"Ich bin kein Serienkiller" Dan Wells - gelesen von Stefan Kaminski

  • 5 CD, 394 Minuten, gekürzte Lesung


    Kurzbeschreibung: ( von www.amazon.de )
    Du spürst, da ist etwas Böses in dir.
    Deine Familie behauptet, es sei bloß Einbildung. Doch du weißt es besser, denn du kennst das Monster, das in dir lebt. Du versuchst mit allen Mitteln, es zurückzuhalten. Verbietest dir selbst den Kontakt zu dem Mädchen, das du liebst, besuchst freiwillig den Psychotherapeuten, hältst dich stets unter Kontrolle. Du hast keine Freunde. Dein einziges Hobby ist das Einbalsamieren von Leichen im Beerdigungsinstitut deiner Mutter. Doch niemand kann dir helfen. Und diese dunkle Gewissheit ist da. Eines Tages wird das Monster ausbrechen. Du wirst zum Serienkiller werden. Die Frage ist nur - wann?


    Über den Autor: ( von www.amazon.de )
    Dan Wells studierte Englisch an der Brigham Young University in Provo, Utah. Der überzeugte Mormone war Redakteur beim Science-Fiction-Magazin »The Leading Edge«.


    Über den Sprecher: ( von www.amazon.de )
    Stefan Kaminski, geb. 1974 in Dresden, hat an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" sein Schauspielstudium absolviert. Als Sprecher ist er vor allem durch seine Live-Hörspiele am Deutschen Theater und sein "Stimmen-Morphing" bekannt.


    Meine Meinung:
    "Ich bin kein Serienkiller" war für mich mein erstes von Stefan Kaminski gelesenes Hörbuch. Stefan Kaminski hat mich auch ( fast ) überzeugt. Er liest flüssig, fesselnd und sehr abwechslungsreich. Der einzige Minuspunkt für mich waren manche Stellen, an denen er eine Frau gelesen hat. Das kam für mich nicht überzeugend rüber. Wobei ich wirklich denke, dass dies auch nicht einfach für einen Sprecher ist. Und manchmal wäre weniger da sicher mehr. Aber, wie gesagt, das waren nur vereinzelte Sätze, die meinen positiven Gesamteindruck nicht weiter schmälern.


    Die Story an sich hat mich anfangs sehr begeistert - bis sie dann in den Bereich der Fantasy abgleitet. Hier liegt eindeutig schon in der Beschreibung des Buches ein schwerer Fehler vor: Das ist kein reiner Thriller und das sollte dem Leser oder Hörer auch so gesagt werden.


    Da das Buch aber sehr kurzweilig gelesen wurde, habe ich mir natürlich die ganze Geschichte angehört. Und es war ja auch interessant, den Gedankengängen von John zu folgen ( und man kann sie wirklich gut nachvollziehen und verstehen ). Seinem Kampf gegen das Monster in ihm.


    Ich denke, als Buch hätte ich mehr Probleme mit der Geschichte gehabt - als Hörbuch war es allemal gute Unterhaltung.


    Das Hörbuch bekommt von mir 8 von 10 Punkten.


  • Meine Rezi zu dem Hörbuch:


    Da ich immer Probleme habe, mich mit dem Protagonisten zu identifizieren, wenn es sich bei diesem um einen Ich-Erzähler handelt, habe ich hier den Versuch mit einem Hörbuch gestartet. In diesem Fall hat mir der Sprecher sehr gut gefallen und so war das Zuhören sehr angenehm.
    Warum es sich bei diesem (Hör)Buch um einen Thriller handelt, habe ich jedoch leider nicht verstanden. Es geht zwar um einen Serienkiller und die Beschreibung der Morde ist auch nichts für einen empfindlichen Magen, aber ansonsten fehlten jegliche Thrillerindizien. Der Mörder ist relativ schnell identifiziert und es bleibt nur die Frage, wie er zur Strecke gebracht wird / werden kann. Damit ist die Spannung sehr schnell raus .
    Des Weiteren gibt es auch nur einen einzigen Handlungsstrang, wodurch die Spannung nicht wirklich gefördert wird. Einziger Pluspunkt war somit nur der sympathische Sprecher des Hörbuchs. Beim Lesen wäre ich vermutlich eingeschlafen.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Ich bin kein Serienmörder – Dan Wells


    Meine Meinung:
    Dieses Hörbuch ist ein gutes Stück Unterhaltung, dass durch den jugendlichen Protagonisten, aber auch durch den Vortrag des Sprechers Stefan Kaminski streckenweise wie ein Jugendbuch wirkt. Stefan Kaminski liest angemessen, er ist eine gute Wahl für den Stoff.
    Johns Gedankengänge stehen im Vordergrund, seine Angst als Soziopath die Kontrolle zu verlieren. Seine Beziehung zur Mutter ist schwierig. Aussprechen kann er sich vor allem bei seinem Therapeuten. Aber auch da bleibt John stets beherrscht, er überlegt sich seine Argumentationen gut und führt sie auf konkrete Beweggründe zurück. Diese vielen Ansatzpunkte hat Dan Wells gut beschrieben, aber er stößt schnell und deutlich an seine Grenzen, dann wird die Idee des Romans streckenweise unglaubwürdig und oberflächlich. Gerade die Analysen des Therapeuten oder das Verhalten der Lehrer hätte ich mir tiefer gehend durchdacht gewünscht.
    Nach ca. 2 Stunden setzt dann ein phantastisches Element in der Handlung ein. Das schadet dem Roman leider sehr. Grundsätzlich ist nichts gegen Fantasy zu sagen, aber in diesem Kontext verschenkt der Autor leider sein Thema. Trotzdem bleibt das Hörbuch spannend, von John als Figur ist man als Zuhörer geradezu gefesselt. Ich habe das Hörbuch in Geschwindigkeitsrekord mit wenigen Unterbrechungen in nur 2 Tagen gehört.


    Die Fortsetzung „Monster“ wird wieder interessant, vielleicht kann Dan Wells seinen großen Stoff doch noch retten und etwas wichtiges daraus machen. Wenn nicht, bleibt immerhin noch gute Unterhaltung für Fans psychologisch und atmosphärisch dichter Thrilleromane. Eigentlich ist das ja auch schon ganz gut!