Eigenes Buch verfassen

  • Hallo,


    ich habe bisher bereits einige Stories verfasst, die allerdings nicht mit einem Buch zu vergleichen sind.
    Nun möchte ich mich an dieses Projekt wagen.
    Eine Idee für eine spannende Geschichte habe ich auch bereits; kommen wir zur Umsetzung, wo ich einige Fragen habe.
    Ersteinmal werde ich versuchen, ein Psycho-Thriller zu verfassen.


    1.) Was gilt es zu beachten? Ist das sprachliche Niveau wirklich entscheidend oder die Spannung, die erzeugt wird?


    2.) Wie geht man in einem Psycho-Thriller vor? Muss von Anfang bis Ende Spannung beim Leser erzeugt werden oder darf ein Kapitel auch mal von nebensächlichen Dingen handeln?


    3.) Wie gilt es generell zu verfassen? Sollte das gesamte Buch vorher durchstrukturiert sein oder dürfen während des Schreibens auch Veränderungen des eigentlichen Plans vorgenommen werden?


    4.) Wie kann ich abschätzen, wie viel ich schreiben muss, damit das Buch einen angemessenen Umfang beinhaltet?
    Ich schreibe mit Word - Schriftgröße 12 - Times New Roman.
    Wenn ich eine Seite verfasse, wie viele Seiten wären dies in einem durchschnittchlichem Buch der Genre Thriller/Krimi?



    Ich würde mich über Antwort sehr freuen. :-)

  • Mit dem Thema Thriller werden dir andere Eulen sicher besser wieterhelfen können, aber ich habe dennoch einen Tipp für dich: Am besten schreibst du so, wie du es magst! Es muss schliesslich dir gefallen! Wenn du es gut findest, werden die Leser es schon auch mögen! ;-) Und du liest ja wahrscheinlich selbst gerne Thiller, also weisst du ja so in etwa, worauf du achten musst!

    What would you do if the man you love is your enemy?
    If all his friends were against you?
    :lesend Das kann ich leider nicht sagen, da ich nie länger als einen Tag an einem Buch habe... :grin

  • Meine kürzliche Erfahrung zeigt:


    Mit dem Schreibstil (und dabei ist es völlig egal, welchen Du hast) kann man gleichzeitig den einen zum Frohlocken und den nächsten zum Kotzen bringen.


    Frag Dich einfach "Würde ich das lesen", dann wird es schon hinhauen. Eben so wie die Mondtochter sagt. :-)

  • Yokiii : Ein paar Tipps!


    -Schreib immer alles auf, was dir in den Sinn kommt, überarbeiten kann mans
    später!
    -Frag Jemanden (z.B deine Mom) ob sie gerade ein paar schlimme
    Reschtschreibefehler sieht
    -Lass dich von schlechten Kritiken nicht vom schreiben abbringen!
    -Überleg dir immer gut, ob du es auch gerne lesen würdest, wenn du der Leser
    und nicht der Autor wärst....


    Hoffe, ich konnte dir helfen! ;-)

    What would you do if the man you love is your enemy?
    If all his friends were against you?
    :lesend Das kann ich leider nicht sagen, da ich nie länger als einen Tag an einem Buch habe... :grin

  • Es gibt Normseiten, anhand derer man das abschätzen und ausrechnen kann. Wörter zählen wäre auch eine Idee, allerdings würd ich mich davon nicht irre machen lassen, schreib erstmal los und schau, ob Du mehr als ein paar Seiten voll bekommst.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Hallo Yokii,


    ein paar Tipps von mir. Ich habe aber selbst keine große Erfahrung. Also bitte mit Vorsicht genießen.


    1. Beides. Die erste Fassung darf sprachlich ruhig schrecklich sein wenn du so schneller voran kommst, spätestens aber bei der Überarbeitung solltest du sprachliche Unreinheiten beseitigen.


    2. Ich denke, das Buch sollte von Anfang an fesseln. Leser/Lektoren/Agenten sind ungeduldig, also die Spannung nicht zu weit hinauszögern.


    3. Das ist von Autor zu Autor unterschiedlich, denke ich. Da scheint jeder eine andere Auffassung darüber zu haben. Versuche einfach, den für dich richtigen Prozess zu finden.


