'Schwarzer Regen' - Kapitel 17 - 41

  • Mit dem Abschnitt bin ich noch nicht ganz durch (bin gerade bei Kapitel 31), aber hier schon mal meine Eindrücke bis dahin.


    Nach der langen letzten Szenen vor dem Anschlag, passiert er nun. Hier fand ich die vielen verschiedenen Personen, die mir zuvor fast zu viele waren, jetzt sehr interessant. Schaurig spannend, wie jeder einzelne den Anschlag erlebt. Mit grausiger Faszination habe ich die einzelnen Szenen vor mir gesehen. Ganz schrecklich wurde es als dann Ben los ging und der schwarze Regen kam und er mit diesem kleinen Jungen zu den Ärzten ging... da lief es mir eiskalt den Rücken hinunter...
    Über diese sensationslüsterne Corinna Faller dagegen konnte ich nur den Kopf schütteln...


    Aber jetzt muss ich ganz schnell weiterlesen.

  • Der Anschlag ist sehr bildlich beschrieben, puh. Was für ein Grauen und Leid.
    Corinna kontaminiert sich in ihrer Sensationslust, mich erstaunt, dass sie hinterher trotzdem mit ihrem Job weitermacht. Nun ist sie also auf Lennard getroffen und hat ihren zusammenfassenden Begriff gefunden.
    Lennard tut mir schon leid, jahrelang dachte er, er hat das beste für seinen Sohn getan und merkt nun, dass es nicht so war. Denken viele Väter so, die ihre Kinder nach der Scheidung in Stich lassen?

  • Puh, heavy, ich muß einfach mal kurz unterbrechen, auch wenn ich noch mitten drin bin - Kapitel 36 oder so.


    Aber es ist doch sehr plastisch und schrecklich beschrieben, auch wenn es vermutlich noch weniger schlimm als ein tatsächlicher Atomarer Angriff sein würde, beschrieben wird.


    Mich erinnert das doch sehr an 1986, an die Ängste, die Unwissenheit, die damals herrschte.
    Ich weiß noch, daß wir Angst vor dem Regen hatten und nicht rausgehen mochten, aus Sorge der radioaktiven Reste, die aus Tschernobyl herüberkommen könnten, die Sorgen vor dem Essen, den Warnungen, die noch lange anhielten.
    Und diese elende Verunsicherung & Hilflosigkeit & Wut die man fühlte


    Das war so gesehen zwar nichts im Gegensatz zu dem hier dargestellten, aber es war Realität, die ich damals schon schlimm genug fand.


    Trotzdem ist das Buch gut.
    So grausam es beschrieben ist, gerade die Szene mit Ben.
    Am anrührendsten fand ich den lütten Niklas, der so alleine und hilflos seine Mutter suchte.
    Ich hoffe, wenigstens er übersteht das ganze halbwegs unbeschadet, zumindest körperlich. Psychisch wird das kaum einer können.


    Corinna ist für mich doch ziemlich - hmm - leichtsinnig wäre untertrieben. Verrückt träfe es zwar besser, wär aber nicht so das richtige es auszudrücken.
    Pathologisch ehrgeizig? Realitätsfremd durch kurzzeitiges Aussetzen der realen Wahrnehmung?
    Irgend so etwas in der Art eben.


    Lennarts Verhalten ist nachvollziehbarer, wenn auch nicht klüger.


    Ok, nun werde ich doch noch ein bißchen wenigstens weiterlesen, egal wie lang die Nacht wird, das muß ich jetzt einfach.

  • Zitat

    Original von chiclana


    Hier fand ich die vielen verschiedenen Personen, die mir zuvor fast zu viele waren, jetzt sehr interessant. Schaurig spannend, wie jeder einzelne den Anschlag erlebt. Mit grausiger Faszination habe ich die einzelnen Szenen vor mir gesehen. Ganz schrecklich wurde es als dann Ben los ging und der schwarze Regen kam und er mit diesem kleinen Jungen zu den Ärzten ging... da lief es mir eiskalt den Rücken hinunter...


    genauso ging es mir auch. Diesen Abschnitt konnte ich gar nicht schnell genug lesen, so spannend fand ich es.

