Erhöhung der BaföG Sätze

  • Zitat

    Original von Nikki


    Ohje - ich habe kein Abitur - habe ich deswegen einen niedrigen IQ :gruebel


    Diesen Kausalzusammenhang habe ich nicht hergestellt. Ich habe nur (implizit) behauptet, dass es Leute gibt, die wegen ihres niedrigen IQ kein Abitur schaffen können. Das bedeutet nicht, dass alle, die kein Abitur haben, einen niedrigen IQ haben.
    Ist so eine Logik-Geschichte wie:
    Alle Katzen sind Säugetiere. Daraus kann man nicht ableiten, dass alle Säugetiere Katzen sind, wohl aber, dass Säugetiere existieren, die Katzen sind.

  • Zitat

    Original von Zimööönchen


    Kann ich beides unterschreiben :lache :chen


    Ich dachte mir, dass sie dir gefällt, Gummi ;-)


    Ähm ich verstehe die Signatur nicht. :rolleyes
    Gut ich habe eben keine Uni von Innen gesehen..und auch nur ein Fachabitur...kann ich ja dann gar nicht verstehen. :lache

  • Zitat

    Original von Bernard
    dass in 20 oder 30 Jahren die Produktivität in Deutschland so hoch sei, dass die weniger werdenden Erwerbstätigen den Lebensstandard der gesamten Gesellschaft sichern können. Nur: Mit einem Kunstgeschichtestudium wird man in den seltensten Fällen dazu beitragen.


    Wie viel Prozent von ehemaligen Kunstgeschichtestudenten (mit Abschluss) sind arbeitslos? (Oder von anderen geisteswissenschaftlichen Fächern?)


    Und wie viel Prozent von denen, die gar kein Studium oder eine sonstige weiterführende Ausbildung haben sind arbeitslos?


    Es ist mit Sicherheit nicht furchtbar einfach eine Stelle zu finden, wenn man nur (!) ein geisteswissenschaftliches Studium hat, aber es ist mit Sicherheit auch nicht einfach eine Stelle zu finden, wenn man nur eine Ausbildung z. B. zur Verkäuferin hat und die Quelle auf einen Schlag eine ganze Menge Leute entlässt. Oder wenn man Industrieelektroniker ist und die AEG die Hallen schließt.


    Und wenn du eine private Reise in ein fremdes Land mit einem Studium der Volkskunde vergleichst, scheinst du von dem, was ein universitäres Studium ausmacht, nicht viel zu wissen.


    Ich tippe eher auf Ingenieur FH oder etwas Ähnliches ...


    Hast du das studiert, das dir am meisten liegt? Oder das, mit dem man nach dem Studium am schnellsten das meiste Geld verdienen kann. Ich verstehe beide Beweggründe. Aber schlechte Lehrer und Informatiker gibt es auch schon zur Genüge, da müssen das nicht auch noch die studieren, die nicht für diesen Bereich geschaffen sind, sondern besser darin sind Schulklassen durch Museen führen (Kunstgeschichte).


    Ich studiere nicht Kunstgeschichte, falls das jetzt jemand denkt. (Wäre überhaupt nichts für mich.) Aber wir brauchen nicht nur Ingenieure, sondern auch Kultur und humanistische Bildung. Wir brauchen natürlich auch Betriebswirtschaftler, die guten sogar sehr dringend, wir brauchen aber auch Journalisten, Übersetzer, Geographen, Historiker und andere Leute, die sich um Dinge kümmern, die auch einen Fabrikarbeiter, Verkäufer, Schreiner oder Ingenieur in ihrer Freizeit interessieren, die Bücher machen, die andere gerne ihren Kindern vorlesen oder selber lesen und die Fernsehsendungen machen und dort ihr Wissen einbringen, damit andere Abends Infotainment genießen können. Und auch Dinge, die anderen - Außenstehenden - nicht sofort logisch erscheinen sind wichtig erforscht zu werden und sind wichtig bearbeitet zu werden. Es ist meistens die Unwissenheit über mögliche Einsatzgebiete von Geisteswissenschaftlern die Fachfremden denken lassen, sie wären zu nichts zu gebrauchen und lägen hinterher dem Staat auf der Tasche. Der größte Teil zahlt im laufe seines Lebens noch mehr als genug Steuern ...


