Pamela Clare - Süß ist die Angst

  • Klappentext:


    Für die erfolgreiche Journalistin Sophie Alton bricht die Welt zusammen: Der Mann, mit dem sie die leidenschaftlichste Nacht ihres Lebens verbracht hat, sitzt im Gefängnis. Er soll einen Polizisten ermordet haben. Sophie glaubt nicht, dass Marc ein bestialischer Killer ist, und setzt alles daran, seine Unschuld zu beweisen. Doch bei einem Besuch im Gefängnis nimmt er sie als Geisel und verschleppt sie auf eine einsame Berghütte…


    Meine Meinung:


    Von Emotionen überwältigt – so könnte man dieses Buch sehr gut beschreiben. Marc und Sophie, die schon in der Highschool eine leidenschaftliche Nacht miteinander verbrachten, treffen aufeinander, und die Funken fliegen zwischen ihnen nur so hin und her. Nach ihrer ersten Nacht ist Hunt zur Armee gegangen und die beiden haben sich aus den Augen verloren. So schöpft Sophie auch erst einmal keinen Verdacht, als sie von dem Bruder einer ehemaligen Drogenabhängigen, die mit ihrer kleinen Tochter untergetaucht ist, um ein Interview im Gefängnis gebeten wird. Sophie ist mittlerweile eine erfolgreiche und investigative Journalistin, die sich um Megan Rawlings kümmert und versucht, ihr und ihrer Tochter ein erfolgreiches Leben außerhalb des Gefängnisses zu ermöglichen. Marc Hunter, Megans Halbbruder, der wegen Polizistenmordes lebenslang sitzt, versucht alles in seiner Macht stehende, um seiner Schwester unter die Arme zu greifen. Allerdings sind ihm im Gefängnis ziemlich die Hände gebunden. Also sieht er nur einen Ausweg – nämlich die Flucht. Und da kommt Sophie ihm gerade recht. Kurzerhand nimmt er sie als Geisel und ein tödliches Spiel beginnt. Denn nicht nur Marc wird gejagt, auch Sophie passieren merkwürdige Dinge, die sie sogar ins Gefängnis bringen und zu ihrer vorläufigen Suspendierung beitragen. Gemeinsam versuchen die beiden nun, Megan zu finden und die Hintermänner eines Verbrechens aufzuspüren.


    Ein bisschen langatmig ist das Ganze ja schon, Pamela Clare verwendet viel Zeit darauf, Gedanken und Gefühle genauestens darzulegen und immer wieder zu erklären. Manchmal erkennt man mehr einen psychologischen Ansatz als einen rasanten Thriller. Die beiden Hauptpersonen, Sophie und Marc sind allerdings sehr sympathisch, sie sind realistisch und doch emotional, verlieren aber nie den Blick auf die Wirklichkeit. Ihnen ist zu jeder Zeit bewusst, dass es ganz schnell vorbei sein kann, dass sie tot oder im Gefängnis landen könnten und sie brauchen sehr viel Zeit, bis sie den richtigen Leuten vertrauen können. Wichtige Nebenrollen spielen Tessa und Julian Darcangelo, die beiden Helden aus Pamela Clares erstem Buch „Kalt wie der Tod“. Das Wiedersehen mit den beiden sympathischen Personen ist wie ein Familientreffen, man hat ja schon einmal mit ihnen gelitten und sie haben nichts von ihrer Faszination verloren. Sie begleiten die beiden durch das ganze Buch und wieder einmal mehr beweist Julian, dass er seinen Ruf bei der Polizei nicht zu Unrecht hat.


    Ladythriller, auch Romantic Suspense genannt, ist ein Genre, welches Romantik mit Thriller-Elementen verbindet. Diese sind hier sehr ausgewogen. Pamela Clare hat ein Händchen für Erotikszenen. Es gibt einige, doch sie sind nicht überwiegend und teilweise ganz besonders prickelnd. Es ist sehr anregend, sie zu lesen und man kann die Gefühle der beiden sehr gut nachvollziehen.


    Der Thrillerplot ist leider eher etwas nebensächlich, es zieht sich schon ziemlich hin, bis die beiden auf Hinweise stoßen. Mehr Wert wird hier eindeutig auf die Ermittlungsarbeit und die Beziehung der beiden gelegt.


    Etwas unglaubwürdig ist anfangs, dass Sophie in Marc Hunter ihren Hunt nicht erkennt. Wenn die Nacht doch so leidenschaftlich war und sie ihn nie vergessen hat, so muss ihr doch beim ersten Treffen etwas aufgefallen sein. Es wird zwar später im Buch erklärt, aber so richtig authentisch ist es nicht.


    Durch die hervorragend besetzten Nebenrollen gewinnt der Thriller an Sympathie, die Guten sind alle sehr nett und aufmerksam, emotional und um Sophie besorgt. Da dies schon das zweite Buch aus der Journalistengruppe um Sophie ist – Tessa war die Erste, darf man vielleicht auch noch auf weitere Geschichten aus diesem Umkreis hoffen. Es wäre schon schön, zu erfahren, wie es mit Sophies Freundinnen und ihr selber auch weitergeht. Man kann dieses Buch auch ohne Kenntnis der vorherigen Geschichte sehr gut lesen, denn die Geschichten sind in sich abgeschlossen.


    Fazit


    Prickelnde, erotische Szenen inmitten einer gefährlichen Verfolgungsjagd und der Suche nach geheimnisvollen Mittätern, gespickt mit sympathischen Protagonisten – Fans dieses Genres werden das Buch lieben und es aufgrund der Personen bestimmt nicht mehr aus der Hand legen, denn alleine das Ende lohnt das ganze Buch.

  • Ich kannte keine andere Geschichte aus der Journalistengruppe, das vorab, und ich kann mich dem anschließen, dass man für das Verständnis dieses Buchs keine Vorkenntnisse braucht.


    Hunt ist eine Hauptfigur, die einen sofort mit enormer Kraft in ihren Bann zieht, so wie es auch Sophie fühlt. Sophies und Hunts Gefühle werden intensiv beschrieben und besonders die teils mit Leichtigkeit eingestreuten ernsten Dialoge haben mich das ein oder andere Mal sehr bewegt.


    Für mich negativ war, dass irgendwann die Erotikszenen zu viel wurden, als die Ermittlungsarbeit an Fahrt aufnahm und zudem einmal im Buch ein sehr starker Bruch in der Geschichte ist, wo ich mir den vorherigen Absatz länger gewünscht hätte. Das war im Übergang von Seite 331 zu 332. Das raubte in dem Moment für mich die Stimmung.


    Das Buch wird ausgewogen aus Hunts und Sophies Perspektive erzählt, hat mich in seinen Bann gezogen und bis auf diese kleinen Kritikpunkte war es sehr sehr schön.


    9 Punkte.

  • Zitat

    Original von Hati
    Für mich negativ war, dass irgendwann die Erotikszenen zu viel wurden, als die Ermittlungsarbeit an Fahrt aufnahm...


    Als ich das Buch vor einiger Zeit gelesen habe, ist mir das auch unangenehm aufgefallen. Und das ist auch das Einzige, was mir von dem Buch in Erinnerung geblieben ist. Ich müsste es tatsächlich noch einmal lesen, um überhaupt zu wissen, worum es im Detail gegangen ist. Ich habe das Buch damals in die Schublade "gelesen und gleich vergessen" gesteckt. Es hat mich einfach nicht gepackt und wie erwähnt, die Erotikszenen nahmen irgendwann die Überhand. Ein guter Thriller müsste auch mit viel weniger solcher Szenen auskommen.