  • Zitat

    Original von Johanna


    Ich trau mich nicht :schaem
    Ich schreibs gleich mal in den nächsten Abschnitt :grin



    Ne, ist auch ganz harmlos. :grin
    Geht nur um Rahlstedt.
    S 111/112 - die freundlichen Viertel wie Eimsbüttel, Winterhude, Rahlstedt.


    Hmm, irgendwie paß da Rahlstedt nicht sooo rein, finde ich . Also zu Eimsbüttel und Winterhude, die so ein für mich ganz anderes Flair haben.
    Da wär eher sowas wie Wellingsbüttel als Nobelvariante oder Schanze als Flairvariante passend.


    Das kann aber auch an mir liegen, da Rahlstedt für mich immer so ein Stadtteil, wie Berne, Farmsen war. (In Farmsen hab ich meine letzten Schuljahre verbracht)


    Ok, eigentlich ist das völlig egal, und unwichtig - aber so als Hamburgerin kann ich dann nicht anders. (Sonst bin ich aber so ganz und gar nicht kleinklariert oder Erbsen zählend :lache)

  • Gestern gegen Mitternacht den 2. Teil beendet.


    Selten hat mich ein Szenario so mitgenommen.


    Ich bin sehr zwiegespalten.


    Einerseits hat mich diese Beschreibung der Folgen eines Atomanschlages mehr beeindruckt als alle gesehenen filmischen Umsetzungen.
    Kann aber auch daran liegen, dass nicht gleich die ganze Welt betroffen ist und auch Karlsruhe mir nicht so fern ist wie New York.


    Andererseits frage ich mich, wo liegen die Grenzen für Autor, Szenarien auszuarbeiten nur des Schockes wegen (Ein Grund warum ich die meisten Serienkiller-Romane links liegen lasse). Die Wahrscheinlichkeit eines Terror-Anschlags mit einer Atombombe gilt ja als hoch. Aber muss dieses verschreckende Szenario wirklich als Basis für einen Thriller dienen.


    Ich wünsche mir nur, dass der Autor die Kurve bekommt, dieser Anschlag nicht nur eine menschenverachtende Begründung hat und das ganze nicht nur im dem üblichen Jäger-Gejagte-Szenario verläuft.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Mich hat auch dieses Szenario sehr mitgenommen.


    Die Schilderungen haben sich bildlich in mein Gedächtnis getragen, und irgentwie war ich froh, daß es nicht Stuttgart war, obwohl Karlsruhe ich auch kenne, und ich doch sehr nahe wohne. Ich hoffe doch, daß die Schuldigen noch zur Rechenschaft gezogen werden! :fetch


    Eins bin ich mir sicher, Koala wird dieses Buch bestimmt nicht lesen, da ihr diese Realitätsnähe sehr zu schaffen machen würde.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von dyke
    Andererseits frage ich mich, wo liegen die Grenzen für Autor, Szenarien auszuarbeiten nur des Schockes wegen (Ein Grund warum ich die meisten Serienkiller-Romane links liegen lasse). Die Wahrscheinlichkeit eines Terror-Anschlags mit einer Atombombe gilt ja als hoch. Aber muss dieses verschreckende Szenario wirklich als Basis für einen Thriller dienen.


    Ich wünsche mir nur, dass der Autor die Kurve bekommt, dieser Anschlag nicht nur eine menschenverachtende Begründung hat und das ganze nicht nur im dem üblichen Jäger-Gejagte-Szenario verläuft.


    Als Basis für einen Thriller lasse ich es ja gelten. Aber muss man wirklich all das so detailliert beschreiben? Ich bin gespannt, als was der Autor es un sletztlich verkauft.


    Bisher verdient das Buch die Bezeichnung Thriller in meinen Augen nicht. Die Hälfte ist rum und die Thrillerelemente sehe ich nicht. Die Schilderung der Atombombenexplosion nimmt ein Viertel des Buches ein.


    Ich mußte ständig an den englischen Zeichentrickfilm "When the wind blows" aus dem Jahr 1986 denken.


    DDer Bundeskanzler? Okay, dieses Buch ist doch bloß reine Fiktion :-)


    Gut fand ich, dass der Autor das Geschehen zum Zeitpunkt der Explosion im Präsens schrieb, so als wäre die Zeit stehengeblieben.

