Hier könnt ihr Corinna Fragen stellen, die nicht das Buch der aktuellen Leserunde "Der Pfad der roten Träume" betreffen.
Fragen an Corina Bomann
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Hallo Corina,
zu Der Pfad der roten Träume gibt es ja, wie bereits von Dir erwähnt, Unterrichtsmaterial für Lehrer, und das mit großem Aufwand vom Verlag erstellt.
Jetzt würde mich interessieren, wie es dazu gekommen ist. Macht der Verlag so etwas standardmäßig oder war es angefragt? War Thema und Schauplatz der Romanhandlung entscheidend? Hast Du am Material für den Unterricht zusammenstellen auch mitgewirkt?Haben Du oder der Verlag auch schon ein Feedback bekommen, wie das Buch im Unterricht aufgenommen wurde und ob die Aufgabenstellungen im Unterricht gut funktionierten?
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Hallo Herr Palomar!
eine tolle Frage ganz zu Anfang!
Es ist so, dass der Ueberreuter Verlag zu sehr vielen Titeln Unterrichtsmaterial anfertigen lässt. Dies sind meist Titel, von denen man meint, dass sie neben dem Lesespaß auch eine Bereicherung für den Unterricht sein könnten. "Der Pfad der roten Träume" bot sich dazu an, denn er erzählt nicht nur die Geschichte australischer Auswanderer sondern auch von der Kultur der australischen Ureinwohner. Von Gesprächen mit Sozialarbeiterinnen in Schulen weiß ich, dass das Thema Australien im Unterricht ein wenig zu kurz kommt, von daher hoffe ich, dass das Material den Lehrkräften hilft, dieses Thema rasch und unkompliziert in den Unterricht zu integrieren.Selbst an dem Unterrichtsmaterial mitgewirkt habe ich nicht. Die Diplom-Pädagogin Brigtte Hofmann hat sich das Buch genau durchgelesen und dort Ansätze herausgesucht, die im Unterricht durchgenommen werden können. So gibt es in dem Material nicht nur eine Leseprobe und ein dazugehöriges Quiz sondern auch viele Hintergrundinfos über das Land, die Fauna und Flora und die Aborigines. Außerdem wird das Thema Zivilcourage angesprochen, denn diese zeigt die Heldin ja. Ingesamt sehr zu empfehlendes Material (das ich in meiner Schulzeit gern gehabt hätte anstatt den stoff dröge durchzupauken).
Feedback habe ich insofern bekommen, dass sich aufgrund des Unterrichtsmaterials eine Schule gemeldet und mich zu einer Lesung eingeladen hat. Wie gut das Unterrichtsmaterial dabei funktioniert, werde ich selbst testen können, denn ich werde eine Art große unterhaltsame Unterrichtsdoppelstunde für zwei Klassen abhalten.
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Als Soundtrack zum Buch höre ich Musik von der australischen Sängerin Bec Lavelle,
sowie die tolle Filmmusik zu Australia (dem Nicole Kidman-Movie) von David Hirschfelder.
Das passt eigentlich ganz gut, finde ich!Corina, wirst du beim Schreiben manchmal von Musik beeinflusst?
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Der Soundtrack zu "Australia" ist eine gute Wahl für das Buch! Würde ich auch jedem empfehlen. Die genannte Sängerin kenne ich noch nicht, aber ich werde sie mir demnächst mal anhören.
Musik ist für mich beim Schreiben einfach ein Muss! Sie lässt mich Szenen, die ich schreiben will, wie einen Film sehen, manchmal habe ich auch einen "Trailer" zu der Geschichte vor Augen. Dabei kann es dann zuweilen auch Musik sein, die man nicht gerade als zum Thema passend ansehen würde.
Dem Pfad der roten Träume habe zum Beispiel die tolle Mischung aus In Extremos "Mein rasend Herz", Apocalypticas "Worlds Collide" asiatischer Lounge-Musik, Ennio Morricones Western-Themen und Loreena McKennit gehört.
Um ein Gefühl für die Aborigines zu bekommen, habe ich mir australische Musik per Youtube angehört.Zum meinem aktuellen Projekt höre ich übrigens die ersten beiden Alben von Vast, den Sountrack zu den Fernsehserien Dune und Children of Dune, David Bowie und Slipknot. Jetzt darfst du mal raten, was da wohl rauskommt.
