene Zeit wieder aufzuholen." (Tim Burtons Big Fish)

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  • Ich habe, ehrlich gesagt darüber nachgedacht, mir ein E-Book zu Weihnachten zu wünschen (lese gerne englische Bücher). Letztendlich habe ich mich dagegen entschieden.


    Der wohl wichtigste Grund zuerst: Ich liebe riesengroße Bücherregale. Und die werden durch das E-Book nicht gerade größer.
    Ich bin viel auf Reisen und empfinde ein E-Book dabei praktischer als eine dicke Schwarte, traue mich aber nicht, das E-Book mit an den Strand zu nehmen. Sandfest?
    Ausserdem ist das E-Book in Deutschland noch etwas zu neu. Es gibt (meines Wissens) noch nicht viele Bücher die dem entsprechend herunterladbar sind.


    Im Grunde finde ich jede neue Technik toll und bin gerne dabei. Aber ein E-Book hätte ich gerne für die tägliche Zeitung. Die ist mir in Bus, Bahn und auch am Frühstückstisch viel zu groß. Und wie praktisch wäre es, wenn man am Morgen gleich seine Zeitung druckfrisch auf dem E-Book lesen könnte. Suuuper!

  • Habe persönlich lieber richtige Bücher in der Hand, hat etwas gemütlicheres für mich. (Hab gerne die Szene vor meinem Auge, dass ich in einem gemütlichen Sessel vor einem Kamin lese :3)


    E-Books würden mich höchstens dazu motivieren "Bücher" illegal zu downloaden, um Geld zu sparen.

  • Bin für Neuigkeiten in Sachen Buch eigentlich (leider) schon empfänglich, aber die Sache mit den e-books reizt mich komischerweise gar nicht. Ich kann mich dem vorher Gesagten total anschließen. Für mich zählt der haptische Effekt beim Buch: die Seiten, das Geräusch beim Blättern, die unterschliedliche Gestaltung der Cover etc. Ich möchte eben ein Buch lesen und keine Maschine.

  • Ich könnte mich mit einem E-Book leider nicht anfreunden! Ich liebe Bücher einfach, weil man sie überall mit hinnehmen kann und sie dann auch noch sehr dekorativ im Regal sind. Ich brauche das Umblättern und auch mal das bekleckern der Seite mit Schoki. Und wo würden denn dann die Lesezeichen bleiben...?

  • Ich denke, Ebooks sind in manchen Bereichen sehr praktisch. Aber ich persönlich will keines.


    Dafür liebe ich die echten Bücher einfach zu sehr. Ich mag es, sie in der Hand zu halten, ihnen ansehen zu können, dass sie schonmal von mir gelesen wurden, ich mag es, dass sie meine Regale schmücken und mir dabei ein Gefühl der Geborgenheit und Gemütlichkeit geben. Ich lese immer mehrere Bücher parallel, wobei mindestens eines dünner ist, damit ich unterwegs auch was zu lesen habe.

  • Vorweg, ich bin kein Gegner moderner Technik. Ich habe ein Computer, ein Netbook und meinen dritten mp3 Player.
    Grundsätzlich bin ich neuen technischen Geräten nicht abgeneigt.


    Aber: beim Buch ist für mich eine Grenze. Für mich bietet ein E-Book keinen Zusatznutzen, sondern nur Schwierigkeiten.


    Während ein mp3 Player für mich kein Problem ist, da ich ihn anschalte, Musik wähle und in der Tasche verschwinden lasse, also nicht die CD in der Hand halte, beim Lauschen der Musik, ist das beim Buch doch so, dass ich diesen Gegenstand beim Benutzen, also Lesen ununterbrochen in Händen halten. Und da ist es für mich ein Unterschied, ob ich das mit einem technischen Gerät tue, oder ein echtes Buch in Händen halte, dass ich biegen kann, dessen Seiten ich selbst händisch umblättere.
    Ich behandle Bücher nicht pfleglich, mache mir Notizen in Büchern und Eselsohren.


    Bei einem Buch muß ich nicht darauf achten, ob der Akku noch genügend Saft hat, sondern ich kann mich egal wo, egal wann hinsetzen und lesen.


