Erhöhung der BaföG Sätze

  • Hallo zusammen.


    Ich habe heute gelesen, dass ab dem 01.Oktober.2010 das BaföG erhöht werden soll und mehr Stipendien vergeben werden sollen.


    Hier der Artikel dazu:
    Mehr BaföG und Stipendien ab Oktober 2010


    Was genau ich davon halten soll, weiß ich noch nicht.
    Ich finde, dass die Studiengebühren zu hoch und zu ungerecht sind.
    Wir leben angeblich in einer gerechten Welt, in der jeder das Recht hat und die Möglichkeit hat zu studieren.
    Sehe ich nicht so.
    Die hohen Studiengebühren versperren vielen den Weg zum Studium und wenn die Eltern auch nur ein paar Euro "zu viel" verdienen, bekommt man schon kein BaföG oder nur ein paar Euro, die für das "Überleben" auch nicht ausreichen.
    Was es da bringen soll die BaföG-Sätze anzuheben und mehr Stipendien zu vergeben?? Keine Ahnung.
    Ich finde das System in Hessen gar nicht schlecht. Keine Studiengebühren. So kann jeder studieren, auch wenn nicht genug Geld vorhanden ist.


    Ich finde es einfach nicht nachvollziehbar, dass man so viel Geld für das Erlernen von bestimmten Qualifikationen bezahlen muss und sich schon vor Beginn des eigentlichen Lebens mit Beruf und Famile verschuldet.
    Das ist mir einfach nicht klar, wie die Politik sowas unterstützen kann.
    Tausende von Studenten, junge Menschen die nur für das Lernen leben, verschulden sich für die ersten Jahre ihres "Berufslebens".
    Da haben die Menschen in Hessen mal ne richtig gute Idee gehabt.


    Aber was das nun mit den BaföG Sätzen und den Stipendien bringen soll??
    Macht das unsere Bildungssituation besser?
    Ich denke nicht.


    Doch was haltet ihr davon?


    Liebe Grüße,
    Phantasia :winkt

  • Ich bin ein Freund von Studiengebühren, weil ich es (als Steuerzahler) nicht einsehe, warum ich das Studium an einer Hochschule finanzieren soll, ohne dass derjenige, dem dieses Studium hauptsächlich zugute kommt, nämlich der Studierende, dazu einen Beitrag leistet.
    Ich finde ein durchsubventioniertes Studium gleich mehrfach ungerecht.
    Nur solche Leute werden dadurch gefördert, die in unserer Gesellschaft ohnehin stark sind, nämlich die mir einer überdurchschnittlichen Intelligenz. Wer das Pech hat, einen niedrigen IQ zu haben und deswegen kein Abitur bekommt, hat von einem kostenlosen Universitätsstudium gar nichts, weil er nicht zugelassen wird.
    Zudem wird damit auch nur eine bestimtme Form der Bildung subventioniert. Ich verstehe nicht, warum fünf Jahre Völkerkunde in Hörsälen vom Staat bezahlt werden sollen, aber eine Reise in den Sudan nicht, obwohl man dort vor Ort sicher genauso viel lernen würde. Oder meinetwegen auch mit Büchern. Warum wird nur das Hochschulstudium gefördert? Eine Art "Bildungsgutschein" hielte ich für sinnvoller.
    Ich könnte das nur dann einsehen, wenn die Gesellschaft einen adäquaten ökonomischen Gegenwert erhielte, also man die Förderung als Investition in die Zukunft sehen könnte. Das wäre aber nur dann der Fall, wenn die Studienplätze nach Qualifikation und prognostiziertem Bedarf vergeben würden statt nach Neigung der Studierenden. Und selbst dann wäre noch fragwürdig, ob die Ausbildung per Hochschule immer der optimale Bildungsweg ist.
    Völlig paradox wird das Ganze meines Erachtens, wenn man sieht, dass Kindergartenplätze nicht frei sind. Wenn man überhaupt etwas subventionieren will, sollte man dort anfangen, wo es allen zugute kommt.


    Also:
    BAFöG - meinetwegen, dann natürlich auch mit angemessenen Sätzen, und wenn die zu niedrig sind, sollen sie erhöht werden.
    Kostenfreies Studium - bitte nur über (möglichst ohne Steuergelder finanzierte) Stipendien.

