'Schwarzer Regen' - Kapitel 60 - Ende

  • Zitat

    Original von kissy


    Und genau in dem Moment, indem Lennard mit gezogener Pistole Heiner Benz gegenüber steht, musste ich aus der Bahn aussteigen... So ein Mist


    Das ist mir neulich auch passiert bei einem interessanten Wissenschaftsbuch. Nur hab ich nicht gemerkt, dass ich aussteigen musste, und bin einfach sitzen geblieben. Danach hatte ich dann ziemlichen Stress, noch rechtzeitig zu einem Meeting zu kommen. ;-)


    Zitat

    Original von kissy


    Das Ende von dem Herrn Langen hab ich nicht so wirklich verstanden. Er findet raus, dass Nostradamus doch nicht immer recht hat... Ob sich damit eine Diktatur verhindern lässt, kann ich nicht nachvollziehen. Was ist denn zum Beispiel, wenn Nostradamus gar nicht ihn gemeint hat??


    Dieser Langen ist ein bisschen verrückt. Nostradamus hat natürlich nichts dergleichen gesagt oder gemeint (falls er überhaupt irgendwas gemeint hat). Langen hat mit irgendwelchen merkwürdigen mathematischen Methoden die Texte so lange umsortiert, bis etwas Sinnvolles rauskam. Am Ende glaubt er, er kann die Welt verändern, indem er sich nicht an Nostradamus' vermeintliche Prophezeiung hält - das ist natürlich Unfug. Ich wollte mit dieser Figur die ganzen Wahrsager und Esoteriker karikieren, die sich bei solchen Katastrophen immer zahlreich zu Wort melden - in der Regel allerdings erst im Nachhinein ;-)



    Zitat

    Original von kissy


    PS: Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, diesen Roman zu verfilmen, dann erreicht er mehr Leute, die vor den Folgen des Rechtsrucks gewarnt werden können! :gruebel


    Hoffen wir mal, dass die Filmproduktionsfirmen Deinen Rat befolgen! ;-)

  • Zitat

    Original von Karl Olsberg


    Das ist mir neulich auch passiert bei einem interessanten Wissenschaftsbuch. Nur hab ich nicht gemerkt, dass ich aussteigen musste, und bin einfach sitzen geblieben. Danach hatte ich dann ziemlichen Stress, noch rechtzeitig zu einem Meeting zu kommen. ;-)


    Naja, meist hab ich Glück, und muss an der Endstation raus :grin

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Ich habe zwischenzeitlich noch ein, zwei Sätze geändert bzw. hinzugefügt, weil offenbar nicht klar rüberkam, dass mir das Buch extrem gut gefallen hat (die aktuelle Fassung findet sich aber schon hier bei den Eulen). Bei Amazon wird es diesmal hoffentlich nicht wieder drei Tage dauern, bis die Änderungen übernommen werden.


    Mir hat wirklich nichts gefehlt bei dem Buch. Ich fand es sogar passend, dass Du hier nicht so reißerische Thriller-Elemente verarbeitet hast. So hat der Anschlag beim Lesen eine viel stärkere Wirkung gehabt. Auch Tage nach der Lektüre lässt mich die Geschichte nicht los.


    Ich bin auf Deinen nächsten Roman gespannt. Für mich darf es gerne wieder so realitätsnah sein.

  • Als Dienstwaffe eine 19er Glock- ist das für die Hosentasche nicht etwas groß?
    Edit:
    Okay. du hast das Ding nie in der Hand gehabt. Fast vollig aus Plastik- nix mit kaltem Metall in der Tasche.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von beowulf ()

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Mir hat wirklich nichts gefehlt bei dem Buch. Ich fand es sogar passend, dass Du hier nicht so reißerische Thriller-Elemente verarbeitet hast. So hat der Anschlag beim Lesen eine viel stärkere Wirkung gehabt. Auch Tage nach der Lektüre lässt mich die Geschichte nicht los.


    Dankeschön!!!


    Zitat

    Original von Bouquineur


    Ich bin auf Deinen nächsten Roman gespannt. Für mich darf es gerne wieder so realitätsnah sein.