    Sinn macht das elektronische Lesen für mich nur bei Sachbüchern oder Nachschlagewerken, wo ich eine komfortable Suchfunktion nutzen kann, und schneller als mit Blättern zu einem Ergebnis komme.
    Hier allerdings nutze ich dann mein Netbook.
    Ein zusätzliches Lesegerät, auf dem ich nur Lesen kann und das nicht über den Zusatznutzen eines vollfunktionsfähigen Computers verfügt, möchte ich ehrlich gesagt nicht mehr haben.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • ich bin zwar in allem befürworter für das fortschreiten der technik... was wären wir nur ohne pc und internet, ohne spülmaschine, waschmaschine und trockner.... technik muss sein ABER nicht beim lesen. wie unromantisch ist bitte ein e-book???? ich muss papier haben, blättern können, den duft vom druckfrischen buch riechen... das gehört einfach dazu. und dann müssen die bücher für die ewigkeit in meinem regal stehen und nett aussehen :lache

  • Ich finde wenn ich lese muss ich ein Buch in der Hand haben. Das gewisse "Feeling".Ich würde etwas vermissen wenn ich ein Buch im PC lesen würde.
    Ich möchte die Technik jetzt nicht schlecht sprechen.Sie hat sicher Zukunft. Aber ich denke für mich wäre das nicht.Auch wenn ich daran denke das diese Aparate doch recht teuer sind.

  • Ich würde jetzt nicht sagen, das ich nie ein Ebook eines Tages besitzen werde.


    Doch momentan schrecken mich der Hoche Preis der anschaffung plus die Gebühren zum Runterladen aufjedenfall ab es mir überhaupt näher anzuschauen.


    Bücher sind was wunderbares, ich liebe sie in der Hand zu halten, besondere Covergestaltungen zu bewundern usw. Außerdem, was würde dann mit meinen Bücherregalen geschehen? Ein Ebook würde für mich wohl nicht für einen kompletten Ersatz von Büchern sein.


    Wo ich denke, das diese neuerung der Technik am ehesten ankommen könnte, wäre bei Studenten und alle die viel Lernbücher oder nachschlagewerke immer mitschleppen müssen. DAzu müßte das aber natürlich auch alles erschwinglich sein.


    Eine Sache die ich mir dann bei so einem Ebook wünschen würde, wäre der Hinweis, wie ein Buch mit einem anderen evtl verbunden ist. Gerade wenn es nicht offensichtlich eine Serie ist, überlege ich oft woher ich die Protagonisten kenne.

  • Ich für meinen Teil bin da einfach geprägt von meiner Ausbildung im Buchhandel! Für mich gibt es nichts schöneres als mich an einem regnerischen Tag mit einem Buch zu verkriechen (wobei ich mich auch bei anderem Wetter gern mit nem Buch ins Bett lege :-]) und für meinen Geshcmack kommt da kein Gerät dran! Buch in den Händen halten und das Papier riechen möchte ich nicht vermissen...
    Wahrscheinlich ist es für Menschen, die viel Fachliteratur lesen sinnvoll ein solches Gerät zu haben, denn schwere Bücher schleppen entfällt und so ein Gerät ist auch deutlich handlicher als ein Medizinbuch, das sehe ich schon ein. Ausserdem nehme ich an, das es innerhalb eines Dokuments auch Suchmöglichkeiten gibt, das vereinfacht einem Studenten natürlich vieles...


    Ich habe die Erfahrung gemacht das ich da mit meiner Meinung nicht alleine stehe und das der "normale" Kunde, der gerne Bücher liest meistens nicht auf ein Gerät umsteigt, da es sich schlicht und ergreifend vom Preis her auch nicht rentiert!

  • Ich würde mir wahrscheinlich keinen E-Book Reader anschaffen, man benutzt inzwischen den ganzen Tag über technische Geräte, sowohl beim Arbeiten als auch in der Freizeit.
    Ich finde es erholsam mich mit einem richtigen Buch abends auf die Couch zu verkrümeln, ohne Knöpfe, ohne daß ich erst irgendwas laden muss usw.
    Das Gesamterlebnis Buch kann man nicht gleichwertig mit einem Gerät ersetzen: Der Geruch, das Anfassen der Bücher, das Betrachten der Bücher in den Regalen usw usw.


    Ich stell mir grade vor, daß jemand auf die Idee kommt, die Geräte mit einem künstlich erzeugten Büchergeruch auszustatten, um dem Benutzer beim Lesen (unbewusst) ein vertrautes Gefühl zu vermitteln *Grusel*

  • Ich glaube, ich würde mir niemals so ein E-Book anschaffen, auch wenn das heißt, dass ich weiterhin den halben Koffer voller Bücher hab, wenn ich in den Urlaub fahr.
    Ich muss die Bücher in die Hand nehmen können und noch nach Jahren nur durch Berührung und vielleicht noch haften gebliebene Gerüche wissen, wann ich es gelesen hab und wo.
    Ich liebe den Geruch von Büchern, egal ob alt oder neu.
    Ich liebe es, die Cover zu ertasten, wenn sie aufwendig gestaltet sind und nicht nur aus glattem Papier bestehen.
    Ich liebe das Geräusch von Seiten, die umgeblättert werden.