  • Zitat

    Original von Bernard
    Ich bin ein Freund von Studiengebühren, weil ich es (als Steuerzahler) nicht einsehe, warum ich das Studium an einer Hochschule finanzieren soll, ohne dass derjenige, dem dieses Studium hauptsächlich zugute kommt, nämlich der Studierende, dazu einen Beitrag leistet.


    Auch Studierende sind Steuerzahler, nur mal so nebenbei.
    Und um ehrlich zu sein, glaube ich nicht, dass es nur dem Studenten selbst irgendwann mal zugute kommt, studiert zu haben. Ich denke von ehemaligen Medizinstudenten zB profitiert ja sicherlich nicht nur der Arzt selber...



    Zitat

    Ich finde ein durchsubventioniertes Studium gleich mehrfach ungerecht.
    Nur solche Leute werden dadurch gefördert, die in unserer Gesellschaft ohnehin stark sind, nämlich die mir einer überdurchschnittlichen Intelligenz. Wer das Pech hat, einen niedrigen IQ zu haben und deswegen kein Abitur bekommt, hat von einem kostenlosen Universitätsstudium gar nichts, weil er nicht zugelassen wird.


    Irgendwie kann ich diese Denke nicht nachvollziehen.
    Ich habe als Student auch mal gar nichts davon, dass Azubis entlohnt werden. Trotzdem halte ich das für durchaus fair.


    Zitat

    Warum wird nur das Hochschulstudium gefördert?


    Das ist doch Blödsinn. Auch für eine schulische Ausbildung musst du nicht zahlen (mal abgsehen von speziellen Schulen) und kannst Schülerbafög beantragen, welches du, im Gegensatz zum Studentenbafög, dass zur Hälfte zurückzuzahlen ist, komplett behalten kannst.


    Zitat

    Ich könnte das nur dann einsehen, wenn die Gesellschaft einen adäquaten ökonomischen Gegenwert erhielte, also man die Förderung als Investition in die Zukunft sehen könnte. Das wäre aber nur dann der Fall, wenn die Studienplätze nach Qualifikation und prognostiziertem Bedarf vergeben würden statt nach Neigung der Studierenden.


    Ich denke, beides ist wichtig. Und einen NC gibt es bestimmt auch nicht grundlos. In vielen Studiengängen werden Anwärter bevorzugt, mit der höchsten Qualifikation ...obwohl ich persönlich der Meinung bin, dass ein Notenspiegel als Maßstab nicht so pralle ist. Besser wären unabhängige Eignungsstest... aber das wäre ein enormer Mehraufwand, wenn man das wirklich für jeden Studenten so umsetzen würde. Und das wäre ja noch mehr Geld, was der Steuerzahler tragen müsste... ist ja sicherlich auch wieder nicht in deinem Interesse.



    Zitat

    Und selbst dann wäre noch fragwürdig, ob die Ausbildung per Hochschule immer der optimale Bildungsweg ist.


    Da stimme ich zu. Mir persönlich wäre was praxisorientiertes lieber. Aber für manche Berufsbilder braucht es einfach ein hohes Maß an Wissen, das lässt sich kaum anders machen (da wäre ich wieder bei den Ärzten zB).



    Zitat

    Völlig paradox wird das Ganze meines Erachtens, wenn man sieht, dass Kindergartenplätze nicht frei sind. Wenn man überhaupt etwas subventionieren will, sollte man dort anfangen, wo es allen zugute kommt.



    Wenn du dich fragst, was es dir und der Allgemeinheit ein Student nützt, dann würde ich mich genauso fragen, was mir persönlich ein Kindergarten nützt? Ich habe keine Kinder und will auch keine. Insofern frage ich mich auch, was es mir als kinderlosen Bürger bringt, wenn Familien weniger Steuern zahlen (Nein! Das tue ich natürlich nicht wirklich! Aber wenn ich der hier angezeigten Argumentationsweise folgen würde, müsste ich das wohl)




    Ich bin unter gewissen Umständen auch für Studiengebüren.. zB um notorische Langzeitstudenten einzudämmen. Aber für ein Erststudium mal eben 1400 zusätzlich aufwenden im Jahr ist verdammt hart, und führt zum Teil gerade erst dazu, dass man sein Studium nicht in der Regelstudienzeit schafft, weil man sich neben dem Studium den Allerwertesten aufreißen muss, um Geld ranzuschaffen.




    Insgesamt habe ich das Gefühl, du hast da ein paar Ansichten, die unbegründet oder zumindest falsch begründet sind (wo auch immer das herkommen mag) und unterschätzt den Wert eines gewissen Bildungsniveaus für die Gesellschaft und nicht zuletzt auch wieder für den Staat.