    Wird es nicht ganz. Sorry. ;-)

  • Mir gefällt das Ende- keinesfalls würde ich das als offenes Ende bezeichnen und auch dem Autor nicht fehlenden Mut unterstellen- sondern den Mut zur Wahrheit. Das mit dem Krebsgeschwür ist schon lange die Wahrheit. Es ist eine beliebte Phantasie der Medien: killt Osama bin Laden und legt euch danach ruhig schlafen. Das hat noch nie funktioniert, auch als Arafat den Friedensnobelpreis bekam war das Palästinenserproblem dadurch nicht gelöst. Die Wahrheit ist seltenst einfach und klar, Ereignisse in der Geschichte seltenst monokausal.

  • So auf der Zugfahrt nach Leipzig habe ich den letzten Rest gelesen.


    Mir gefällt nicht nur das Ende sehr gut, sondern insgesamt gefällt mir dieses Buch mal wieder richtig gut... Es regt einen zum Nachdenken an und wenn man sich mal so überlegt dass es wirklich vielleicht mal irgendwann dazu kommen kann... Nein eigentlich möchte ich mir das gar nicht ausmalen....


    Ja Eva... Irgendwie war sie schon so komisch... ICh hab ja gedacht, dass sie irgendetwas vor hat, aber das sie Lennard als ihre Waffe benutzt.... Hammer.... Also erschreckend... BEinahe hätte sie es ja auch geschafft....


    Ich finde es aber sehr schön, dass Lennard doch noch seinen Frieden gefunden hat. Schade das man nicht erfährt wie es mit der Reporterin ausgegangen ist....


    Das soviele dahinter stecken eine Bombe nach Deutschland zu bekommen und hier zu zünden.... Oh man....

  • Irgendwie ärgere ich mich, dass ich die Leserunde zu "Der Duft" nicht mitgemacht habe. Sobald ich das Buch wieder bekommen habe - meine Eltern haben es zur Zeit (das kann dauern), werde ich es lesen.


    Mir hat das Buch total gut gefallen, auch wenn die ersten beiden Abschnitte - vielmehr der zweite - unglaublich erschreckend waren.
    Ich kann mir übrigens auch vorstellen, dass die Menschen genauso reagieren würden, wenn sowas eintreffen würde.


    Eva kam mir von Anfang an komisch vor. Schon, als sie ihn im Hotel erkannt hat nach mehr als 20 Jahren. Wenn sie wirklich so begehrt war von allen Jungs in der Schule, wird ihr Lennert wohl kaum aufgefallen sein. An der Stelle war ich schon sehr misstrauisch ihr gegenüber. Aber Lennert hat sich wohl schon immer gewünscht, dass sie Notiz von ihm nimmt. Sonst hätte er es sicher auch bemerkt.


    Ich fand es gut, dass das Ende offen war, denn in der Realität hat man ja auch nicht immer einen Schuldigen. Auch wenn man es gern so hätte.


    Die Reporterin hat mir zum Ende hin auch immer besser gefallen. Vor allem, dass sie immer noch mit ihrem Ehrgeiz gekämpft hat. Z. B. als sie überlegt hat, ob sie eine Aussage zu dem Mord an Evas Ehemann machen soll oder lieber einen Artikel schreiben.


    Karl, das nächste Buch ist sozusagen schon gekauft :-]

  • Soeben habe ich das Buch fertig gelesen. Ich musste in der fast kalten Badewanne lesen, weil ich nicht mehr aufhören konnte :-]


    Ich habe mir ja kurz gedacht, ob vielleicht nicht Eva in die ganze Sache verwickelt ist aber ich habe den Gedanken relativ schnell wieder verworfen.


    Ich denke, es wurde hier alles gesagt, was ich auch sagen wollte :grin
    Daher nur: Ein wirklich tolles Buch, das ich gerne gelesen habe und, wie Booklooker schon sagte, das nächste Buch ist schon gekauft :-]


    edit: Ich finde übrigens die Cover der Bücher sehr schön!! Die passen im Regal so schön zusammen :-]

  • Ich habe den Rest in einem Rutsch durchgelesen- ein wirklich spannendes Buch, der Stil hat mir wieder sehr gut gefallen. :bruellA new Olsberg-Fan is born!
    :grin Wie bei "Glanz" zeigt sich auch bei "Schwarzer Regen", dass es nur eine Kategorie gibt, in die Olsber-Bücher zweifelsfrei reinpassen: Gute Bücher!


