Der Weihnachtstango - Michaela Schwarz

  • Rezension
    Jeder, der eine Fernbeziehung führt oder schonmal eine geführt hat, weiß sicher wie schwer die Zeiten sind, in denen man getrennt ist. Mara und Robert erleben dieses Gefühl in "Der Weihnachtstango" jedoch auf ganz extreme Weise. Die beiden lernen sich durch Zufall in New York kennen und wissen auf Anhieb, dass sie sich immer wieder sehen müssen. Beide haben jedoch auch andere Partner.


    Da Robert und Mara der 20. Dezember, der Tag an dem sie das erste Mal zusammen Tango tanzten, so viel bedeutet, sehen sie sich fortan einmal im Jahr am 20. Dezember in Köln. Und selbst das ist schon schwierig zu arrangieren, denn wie soll man dem Partner die jährlichen Reisen nach Köln, immer am gleichen Tag, erklären?


    Nun mag man denken, dass das ja eine tolle Weihnachtsgeschichte ist, in der zwei Menschen die Hauptrolle spielen, die regelmäßig ihre Partner betrügen. Doch letztendlich ist es eine Geschichte, die zeigt, was die wahre Liebe in einem Menschen bewirken kann und zu welchen Taten sie führt. Mara und Robert lieben sich, doch beide trauen sich nicht so richtig aus ihren alten Leben heraus und ebenso sind sie unsicher, wie der jeweils andere zu einer echten Beziehung stehen würde.


    So müssen sie damit leben, sich nur ein einziges Mal im Jahr zu sehen. Doch sie halten durch und nach 30 Jahren geschieht das scheinbar Unmögliche. Mara ist am 20. Dezember nicht am vereinbarten Treffpunkt! Was ist mit ihr passiert? Wieso kommt sie bloß nicht? Robert ist verständlicherweise verzweifelt...


    "Der Weihnachtstango" ist eine nette Liebesgeschichte, die sich schön in der Vorweihnachtszeit lesen lässt. Michaela Schwarz verbindet hier zwei Elemente, die in der Weihnachtszeit doch immer funktionieren: Liebe und weihnachtliches Ambiente. Das Buch liest sich sehr einfach und durch die wenigen Seiten auch recht schnell. Es ist nicht anspruchsvoll, aber mit dieser Erwartungshaltung sollte man auch nicht an das Buch herangehen.


    Insgesamt kann man dieses Buch als nicht überraschend, aber dennoch lesenswert und schön beurteilen. Auch durch die schmucke Aufmachung mit rotem Halbleinen ist es sicher ein Blickfang in jedem Bücherregal.



    Über die Autorin
    Michaela Schwarz lebt mit ihrer Familie und ihrem Bearded Collie in der Nähe von Köln.

  • Letztes Jahr wollte ich unbedingt ein nettes Weihnachtsbuch lesen und wurde von "Zimtsterne mit Zuckerkuss" ziemlich enttäuscht. Dieses hier klingt, als könnte man es damit nochmal versuchen, vielen Dank! :-)
    Seit ich in New York war, verschlinge ich ohnehin jedes verfügbare Buch, das in dieser Stadt spielt. Von daher schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe. :-)

  • Zitat

    Original von Daniliesing
    Wobei ich dann lieber in deinem Sinne darauf hinweisen sollte, dass wirklich nur einer kleiner Teil des Buches in New York spielt. Eigentlich ist es nur der Anfang des Buches, der dort situiert ist und viel über die Stadt ist auch nicht zu lesen.


    Danke, aber macht nix. Da überwiegt für mich in dem Fall der Teil mit der "netten Weihnachtsgeschichte". :-)

  • Wenn wir auch temperaturmäßig endlich von Weihnachten entfernt sind, weise ich doch mal auf die TB-Ausgabe hin, die ich heute ertauschte. In fünf Monaten könnte der Titel dann auf der Leseliste stehen, vorerst kommt er ins regal zu den Weihnachtsromanen.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Es ist nun 3,5 Jahre später. Meine Weihnachtsbücher haben keinen Regalplatz mehr bei mir, sondern lagern in einem großen Karton, den ich mit Mühe wieder schließen kann. Gestern Abend holte ich diesen hervor und wählte spontan "Weihnachtstango" aus. Ich hatte keine Erinnerung, dass der Roman schon so lange ungelesen bei mir war.


    Die ersten Sätze fand ich etwas verwirrend, doch dann war ich der netten Geschichte drin und habe sie gerade beendet. Es ist eine nette vorweihnachtliche Geschichte, die am 20.Dezember ihren Höhepunkt erreichen soll, jedoch am 24. erst das Finale erreicht.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)