    4. Ich würde die Wörterzahl und nicht die Seitenzahl dafür heranziehen (250-300 Wörter vielleicht?). Sonst google mal nach "Standard-Manuskriptseite" und versuche das als Grundlage zu nehmen.


    - googol

  • Diese ganze Angelegenheit mit den Standard-Manuskriptseiten wird m.E. ziemlich überbewertet. Es geht dabei in erster Linie um die Lesbarkeit der Leseprobe; das Manuskript, das der Lektor zu bearbeiten hat, wenn das Buch schließlich gekauft wurde, übermittelt man sowieso elektronisch, und die meisten Lektoren haben ihre persönlichen Vorlagen, in die sie es dann "einschießen". Wenn man anderthalb- oder zweizeilig druckt und überall etwas Rand lässt, ist man schon weit vorne.


    Googols Hinweis geht in die richtige Richtung: Es kommt nicht auf das Layout oder ähnlichen Quatsch an, sondern auf die Anzahl der Wörter und der Zeichen. Ein Roman, der ungefähr 300 Seiten im Satz hat, hat Fensterkreuz mal Pi 60.000 Wörter. Und die Anzahl der Wörter liefert jedes Textprogramm.

  • Hallo Yokii,


    dann meinen Standpunkt zu deinen Fragen:


    zu 1: Bei einem Psycho-Thriller kommt es darauf an, dass die Sprache spannend ist. Thriller ist ein Genre, wo es nicht so um "hohe Sprachkunst" geht, in dieser Hinsicht kannst du dich da ein wenig "ausruhen". Aber die Sprache muss leicht zu lesen, fließend, mitreißend, eben spannend sein. Das gilt auch für den Inhalt. Spannung ist bei diesem Genre wichtig und zwar in einem umfassenden Sinne.


    zu 2: Zu fragen ist nicht, was sein "muss" (klingt so nach Minimal-Ansprüchen), sondern was so gut ist, dass es gegen die Konkurrenz an Büchern bestehen kann. Natürlich soll ein Buch so spannend wie möglich und gerade für Thriller gilt das stark. Wobei Spannung nicht heißt, dass gleich eine Actionszene stattfinden muss, Spannung kann man auch in scheinbar ruhigeren Szenen erzeugen. Bei den nebensächlichen Dingen stellt sich die Frage, wie nebensächlich? Erstens: trägt das Nebensächliche trotzdem zur Entwicklung der Handlung bei? (dann gehört es wohl rein) oder 2: ist das Nebensächliche zwar nebensächlich, aber "an sich" spannend oder unterhaltsam (z. B. manche Gewalt- oder Sexszene). Im zweiten Fall kann das auch noch drin bleiben, wenn solche Nebensächlichkeiten sich nicht häufen. Meintest du aber die "leidlichen" Nebensächlichkeiten, die weder handlungsrelevant sind, noch "an sich" spannend sind, dann raus damit (z. B. wie deine Figur am Bahnhof gewartet und nach dem Zug Ausschau gehalten hat und dabei über das Wetter nachdachte).


    zu 3: Ich nehme an, du hast keinen Verlagsvertrag, oder? Folglich gibt es auch nichts und niemand, das dich daran hindert, deinen Plan zu ändern. Tu es, wenn du ein gutes Gefühl dabei hast und lass es, wenn du bei der Abweichung merkst, das führt zu nichts.


    zu 4: Kenne mich in diesem Genre nicht so aus, du kannst aber mal bei Amazon anschauen, was da so an Seitenzahlen angegeben ist. Krimis/Thriller sind wohl eher nicht so lang und verkaufen sich sicherlich auch gut als kurze Werke. Gerade wenn du neu auf dem Markt bist, gilt, dass höhere Seitenzahlen für die Verlage höhere Kosten (Papier) und damit mehr Risiko bedeuten. Also auf jeden Fall nicht deutlich länger als der Durchschnitt in dem Genre werden.

  • Also ich schätze einfach ab.... eine knappe A4 Seite ist wohl etwa eine Doppelseite im Buch! Das heisst, wenn du 80A4 hast werdens so um die 140-170 Seiten werden..... ;-) Kommt natürlich noch auf die Schriftart an! :lacht

    What would you do if the man you love is your enemy?
    If all his friends were against you?
    :lesend Das kann ich leider nicht sagen, da ich nie länger als einen Tag an einem Buch habe... :grin