Der Granatapfeldieb von Elle Newmark

  • Venedig im Jahr 1498. Der Strassenjunge Luciano wird beim Stehlen eines Granatapfels erwischt und muss zur Strafe bei Amato Ferraro, dem Chefkoch der Dogen als Lehrling in der Küche arbeiten.
    Dabei gerät er in Intrigen um ein mysteriöses Kochbuch, das die Macht über Leben und Tod gibt. Jeder ist auf der Suche nach diesem Buch und auch vor Mord wird nicht halt gemacht.
    Der Chefkoch ist Mitglied einer spirituellen Genossenschaft, die wichtige Gedanken sammelt. Unter dem Deckmantel von Koch wird in den Rezepten Information aufbewahrt.


    Mir hat das Buch teilweise sehr gut gefallen. Sicher, wer Venedig mag, wird auch dieses Buch mögen. Man bekommt ein ausgezeichnetes Bild über die Geschichte dieser Stadt.
    Und wer ausserdem schmackhafte Gerichte nicht verschmäht, wird hier doppelt bedient.


    Weniger gefallen haben mir die – manchmal etwas zu verwirrenden – Zeitsprünge.


    Im grossen und ganzen jedoch ein guter historisch-kulinarischer Thriller.
    :wave


    ASIN/ISBN: 3426502151

    [SIZE=7]. [/SIZE] Lg, Ann O'Nym [SIZE=7] ........................ ..............:spinne.............. .[/SIZE]

  • Venedig im 16. Jahrhundert
    Überraschend wird der kleine Dieb Luciano Lehrjunge bei dem geheimnisvollen Chefkoch des Dogen Maestro Ferrero.
    Luciano wird um seine Lehrstelle beneidet, denn Gerüchten zu Folge besitzt Ferrero ein Kochbuch von unschätzbarem Wert und der Doge möchte nichts mehr, als dieses Buch besitzen, denn er ist krank und hofft mit den Rezepten des Buches, dem Tod von der Schippe springen zu können.
    Reichtum, Unsterblichkeit und Zauberkräfte um Menschen zu beeinflussen verspricht das Buch.
    Nach und nach wird Luciano ebenso von den Gerüchten gepackt und gerät damit in eine Intrige, dessen Gefahr es sich noch nicht bewusst ist.


    Schon auf den ersten Seiten nimmt die Autorin dem ursprünglich, spannendem Plot einiges an Reiz, in dem sie der Handlung vorgreift.
    Abgesehen von einer durchaus gelungenen, kurzen Einführung hetzt Newmark den Leser durch die ersten Seiten. Bis zur Seite 25 erfuhr ich beim Lesen schon, dass Luciano (Erzähler der Geschichte) als Straßenjunge aufgelesen wurde, um dann als Lehrjunge in einer großen Küche arbeite.
    Ohne ersichtlichen Grund nimmt Maestro Ferrero ihn unter seine Fittiche. Später wird zwar auf die Gründe eingegangen, aber anfänglich wirft das Tempo der Autorin mehr Fragen auf als nötig. Außerdem verrät sie schon auf diesen ersten Seiten, dass Luciano seiner Francesca bald näher kommt.
    Hier wäre durchaus ein anderer Aufbau wünschenswert gewesen.
    Erst allmählich kehrt etwas Ruhe in die Story, die dann aber durch Zeitsprünge immer wieder zerrissen wird. Trotzdem war es mir möglich relativ flüssig zu lesen. Dazu trägt wohl auch der eher einfache Schreibstil der Autorin bei. Nur bleiben die Protagonisten blass und berechenbar.
    Fast jedenfalls, denn am Schluss überschlagen sich die Ereignisse und während die Story in der Mitte eher zäh ist, schließt sie mit einem überraschenden Finale.
    Ich möchte außerdem anmerken, dass ich den gewählten Titel als sehr unpassend gewählt empfinde. Der englische Originaltitel kommt der Handlung viel näher. Außerdem ist jedes Kapitel mit einem „Buchthema“ überschrieben und so wäre alles im Gesamten viel stimmiger.
    Fazit: Tolle Idee zäh umgesetzt. Das Ende tröstet ein bisschen darüber hinweg.