    In einem Land, in dem nur Produktivität im Sinne von Stückzahlen und in dem nur höher-schneller-weiter gilt, möchte ich nicht leben. Es braucht auch noch andere Werte und andere Maßstäbe.


    Unser Land hat sich dazu entschlossen die Braunkohleförderung zu subventionieren, weil manche der Meinung sind, das wir sie brauchen. Wir zahlen auch den Bauern eine Menge und kaufen nicht das Getreide nur aus dem Ausland. Wir zahlen Arbeitslosen HartzIV und Kurzarbeitern Kurzarbeitergeld. Und so wie wir Unabhängigkeit in Sachen Energiegewinnung und Nahrung haben möchten, so brauchen wir sie auch auf dem Gebiet der Wissenschaften. Und dazu gehören eben nicht nur Maschinenbauer und Bauingenieure.



    Wie viele (ehemalige) (und arbeitslose) Kunstgeschichtestudenten (oder andere überflüssige Fächer) kennst du persönlich? Oder glaubst du nur, dass sie ihr restliches Leben lang arbeitslos sind?

  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    - man höre und staune - unter diesen Steuerzahlern befinden sich Menschen, die ein konstenloses Hochschulstudium genießen durften


    Man höre und staune noch mehr: Es befinden sich sogar Menschen darunter, die nicht studiert haben und dennoch dieses ineffiziente Elitevergnügungsprogamm mitbezahlen müssen, das nur denen zugute kommt, die ein Papier in der Hand hat, auf dem "Abitur" steht.
    :-]


  • 1. Die Universitäten sind in steigendem Maß auf nicht-staatliche Gelder angewiesen, die oft aus der Industrie kommen.
    2. Die Fabrikhallen werden auch oft mit Subventionen gebaut, ich denke da z.B. an Fördergelder für den sogenannten Aufbau Ost, gibt aber noch etliche andere Beispiele.


    Ohne Bafög hätte ich nicht studieren können, bzw. ich hätte deutlich länger gebraucht, wenn ich den kompletten Lebensunterhalt hätte selbst verdienen müssen. Das Bafög muss ich übrigens fast komplett zurückzahlen. Studiengebühren gab es damals zum Glück noch nicht.


    Intelligenz alleine ermöglicht weder das Abitur noch ein Studium. Ganz im Gegenteil - wie andere auch schon geschrieben haben - sind dafür andere Faktoren mindestens genauso wichtig.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

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  • Zitat

    Original von Bernard


    Man höre und staune noch mehr: Es befinden sich sogar Menschen darunter, die nicht studiert haben und dennoch dieses ineffiziente Elitevergnügungsprogamm mitbezahlen müssen, das nur denen zugute kommt, die ein Papier in der Hand hat, auf dem "Abitur" steht.
    :-]



    Deshalb wird ein Studium zunehmend auch Leuten ermöglicht, die kein Abitur, aber z. B. einen guten Meister haben etc. Gerade für Leute aus dem Handwerk eine tolle Möglichkeit!

  • Zitat

    Original von Bernard


    Man höre und staune noch mehr: Es befinden sich sogar Menschen darunter, die nicht studiert haben und dennoch dieses ineffiziente Elitevergnügungsprogamm mitbezahlen müssen, das nur denen zugute kommt, die ein Papier in der Hand hat, auf dem "Abitur" steht.
    :-]


    Aufgrund solcher ignoranten Äußerungen erspare ich mir jegliche vernünftige Argumentation :rolleyes


    Außerdem steht auf meinem Papier nicht "Abitur", sondern "Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife", nur so nebenbei.


    Ronja : Dem Post oben von dir schließe ich mich im Großen und Ganzen an.


    Was die Sig von Zimööönchen angeht - ich hoffe einfach, ich hab sie verstanden :lache

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    Original von hestia2312


    Ähm ich verstehe die Signatur nicht. :rolleyes
    Gut ich habe eben keine Uni von Innen gesehen..und auch nur ein Fachabitur...kann ich ja dann gar nicht verstehen. :lache


    Soll ich sie dir erklären? - [ironie] So von "Elite" zu "Nicht-Elite"? [/ironie]


    [SIZE=7]Nicht bös sein, Hestia![/SIZE]


    Edit: So ganz mathematisch korrekt ist meine Sig ja auch nicht :gruebel das sollte ich nochmal evaluieren und systematisch belegen :gruebel

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

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  • Zitat

    Original von Zimööönchen


    Okay, ich sehe mich weder als Elite, noch mein Studium als Vergnügen, ich fühle mich nicht angesprochen.