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Zitat
Original von CorinaB
Zum meinem aktuellen Projekt höre ich übrigens die ersten beiden Alben von Vast, den Sountrack zu den Fernsehserien Dune und Children of Dune, David Bowie und Slipknot. Jetzt darfst du mal raten, was da wohl rauskommt.Ich oute mich mal als Unwissende, was diese Musik und die Fernsehserien angeht. Würdest Du eventuell noch einen anderen Hinweis geben? BITTE!
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Okay ein kleiner Tipp: Vast ist alternativer Rock, den nehme ich für Zwischenmenschliches. Dune ist eine SF-Serie (basierend auf den tollen Romanen von Frank Herbert) und spielt auf einem Wüstenplaneten, dementsprechend ist die Musik. Slipknot ist sehr krachig, gut für Action. So, mehr sag ich aber nicht.
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Immer noch
Dann muss ich wohl warten...
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Ja, ein bisschen schon. Doch vorher kommen ja noch mehr Bücher von mir und dieses Projekt startet ja voraussichtlich schon Herbst 2010. Ist also nicht mehr allzu lange ...
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Ich muß zugeben, daß „Der Pfad der roten Träume“ das erste Buch von Dir gibt, welches ich lese. Wenn ich Deine Homepage durchsehe, fällt mir auf, daß Du sehr unterschiedliche Bücher geschrieben hast. Jugendbücher, historische Romane für Erwachsene, und - wie in der LR erwähnt, Western. Ich nehme mal an, daß in allen drei Arten verschiedene Sprach- bzw. Schreibstile Verwendung fanden.
Ist es nicht ungemein schwierig, das jeweils durchzuhalten? Also einen (historischen) Jugendroman und danach einen solchen für Erwachsene zu schreiben, von einem Western ganz zu schweigen? Ich stelle es mir sehr schwer vor, das jeweils widerspruchsfrei ein Buch lang durchzuhalten, wenn man von einem anderen Stil kommt und das nächste Buch wieder anders schreiben soll/muß. Braucht man dafür einen besonderen Trick (etwa jede Stilrichtung in einem anderen Zimmer, einer anderen Umgebung schreiben) oder kannst Du einfach so die Sprache im Kopf „umschalten“, wie man etwa von Deutsch auf Englisch umschalten kann. (Wenn ich ein Buch auf Englisch lese oder einen Film auf Englisch sehe, denke ich nicht auf Deutsch, übersetze also nicht, sondern erfasse das in der Fremdsprache. Hinterher kann ich nicht mehr sagen, in welcher Sprache ich gelesen/gesehen habe.)
Der Fairness halber will ich erwähnen, daß ich die Frage sehr ähnlich auch Nicole C. Vosseler (bzw. Charlotte Wolf) gestellt habe, die ja auch so unterschiedliche Bücher geschrieben hat. Mich interessiert das einfach, weil ich mir das sehr schwer vorstelle und das für mich vermutlich undurchführbar wäre. Gut, ich bin ja auch kein Autor und habe auch keine solchen Ambitionen. Vorerst zumindest.
Übrigens danke für die Musikhinweise. Ach ja, Dune und Children of Dune - wollte ich auch schon lange wieder mal gucken. Immerhin hat es die CD heute in den Player geschafft. Das „Summoning The Worms“ ist grandios. David Bowie mochte ich noch nie, und Slipknot kenne ich zwangsweise, wenn die, ähm, „Musik“ (:grin) aus dem Zimmer meiner Tochter dringt.
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Natürlich ist es nicht ganz leicht, einfach umzuschalten. Es dauert ein Weilchen, bis man sich z.B. nach einem Mädchenroman wieder in einen historischen Roman reingefunden hat. (Das Umschalten historischer Erwachsenenroman in historischen Jugendroman geht etwas leichter.)
Mir hilft da zum ersten das Schreiben auf unterschiedlichen Computern (Tower, Laptop, Netbook) zum anderen lese ich mich vorher kurz mit einem jeweils zur Epoche passenden Roman ein, um in die jeweilige Stimmung zu kommen.
Western habe ich so viele geschrieben, dass ich diesen Stil einfach im Schlaf aus dem Hut zaubern kann, das ist Routine. Alles andere erarbeite ich mir bei jedem Werk neu. Aber ehrlich gesagt mag ich diese Umstellung auch. Sie bringt Abwechslung in den Schreiballtag.Zu Dune: "Summoning of the worms" finde ich auch klasse, sehr gefällt mir auch das "Inama nushif" (aus der Montage von Chanis Niederkunft).
Dass deine Tochter Slipknot hört, finde ich klasse. Lass dir gesagt sein, dass ist trotz der Lautstärke und Härte ein Zeichen guten Geschmacks und besser, als wenn sie auf jeden geacasteten Plastikstar fliegen würde.