    Und wenn ich beruflich mit Büchern arbeite, dann muss ich sie mit Markern und Bleistifen bearbeiten können.


    Ich muss die Bücher in meinem Schrank stehen haben, um sie nach Lust und Laune wieder in die Hand zu nehmen zu können, sie umzustellen, einfach mal wieder darin zu blättern, mir die Cover noch einmal ansehen.


    Und wie bitte schön soll man E-books widmen? Wenn ich schon eine persönliche Widmung habe, möchte ich sie auch auf Papier haben und nicht digital.


    Die Chancen, dass ich mir jemals so ein Teil anschaffen werden, tendieren also gegen null.
    Und sollten die Papierbücher jemals vom markt verschwinden, druck ich mir die Geschichten aus, binde sie selber und stell sie mir trotzdem wieder in den Schrank. :schlaeger

  • Hallo,


    Sehr interessant, dass hier immer wieder der Geruch des Buches/Papiers angesprochen wird. Ein gut gebundenes und aufwendig gestaltetes Buch hat wahrlich einen Eigengeruch. Auch alte Bücher haben das. Aber die Massenware Taschenbuch? Entweder stinken die nach billigen Kleber oder riechen gar nicht. ;-(


    Ein gut gebundenes Buch ist ein Kunstwerk, keine Frage, und ein haptisches Erlebnis, aber leider gibt es heutzutage derartig schlecht gemachte Ausgaben, selbst bei den Hardcover, das die Seiten beim 3. Lesen herausfallen. (ist mir selbst bei Gai-Jin passiert :rolleyes)


    Mein e-book-Reader hat ein Echtledercover (das richt auch nach Leder :-) ) und klare Formen. Ein leichtes Streichen mit dem Zeigefinge von rechts nach links blätterst meine Seiten in 0,7 sek um. Ich kann Lesezeichen setzen und Notizen und Skizzen machen, ohne das Original zu verändern.


    Ich bin immer von Mo bis Fr mit den Zug/Flugzeug unterwegs und Abends im Hotel. Was ist wenn ich Lust auf ein anderes als das mitgenommene Buch habe? :-(


    Ein e-book-Reader wir das gut gemachte Buch nicht ersetzen (habe selbst mehr als 5000) aber ist eine, für mobile Vielleser echte Alternative.


    Als die ersten MP3-Player (1998!!) auf dem Markt kamen haben auch alle dem Trend ablehnend gegenüber gestanden (boah, 128 Bit, verlustreiche Komprimierung, kann ja keiner Hören wollen usw.), und wie sieht es heute aus?


    Die e-books werden sich durchsetzen und zu einer neuen Leseform werden. Sie werden vieleicht die Tageszeitung und das Taschenbuch verdrängen.
    Meines Erachten ist es auch nicht schade darum. Häufig ist das eh Papierverschwendung.
    Ein liebevoll gestaltetes, aufwendig hergestelltes Buch wird aber immer einen persönlichen Bezug zum Leser behalten. Es wird nur schwiriger werden, den geforderten Preis auch in echtem Mehrwert darzustellen.


    Vieleicht bietet das e-book auch eine Chance, die junge, netzaffine Generation wieder mehr zum Lesen eines Buches zu bewegen, und nicht nur Hörbücher auf dem MP3-Player abzuspielen.


    Gruß


    G.Heim

    wer meinen Avatar nicht kennt: BOFH ;-)


    "A good book is a great companion."
    (Ein gutes Buch ist ein großartiger Gefährte.)

  • Zitat

    Original von gheim
    Sehr interessant, dass hier immer wieder der Geruch des Buches/Papiers angesprochen wird. Ein gut gebundenes und aufwendig gestaltetes Buch hat wahrlich einen Eigengeruch. Auch alte Bücher haben das. Aber die Massenware Taschenbuch? Entweder stinken die nach billigen Kleber oder riechen gar nicht. ;-(


    Gerade die "Massenware" Taschenbuch finde ich vom Geruch her sehr interessant ... :chen Das aber nur am Rande.


    Zitat

    Original von gheim
    Als die ersten MP3-Player (1998!!) auf dem Markt kamen haben auch alle dem Trend ablehnend gegenüber gestanden (boah, 128 Bit, verlustreiche Komprimierung, kann ja keiner Hören wollen usw.), und wie sieht es heute aus?