  • Zitat

    Original von redator
    Und um ehrlich zu sein, glaube ich nicht, dass es nur dem Studenten selbst irgendwann mal zugute kommt, studiert zu haben. Ich denke von ehemaligen Medizinstudenten zB profitiert ja sicherlich nicht nur der Arzt selber...


    Das ist unter der Annahme richtig, dass der Medizinstudent dann auch als Arzt arbeitet, und zwar in Deutschland. Wenn das Studium generell frei ist, wird diese Bedingung aber nicht gestellt.
    Zudem finde ich diese Argumentation für viele Studiengänge unzutreffend. Wer glaubt denn wirklich, dass die Kunstgeschichtestudenten von heute diejenigen sind, die durch ihre im Studium erworbenen Kenntnisse unsere Renten von morgen zahlen? Es scheint mir eine große Lebenslüge zu sein, wenn man mit dem Zauberwort "Bildungsfreiheit" absurde Überkapazitäten unabhängig von irgendwelchen Bedarfen rechtfertigen möchte. Mir leuchtet sofort ein, dass unsere Gesellschaft ein Interesse daran hat, dass jeder lesen und schreiben kann und den Erwerb dieser Fähigkeiten deswegen finanziert. Ob man das bis auf altindisches Sanskrit ausdehnen muss, wage ich zu bezweifeln. Ich zitiere einen Doktor, der das unterrichtet: "Meine Damen und Herren, Ihr Studienziel ist eine Anstellung als Verkäufer bei einem Fotogeschäft, das muss Ihnen klar sein."


    Zitat

    Original von redator
    Irgendwie kann ich diese Denke nicht nachvollziehen.
    Ich habe als Student auch mal gar nichts davon, dass Azubis entlohnt werden. Trotzdem halte ich das für durchaus fair.


    ... dass Azubis aus Steuergeldern entlohnt würden, wäre mir allerdings neu, und wenn die Betriebe, in denen sie ausgebildet werden, aus Steuergeldern bezahlt würden, brächte mich das doch schon sehr zum Staunen.


    Zitat

    Original von redator
    Auch für eine schulische Ausbildung musst du nicht zahlen


    Und diese Möglichkeit hat jeder, und das ist gut so. Darüber hinaus werden aber nur die gefördert, die dann Abitur machen (... können, weil sie intelligent genug sind ...) und dann zu einer Hochschule gehen. Wer meint, er könne sich durch eine Reise und eigene praktische Erfahrung besser weiterbilden, geht leer aus. Das ist Lobbypolitik.


    Zitat

    Original von redator
    Wenn du dich fragst, was es dir und der Allgemeinheit ein Student nützt, dann würde ich mich genauso fragen, was mir persönlich ein Kindergarten nützt?


    Das ist leicht zu beantworten: Jeder ist irgendwann im Kindergartenalter, aber studieren tut nicht jeder. Wenn die Gesellschaft also ein Interesse an Bildung hat, dann wäre sie gut beraten, dort zu fördern, wo es auch allen zugute kommt. Mir ist viel wichtiger, dass es keine Analphabeten mehr gibt, als dass einige wenige umsonst südamerikanische Frühgeschichte studieren können.


    Zitat

    Original von redator
    Ich bin unter gewissen Umständen auch für Studiengebüren.. zB um notorische Langzeitstudenten einzudämmen.


    Das ist noch so ein positiver Effekt: Die Leute werden von ihren Lebenslügen befreit, wenn sie darüber nachdenken müssen, wie sie das Geld zurückzahlen wollen.


    Zitat

    Original von redator
    ... unterschätzt den Wert eines gewissen Bildungsniveaus ...


    Ich glaube, den Wert einer Bildungsförderung nach dem Motto: "Studiere, wozu du Lust hast" kann man aus gesellschaftlicher Perspektive gar nicht niedrig genug ansetzen.


    Ich bleibe bei meiner Vermutung, dass die wenigsten Studenten ihr Studium aus altruistischen Motiven wählen. Für die meisten werden Aspekte der Selbstverwirklichung im Vordergrund stehen, für viele auch die Aussicht auf ein hohes Lebenseinkommen. Ich kann nicht erkennen, warum man dafür nicht bezahlen soll, sondern von mir (als Steuerzahler) erwartet, dass ich das tue.

