Klappentext:
Humorvoll, anrührend und philosophisch: Die Katzen von Moon Cottage handelt von den Freuden und Tücken des Lebens mit Katzen. In einer wunderschönen Sprache erzählt die Engländerin Marilyn Edwards von Septi, der alten Herrenkatze von Moon Cottage, und von dem winzigen Kätzchen Otto, das bei seinem Einzug für viel frischen Wind in dem beschaulichen Landhaus sorgt. Otto ist nämlich so ganz anders als der behäbige Septi: ein lebhafter junger Wildfang...
Die Autorin (dem Klappentext entnommen):
Marilyn Edwards arbeitet in der Verlagsbranche. Sie lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und den drei Katzen Fannie, Titus und Pushkin (die Nachfolger von Septi und Otto) in Hertfordshire. „Die Katzen von Moon Cottage“ ist der erste Band ihrer autobiografischen Katzenserie. Ein zweites Buch ist in Vorbereitung.
Die Illustrationen hat Peter Warner beigesteuert. Über ihn gibt das Buch allerdings keine weiteren Informationen preis.
Übersetzt worden ist das Buch von Cécile G. Lecaux.
Meine Meinung:
„Tierliebe hat ihren Preis; sie ist früher oder später immer mit Schmerz verbunden.“
(Seite 191)
Marilyn Edwards erzählt in ihrem Buch von zwei Katzen, nämlich Septi, der seinen Namen ganz profan nach einem Monatsnamen erhalten hat, und Otto, eigentlich Ottoline, benannt nach einer Aristokratin und Kunstmäzenin. Sie berichtet von der Zusammenführung des schon recht betagten Katers und des Katzenbabys, des Zusammenraufens und des gemeinsamen Spiels, von Geburt und von Tod, von dem Leben mit und für die Katzen, von Freude und von Trauer. Von all den Dingen eben, die jede Katzenliebhaberin und jeder Katzenliebhaber kennt. Von jenen zauberhaften Wesen, die uns so oft zum Lachen bringen, die beruhigen, allein durch ihr Dasein, und um die wir so heiße Tränen weinen, wenn es heißt, Abschied zu nehmen.
Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Ich hatte anfangs doch meine Schwierigkeiten, mich in das Buch und die im Klappentext offerierte „wunderschöne“ Sprache einzufinden, mit zunehmender Dauer haben mich Septi und Otto allerdings so gefesselt, dass das Buch an einem Abend ausgelesen war.
Marilyn Edwards erzählt von dem Zusammenleben mit ihren Katzen, ohne diese in irgendeiner Weise zu vermenschlichen, sondern Septi und Otto bleiben, was sie sind, nämlich Katzen, auch wenn der kleine Neuzugang – natürlich – die Herzen durch die Niedlichkeit und Zartheit mehr rührt als der gestandene ältere Katzenherr. Die unterschiedlichen Persönlichkeiten weiß sie gut darzustellen, das Leben, das Spiel, das ganze kätzische „Benehmen“ sind ausnahmslos gut beobachtet. Die Autorin beschönigt nichts und verschweigt auch nichts von dem, was Katzenhalter manchmal auf die Palme bringen kann oder sie in Angstschweiß ausbrechen lässt, nämlich zeitweilige Unsauberkeit, das Ignorieren der Katzentoilette, die Gefahren, die eine Straße, besonders, wenn sie stark befahren ist, mit sich bringt. Doch die Bereicherung, die die menschlichen Bewunderer durch eine oder mehrere Katzen erfahren, überwiegt alles. Und das, was sie uns geschenkt haben, retten wir dann mit hinüber in die Zeit des Abschieds und der Trauer.
„Die Katzen von Moon Cottage“ ist kein Roman, sondern ein literarischer Bericht über das Leben einer englischen Familie mit zwei, später mehreren Katzen, wobei diese eindeutig die Hauptrolle spielen. Ein schönes Buch, das mich manches Mal hat schmunzeln lassen und mich – es sei nicht verschwiegen – die eine oder andere Träne gekostet hat. Der von mir zitierte Satz sollte niemanden davon abhalten, zu diesem Buch zu greifen; Marilyn Edwards spricht ja nur aus, was jeder, der Tiere liebt und ihnen ein Zuhause bietet, irgendwann selber zu spüren bekommt.
Die Zeichnungen von Peter Warner sind stets textbezogen und haben einen ganz eigenen, wunderbaren Charme. Das kleinformatige, nur 205 Seiten starke Buch ist insgesamt liebevoll gestaltet und verfügt sogar über ein Lesebändchen.
In Abwandlung eines Ausspruches von Loriot: Ein Leben ohne Katze ist zwar möglich, aber nicht erstrebenswert.