    Vermutlich gehöre ich in dieser Hinsicht inzwischen zu einer Minderheit, was zumindest die Musik betrifft - ich will meine Musik tatsächlich nicht über MP3 hören. Gut, beim Joggen habe ich trotzdem so ein Gerät dabei, das ist einfach praktischer, aber wenn ich zu Hause bin oder im Zug etc. unterwegs, habe ich immer noch meinen Discman dabei. Die Qualität ist hier einfach eine ganz andere, und ich sammle immer noch meine CDs.


    Ich weiß, dass ebook-Reader mit Hochdruck verbessert werden, aber ich will beim Lesen nicht auch noch ein Gerät in den Händen halten. Ich habe den ganzen Tag elektronische Geräte um mich herum, wenigstens im Bett will ich meine Ruhe.


    Wie sich diese ganze Sache weiter entwickeln wird ... keine Ahnung, ich hoffe, dass ich den "Untergang des gedruckten Buches" nicht miterleben muss. :grin


    Und Papierverschwendung (Bitte nicht als Angriff auffassen!) findet meiner Meinung nach an anderer Stelle statt ... (Gut, ob manche Bücher tatsächlich gedruckt werden müssen, ist eine andere Sache ... ;-)) Aber wenn ich zum Beispiel daran denke, welche Massen an Papier im Büro, in der Schule etc. verbraucht werden - teilweise, ohne dass es nötig ist, z. B. weil der Chef jeden Schiss ausgedruckt haben will -, dann finde ich, ist an einem guten Buch wirklich kein Papier verschwendet. (Ob man das jetzt vergleichen kann ... doch, denke schon.)


    Und der Reiz des gedruckten Buches wurde ja schon mehrmals in Worte gefasst - das schöne Gefühl in der Hand, das Fühlen des Papiers, das Geräusch, wenn man zum ersten Mal ein Hardcover aufklappt ... Hach, davon könnte ich drei Seiten schwärmen. :chen


    Und ich schließe mich mal FaerieGirls Beitrag an.



    So, nu' aber genug editiert. :grin

  • Zitat

    Original von Iszlá
    Gerade die "Massenware" Taschenbuch finde ich vom Geruch her sehr interessant ..

    Vielleicht habe ich da eine blockierte Nase. :wow.


    Zitat

    Original von Iszlá
    Ich weiß, dass ebook-Reader mit Hochdruck verbessert werden, aber ich will beim Lesen nicht auch noch ein Gerät in den Händen halten. Ich habe den ganzen Tag elektronische Geräte um mich herum, wenigstens im Bett will ich meine Ruhe..

    Warum denn nicht? Das spielt doch keine Rolle. Ich will den Reader ja auch nur als Ergänzung für einen mobilen Einsatz.


    Zitat

    Original von IszláUnd Papierverschwendung (Bitte nicht als Angriff auffassen!) findet meiner Meinung nach an anderer Stelle statt ...

    Das ist doch kein Angriff. :wave


    Zitat

    Original von Iszlá(Gut, ob manche Bücher tatsächlich gedruckt werden müssen, ist eine andere Sache ... ;-))

    Genau so ist es. Es gibt auch Bücher, die besser nicht gedruckt worden wären. Wo da die Lektoren ihren Einfluss geltend gemacht haben, entzieht sich meiner Kenntnis. Und bei den Tageszeitungen liest man eh nur einen geringen Teil, aber jeder was anderes. Da würde eine Vorauswahl richtig Sinn machen.


    Zitat

    Original von IszláAber wenn ich zum Beispiel daran denke, welche Massen an Papier im Büro, in der Schule etc. verbraucht werden - teilweise, ohne dass es nötig ist, z. B. weil der Chef jeden Schiss ausgedruckt haben will -, dann finde ich, ist an einem guten Buch wirklich kein Papier verschwendet. (Ob man das jetzt vergleichen kann ... doch, denke schon.)

    Davon gibt es viele ("Ich muss das ja 'archivieren' und 'dokumentieren'..."), aber das sind ja zumeist elektronische Vollidioten. :lache)


    Zitat

    Original von Iszlá Und der Reiz des gedruckten Buches wurde ja schon mehrmals in Worte gefasst - das schöne Gefühl in der Hand, das Fühlen des Papiers, das Geräusch, wenn man zum ersten Mal ein Hardcover aufklappt ... Hach, davon könnte ich drei Seiten schwärmen. :chen

    Ja, ich auch! Aber der Inhalt überwiegt dabei. Selbst ein äusserlich gut gestaltetes Buch kann beim Lesen, wenn der Gehalt zu flach ist, eine Enttäuschung sein (ist in der Regel aber selten :-) ). Ich verweise da mal als positives Beispiel,auf die Barock-Triologie von Neal Stephenson. Wow, was für ein Erlebnis! Inhalt und Form ist in der Hardcover-Ausgabe ein echter Traum. :grin Oder mal die "Glasbücher" von Gordon Dahlquist. Die Idee, eine Aufmachung analog der Groschen-Romane zu machen: prima!


