Rhiannon’s Ride Trilogie
Tower of Ravens – Der Turm der Raben
The Shining City – Die Strahlende Stadt
The Heart of Stars – Das Herz der Sterne (August 2010)
Kurzbeschreibung von amazon
With the leading clan bitterly split and the court torn apart, only fierce, half-human Rhiannon and her winged mare have any chance of rescuing Princess Olwynne and her twin brother. But what duty requires, the heart may regret…
An evil necromancer has kidnapped the royal twins, plotting to spill their blood for revenge, and to restore his own family to life. Chaos reigns in the Capital, and Rhiannon finds herself burdened with a heavy charge: to save the one woman she hates above all others. It will not be easy to forgive or forget that Olwynne attempted to steal Rhiannon’s true love, the handsome apprentice-witch Lewen – especially since it seems that Olwynne may still be her rival for his affections. As the necromancer’s intrigues grow more desperate, Rhiannon fears that saving the princess could risk everything: Lewen, her mare, her freedom, and even her own life.
Eigene Meinung
Da Teil 2 nun auch auf deutsch erschienen ist, hier meine Meinung zum letzten Band und ein Fazit zur ganzen Trilogie:
Wie das Ende des letzten Teils vermuten lässt, teilt sich das Buch in 3 Haupthandlungsstränge auf: Rhiannon, die Roden, Olwynne und Owein aus den Händen Lord Malverns zu befreien versucht, die Verfolgung Johannas, die Donncan und Thunderlily gekidnappt hat, durch Isabeau und ein paar andere Hexen, und Bronwens Perspektive, die sich als neue Banrìgh im Palast bewähren muss. (Das erklärt letztendlich auch, warum im Band 2 diese Personen derart thematisiert wurden, ohne immer zur Handlung beizutragen).
Schön ist vor allem, dass Bezüge zum ersten Teil wieder aufgenommen werden, an die man während Band 2 gar nicht mehr gedacht hätte. Überrascht wird man von Forsyth ebenso, die ein ums andere Mal Wendungen und Geschehnisse einbaut, mit denen der Leser so nicht rechnet. Dabei traut sie sich auch einmal, einfache Wege zu nehmen und Dinge einfach geschehen zu lassen, um Konflikte zu lösen, ohne alles noch zu verkomplizieren und zu verstricken, was man als Leser gar nicht so gewohnt ist und deshalb überraschend erfrischend ist. Leider wird aber nicht alles, was erwähnt wird, weiter thematisiert oder aufgenommen. Diese Leerstellen sind etwas störend, weil man sich hier doch noch etwas mehr erwartet.
Was für den Leser auch etwas unbefriedigend ist, ist, dass nicht alle Beweggründe vollständig geklärt werden und ein klares Motiv fehlt. Teilweise habe ich da einen größeren Zusammenhang erwartet, gerade zwischen den 3 Handlungssträngen.
Rhiannon’s Ride ist insgesamt eine liebevolle, spannende, manchmal auch düstere Trilogie, die durch ihre Charaktere hervorsticht, die sehr vielschichtig sind, dazulernen und sich durchaus auch ändern können. Keine der Charaktere ist einfach, niemand ist perfekt, niemand nur gut oder böse, alle haben gute und schlechte Eigenschaften.
Sieht man die Serie im Zusammenhang, merkt man, dass Teil 1 praktisch nur eine Einleitung ist, im 2. Teil die Konflikte aufgebaut werden, die im 3. Teil zu den 3 eigentlichen Handlungssträngen führen. Im Nachhinein wäre es deshalb geschickter gewesen, Figuren wie Isabeau und Bronwen bereits im ersten Teil etwas Aufmerksamkeit zu schenken, anstatt sie erst im 2. Teil als Nebenfiguren einzuführen, um sie dann im 3. Teil als weitere Hauptpersonen handeln zu lassen. Dafür ist es etwas schade, dass wichtige Nebenfiguren vom ersten Teil wie z.B. Nina kaum noch in die Schlusshandlung eingebaut werden. Eine Fixation auf bestimmte Nebencharaktere wäre für den Leser sicherlich spannender gewesen, anstatt in jedem Band neue einzuführen. (Allerdings – das muss ich dazu sagen – macht es das Geschehen schon glaubwürdiger, wenn nicht immer die gleichen diejenigen sind, die versuchen, alles zu lösen. Sicherlich sind die Nebencharaktere aber auch kleine Anspielungen auf die Vorgängergeschichte "Der geheime Schlüssel" (The Witches of Eileanan), die man mit diesem Kontext sicher noch einmal anders sehen kann.)
Gerade weil Forsyth nicht immer so arbeitet, wie man sich das eigentlich wünscht bzw. erwartet, hat die Trilogie ihren ganz eigenen Charme. Auch wenn alles nicht immer rund ist, sich ein paar Ungereimtheiten einbauen und auch einiges unerklärt bleibt, hat Forsyth eine tolle Welt und tolle Charaktere erschaffen, die man sicherlich vermissen wird. Hinter der Serie versteckt sich eine tiefgründigere und verstricktere Geschichte, als man auf den ersten Blick, durch den Klappentext oder nach dem ersten Band vermutet hätte.
Wie Band 3 bekommt auch die Serie komplett von mir 8 von 10 Punkten
Die sieht das anders.
*weiterles*