    Irgendwas muss ich da falsch gemacht haben an der Uni.... *Ironie off* :rofl

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Was die Sig von Zimööönchen angeht - ich hoffe einfach, ich hab sie verstanden :lache


    Wenn du sie gut findest, dann hast du sie, denke ich, verstanden ;-)

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Zitat

    Am besten bilden wir (auf FHs und Unis) nur noch Ingenieure aus und schaffen die Geisteswissenschaften gleich ganz ab.


    genau, wer braucht denn schon Kunst oder Kultur in irgendeiner Form... :achtungironie


    Ich möchte auch Voltaire aus vollstem Herzen zustimmen. Er hat meiner Meinung nach alles gesagt, was zu sagen ist. Auch z. B. mit Ronja stimme ich völlig überein. :-)


    Ein Studium ist letzten Endes mit nichts anderem als einer Ausbildung gleichzusetzen. Der Auszubildende bekommt für seine Arbeit eine Entlohnung und der Studierende sollte eine ebensolche bekommen (BafÖG). Der Azubi muss keine eigenen finanziellen Mitteln für seine Ausbildung aufbringen und der Studierende sollte das auch nicht müssen.


    Ich selbst habe eine Ausbildung abgeschlossen, danach noch einige Jahre gearbeitet und mache nun über den 2. Bildungsweg mein Abitur nach um danach studieren zu können. Ohne BafÖG wäre mir dies schlicht und einfach nicht möglich!


    Allerdings finde ich auch nicht, dass die Erhöhung des BafÖGs die Lösung für alle angeprangerten Probleme im Hochschulwesen bringt. Was bringen mir 10 oder 20 Euro mehr BafÖG im Monat, wenn ich (hier in Bayern) knapp 600 Euro Studiengebühren zahlen muss? Dann wären noch die oftmals völlig übefüllten Hörsäle zu bemerken und die neuen Bachelor/Masterstudiengänge, die ebenfalls viele Probleme bringen? (auch G8 möchte ich hier miterwähnen)

    ich lese: R. Riggs - Die Stadt der besonderen Kinder :lesend

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  • Zitat

    Original von Ronja
    Wie viel Prozent von ehemaligen Kunstgeschichtestudenten (mit Abschluss) sind arbeitslos? (Oder von anderen geisteswissenschaftlichen Fächern?)


    Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Wieviele Studenten der altorientalischen Philologie arbeiten in einem Beruf, der etwas mit diesem Studium zu tun hat? Und wieviele dieser Berufe sind nicht vom Staat subventioniert?


    Zitat

    Original von Ronja
    Und wenn du eine private Reise in ein fremdes Land mit einem Studium der Volkskunde vergleichst, scheinst du von dem, was ein universitäres Studium ausmacht, nicht viel zu wissen.


    Woher nimmst Du die Gewissheit, dass jeder Mensch (unabhängig von der individuellen Lernstruktur, die in seiner Persönlichkeit verankert ist) in einem Hörsaal besser lernen kann als vor Ort am lebenden Objekt?


    Zitat

    Original von Ronja
    Ich tippe eher auf Ingenieur FH oder etwas Ähnliches ...


    Hast du das studiert, das dir am meisten liegt?


    Ich weiß zwar nicht, was meine persönliche Biografie mit der Diskussion zu tun hat, aber wenn es zur Glaubhaftmachung der Argumente dient, bitte ...
    Universität, Abschluss Diplom-Wirtschaftsinformatiker.
    Ich habe geschwankt zwischen Informatik, Wirtschaftsinformatik und hispaniolisch-südamerikanischer Archäologie. Ich habe mich im Berufs-Informationszentrum kundig gemacht und mich dann für Wirtschaftsinformatik entschieden, wobei auch die Frage der Chancen auf dem Arbeitsmarkt eine wesentliche Rolle gespielt hat.