    Zitat

    Original von Iszlá
    Ich muss die Bücher in meinem Schrank stehen haben, um sie nach Lust und Laune wieder in die Hand zu nehmen zu können, sie umzustellen, einfach mal wieder darin zu blättern, mir die Cover noch einmal ansehen.

    Das ist ja kein Widerspruch! Ich liebe meine Bücher in den Regalen, aber ich nutze auch die Alternative mit e-books, und sooo schlecht ist diese garnicht. Das visuelle Erlebnis beim Lesen bleibt mir doch!


    Jeder sollte nach seiner Art glücklich werden. Was mich stört, ist solche (nicht Deine :knuddel1) Meinung: "... das ist völlig abwegig. Ich würde sowas nie nie versuchen...". Wenn man so an neue Trends herangeht, verschiebt man sich selbst auf ein mentales Abstellgleis. Zum Glück sind die Geschmäcker verschieden, sonst wäre ein Zusammenleben so ja unerträglich und wir würden immer noch Mammuts jagen. :schlaeger
    Ich liebe meine Bücher, aber mit dem Reader habe ich die Inhalte immer bei mir,und dass ist für mich das Entscheidende, die Form erfreut mich zu Hause.
    Ich lese gerade zum x-ten Male "Shogun" von James Clavell, gleichzeitig "Big-U" von Neal Stephenson (mit Sprünen zu seinem "Cryptonomicon"), sowie "Kuckucksei" von Clifford Stoll. Das ermöglicht mir der Reader, da alle 4 Bücher im Gepäck, in Bezug auf genutztes Volumen, schon etwas lästig wären. Ich kann mit dem Reader ja auch zwischen mehreren hundert Büchern wählen und bei jedem ist die letzte gelesene Seite sofort im Zugriff. Bei meinen Fachbüchern sind Notizen und Skizzen ohne Veränderung des Originals möglich. Exportieren kann ich sie auch.


    E-Book-Reader werden eine mobile Ergänzung zum gedruckten Buch werden, aber keine Ersetzung. Es kommt darauf an, was die Verlage daraus machen.
    Warum nicht, z.B., einen Download-Code für eine mobile Nutzung zum gekauften (Hardcover-)Buch beilegen? Das wäre ein echter Fortschritt! :anbet Galileo-Press macht sowas für Fachbücher schon lange, um ergänzende Software und einen Forumszugang anzubieten.


    Leider herrscht aber in der Verlagslandschaft eine gewisse Ignoranz vor.
    Vieleicht könnte man das in folgenden (Erkenntnis-) Phasen andeuten:
    [list=1]
    [*]Ignoranz. "Was wollen die denn? Das betrifft uns nicht!"
    [*]Gleichgültigkeit: "Wir bieten das mal an, aber ihr müßt für jedes Gerät extra zahlen! Die armen Urheber werden sonst bestraft."
    [*]Agressivität: "Wo kommen die ganzen Raub-/Mord-/Vergewaltigungs- Kopierer her? Verklagen!! Jeder verkaufte DVD-Rohling sind raubkopierte (jeweils 10.000 verlorene Verkäufe und damit rd. 150.000,- EUR Verlust!) versionen unserer Bücher (egal ob die anderen Medienindustrien das auch so berechnen)."
    [*](Späte-)Erkenntnis: "Sch..e! Ich bin Pleite!" / "O.K. Ich biete mal einen Mehrwert an."
    [/list=1]
    Die Musik- und Filmindustrie haben es bereits erfahren (Sind z.Z. in Phase 3). Die Buchverlage sind IMHO die nächsten (z.Z. noch in Phase 1). Leider wird es dabei auch gute und eigentlich innovative Verlage erwischen. Vor allem deshalb, weil diese schon immer mehr geboten haben als andere und nicht nur auf Profitmaximierung aus waren, daher aber keine große Finanzkraft aufbauen konnten.
    Dessen ungeachtet wird das gedruckte Buch immer überleben :wave. Aber Koexistenz ist das Schlagwort, welches beiden Formen ein Nebeneinander möglich und erträglich macht.


    Gruß :wave


    G.Heim

    wer meinen Avatar nicht kennt: BOFH ;-)


    "A good book is a great companion."
    (Ein gutes Buch ist ein großartiger Gefährte.)