    Erschreckend aktuell ist das offene Ende. Es gibt kein Gut, es gibt kein Böse, es gibt viele Drahtzieher und Machthaber, die vor nichts zurück schrecken. Leider gibt es den einen Schuldigen nicht, nur jede Menge Opfer und Leidtragende.
    Das erinnert mich an die Ermordung Bin Ladens- die Terror-Anschläge werden nicht aufhören, das Problem lässt sich nicht so einfach erschießen.
    Mir gefällt das Ende sehr gut, denn es lässt mich nachdenkend zurück. Ich finde es wirklichkeitsnah.


    Tja, eine Überraschung, dass Eva das alles inszeniert hat, war es für mich schon. Ich merke, dass ich leicht dem Autor auf den Leim gehe.


    Mein Fazit: Ein sehr gutes Buch, das Spagat zwischen Wirklichkeit und Fiktion, zwischen Terror und Mitgefühl, zwischen Spannung und Entschleunigung gelingt dem Autor bestens.
    Der Mensch ist sich selbst der größte Feind, hoffentlich erreicht das viele, viele Menschen und regt zum Nachdenken an.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zum Ende hin dachte ich wirklich, wow, nur noch so wenige Seiten, wie kriegt der Autor da bloß die Kurve? Aber es war ein sehr stimmiges Ende, das mir gut gefallen hat.


    Auch ich bin Karl mit seiner Eva auf den Leim gegangen, Regenfisch!


    Fazit: Es ist ein stimmiger Thriller, der Spaß gemacht hat beim Lesen. Allerdings hat er es nicht in meinen persönlichen Bestenlisten-Olymp geschafft. Dazu hat mir noch das nötige Quäntchen, der zündende Funke gefehlt.


    Ein großer Bonuspunkt für das Thema, das in ich in dieser Art und Weise noch nicht bearbeitet gelesen habe. Die gesellschaftlichen Mechanismen, dieses Aufflammen von Rechtsradikalismus fand ich ein interessantes Gedankenspiel, auch wenn ich hoffe, dass so etwas in Deutschland nie mehr entstehen wird!


    Etwas nervig empfand ich das dauernde Wiederholen der "smaragdgrünen Augen", sobald Eva Benz ins Spiel kam. Unschön, da es so einen schmalzigen Beigeschmack auslöst.

  • Tja, gute Frage, Rosha. "t-" ist ja alles, das zeitlich vor dem Anschlag passiert, "t0" währenddessen und "t+" danach. Vielleicht ist "t" ein mathematisches Zeichen? Ich frage mal meinen Mann, der ist Mathe-Lehrer.
    Der Regenfisch-Gatte sagt, dass "t" für das Zeichen für "Zeit" ist.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Vielen Dank, Regenfisch, auch an deinen Mann!


    Die Erklärung hört sich sehr schlüssig an und ich glaube, die stimmt.


    Sind dir die "samaragdgrünen Augen" eigentlich auch aufgefallen oder liegt das nur an meiner Lesart?

  • Das ist lustig- nein, mir sind sie erst nach deiner Bemerkung aufgefallen. Und dann musste ich immer grinsen und an dich denken.
    Welche Augenfarbe hast du? Ozeanblau oder schokoladencremebraun? Bestimmt aschmetallic-grau mit einem Schimmer von bernsteingelb?

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • :lache Regenfisch, du bist mir ja eine! Ich wische mir gerade die Lachtränen aus meinen definitiv nicht smaragdgrünen Augen!


    Ganz besonders fein fand ich im Roman die Figur des Japaners Kenichi Tanaka. Die Verknüpfung der fiktiven Atombombenexplosion mit der realen in Hiroshima verleiht dem Thriller noch mehr Tiefe und Bedeutung. Das hat mir gut gefallen.