  • Ich bin da Zwiegespalten... manche Geeringverdiener brauchen teilweise unterstützend Hartz 4 zum leben und schafft dafür 40 Stunden + mehr und Studenten - haben mehr in der Tasche als manche Geringverdienenden... ich weiss nicht... :gruebel

    Muff Muff Muff dat Muffelinchen


    Leben ist was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben. (Henry Miller)

  • Bernard : Hättest du gerne studiert?
    Und: hast du nicht studiert um der Gesellschaft keine Kosten zu verursachen?


    Am besten bilden wir (auf FHs und Unis) nur noch Ingenieure aus und schaffen die Geisteswissenschaften gleich ganz ab. :rolleyes

  • Zitat

    Original von Muffelinchen
    Ich bin da Zwiegespalten... manche Geeringverdiener brauchen teilweise unterstützend Hartz 4 zum leben und schafft dafür 40 Stunden + mehr und Studenten - haben mehr in der Tasche als manche Geringverdienenden... ich weiss nicht... Grübeln


    Ich bin nicht BaföG-befähigt und habe um einiges weniger als ein Harzt-4 Empfänger (der ja auch noch Wohngeld... bekommt) Und ich muss beispielsweise GEZ bezahlen, eben weil ich kein BaföG bekomme, unabhängig von dem mir monatlich zur Verfügung stehenden Geld. Und ich schaffe auch, ist ja nicht so, als wäre Studium keine Arbeit :gruebel die 40 Stunden in der Woche kommen locker hin.... :gruebel

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

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  • Zitat

    Original von Bernard



    Ich bleibe bei meiner Vermutung, dass die wenigsten Studenten ihr Studium aus altruistischen Motiven wählen. Für die meisten werden Aspekte der Selbstverwirklichung im Vordergrund stehen, für viele auch die Aussicht auf ein hohes Lebenseinkommen. Ich kann nicht erkennen, warum man dafür nicht bezahlen soll, sondern von mir (als Steuerzahler) erwartet, dass ich das tue.


    Warum sollte ich mein Studienfach aus altruistischen Gründen wählen, wenn ich dann 40+ Jahre darin arbeiten soll? Wählen Nicht-Studenten ihre Berufe aus altruistischen Gründen? Wohl kaum...

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Zitat

    Original von redator




    Ich bin unter gewissen Umständen auch für Studiengebüren.. zB um notorische Langzeitstudenten einzudämmen.


    Das ist ja auch durchaus sinnvoll und wird angewandt, eben bei Langzeitstudenten ;-)

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Schulen und Hochschulen sollten gebührenfrei sein. Ohne Wenn und Aber!


    Ein Staat der seine jungen Menschen umsonst Schulen und Hochschulen besuchen lässt, wird davon profitieren.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Bernard



    Und diese Möglichkeit hat jeder, und das ist gut so. Darüber hinaus werden aber nur die gefördert, die dann Abitur machen (... können, weil sie intelligent genug sind ...) und dann zu einer Hochschule gehen. Wer meint, er könne sich durch eine Reise und eigene praktische Erfahrung besser weiterbilden, geht leer aus. Das ist Lobbypolitik.


    Ausbildung musst du nicht zahlen, die wird gezahlt, denn da bekommst du eine Vergütung (Was ich auch gut finde!).


    Und andere Ausbildungen als Studium, Ausbildung, Lehre... sind das dann anerkannte, berufsqualifizierende Abschlüsse?


    Ein sozialer Auslandsaufenthalt (Sudan...), wie du ihn anbringst, bringt demjenigen vielleicht eine Menge, aber der deutschen Gesellschaft noch lange nichts. Ist also die Frage, ob das förderungswürdiger ist als ein Studium.


    Und ein Studium wird noch lange nicht bei allen gefördert!
    Selbst viele Stipendien werden nach Bafög-Satz ausgezahlt, und wer kein Bafög bekommt, der bekommt auch bei diesen Stipendien kein großes Geld! Wer Bafög-befähigt ist, bekommt bei den Stiftungen ungefähr den gleichen Satz, nur das er nicht zurückzahlen muss, aber die Leute, die dort ihr Geld einheimsen sind nun wirklich nicht die Regel (sagt eine Stipendiatin, die kein Bafög bekommt).


