Klappentext/Kurzbeschreibung:
»Mein Name ist Hunt, Jeremiah Hunt. Seit meine kleine Tochter verschwunden ist, bin ich auf der Suche nach ihr. Die Polizei hat ihre Ermittlungen längst eingestellt. Aber ich werde niemals aufgeben. Und ich bin bereit, alles zu tun!«
Wer ihm auf der Straße begegnet, hält Jeremiah Hunt für einen Blinden. Doch dieser Eindruck trügt: Er hat bei einem geheimen Ritual zwar sein normales Augenlicht verloren, doch nun kann er sehen, was den Menschen verborgen bleibt: die Geister der Toten, die sich noch nicht von den Lebenden trennen können, die Hexen und magischen Geschöpfe, die unerkannt unter uns leben. Endlich findet Hunt so auch eine Spur, die ihn vielleicht zu seiner Tochter führen wird - oder in den Tod ...
Inhalt:
Jeremiah Hunt ist kein normaler Mensch - helles Licht macht ihn blind, blendet ihn. Nur im Dunkeln kann er etwas sehen - in Graustufen - und dazu noch die Geister von Toten, die um uns herum sind. Hunt lebt allein und abgeschieden in einem verrammelten Haus in Boston und nimmt jeden übernatürlichen Job an, den er bekommen kann. Das alles macht er, um Geld für die Suche nach seiner verschwundenen kleinen Tochter Elizabeth zu bekommen, für deren Wiederauffinden er auch seine normale Sehkraft geopert hat. So vertreibt er ungebetene Geister, arbeitet als Hellseher und als Berater für die Polizei, genauergesagt für den Polizisten Stanton. Auch jetzt hat Stanton Hunts Hilfe nötig: Eine sehr sonderbar zugerichtete Leiche ist gefunden worden und alles deutet auf einen übernatürlichen Täter hin. Hunt zur Seite stehen zwei Geister, die ihm helfen: Scream und Whisper. Bei Gelegenheit kann er sich von denen auch das Augenlicht leihen, um wenigstens kurzfristig etwas sehen zu können. Am Tatort angelangt kann aber auch Hunt den Täter nicht ausfindig machen, es scheint aber so, als habe es dieser darauf angelegt, Hunts Aufmerksamkeit zu erregen - seltsame Schriftzeichen, die nur Hunt zu deuten weiß, bedecken die Wände des Tatorts. Als eine zweite Leiche gefunden wird und Hunt einen weiteren Hinweis bekommt überschlagen sich die Ereignisse, denn scheinbar hat der Mörder mit dem Verschwinden seiner Tochter zu tun...
Mit Hilfe seiner Freunde Dmitri, einem Barbesitzer und Clearwater, einer Hexe, macht sich Hunt auf die Suche...
Meine Meinung:
Eine gelungene Mischung auf Krimi, Thriller und Mystery. Der Untertitel "Ein Mystery-Thriller" den der Verlag diesem Buch verpasst hat ist recht passend. Wir treffen Hunt, der auf der Suche nach seiner verschwundenen Tochter ist und in eine Mordserie verwickelt ist, die er nun aufzudecken versucht.
Das Buch hat mich vom Feeling her irgendwie an Harry Dresden erinnert. Es hat nicht ganz so einen trockenen Humor, aber die Grundzüge sind ähnlich: Übersinnlich Begabter hilft Polizei bei Ermittlungen, eine leicht angedeutete Liebesbeziehung nimmt ihren Lauf und Enspannung sucht der Protagonist in einer Kneipe / einem Pub, Hilfe bekommt er von Geistern.
Das Buch ist solide geschrieben und wirkt nicht als Abklatsch Harry Dresdens. Es liest sich mindestens genauso gut, hat mir sogar etwas besser gefallen, als die Harrys. Die Krimihandlung ist recht gut durchdacht, auch am Ende kommen noch einige Wendungen zu tage. Das ganze Buch als solches ist abgeschlossen, allerdings sind Fortsetzungen möglich und wohl auch geplant.
Kleiner Kritikpunkt:
Die Personen sind sehr detailliert ausgezeichnet, nicht schwarz und nicht weiß. Der Protagonist zeigt Abgründe und ist nicht gerade ein perfekter Held. Einige witzige Charaktereigenschaften zeigen sich (ich sag nur Eisbär!) und es hat mir sehr viel Spaß gemacht das Buch zu lesen.
Ein wirkliches Highlight war es jetzt aber irgendwie nicht, obwohl ich nicht sagen kann warum - es schien sich irgendwie zu gut in das Genre einzupassen, sodass ich zeitweise doch das Gefühl hatte, nur einen weiteren Dresden zu lesen.
Dennoch von mir 8 von 10 Punkten.
Das Buch wandert in mein Bestandsregal und den nächsten Teil werde ich mir kaufen, so er denn erscheint.