  • Ich fand dieses Buch toll, aber irgendwie hat es mich nicht so mitgerissen. Es plätschert die meiste Zeit so vor sich hin.
    Die Zeitprünge fand ich nicht so schlimm, die kamen nur am Anfang vereinzelt vor und man kam dann gut wieder rein.
    Ich finde auch den Titel gut gewählt, da die Granatapfelsache am Anfang wie auch am Ende erläutert wird und somit ein ganzes bildet.
    Jedoch fand ich die Personen recht flach und die Geschichte sehr hervorsehbar. Das Ende war für mich auch nicht überraschend, jedoch sehr passend. Alles in allem ein Buch mit ein wenig Liebe, viel Intrigen und das Glück eines kleinen Straßenjungen.


    7 Punkte

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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Nachtelfe ()

  • Ein Buch das mir gut gefallen hat. Allerdings muss ich zugeben das ich auch eine Schwäche für Venedig habe.
    Die Kapitelüberschriften fand ich nicht sehr passend.
    Alles in allem eine nette Unterhaltung.

    Diese Eintrag wurde bisher 47 mal bearbeited, zultzt gerade ebend, wegen schwere Rechtsschreipfeler.

  • Venedig 1498: Der Straßenjunge Luciano kommt gerade so über die Runden – bis ihn eines Tages der Küchenchef des Dogen auswählt und unter seine Fittiche nimmt.


    Der Doge ist lebensbedrohlich erkrankt, das Gerücht um ein Buch, in dem nicht nur steht, wie man Gold machen kann, sondern das auch ewiges Leben verspricht, kommt ihm gerade recht – und er ist nicht der einzige, der es darauf abgesehen hat.


    Schnell wird klar, dass es sich bei dem Küchenchef, Amato Ferrero, um keinen normalen Koch handelt, und auch seine Beziehung zu Luciano wirft bald Fragen auf. Ferrero lehrt den Jungen viel mehr als nur Kochen – und der Leser erfährt dabei auch Interessantes. Ferrero kocht nicht nur leckere Speisen, nein, er ist auch fähig, mit ihnen zu manipulieren, je nachdem Gespräche zu beeinflussen, sie in bestimmte Richtungen zu lenken, und das allein durch ganz normale Kochzutaten. Ich finde das faszinierend.


    Gleichzeitig erlebt man das Venedig des ausgehenden 15. Jahrhunderts hautnah, auch, wenn vieles in diesem Roman fiktiv ist. Die ein oder andere historische Persönlichkeit tritt aber dennoch auf, oder wird zumindest erwähnt, wie z. B. der Papst Alexander VI, Rodrigo Borgia. Auch die vielen faszinierenden Entwicklungen jener Zeit, wie z. B. der Buchdruck, finden Platz im Roman.

    Mir hat gut gefallen, wie die Autorin erzählt, wie sie den Leser mitnimmt, ihm Bilder malt und ihn Gerüche wahrnehmen lässt.


    Luciano und auch Ferrero sind der Autorin gut gelungen. Luciano erzählt selbst in Ich-Form aus der Rückschau als alter Mann. Manchmal möchte man ihn schütteln, aber da er trotz allem immer ehrlich und loyal ist, kann man seine Handlungen größtenteils verstehen. Ein bisschen unnötig finde ich persönlich seine „Liebesgeschichte“, aber ohne kommt wohl kaum ein Roman aus.


    Besonders faszinierend ist aber Amato Ferrero, der nicht nur ein formidabler Koch ist, sondern ein Geheimnis wahrt, dass er schließlich nach und nach an Luciano weitergeben möchte.


    Da ein Buch eine gewichtige Rolle spielt, finde ich es eine gelungene Idee, dass jedes Kapitel in seiner Überschrift das Wort „Buch“ trägt. Leider gibt es kein Nachwort, in dem die Autorin ein bisschen mehr über ihre Intention, das Buch zu schreiben, oder über Wahrheit und Fiktion erzählt. Auch andere Boni sind nicht enthalten.


    Mir hat der Roman gut gefallen, er ist historisch gut verortet, hat aber auch eine Hauch Mystery zu bieten. Mir hat vor allem der große Fokus auf die Kochkunst, aber auch die mitschwingende Problematik Althergebrachtes vs. neue Erkenntnisse gefallen. Ich vergebe 8 Punkte und eine Leseempfehlung.