  • Jetzt ist es also passiert, die Bombe ist explodiert. Die Schilderungen waren mir fast zu grausam - wenn ich da nur an den armen Ben denke. Und der Vater, der sich jetzt vorwirft, seinen Sohn im Stich gelassen zu haben... Der kleine Niklas, der seine Eltern sucht... :-(
    Und dann die Reporterin, die immer noch nicht den Ernst der Lage verstanden hat.... :pille


    Karlsruhe kenne ich nicht - so daß mir die Zerstörung der Stadt nicht so zusetzt wie damals der Anschlag in New York (ich war früher mal mit meinen Eltern im World Trade Center) oder wenn der Anschlag in Köln oder Hamburg stattgefunden hätte.Aber erschreckend ist es doch alles... :gruebel


    Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen, es ist sehr spannend beschrieben (wobei ich mich etwas an "Opernball" erinnert fühlte,wahrscheinlich, da dort auch ein Vater seinen Sohn verliert). Mal sehen, wie es weitergeht.... :wave


  • Das lass mal nicht die Rahlstedter hören! ;-) Tatsächlich gibt's da auch ein paar ganz nette Ecken, und auf jeden Fall viele freundliche Einfamilienhäuser. Ist sicher nicht so schick wie Eimsbüttel oder Winterhude, aber gegenüber der Ecke, wo Pauly wohnt, definitiv eine Verbesserung. ;-)

  • Zitat

    Original von dyke
    Andererseits frage ich mich, wo liegen die Grenzen für Autor, Szenarien auszuarbeiten nur des Schockes wegen (Ein Grund warum ich die meisten Serienkiller-Romane links liegen lasse). Die Wahrscheinlichkeit eines Terror-Anschlags mit einer Atombombe gilt ja als hoch. Aber muss dieses verschreckende Szenario wirklich als Basis für einen Thriller dienen.


    Ich wünsche mir nur, dass der Autor die Kurve bekommt, dieser Anschlag nicht nur eine menschenverachtende Begründung hat und das ganze nicht nur im dem üblichen Jäger-Gejagte-Szenario verläuft.


    Zitat

    Original von JaneDoe
    Als Basis für einen Thriller lasse ich es ja gelten. Aber muss man wirklich all das so detailliert beschreiben? Ich bin gespannt, als was der Autor es un sletztlich verkauft.


    Ich gebe zu, die Beschreibung der Explosion und ihrer Folgen ist ein bisschen heftig geraten. Auf jeden Fall heftiger, als ich es eigentlich ursprünglich vor hatte. Aber definitiv NICHT so heftig wie die Augenzeugenberichte aus Hiroshima und Nagasaki, die ich während der Recherchen gelesen habe und die mich dazu bewogen haben, die Brutalität dieses Szenarios mit deutlichen Worten zu schildern. Denn wir neigen ja dazu, zu vergessen, dass dass alles WIRKLICH passiert ist - zweimal schon! Kein einziges Wort, von dem, was ich schildere, ist übertrieben - eher im Gegenteil!


    Wer's nicht glaubt und einen wirklich erschütternden Augenzeugenbericht lesen will, möge sich mal die preisgekrönte Manga-Serie "Barfuss durch Hiroshima" von Keiji Nakazawa ansehen, oder das gleichnamige "Schwarzer Regen" von Masuji Ibuse.


    Damit ihr mich nicht falsch versteht: Ich will mich nicht rechtfertigen, und ich verstehe durchaus, dass das Buch nicht jedermanns Geschmack ist. Aber es ging mir auch ein bisschen darum, gegen das Vergessen anzuschreiben - damit nie wieder jemand so kaltblütig und skrupellos ist wie diejenigen, die den Befehl zum Abwurf der Bomben 1945 gaben.

  • Zitat

    Original von Karl Olsberg
    Damit ihr mich nicht falsch versteht: Ich will mich nicht rechtfertigen, und ich verstehe durchaus, dass das Buch nicht jedermanns Geschmack ist. Aber es ging mir auch ein bisschen darum, gegen das Vergessen anzuschreiben - damit nie wieder jemand so kaltblütig und skrupellos ist wie diejenigen, die den Befehl zum Abwurf der Bomben 1945 gaben.


    Wobei ich mich frage, ob das mit einem Thriller gelingen kann.


    Edit: Ich kenne "Barfuß durch Hiroshima". Da packt einen beim Ansehen das Grauen.