    Auch besonders intelligente Auszubildende können sich fördern lassen... Warum immer auf den Studenten hacken, der versucht, sein ach so kostenfreies Studium irgendwie bezahlen zu können, weil das ja so billig ist. Lebenshaltungskosten, Internet (ohne gehts als Student heut ja kaum noch!), Material und vieles mehr! Kostenfrei ist das wirklich nicht...


    Das Argument, dass die Steuerzahler das Studium finanzieren, finde ich nun wirklich weit her... Die 500 Euro Studiengebühren im Semester decken den "Preis" eines Studenten noch lange nicht. Und wenn jeder Student alles selbst bezahlen müsste, was seine Lehre kostet, dann könnte nur noch die Geldelite studieren, oder man wäre sein Leben lang verschuldet. Wir leben eben in einem Sozialstaat und wenn es sozial ist, dass teilweise Menschen unterstützt werden, die nicht arbeiten gehen WOLLEN, dann finde ich es auch richtig, dass ein Studium (die meisten Studenten WOLLEN studieren und anschließend arbeiten) zumindest in einem gewissen Grad staatlich finanziert werden soll - von der Unterstützung durch BaföG mal ganz angesehen, denn das bekommen nicht immer die, die es nötig hätten.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Zitat

    Original von Bernard
    Nur solche Leute werden dadurch gefördert, die in unserer Gesellschaft ohnehin stark sind, nämlich die mir einer überdurchschnittlichen Intelligenz. Wer das Pech hat, einen niedrigen IQ zu haben und deswegen kein Abitur bekommt, hat von einem kostenlosen Universitätsstudium gar nichts, weil er nicht zugelassen wird.


    Also Leute die Abitur machen sind übermaßig intelligent?
    Hm, ok... wusste ich noch nicht.


    Abitur hat wohl nicht nur was mit IQ zu tun... auch mit Willen und Anstrengung. Natürlich kann es nicht jeder machen, aber nicht weil er, pardon, zu dumm ist, sondern oftmals eher weil die Umstände (Elternhaus, Umfeld...) es nicht erlauben - aber nicht aus Dummheit!

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  • Passt zwar nicht rein, aber Zimööönchen, ich find deine Sig genial :lache


    Und zum Thema: Voltaire hat es kurz und prägnant auf den Punkt gebracht.

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Passt zwar nicht rein, aber Zimööönchen, ich find deine Sig genial :lache


    Und zum Thema: Voltaire hat es kurz und prägnant auf den Punkt gebracht.


    Kann ich beides unterschreiben :lache :chen


    Ich dachte mir, dass sie dir gefällt, Gummi ;-)

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  • Zitat

    Original von Zimööönchen
    Ich dachte mir, dass sie dir gefällt, Gummi ;-)


    Jetzt mach ich mir Sorgen...bin ich so leicht zu durchschauen? :rofl

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  • Wer zahlt die Universitätsgebäude?
    Wer zahlt die Gehälter von Professoren und Seminarleitern?
    Wer zahlt die gesamte Infrastruktur, die eine Uni ausmacht?
    ==> Der Steuerzahler.


    Wer zahlt die Fabrikhallen eines Ausbildungsbetriebes?
    Wer zahlt das Gehalt eines Vorarbeiters?
    Wer zahlt die Rohstoffe, die in einem Ausbildungsbetrieb zu Fertigprodukten verarbeitet werden?
    ==> Der Unternehmer.


    Ergo: Universitäten werden subventioniert, selbst mit Studiengebühren und ohne BAFöG.
    Subvention an sich ist ein Instrument der Planwirtschaft, nicht der Marktwirtschaft. Ohne die Planwirtschaft in Bausch und Bogen zu verdammen, ist offensichtlich, dass bei dieser Wirtschaftsform jemand existieren muss, der plant. Jemand muss Ziele definieren und den Plan so optimieren, dass diese Ziele erreicht werden. Sprich: Jemand muss die Verantwortung übernehmen. Diesen jemand sehe ich nicht, und deswegen funktioniert dieses System auch nicht.
    In den Nachrichten verbreiten diverse Politiker, dass sie mit der Universitäts-Subvention erreichen wollen, dass in 20 oder 30 Jahren die Produktivität in Deutschland so hoch sei, dass die weniger werdenden Erwerbstätigen den Lebensstandard der gesamten Gesellschaft sichern können. Nur: Mit einem Kunstgeschichtestudium wird man in den seltensten Fällen dazu beitragen. Hier fehlt der Mumm, sich vor die wütenden Studenten zu stellen und ihnen zu sagen, was gebraucht (und subventioniert) wird und was nicht.