    Zitat

    Original von Ronja
    In einem Land, in dem nur Produktivität im Sinne von Stückzahlen und in dem nur höher-schneller-weiter gilt, möchte ich nicht leben. Es braucht auch noch andere Werte und andere Maßstäbe.


    Deine Wünsche in allen Ehren - aber warum muss ich sie bezahlen? Ich möchte gern in einem Land leben, das etwas ehrlicher mit seinen Bürgern umgeht als das unsrige. Wenn man zugeben würde, dass es darum geht, den jungen Leuten ein paar Jahre der Selbstverwirklichung zu gönnen, statt den Untergang der Zivilisation an die Wand zu malen, wenn man die Art der Bildungsförderung ändert, käme ich mir eher ernstgenommen vor.


    Zitat

    Original von Ronja
    Wie viele (ehemalige) (und arbeitslose) Kunstgeschichtestudenten (oder andere überflüssige Fächer) kennst du persönlich? Oder glaubst du nur, dass sie ihr restliches Leben lang arbeitslos sind?


    Ich kenne einige Lehrende an Universitäten, die deutlich aussprechen, dass sie nur für den Elfenbeinturm ausbilden, und ich kenne einige ehemalige Studierende "verdächtiger" Fächer, die heute in Berufen arbeiten, die keinen Bezug zu ihrem Studium haben.

  • Ich muß gestehen, dass ich seit meinem kurzen Intermezzo an einer Uni bei dem Thema auch zwiegespalten bin.
    Einerseits hätte ich mir ein Studium nicht geleistet damals, wenn es von Studiengebühren begleitet gewesen wäre. Und so auch viele der Mitstudierenden, die heute sicher einen wertvollen Beitrag in unserer Gesellschaft leisten dank des Studiums.
    Andererseits habe ich auch einen nicht ganz unbeträchtlichen Anteil an Mitstudierenden erlebt, die sich recht gut ausgeruht haben in ihrem Studium und weder mit Ziel noch Verstand studiert haben, sondern mehr weil man es eben kann und weil es sich doch auch nicht schlecht macht in der Gesellschaft.


    Ich hätte mir damals gewünscht, dass eine Universität nicht nur nach Zeugnisnote und Wartesemester die Studienplätze vergeben hätte, sondern anhand von Vorstellungsgesprächen. Ich hatte leider doch sehr den Eindruck, dass Firmen mehr Sorgfalt bei der Besetzung eines Ausbildungsplatzes für Buchhändler zum Beispiel aufgebracht haben, wie an den Unis Sorgfalt auf die Auswahl der zukünftigen Psychologen, Lehrer und Mediziner verwendet.
    Und so studierte erst jeder mal munter darauf los, leistete sich ein subventioniertes Studium über fünf, sechs Jahre um dann aus Arbeitsmarkt-Gründen oder aus grundsätzlicher Uneignung den Weg in den Arbeitsmarkt nicht zu finden.
    Hier liegt meiner Meinung nach das eigentliche Problem. Aber das wird meiner Meinung nach nicht dadurch gelöst, dass man den Weg mit einer Geldhürde versperrt.
    Oder nur zum Teil gelöst, denn wenigstens werden so manche Lust- und - Laune Studierer hier es sich doch ein paar Mal mehr überlegen.
    Und zielgerichtetes Studieren doch wieder von Nutzen erscheint.

    :lesend
    If you can read, you can empathize, luxuriate, take a chance, have a laugh, hit the road, witness history, become enlightened, turn the page, and do it all again
    Oprah Winfrey

  • Und dann wundert man sich bei den ganzen OECD-Berichten, warum Deutschland so wenig Akademiker hat. Kein Wunder...wenn selbst Akademiker so über die Uni-Ausbildung denken, dass man sich fast schon schämen muss, Student zu sein.


    Und, Bernard, wer hat dein Studium finanziert? Wieviel Studiengebühren hast du bezahlt?
    Und überhaupt...schon mal das Wort "Bildung" überdacht?


    *schleicht sich und geht lieber Blutdruck messen*

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  • Zitat

    Original von kero-chan


    Ein Studium ist letzten Endes mit nichts anderem als einer Ausbildung gleichzusetzen. Der Auszubildende bekommt für seine Arbeit eine Entlohnung und der Studierende sollte eine ebensolche bekommen (BafÖG). Der Azubi muss keine eigenen finanziellen Mitteln für seine Ausbildung aufbringen und der Studierende sollte das auch nicht müssen.


    Oder wir führen bald wieder das "Lehrgeld" ein. :grin Dass es das gab, ist noch gar nicht lange her ...



    Zitat

    Ich selbst habe eine Ausbildung abgeschlossen, danach noch einige Jahre gearbeitet und mache nun über den 2. Bildungsweg mein Abitur nach um danach studieren zu können. Ohne BafÖG wäre mir dies schlicht und einfach nicht möglich!


    Dafür wünsche ich dir viel Erfolg! Abitur nachholen ist keine leichte Aufgabe. Aber es lohnt sich! (Du machst das nicht zufällig in der Senefelderstraße, oder?)

  • Ich habe zu Studiengebühren eine zwigespaltene Meinung, da beide Seiten gute Argumente bringen, die ich verstehen kann. Und bei uns wurde über das ja zu Hauf argumentiert, als sie vor zwei (drei?) Semestern abgeschafft wurden (man muss aber auch schon im Voraus erwähnen, dass die österreichische Studienbeihilfe nicht mit dem dt. Bafög zu vergleichen ist, da Studienbeihilfe nicht zurück gezahlt werden muss, wenn man ordentlich studiert).


    contra Studiengebühren:
    Nicht jeder kann studieren, weil er es sich nicht leisten kann. Und je nach Studium bleibt es ja nicht bei den Gebühren pro Semester, sondern es kommen noch diverse Lernmaterialien dazu (z.B. Jus: Bücher + Kodex pro Fach machen teilweise 80-200 Euro aus; eigene Erfahrung am Anfang des Studiums, jetzt bin ich gescheiter und kopiere ;-) ). Schwer leistbar, daneben noch unglaublich viel zu lernen (wer sagte noch mal, studieren sie keine Arbeit?)


    pro Studiengebühren:
    Für eine Leistung vom Staat, soll gezahlt werden.
    Durch Studiengebühren kann mehr für die Uni beschafft werden (z.B. kann man in Ö den Studienbeitrag zweckwidmen) und wenn man sie abschafft: Wo bekommt die Uni das ganze Geld her? Staatsschulden?
    Und ohne Studiengebühren kann jeder studieren, das heißt auch die, die eigentlich gar nicht studieren wollen und nur nicht wissen, was sie sonst tun sollten. Das heißt, gewisse Studien sind noch mehr überfüllt, es stehen noch weniger Seminar-/Laborplätze zur Verfügung und es können keine neuen geschaffen werden, weil den Unis ja das Geld fehlt.



    An den Steuerzahler denk ich dabei weniger. So wie es mit unseren Pension aussieht, finanzieren wir den ganzen Leuten ihre Pension, ohne etwas davon zu sehen, sollten sie uns doch das Studium finanzieren :rolleyes /ironieoff
    Allerdings sind wir derzeitigen Studenten ja in der misslichen Lage, dass wir wahrscheinlich den zukünftigen Pensionisten die Pension und den zukünftigen Studenten das Studium zahlen müssen. :rolleyes

  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Und, Bernard, wer hat dein Studium finanziert? Wieviel Studiengebühren hast du bezahlt?
    Und überhaupt...schon mal das Wort "Bildung" überdacht?


    Mein Studium wurde im Wesentlichen über BAFöG finanziert.
    Zu meiner Zeit gab es noch keine Studiengebühren, daher habe ich keine gezahlt.
    Allerdings habe ich in der Zwischenzeit genug Steuern gezahlt, um meine Subventionen mit Zins und Zinseszins abgegolten zu haben.
    "Bildung" habe ich häufig überdacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass die Persönlichkeitsbildung keineswegs ausschließlich, meist noch nicht einmal wesentlich an einer Universität stattfindet.
    Ich bin auch nicht gegen Bildung, ich bin nur dagegen, sie auf eine bestimmte, institutionalisierte Form der Wissensvermittlung zu beschränken, die nur einem eingeschränkten Kreis zugänglich gemacht wird.


    Nachdem ich nun Deine Fragen beantwortet habe, interessiert mich noch, was meine Biografie mit den vorgebrachten Argumenten zu tun hat. Wären sie stichhaltiger, wenn ich ein Millionärskind mit Hauptschulabschluss wäre?