  • Ich denke schon, daß es in einem Thriller gelingen kann.


    Gerade, weil die Handlung wahnsinnig realisitisch beschrieben ist, doch ziemlich an die Nieren geht - aber - es doch noch ein Thriller bleibt.
    Es geht sehr nahe, aber es bleibt ein Thriller mit einer Rahmenhandlung, die ein wenig wieder von dem Thema ablenkt. Und damit sozusagen eine Art Selbstschutz bietet, sich nicht ausschließlich nur mit dem Grauen zu beschäftigen.
    Ich denke, das aufrütteln ist sehr gut gelungen, aber eben auch die Möglchkeit, sich der "weiteren" Handlung zuzuwenden.


    Hmm, wirklich schwer auszudrücken oder es in richtige Worte zu verpacken.


    Ich habe als Kind das Buch "Sadako will leben" gelesen, das sich genau mit dem Abwurf und den Folgen in Hiroshima beschäftigte.
    Das war damals sehr schwere Kost, auch wenn es ein Jugendbuch war.
    Aber eben eine rein thematisches Buch und daher doch schwerer verdaulich als ein Thriller.

  • Hm... die Hälfte der im ersten Teil eingeführten Personen sind tot. Gut, das zeigt die Grausamkeit, gerade erst haben wir sie kennengelernt und nun ist es vorbei. Aber musste man die dann wirklich erst einführen?


    Die Politesse ist wichtig, schließlich hat sie den Lieferwagen gesehen und gescannt.
    Aber z.B. das streitende Pärchen?
    Der Stiefvater von Ben ist ein A****, der hats verdient...
    Corinna würde ich auch als realitätsfremd bezeichnen...
    Schön fand ich, dass Ben und Lennard sich nochmal gesehen und "ausgesprochen" haben.


    So, jetzt liegt ein ganzes Wochenende vor mir, dann les ich wohl mal weiter und warte auf den Thrillerteil des Buches :grin

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Naja, in meinen Augen rechtfertigt keine der Verhaltensmuster der eingeführten Personen einen Tod durch einen Atomschlag. Auch der Stiefvater hat im Rahmen seiner Möglichkeiten gehandelt und irgendwann die Segel gestrichen, weil er keinen Draht zu seinem Stiefsohn gefunden hat. Nun setzt er einmal die Prioritäten anders und trifft damit die Fehlentscheidung seines Lebens. So ist das eben manchmal...


    Dass hier so detailliert geschildert wurde, um ein bisschen gegen das Vergessen zu kämpfen, das habe ich beim Lesen auch so empfunden. Für Tanaka muss das ein unerträglicher Albtraum gewesen sein, macht er diese Erfahrung schon zum zweiten Mal. Und er dürfte einer der wenigen sein, die genau wissen, was danach kommt und was die Folgen sind. Und er verliert zum zweiten Mal Menschen, die ihm nahe standen.


    Wie mag nach so einem extremen Nuklearen Gau die Langzeitwirkung sein? Tschernobyl, gut 1600 km von hier entfernt, hat ja über lange Jahre schon seine Auswirkungen auch hier in Deutschland gezeigt (Pilze, Wild). Wie würde sich so ein Supergau hier im eigenen Land auswirken? Wasser und Lebensmittel nur noch aus dem fernen Ausland, weil die eigenen Vorräte für immer kontaminiert sind? Geisterstädte, in denen niemand mehr leben kann, weil sie so verstrahlt sind? (ich erinnere an Prypjat, heute "Touristenattraktion". Immer noch so verstrahlt, dass man sich nur für ganz kurze Zeit dort aufhalten kann).

  • Mein Freund dacht schon, ich wäre krank, weil ich einfach nicht aufgestanden bin. Das Buch hat mich in all seinem Grauen so gefesselt, dass ich unbedingt den Abschnitt zu Ende lesen musste.


    Das Kaleidoskop von Einzeleindrücken kennen wir ja schon aus dem ersten Abschnitt. Ich fand es bedrückend, wie schnell man hilflos ist, sobald es keinen Strom mehr gibt und die Informationen wegfallen, kein Notarzt bereitsteht oder ein Taxi oder einfach nur frisches Wasser. Jeder tut aus dem Bauch raus das, was er für das Wichtigste oder Sinnvollste hält. Ich kann mir vorstellen, dass so ein furchtbares Attentat in etwa so auf die Menschen wirken würde. Und weil es diesmal eine deutsche Stadt trifft (die ich persönlich nicht kenne, aber es hätte auch meine Heimatstadt sein können), kommt einem das Grauen wirklich nah.