    Ferner habe ich auch nicht behauptet, dass ein Student sein Studienfach aus altruistischen Gründen wählen sollte - vielmehr werden die Studenten stets so dargestellt, als würden sie eine besonders gesellschaftsdienliche Funktion erfüllen, indem sie studieren, woraus dann abgeleitet wird, man müsse sie fördern. Ich halte den Schluss für falsch, weil ich die implizite Prämisse für falsch halte.


    Ronja : Ich hätte nicht nur gern, ich habe sogar studiert. Das ist mein einziger Trost in der Debatte: dass ich wenigstens ein bisschen von dem Geld "präventiv zurückerhalten" habe, das ich jetzt schon um ein Vielfaches mit meinen monatlichen Gehaltsabrechnungen wieder abführen musste.


    Nur: Wenn mich jemand fragen würde: "Du hast 100 Euro und musst sie für einen der folgenden Zwecke verwenden, wobei du dir aussuchen kannst, für welchen:
    - Mehr Kindergärtner einstellen
    - Mehr Grundschullehrer einstellen
    - Sprachförderung für Migrantenkinder finanzieren
    - BAFöG für einen Studierenden der Altorientalistik bezahlen"
    ... dann wäre der Studierende meine letzte Wahl.

  • Zitat

    Original von Zimööönchen
    Ich bin nicht BaföG-befähigt und habe um einiges weniger als ein Harzt-4 Empfänger (der ja auch noch Wohngeld... bekommt)


    Das wäre mir neu. Wenn man ALG II bezieht, hat man kein Anrecht mehr auf Wohngeld. Das ist seit dem neuen Wohngeldgesetz der Fall.


    Anders jedoch hat man unter bestimmten Voraussetzungen als Student Anspruch auf Wohngeld. Das gilt erst seit Anfang diesen Jahres.

  • Zitat

    Original von Wiggli


    Das wäre mir neu. Wenn man ALG II bezieht, hat man kein Anrecht mehr auf Wohngeld. Das ist seit dem neuen Wohngeldgesetz der Fall.


    Anders jedoch hat man unter bestimmten Voraussetzungen als Student Anspruch auf Wohngeld. Das gilt erst seit Anfang diesen Jahres.


    Ich bin bei weitem kein Profi auf dem Gebiet!


    Ich habe nur jemandem im Bekanntenkreis, dem als Einzelperson per H4 eine Wohnung bis 45 qm finanziert wird (Miete inkl. einem Teil der Heizkosten) und der zudem noch über 300€ dazu bekommt... (Das erzählt er zumindest) - Das meinte ich oben mit Wohngeld.


    Wenn das nicht stimmen sollte, dann nehme ich natürlich meine Unterstellung zurück!
    Und es bezog sich natürlich auch nicht auf Menschen, die diese finanzielle Hilfe beziehen, weil sie keinen Job finden, in Notsituationen geraten sind, nicht arbeiten können, vorrübergehend ohne Arbeit sind usw.! Ich will denen ihr Geld nicht absprechen, ich finde es einfach nur manchmal erschreckend, dass ich mit einem weit geringeren Betrag als die sog. Armutsgrenze (2005 waren das mE nach 781€ monatlich) auskommen muss und kann und davon auch mein Studium finanziere.


    Das Studenten in Sonderfällen Wohngeld bekommen können ist mir bewusst. Hatte mich mal hier informiert.
    Wer allerdings grundsätzlich (unabhängig vom Ausgang eines Antrags) möglicherweise BaföG befähigt ist (das trifft ja eig. auf alle Studenten zu), der kann nur in den alleraller absonderlichsten Fällen Wohngeld bekommen.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

    Dieser Beitrag wurde bereits 5 Mal editiert, zuletzt von Zimööönchen ()

  • Zitat

    Original von Bernard
    Wer zahlt die Universitätsgebäude?
    Wer zahlt die Gehälter von Professoren und Seminarleitern?
    Wer zahlt die gesamte Infrastruktur, die eine Uni ausmacht?
    ==> Der Steuerzahler.


    Und - man höre und staune - unter diesen Steuerzahlern befinden sich Menschen, die ein konstenloses Hochschulstudium genießen durften (damals sogar mit besseren Jobchancen als es heute der Fall ist).


    Ich warte nur noch auf den nächsten "Kein Mensch ist ja verpflichtet zu studieren"-Post. :rolleyes

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