'Lady Susan' - Brief 01 - 20

  • Habe nun den 11.Brief durchgelesen und bisher gefällt mir Art und Weise, wie Jane Austen schreibt, sehr gut. Lady Susan scheint ja einiges auf dem Kerbholz zu haben, wie man so schön sagt. Reginald wirft aufgrund ihres Charmes und ihres zauberhaften Benehmens auf gleich seine vorgefertigte Meinung über Bord. Mrs. Vernon gefällt das gar nicht und bittet daher ihre Mutter, Mrs DeCourcy darum, ihrem Bruder einen Grund zu geben, das Haus zu verlassen, z.B. den kranken Vater zu besuchen etc.


    In einem der Briefe von Lady Susan an ihre Freundin Alicia Johnson wird deutlich, dass die Rolle der Frau in dieser Zeit ziemlich oberflächlich angelegt ist: die Frau muss gute Manieren haben, alles andere, was sie gelernt hat, wie Sprachen etc., ist nicht von Wichtigkeit, um einen Mann zu finden, der sie heiraten möchte ("Grace and manner after all are of the greatest importance").
    Ihre Tochter möchte sie anscheinend auch nur "verheiraten", es geht dabei nicht darum, dass die Tochter ihre große Liebe findet.


    Hoffentlich komme ich heute noch zum Weiterlesen, hab ja auch erst die Hälfte von diesem Abschnitt geschafft :lesend

    ~ Dico tibi verum libertas optima rerum nunquam servili sub nexu vivito fili ~

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  • Ich habe erst Brief 7 beendet, hoffe ich schaffe heute noch ein bisschen.
    Was mir gefällt ist Jane Austen`s Schreibstil, sie hat Art zu schreiben, welche mich sofort in die Zeit versetzt in welcher die Handlung spielt. Was ich hier an der Briefform schätze ist die Offenheit, mit welcher sich die Personen in den Briefen gegenseitig begegnen, und welche sie im realen Leben wohl nicht an den Tag legen...

  • Ich lese Lady Susan im Original.
    Die Briefform zwingt zwischen den Zeilen zu lesen, aber immerhin ist Lady Susan ein so übergroßer Charakter, dass sie sofort die Handlung dominiert. Sie ist auch ein wenig bissig, zum Beispiel ihre Bemerkungen über Frederica.


    Noch bin ich nicht weit, dennoch schon etwas verwirrt.
    Im ersten Brief schreibt Lady Susan an Mr.Vernon zwar „mein lieber Bruder“, aber der Adressat ist anscheinend ihr Schwager.
    Lady Susan schreibt aus Langford, später aus Churchhill, aber wo genau diese Orte sind und welchen Bezug Jane Austen zu ihnen hat, weiß ich nicht.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Ich lese Lady Susan im Original. [...]


    Noch bin ich nicht weit, dennoch schon etwas verwirrt.
    Im ersten Brief schreibt Lady Susan an Mr.Vernon zwar „mein lieber Bruder“, aber der Adressat ist anscheinend ihr Schwager.


    Lese auch im Original und im Anhang steht bei mir brother/sister: a brother/sister-in-law as well as a sibling
    :wave


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Lady Susan schreibt aus Langford, später aus Churchhill, aber wo genau diese Orte sind und welchen Bezug Jane Austen zu ihnen hat, weiß ich nicht.


    Wollte nachher noch was biographisches lesen, vielleicht ist da was dabei. Bisher habe ich dazu nichts gefunden.

  • Herr Paloma, ich lese auch im Original und war auch etwas irritiert. Äh sie heißt wie ihr Bruder und die Tochter anders :lache Aber bereits im 2. Brief hat es sich ja aufgeklärt. :lache


    Mrs Vernon scheint ja eine lustige Witwe zu sein - :lache - lässt wohl nichts anbrennen.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Bisher mag ich keine von den Personen so richtig, aber interessant ist es, was sie sich so schreiben.


    Interessant finde ich an dem früheren Englisch auch, dass "my" manchmal "me" bedeutet oder das ie vertauscht ist :-)

  • VII Lady Susan wieder über Frederica. "She is a stupid girl, and has nothing to recommend her."
    Da könnte ich mich darüber aufregen, wie sie über ihre Tochter herzieht. :schlaeger


    Das ist ein Irrtum, zu denken, Jane Austen wäre eine harmlose Autorin! :grin

    Ich hoffe eigentlich auch auf einen Brief von Frederica. Aber wahrscheinlich wird es keinen geben!

