Elio Vittorini - Gespräch in Sizilien

  • Titel: Gespräch in Sizilien
    Originaltitel: Nome e lacrime
    Autor: Elio Vittorini
    Übersetzt aus dem Italienischen von: Trude Fein
    Verlag: Klaus Wagenbach
    Erschienen: März 2007
    Seitenzahl: 179
    ISBN-10: 3803125669
    ISBN-13: 978-3803125668
    Preis: ab 4.99 EUR bei Amazon Marketplace


    Der Klappentext beschreibt dieses Buch folgendermaßen:
    „Ein Mann kehrt in seine Heimat Sizilien zurück. Nach fünfzehn Jahren sieht er seine Mutter zum ersten Mal wieder, fährt mit dem Zug durch die Orangenhaine und Dörfer. Er träumt seine Kindheit: Die Melonenmama, die Schlucht der heimlichen Liebschaften, die kargen Gerichte wie Peperoni, Zichorie und Hering.“


    Elio Vittorini wurde 1908 in Syrakus, Sizilien geboren und starb 1966 in Mailand. Er gehört neben Cesare Pavese, Italo Calvino und Italo Svevo zu den wegweisenden Autoren der italienischen Literatur des 20. Jahrhunderts.


    Margit Knapp schreibt in ihrem Vorwort zu diesem Buch, dass es, da es mitten im Krieg erschien, zu einem „literarischen Manifest der Freiheit, und als solches zu einem der wichtigsten Bücher der vierziger Jahre in Italien“ wurde. Vittorini verstand es geschickt, Anspielungen auf die Verhältnisse im faschistischen Italien zu tarnen und so war es möglich, dass dieses Buch trotz Zensur erscheinen konnte.


    Im Gespräch mit seiner Mutter erinnert sich Silvestro, der Ich-Erzähler, an seine Kindheit und an das Leben in seinem Heimatort. Vittorinis Sprache ist ruhig, aber nicht monoton, teilweise meint man sogar eine ganz besondere Poesie in seiner Sprache zu entdecken. Er schreibt „fast leise“, ist nicht aufdringlich oder großsprecherisch, aber trotz allem auch nicht überbordend sentimental. Es ist ein ruhiges, sicher auch nachdenklich machendes Buch. Es ist ein fast liebevolles Portrait eines Siziliens, welches man heute wohl vergeblich suchen würde. Vittorini hätte es nicht verdient, als Schriftsteller vergessen zu werden, insofern verdient der Wagenbach-Verlag Dank dafür, dass er diesen Schriftsteller neu verlegt hat und ihn somit erst einmal vor dem Vergessen bewahrte.


    Ein wirklich lesenswertes Buch.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Vielen Dank für diesen schönen Tip!, das Taschenbuch scheint derzeit ja bei Wagenbach nicht mehr lieferbar zu sein, ich schaue mal, ob ich es antiquarisch irgendwo finde.



    interessierte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson