Paranormal Activity (seit 19.11.09 im Kino)

  • Die Studentin Katie hört nachts seltsame Geräusche und hat Geistererscheinungen, die sie schon seit ihrer Kindheit in unregelmäßigen Abständen quälen. Um diesen Dingen auf den Grund zu gehen, besorgt Katies Freund Micah eine Videokamera.
    Der Zuschauer verfolgt das Geschehen anhand der von dieser Kamera aufgezeichneten Bilder.
    Micah ist zunächst eher belustigt und nimmt die ganze Sache nicht richtig ernst.
    Doch die Kameraaufzeichnungen sind beunruhigend:
    Die Schlafzimmertüre und der Kronleuchter im Wohnzimmer bewegen sich scheinbar wie von Geisterhand und die nächtlichen Geräusche, ein unheimliches Scharren, Klopfen und Poltern kann selbst Micah bald nicht mehr ignorieren. Alles scheint auf eine geisterhafte Präsenz hinzudeuten, die für Katie und Micah immer gefährlicher wird …


    In der Presse wird „Paranormal Activity“ seines Pseudo-Dokumentationsstils und des geringen Budgets wegen häufig mit „Blair Witch Project“ verglichen. Meiner Meinung nach ist „Paranormal Activity“ jedoch wesentlich besser gemacht und nicht annähernd so nervig wie „Blair Witch Project“. Die beiden Hauptdarsteller, die für ihre Dialoge auf kein Skript zurückgreifen konnten, agieren glaubwürdig und frisch. Sehr interessant und konsequent dargestellt ist auch die Entwicklung beider Figuren im Laufe des Films.
    Was den Schock- und Herzrasen-Faktor angeht, bin ich enttäuscht. Zwar arbeitet Oren Peli, der Macher, mit einigen raffinierten Kniffen (das Umschalten von Zeitraffer auf Normalgeschwindigkeit in den Nachtszenen deutet immer darauf hin, dass etwas passieren wird und bald ist das Herzklopfen schon vorprogrammiert, sobald die Digitaluhr, die am unteren rechten Bildrand zu sehen ist, den Schnelldurchlauf stoppt und normal zu laufen beginnt), insgesamt ist das Spannungsniveau aber eher lau.
    Vielleicht lag es zum Teil aber auch an meiner nervtötenden Nebensitzerin, einer ca. 16-jährigen Göre mit geschätztem IQ von 50, die permanent alle um sie herum wissen lassen musste, wie „boah ey, langweilig“ sie den Film fand, so ganz ohne „Zombies und Leichen und Blut und so, boah ey“, dass ich mich nicht so richtig auf den Film einlassen konnte …
    Das Ende ist dann zwar ein bisschen plump, aber irgendwie auch cool. Es fetzt! :lache


    Fazit: Kein Film, den man unbedingt (und auf großer Leinwand) gesehen haben muss. Ich fand ihn dennoch ganz nett. Das Kinogeld war jedenfalls keine Fehlinvestition für mich.

  • Fand den Film sehr gelungen, wenn auch nicht immer überzeugend, aber er hat einige brilliante Gänsehautmomente. Vom "grusligsten Film" aller Zeiten würde ich zwar nicht sprechen, aber da spielt dann auch die bisherige Erfahrung mit Horrorfilmen bzw. speziell Filmen dieser Art eine Rolle. Wer Blair Witch Project nicht kennt, und allgemein selten Horrorfilme sieht, dürfte hier maximalen Nervenkitzel finden.


    Wie auch schon bei Blair Witch funktioniert dieser Film nur, wenn man sich auf das Szenario einlässt, den Charakteren und der Möglichkeit, daß all das so wirklich geschehen sein könnte, auch Glauben schenkt, denn auf plumpe Schockeffekte wurde hier verzichtet, das Grauen spielt sich nahezu ausschließlich im Kopf des Zuschauers ab. Apropos Kopf: Wer knappe 1 1/2h lang verwackelte Aufnahmen einer Handkamera nicht ertragen kann, sollte Paranormal Activity meiden.


    Blair Witch Project halte ich übrigens für einen der drei besten Horrorfilme überhaupt!

    Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
    - Wittgenstein -

  • Zitat

    Original von Voland
    Blair Witch Project halte ich übrigens für einen der drei besten Horrorfilme überhaupt!


    Ich sehe schon, wir sind definitiv NICHT einer Meinung :lache


    Zitat

    Original von Voland
    Wer knappe 1 1/2h lang verwackelte Aufnahmen einer Handkamera nicht ertragen kann, sollte Paranormal Activity meiden


    Das habe ich z. B. nicht so empfunden. Die Kamera steht in vielen Szenen auf einem Stativ im Schlafzimmer, ganz ruhig also. Die "Wackel"-Szenen sind für meinen Geschmack nicht besonders extrem oder unerträglich, aber auch da soll es verschiedene Geschmäcker geben :-)

  • Mich stört die verwackelte Kamera auch nicht, auch nicht bei Blair Witch Project, der in dieser Hinsicht noch um einiges extremer ist. Und bei Paranormal Activity ist es zwar schon sehr entschärft, da ein Großteil der Ausnahmen in der Nacht aus einer ruhigen Position aus gedreht sind, aber erwähnen wollte ich es trotzdem, weil jeder wissen sollte, daß einem hier in der Art der Inszenierung ein spezieller, extrem auf Realismus getrimmter "Amateurfilm" erwartet, sonst könnte man böse überrascht werden.


    Nicht jeder kann sowas ab, gibt auch Menschen, die z.B. den schnellen Schnitt der Bourne-Reihe als sehr anstrengend empfinden, oder denen bei dem Einsatz von Handkamera mitunter schlecht wird.

    Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.
    - Wittgenstein -

  • Zitat

    Original von Voland



    Blair Witch Project halte ich übrigens für einen der drei besten Horrorfilme überhaupt!



    :write Ich auch!


    Und ich bin schon sehr auf Paranormal Activity gespannt, werde ihn mir nächsten Monat mit einer Arbeitskollegin ansehen. :yikes

  • Ich fand Paranormal Activity ein wenig sinnfrei und komisch... Das Ende hat mich auch nicht wirklich überzeugt...
    Dann kommt noch dazu, dass ich mich frage, warum so viele Menschen nach diesem Film nicht mehr schlafen konnten... Ich werde sogar sehr gut schlafen können.
    Ja klar, es ist ne schrecklich Vorstellung und es sind auch ein paar "spannende" Stellen drin, aber wirklich gruselig und was für schlaflose Nächte, fand ich nicht!!!

  • Zitat

    Original von LeseRatteKevin
    Dann kommt noch dazu, dass ich mich frage, warum so viele Menschen nach diesem Film nicht mehr schlafen konnten...


    Ich denke, dass das womöglich damit zusammen hängt, dass der Film eine gewisse Urangst herauf beschwört: Die meisten Dinge passieren im Film nachts, während die beiden schlafen und absolut macht- und wehrlos sind.


    Wegen der Vergleiche mit Blair Witch war ich erst skeptisch, ob ich "Paranormal Activity" überhaupt sehen will, da ich Blair Witch nicht sonderlich mochte. Ich bin froh, dass ich ihn mir trotzdem angeschaut habe. Mir persönlich hat der Film gut gefallen - um meine Nachtruhe hat er mich nicht gebracht, aber ich fand ihn um Längen spannender, als die Horrorfilme, in denen das Blut eimerweise verspritzt wird und die Körperteile nur so fliegen.


    Wer nach ähnlichen Filmen sucht, was die Kameraführung angeht, und sich nicht vor ein wenig mehr Action fürchtet: "Quarantäne" kann ich nur empfehlen.


    Liebe Grüße
    Brigitte

  • Beim Telefonat mit einem Freund habe ich heute von dem Film gehört und weiß noch nicht recht, wie ich das Ganze erst einmal finden soll. Blair Witch Project fand ich damals ganz schön anstrengend zu schauen. Ich denke, da ist dieser Film hier nicht mal halb so schlimm.


    Ich glaube, Melzi hat den Nagel auf den Kopf getroffen:

    Zitat

    Original von Melzi
    Ich denke, dass das womöglich damit zusammen hängt, dass der Film eine gewisse Urangst herauf beschwört: Die meisten Dinge passieren im Film nachts, während die beiden schlafen und absolut macht- und wehrlos sind.


    Ich hab ihn zwar noch nicht gesehen, aber wer den Film 'gruselig' findet und danach nicht schlafen kann, der sollte definitiv niemals nie 'the ring' gucken. :chen


    Der Gruselfaktor hat für mich auch gar nichts mit dem mittlerweile so gehyten Splatterfilmen zu tun. Der maximale Grusel spielt sich nun mal im Kopf ab, es sind die Dinge, die wir eben nicht sehen. Ich denke nur deshalb ist die Hintergrundmusik auch so wichtig. Sie allein stellt unsere Nackenhaare auf und sie lässt uns so etwas wie Beklemmung oder gar Angst empfinden.
    Natürlich funktioniert solch ein Effekt nur in optimalen Fällen...


    You're like a splinter to my mind
    Like a nail to my wrist
    A dagger to my heart
    Like needles through my soul

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von bleeding ()

  • Zitat

    Original von bleedingBlair Witch Project fand ich damals ganz schön anstrengend zu schauen.


    Das ging mir damals auch so.
    Bei diesem Film ist es einfacher, da die Kamera bei den meisten spannenden Szenen still auf einem Stativ steht und man so nicht ständig furchtbar wackligen Kamerafahrten folgen muss bis man Seekrank wird. Außerdem haben sie ein Nachtlicht, sodass es nie stockfinster ist und man immer sehr gut erkennen kann, was sich tut.


    Zitat

    Original von bleeding
    Ich hab ihn zwar noch nicht gesehen, aber wer den Film 'gruselig' findet und danach nicht schlafen kann, der sollte definitiv niemals nie 'the ring' gucken. :chen


    Ja, der hatte es auch in sich...


    Zitat

    Original von bleedingDer Gruselfaktor hat für mich auch gar nichts mit dem mittlerweile so gehyten Splatterfilmen zu tun. Der maximale Grusel spielt sich nun mal im Kopf ab, es sind die Dinge, die wir eben nicht sehen.


    Stimmt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es bei gruseligen oder splattrigen Szenen wesentlich schlimmer ist, weg zusehen, weil die Fantasie, mit der das eigene Hirn die fehlenden Bilder "auffüllt" schlimmer ist, als alles was sich auf der Leinwand abspielt.


    Zitat

    Original von bleeding Ich denke nur deshalb ist die Hintergrundmusik auch so wichtig. Sie allein stellt unsere Nackenhaare auf und sie lässt uns so etwas wie Beklemmung oder gar Angst empfinden.
    Natürlich funktioniert solch ein Effekt nur in optimalen Fällen...


    Bei Paranormal Activity gibt es keine Musik. Gerade die Stille fand ich noch gruseliger - vielleicht, weil man es gewohnt ist, mit Musik auf das herannahende Grauen vorbereitet (oder auch mal in die Irre geleitet) zu werden.
    Bei Paranormal Activity hat die eingeblendete Uhr die Rolle der Musik übernommen. Lief sie im schnellen Vorlauf, wusste man, dass nichts wichtiges passiert, lief sie aber dann plötzlich in Echtzeit weiter, war das das Zeichen, dass es gleich losgeht.


    Bei Paranormal Activity hat das Gesamtkonzept prima funktioniert, was meiner Meinung nach aber auch daran liegt, dass es ein relativ unverbrauchtes Konzept ist - das dürfte sich aber ganz schnell abnutzen.


    Liebe Grüße
    Brigitte

  • Zitat

    Original von Melzi
    Bei Paranormal Activity hat das Gesamtkonzept prima funktioniert, was meiner Meinung nach aber auch daran liegt, dass es ein relativ unverbrauchtes Konzept ist - das dürfte sich aber ganz schnell abnutzen.


    Liebe Grüße
    Brigitte


    Kann ich ohne Bedenken :write


    Vielleicht kann ich ihn heute schauen, mal sehen...


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    Like needles through my soul

  • Viel von gehört, nun endlich gesehen und enttäuscht. Das war ja mal nix. Extra nachts im Dunkeln alleine geschaut und trotzdem nur ab u an leicht gegruselt. Nach all dem Gerede darum hatte ich eben mehr erwartet. Immerhin am Ende Schiss gehabt :-). finde sowas ansich nicht übel, kein Mainstream, waklige Kamera, keine Musik, glaubwürdige Leute, aber irgendwas fehlte hier, auch wenn man denen die Sache gut abkaufte.