Unter Haien
Nele Neuhaus
Prospero Verlag Münster
ISBN: 978-3-941688-04-9
604 Seiten, 15 Euro
Über die Autorin: Nele Neuhaus, geboren 1967 in Münster/Westfalen, lebt seit ihrer Kindheit im Taunus. Sie arbeitete in einer Werbeagentur und studierte Jura, Geschichte und Germanistik. Seit ihrer Heirat unterstützt sie ihren Mann im familieneigenen Betrieb und schreibt schon seit längerem nebenher Krimis und Pferdebücher. Ihre Krimiserie mit den Ermittlern Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff, die sie zunächst im Selbstverlag veröffentlichte, machten Nele Neuhaus über die Grenzen des Taunus hinweg bekannt.
„Unter Haien“ ist ihr Debütroman.
Worum geht es? Alex Sontheim ist Investmentbankerin in New York und sie zählt zu den erfolgreichsten in ihrer Branche. Schon bald hat sie alles erreicht, was man in diesem Job erreichen kann. Als ihr eine Stelle in einer der bekanntesten Investmentfirmen der Stadt angeboten wird, ahnt sie nicht, dass sie mit ihrem Wissen und ihrer Arbeit einem kriminellen Kartell zuarbeitet, dessen Einfluss bis tief in Politik und Wirtschaft reichen…
Eigentlich war es nicht der Klappentext, der mich gereizt hat, denn das Thema ist so gar nicht mein Fall, aber es war der Name der Autorin, der mich neugierig gemacht hat, denn nachdem ich bisher alle ihre Krimis gelesen hatte und von allen begeistert war, kam ich nicht an ihrem Debüt vorbei und ich wurde auch hier nicht enttäuscht – im Gegenteil, ich wurde mit einer so spannenden Story belohnt, dass ich das Buch keinen Augenblick aus den Händen legen wollte.
Alex, der durch ihren neuen Job plötzlich auch gesellschaftlich alle Türen offen stehen, lernt auf einer Party den einflussreichen Sergio Vitali ebenso kennen, wie Nick Kostidis, den Bürgermeister der Stadt New York. Beide Männer beeindrucken sie sehr und es dauert nicht lange, da ist sie die Geliebte des attraktiven Sergio. Als der Bürgermeister sie vor ihm warnt, will sie nicht glauben, dass ihr Liebhaber ein Wirtschaftskrimineller ist, der über Leichen geht, doch ganz langsam beginnt Alex zu ahnen, dass sie eine Figur in einem bösen Spiel zu sein scheint aus dem es kein Entrinnen geben kann.
Etwa ab der Mitte des Buches hatte ich das Gefühl, nun sei der Showdown da, der Höhepunkt der Spannung erreicht und war ratlos, was noch kommen könne. Es könnte eigentlich gar keine Steigerung mehr geben, oder? Doch es ging immer noch mehr und die Autorin war noch lange mit ihrem Können nicht am Ende, sondern zog das Tempo immer mehr an – so sehr, bis man es fast nicht mehr aushalten konnte.
Beeindruckt hat mich ebenfalls das Thema Investmentbanking, auf das aufgrund der Story sehr stark eingegangen wurde (ohne langweilig oder zu trocken zu wirken) und das sicherlich einiges an Fachwissen oder aber eine Menge an Recherche erforderte.
Viel gibt es einfach nicht zu kritisieren an diesem Buch – Vielleicht sind die Bösen ein wenig zu böse, die Guten ein wenig zu gut, die Liebesgeschichte schon fast zu obligat, und ein kleiner Rechenfehler beim Alter eines Zeugen, doch der Gesamteindruck ist und bleibt, ein absolut fesselndes Buch gelesen zu haben, das mir einmal mehr bestätigt, dass diese Autorin bei meinen Favoriten gut aufgehoben ist.
Fazit: Uneingeschränkt empfehlenswert, intelligent geschrieben und spannend bis zur letzten Seite. Von mir die volle Punktzahl.
Ich habe die ISBN der überarbeiteten Neuauflage genommen, die demnächst erscheint.