Die rote Couch - Irvin D. Yalom

  • Die rote Couch - Irvin D. Yalom


    # Taschenbuch: 544 Seiten
    # Verlag: btb Verlag


    Vorweg:
    Die Einordnung dieses Romans in Satire&Humor wird dem Werk möglicherweise nicht ganz gerecht. Yalom behandelt die Themen aber mit so viel Witz, dass man schon fast von einer Satire auf den Psychoanalytiker-Kult der Neuen Welt sprechen kann. Kaum eine der Handlungsträger wird nicht durch den Kakao gezogen, ohne dass das Ganze in einen Witz-Roman ausartet (den Witz-Roman finde ich eher nervig).


    Kurzbeschreibung
    Ernest Lash, ein junger Psychoanalytiker aus San Francisco, glaubt an die Wirksamkeit seines Tuns, ist aber andererseits davon überzeugt, daß die klassischen Therapien dringend einer Erneuerung bedürfen. Eines Tages beauftragt ihn die Ethikkommission seines Fachbereichs mit der Untersuchung eines prekären Falls: Er soll die Arbeitsweise eines älteren, sehr berühmten Kollegen namens Seymour Trotter überprüfen, der angeklagt ist, ein Verhältnis mit einer vierzig Jahre jüngeren Patientin gehabt zu haben. Trotter beharrt darauf, daß Sex das einzige Mittel gewesen sei, um die junge Frau vor ihrem selbstzerstörerischen Verhalten zu retten. Zunächst ist Ernest entrüstet. Doch je mehr er sich mit der Sache beschäftigt, desto mehr fasziniert ihn die Idee, jedem Patienten bzw. jeder Patientin eine fallspezifische Behandlung zuteil werden zu lassen.


    Ergänzung
    Das ist eigentlich der Prolog, d.h. die ersten 60 Seiten. Danach wirds dann richtig schön bunt :lache


    Eigene Meinung
    Sehr unterhaltsam, so etwa wie die "Stadtneurotiker"-Filme von Woody Allen als Buch. Ideal für jeden, der gerne mal über den Psychoanalytiker-Wahn den Kopf schüttelt. Schön finde ich die vielen kleinen Sticheleien über die Geldgier der Therapeuten, ihre Neigung zum Machtmissbrauch und ihre eigenen Psychomacken.


    Hier noch eine schöne Amazon-Rezi:


    Amazon-Rezi

    Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen, und es klingt hohl, ist das allemal im Buch?
    Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799)