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Zitat
Original von CorinaB
Ja, ein bisschen schon. Doch vorher kommen ja noch mehr Bücher von mir und dieses Projekt startet ja voraussichtlich schon Herbst 2010. Ist also nicht mehr allzu lange ...Ja, praktisch übermorgen. Aber im Ernst, die Zeit vergeht so schnell, ich komm langsam nicht mehr hinterher.
Ich habe mir gerade Dein Interview im Tines Bücherwelt-Blog durchgelesen. Interessant!
(Ich weiß nicht, ob ich das einfach verlinken durfte, drum hab ich es gelassen.) -
"Inama nushif" - das war das. Ich hatte zwar die Melodie im Kopf, wußte aber nicht mehr den Titel. Da kommen mir immer Bilder aus dem Film hoch.
Danke für die Erklärung. Ich schätze, ich würde das nicht so einfach hinbekommen. Mir macht bisweilen schon das "Umschalten" als Leser von einem Thema ins nächste Probleme.
ZitatOriginal von CorinaB
Dass deine Tochter Slipknot hört, finde ich klasse. Lass dir gesagt sein, dass ist trotz der Lautstärke und Härte ein Zeichen guten Geschmacks und besser, als wenn sie auf jeden geacasteten Plastikstar fliegen würde.
Ich werde sie nachher, wenn sie aus der Schule kommt, dezent auf diesen Satz hinweisen. -
Und, was meinte deine Tochter dazu?
Das Umschalten beim Lesen klappt bei mir noch besser, vorausgesetzt, ich habe das Buch zuvor beendet und nicht vorher aufgegeben
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Zitat
Original von CorinaB
Und, was meinte deine Tochter dazu?
Sie war begeistert, kannte - im Gegensatz zu mir - noch ein paar mehr der von Dir genannten Bands und konnte es nicht fassen, daß „eine Autorin Slipknot hört“. Du hast einen Stein bei ihr im Brett.Übrigens fange ich heute mit dem Buch zu lesen an.
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He, warum sollte ich denn Slipknot nicht hören? Auch manche Autorinnen mögen es krachig. Und Slipknot sind die Götter des Songwriting im Metal. Ich liebe auch bei der Musik den Wechsel, mal ruhig und dann wieder ordentlich Haudrauf.
Rockige Grüße an deine Tochter und dir viel Spaß beim Lesen! -
Zitat
Original von CorinaB
He, warum sollte ich denn Slipknot nicht hören? Auch manche Autorinnen mögen es krachig. Und Slipknot sind die Götter des Songwriting im Metal
Ist schon klar; ich habe die Reaktion meiner Tochter wörtlich zitiert. Ich selbst habe von Metal sehr wenig bis keine Ahnung, da ich das auch in meiner Jugend nie gehört habe. Heute sowieso nicht. Da ich vom einzigen Rockkonzert, in dem ich je war, drei Tage lang Hörprobleme bekommen habe, hatte ich mir vorgenommen, nie wieder so eine Veranstaltung zu besuchen. Das habe ich bis heute durchgehalten. Aber jetzt wird es hier zu sehr OT. Mehr dann demnächst zum Buch. -
Ich les hier auch etwas mit. Momentan das Buch nochmal zu lesen schaffe ich einfach nicht. Aber ich muß sagen, es ist eines mit nachwirkung. Oft denke ich an die eine oder andere Szene, die ich ja schon fast Bildlich vor mir sehe.
Wen das Interview noch interessiert, kann es gerne nachlesen
Interview mit Corina Bomann
(Eine Rezension von diesem Buch ist auch auf dem Blog zu finden)Was mich noch interessieren würde: Für welche Klassenstufe wird das Unterrichtsmaterial angeboten?
Das Buch ist aufjedenfall schöner, als das was wir früher in der Schule gelesen haben.
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Liebe Tine,
das Unterrichtsmaterial ist, denke ich, ab der 5. Klasse geeignet. Ich habe es der Schule, an der ich die Weihnachtslesung mache, geschickt, und die Lehrer meinten, dass es ab Klasse 5 schon gut in den Unterricht einzubringen sei. Neben den Fächern Geschichte und Deutsch könnte man auch Biologie (bzw. Sachkunde) , Sozialkunde und Geografie damit bereichern. Möchtest du es in einer Schule in deiner Nähe vorschlagen?
LG, Corina
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bisher habe ich nur Grundschulkinder. Aber das werde ich ömir mal im Hinterkopf merken, wenn mein Sohn nächstes Jahr in die höhere Schule kommt.