Titel: Die Zimtläden
Autor: Bruno Schulz
Übersetzt aus dem Polnischen: Doreen Daume
Verlag: Hanser
Erschienen: März 2008
Seitenzahl: 232
ISBN-10: 3446230033
ISBN-13: 978-3446230033
Preis: 21.50 EUR
Das sagt der Klappentext:
Eine der großen Kindheitsgeschichten des 20. Jahrhunderts. Die Zimtläden erzählt von der versunkenen Welt des Schtetls in Galizien: der verschrobene Vater und seine böse Gegenspielerin Adela, verwunschene Gärten und modrige Hauseingänge, überraschend entdeckte Zimmer hinter vernagelten Türen, wo die Tapeten zu leben anfangen, das flirrende Paradies des Sommers, ein Sturm, der das Gerümpel auf dem Speicher in Wallung bringt, Nächte, in denen Schneiderpuppen zum Leben erwachen.
Der Autor:
Bruno Schulz wurde 1892 als Sohn eines jüdischen Textilhändlers in Drohobycz/Galizien geboren. Nach dem Abitur wollte er Maler werden, doch die finanziellen Verhältnisse machten ein Architekturstudium ratsam. Krankheiten, der Tod des Vaters und die wirtschaftliche Situation zwangen ihn, sich als Zeichenlehrer zu verdingen. Daneben arbeitete er als Maler und Graphiker und begann zu schreiben. 1936 wurde er mit dem "Goldenen Lorbeer" der Polnischen Akademie für Literatur ausgezeichnet. 1942 kam er ins Ghetto; wenig später wurde er von der Gestapo auf offener Straße erschossen.
Meine Meinung:
Ein faszinierendes Buch, ein Buch viel zu schade um vergessen zu werden. Ein sprachakrobatisches Meisterwerk, angereichert mit leiser Ironie, immer sensibel im Ausdruck, manchmal schien ihm ein Proust oder auch ein Kafka über die Schulter geschaut zu haben. „Die Zimtläden“ ist sicher ein Buch das aus der Art schlägt. Ein literarischer Leckerbissen, ein Klassiker auf dem Weg zeitlos zu werden. Ein Buch mit einer ganz speziellen Tiefe, ein Buch das auch zum Denken anregt und das den Leser so ganz in seinen Bann ziehen kann. Immer wieder staunt der Leser über das gewaltige Sprachvermögen des Autors. Gerade dadurch schafft der Autor eine ganz besondere, eine wirklich begeisternde Atmosphäre.