    Bei mir hat das Gegen-das-Vergessen-Anschreiben richtig gut funktioniert. Leider ist ja nichts übertrieben, sondern nur deutlich in Worte gekleidet und hat so oder so ähnlich schon auf diesem Planeten stattgefunden. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Beschreibung des Atomschlages und die Folgen reisserisch des Effektes Willen in die Länge gezogen wären. Man braucht als Leser auch eine Weile, um das ganze Ausmaß und den Wahnsinn zu begreifen, genauso wie es den Handelnden im Buch auch geht.


    Vielleicht sieht man seinen eigenen „dummen Streit“ mit dem Partner nun auch etwas weniger wichtig. Für heute haben sich meine Prioritäten jedenfalls schon mal verschoben ...

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Wie mag nach so einem extremen Nuklearen Gau die Langzeitwirkung sein? Tschernobyl, gut 1600 km von hier entfernt, hat ja über lange Jahre schon seine Auswirkungen auch hier in Deutschland gezeigt (Pilze, Wild). Wie würde sich so ein Supergau hier im eigenen Land auswirken? Wasser und Lebensmittel nur noch aus dem fernen Ausland, weil die eigenen Vorräte für immer kontaminiert sind? Geisterstädte, in denen niemand mehr leben kann, weil sie so verstrahlt sind? (ich erinnere an Prypjat, heute "Touristenattraktion". Immer noch so verstrahlt, dass man sich nur für ganz kurze Zeit dort aufhalten kann).


    Die Langzeitfolgen eines solchen Anschlags sind trotz aller Recherche auch für mich nur schwer abschätzbar - vieles hängt davon ab, wohin der Wind die radioaktive Wolke unmittelbar danach weht (in meinem Buch Richtung Osten, so dass evtl. auch Polen oder Tschechien stark betroffen sein könnte). Andererseits: Hiroshima und Nagasaki sind heute florierende japanische Metropolen, in denen schon lange wieder Normalität herrscht, so dass ich davon ausgehe, dass Karlsruhe innerhalb relativ kurzer Zeit - ein paar Jahre vielleicht - wieder aufgebaut werden würde.


    Auch die Gegend um Terschnobyl hätte man durchaus wieder bewohnbar machen können. Tatsächlich hat es hier wohl eher am Willen der Verantwortlichen und am Geld gemangelt. Übrigens wohnen dort im Sperrgebiet immer noch Leute - wer sich dafür interessiert, dem sei z.B. www.elenafilatova.com empfohlen, wo es u.a. eindrucksvolle Fotos aus "Plutos Reich" gibt.

  • Nachdem ich gestern fertig war mit dem ersten abschnitt, habe ich nun den Zweiten auch durchgelesen. Es war so spannend, dass ich alles komplett um mich herum vergessen habe und dass ich einfach nur weiterlesen wollte.


    Ich finde, dass der nukleare Anschlag sehr gut und vor allem sehr bildlich, auch wenn schrecklich, beschrieben worden ist. Ich habe die Bilder vor mir gesehen und hätte fast angefangen zu weinen.


    Schlimm fand ich die Szene mit Ben und dem kleinen Jungen und wie sie in das Lager gekommen sind. Die Szene mit Ben und Lennard war grausam. Da merkt Lennard endlich, dass sein Sohn ihm immer gefehlt hat und das Ben ihn gebraucht hätte und dann storbt er an den Folgen von dem Schwarzen Regen. es war einfach nur schrecklich.


    Absolut unsympathisch finde ich die Reporterin Faller. Sie ist so egoistisch und denkt nur an sich selbst. Diese Einstellung geht mal gar nicht. Da will sie lieber in ihrem Auto schlafen, anstatt Hilfe im Lager zu bekommen... Und dann ist sie kontaminiert und arbeitet immer noch weiter???!!!


    Ich muss dann jetzt auch schnell weiterlesen... Ich bin gespannt wie es weitergeht und ich bin froh, mich entschlossen zu haben, die LR mitzumachen... Wieder einmal :-)