'Lady Susan' - Brief 21 - Ende

  • Bin bisher nun bei Brief 26 angelangt, da ich nicht viel Zeit zum Lesen habe. Lady Susan verstrickt sich ganz schön in ihre Lügen, finde ich. Zum Beispiel erzählt sie Reginald, sie würde lieber gehen, bevor er das Haus verließe (nach einem Streit über Frederica, die in ihrer Verzweiflung, von ihrer Mutter mit Sir James verheiratet zu werden, einen Brief an Reginald geschrieben hatte), Mrs. Vernon will sie aber weißmachen, sie hätten sich nur missverstanden.
    Mrs. Vernon ist sichtlich enttäuscht darüber, dass ihr Bruder nun doch nicht ihren Vater besucht, sondern sich wieder von Lady Susan hat einwickeln lassen.
    Das wird sicher noch spannend :wave

  • Gerade eben habe ich Lady Susan beendet. Der Umschwung am Ende hat mir gut gefallen. Lady Susan ist nicht nur aufgeflogen und hat die Zuneigung von Reginald verloren, sondern auch ihre Freundin Alicia muss den Kontakt zu ihr abbrechen, weil ihr Mann damit droht, sonst aufs Land zu ziehen..
    Darüber hinaus kommt es schlussendlich so, dass Lady Susan selbst Sir James heiratet, der von der Autorin dafür bemitleidet wird, und ihre Tochter Frederica bei den Vernons bleibt bzw. später mit Reginald eine Verbindung aufbaut. So kommt es doch noch zum Guten für die Tochter, was sicherlich in der Realität nicht unbedingt häufig so passiert.


    Besonders witzig fand ich auch, den Kommentar, dass nun nicht mehr in Briefform geschrieben werde, weil das für die Charaktere zu teuer wäre :lache
    ("The Correspondence, [...], could not, to the great detriment of the Post office Revenue, be continued longer.")

  • Ich habe das Buch heute auch beenden können - lange Zugfahrt sein Dank :grin
    Lady Susan empfand ich als unsympathisches, durchtriebenes Weib, es sei ihr gegönnt das ihre einzig wahre Freundin den Kontakt zu ihr abbrechen muß. Mir tut der arme Sir James ja auch irgendwo leid, mit so einer Frau ist er echt gestraft...
    Wieder einmal hat mich JAne Austen mit einem ihrer Werke positiv überrascht, insgesamt betrachtet war Lady Susan ein angenehme Lektüre.

  • Zitat

    Original von nofret78Wieder einmal hat mich JAne Austen mit einem ihrer Werke positiv überrascht, insgesamt betrachtet war Lady Susan ein angenehme Lektüre.


    :write dem kann ich mich nur anschließen.

  • Ich hab mir bis zum Schluss mit den Personen bisschen schwer getan wer nun wer ist und so. Das Buch muss ich eindeutig leider nochmal lesen. So ohne Gliederung fällt es mir doch etwas schwer und eigentlich hab ich vieles erst verstanden als ich hier nachgelesen habe :lache

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! :-]


    :lesend Sophie Kinsella - Kein Kuss unter dieser Nummer

  • Deswegen mag ich es, solche Bücher in Leserunden zu lesen. Den Austausch finde ich immer wertvoll, da es mir oft neue Gesichtspunkte und Denkansätze gibt.

  • Ich habe auch das Gefühl, dass ich nicht alles richtig verstanden habe. Ein Beispiel wäre da die ganze "Mainwaring-Affäre".


    Ich konnte heute wieder einen Schritt nach vorwärts kommen und habe jetzt bis Brief 25 gelesen. Mich fasziniert Lady Susans Charakter je länger je mehr. Sie schaltet und waltet wie es ihr gerade passt und nimmt nicht gross Rücksicht auf die Gefühle ihrer Mitmenschen.


    Bin gespannt, wie es weiter geht...

  • Nun habe ich das Buch auch beendet - wie ein paar andere hier, hatte ich auch oft etwas Probleme mit den Personen und ihren Beziehungen zueinander. Daher möchte ich auch nofret zustimmen: so ein Buch lässt sich in einer Runde leichter lesen.


    Aber im Endeffekt hat es mir gut gefallen. Nach "Stolz und Vorurteil" nun schon die zweite schöne Austen-Geschichte.


    Positiv überrascht bin ich auch vom Ende. Susan hat wirklich alles daran gesetzt, die (guten) Beziehungen zu ihrer Familie und ihren Freunden zu verspielen. Aber ich muss dennoch gestehen, dass ich sie nun nicht mehr durchwegs unsympathisch finde - irgendwie ist sie vor allem für ihre Zeit schon sehr sehr taff (aber natürlich in ihrem Verhalten kein Vorbild :nono)
    Lustig war auch, dass Susan nun selbst Sir James heiratet, vor allem, weil ja wirklich das ganze Buch über ihn gewitzelt wird. Na ja, hoffentlich hält er es einigermaßen aus mit ihr, denn er wird wohl ganz schön unter Susans Patoffel stehen... :-]


    Frederica ist sehr nett und ich freue mich, dass sie sich Reginald annähert.


    In der englischen Wikipedia gibt es übrigens einen kleinen Artikel mit Kurzbeschreibungen der einzelnen Charaktere. Klick

    ich lese: R. Riggs - Die Stadt der besonderen Kinder :lesend

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  • Ich mochte Lady Susan irgendwie auch. Naja, ohne ihre Boshaftigkeit hätte definitiv das Salz in der Suppe gefehlt. :grin Ihre Lästerreien haben mir eigentlich am besten gefallen.
    Naja, aber insgesamt fand ich den Roman nicht so dolle. Man merkt schon sehr, dass es ein Frühwerk ist. Die Charaktere sind doch sehr steif und unecht. Das, was die späteren Austen-Romane auszeichnet, die feine Beobachtungsgabe und präzise Darstellung fehlt hier noch weitgehend.

    :lesend Walter Kempowski "Das Echolot"

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  • Zitat

    Original von merveille
    Ich habe auch das Gefühl, dass ich nicht alles richtig verstanden habe. Ein Beispiel wäre da die ganze "Mainwaring-Affäre".


    I


    Zu diese Manwarings habe ich auch keinen Draht. Sie sind wohl nur so eine Randerscheinung ohne nähere Bedeutung, oder?

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich glaube herausgelesen zu haben, dass Lady Susan eine "Affäre" mit Mr.Manwaring hatte. Zumindest wird erwähnt das er sie regelmässig besuchte und seine Frau tierisch eifersüchtig und unglücklich deswegen war. Vielleicht habe ich auch eine zu blühende Fantasie :grin Aber geflirtet hat sie mindestens mit ihm. War ja zu seiner Zeit auch nicht unbedingt "schicklich".


    Gibts eigentlich schon eine Rezi?

  • Darüber hinaus, war Sir James ursprünglich an der Tochter von den Manwarings interessiert und Lady Susan hat ihn von ihr abgelenkt, ihn sozusagen "abtrünnig" gemacht ;-)