  • Die Sicht der Tochter zu hören bzw. zu lesen würde sicher einiges aufklären.


    Bin nun beim 16.Brief und bisher hat sie keinen geschrieben, aber ihre Reaktion darauf, dass sie verheiratet werden soll, wird indirekt deutlich, indem beschrieben wird, dass sie aus ihrer Schule wegläuft. Lady Susans Schwager bringt sie daraufhin nach Churchill.

    ~ Dico tibi verum libertas optima rerum nunquam servili sub nexu vivito fili ~

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  • Nun bin ich mit dem Abschnitt fertig. :lesend


    Frederica tut mir leid, offensichtlich ist sie in Reginald verliebt, dieser interessiert sich aber eher für ihre Mutter. Darüber hinaus lädt sich auch noch Sir James praktisch selbst bei den Vernons ein. Lady Susan möchte, dass Frederica Sir James heiratet, Frederica kann diesen aber gar nicht ausstehen. Sie ist sehr schüchtern und ihre Mutter war bisher anscheinend nicht gerade freundlich zu ihr. Dafür versucht Mrs. De Courcy sich um die junge Frau zu bemühen.. bin gespannt, wohin das noch führt.

  • Ich bin mit dem Abschnitt auch durch, hab mir anfangs aber schwer getan reinzublicken, wer nun eigentlich wer ist. Erst mit der Zeit ist es einfacher geworden. Die ersten paar Briefe werde ich also nochmal nachlesen.


    Zum Inhalt selbst: Susan ist ja ein ausgekochtes Früchtchen und wickelt die Männer um den Finger und sei es nur für ihre Tochter um diese gut zu verheiraten, weniger des Tochters Willen als mehr um reich zu werden und einen guten Stand zu bekommen. Die Frauen durchblicken das, die Männer nicht wirklich. Bin gespannt wie es zwischen Frederica und Reginald weitergeht bzw. auch mit Sir James.


    Den Schreibstil selbst finde ich übrigens auch sehr angenehm und gut zu lesen!

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! :-]


    :lesend Sophie Kinsella - Kein Kuss unter dieser Nummer

  • Zitat

    Original von Fuchur
    Er ist der doch der Bruder von ihrem verstorbenen Mann, also der Schwager ;-)


    Stimmt ich habe eben nochmal nachgelesen. Habe das wohl überlesen, gestern Abend als ich gelesen habe war es schon spät :)

  • Ich habe jetzt auch die ersten 7 Briefe gelesen.
    Da ich das Original lese, hatte ich befürchtet, dass ich Schwierigkeiten mit dem Schreibstil haben würde, aber wie sich herausgestellt hat ist dieser sehr angenehm und amüsant. :grin


    Ich musste bis jetzt am meisten darüber schmunzeln wie Lady Susan ihrer Freundin beschrieben hat, dass sie sich mithilfe ihres Neffen mit ihrer Schwägerin besser anfreunden will. Find ich also ganz schön berechnend.


    Zitat

    I mean to win my sister-in-law's heart through the children (...)


    Im nächsten Brief schrieb dann die Schwägerin, dass sie auf Lady Susan hereinfallen würde, wenn man sie nicht besser kennen würde. Aber sie kennt sie ja gar nicht wirklich, nur durch all die Gerüchte... Naja ich find das irgendwie spannend und doch so wahr.


    Hier noch die Stelle:

    Zitat

    (...)Unfortunately, one knows her too well.


    Edit: Ich glaube ich lese doch nicht das Original, aber es ist auf jeden Fall in englischer Sprache ;-)
    Stört es eigentlich auch noch jemanden, dass nicht geschrieben ist, wann die Briefe geschrieben werden?

  • Ja mich stört das auch ein wenig das man nie weiß wie viel zeit zwischen jedem Brief vergangen ist. Ich habe jetzt bis Brief 17 gelesen und mir ist Reginald sehr sympathisch :) Doch Catherine finde ich dermaßen nervig und unsympathisch