Wie man einen verdammt guten Roman schreibt 2 - James N. Frey

  • Hier handelt es sich, wie schon am Titel erkenntlich, um die Fortsetzung zu "Wie man einen verdammt guten Roman schreibt". Das Anliegen von James N. Frey besteht darin, angehenden Autoren das Handwerkszeug zu vermitteln, um einen gelungenen Spannungsroman zu Papier bringen zu können. Es geht um die Konzeption der Geschichte und der Charaktere. Im Vergleich zum ersten Band relativiert Frey hier Einiges und weicht einige seiner Regeln auf. Zum Teil wird das damit begründet, dass Fortgeschrittene eben freier agieren können als Anfänger, zum Teil aber auch damit, dass der Autor neue Erkenntnisse erlangt hat.


    Ich habe diesen Frey ebenso gern gelesen wie die davor, sein humorvoller Stil macht die Lektüre unterhaltsam. Zudem sind die Zitate aus der Literatur, die er als Belege anführt, schön gewählt. Wobei er interessanterweise auch Autoren wie Stephen King anführt, die nach eigenen Angaben ganz anders an das Schreiben herangehen, als Frey es empfiehlt.
    Obwohl ich persönlich nicht jede seiner Thesen nachvollziehen kann, so nehme ich doch auch aus diesem Ratgeber wieder einiges mit. Das Schreiben ist eben nichts, wofür man eine Bedienungsanleitung liefern kann, aber wenn es einem solchen Buch gelingt, einige inspirierende Gedanken zum Schreiben zu wecken, dann hat es sein Ziel erreicht.
    Bei mir hat es das.

  • Diese Ratgeber sind nicht nur für Jungautoren etwas. Alle drei Freys (es gibt auch noch "Wie man einen verdammt guten Kriminalroman schreibt") sind extrem hilfreich, um die Gedanken vor einem neuen Plot zu sortieren. Ich schwöre drauf, auf alle drei. Wer die nicht liest und trotzdem schreibt, ist selber schuld. :grin

  • Ja, die Figuren müssen sogar Tagebuch für mich schreiben. In unterschiedlichen Handschriften, wie es für ihre Charaktere typisch wäre. :lache Manchmal brauche ich dann nur einen Halbsatz aus dem Tagebuch, aber der passt dann.


    Ich finde, gerade bei Krimis kann man es nicht einfach so fließen lassen, da braucht man eine strenge Struktur. Dabei sind mir die Frey-schen Lehrbücher hilfreich.


    Ich bin allerdings auch eher ein methodischer Mensch, der gern alles im Griff hat.


    Es wäre mir ein Graus, wenn ich einen Krimi schon zu zwei Dritteln geschrieben hätte und immer noch nicht wüsste, wer überhaupt der Mörder ist. Unvorstellbar für mich. Aber es gibt Autoren, bei denen funktioniert das wunderbar. Ich denke, bei Serienmörder wäre das eher möglich, aber ich habe ja immer nur eine Leiche, da kommt es eventuell etwas mehr auf Details und Charakterzeichnungen an.

  • Ja, ich. Sehr interessant. Frey erläutert den Aufbau einer "mythischen" oder "archetypischen" Geschichte, wie ihn auch klassische Sagen aufweisen und wie er immer wieder verwendet wird. Natürlich verbindet er die Analyse mit Tipps, wie man diese Motivik nutzen kann, um die Wirkung der eigenen Geschichten zu erhöhen.
    Es ist aber zu lange her, dass ich es gelesen habe, als dass ich dazu noch eine vernünftige Rezension schreiben könnte. :-(