Brian Lumley - Necroscope III Blutmesse

  • Der Autor: Brian Lumley begann nach seiner Laufbahn beim Militär zu schreiben und feierte mit seiner "Necroscope"- Serie einen internationalen Erfolg.



    Das Buch: Es ist was faul in Russland, und der Agent Michael "Jazz" Simmons wird in den Ural geschickt, um eine streng geheime Forschungseinrichtung auszuspähen. Er erfährt allerdings mehr als ihm lieb ist, denn er wird geschnappt und in die Tiefen des Labors geführt - und bald schon weit darüber hinaus.


    Vor sechs Jahren verschwanden Harrys Frau und Sohn, und seit ebenso langer Zeit versucht Harry sie zu finden. Da wenden sich die alten Kollegen wieder an ihn, um ihn auf die Suche nach ihrem verschwundenen Agenten zu schicken. Und Harry macht sich auf die Suche, die ihn an einen Ort führt der alle seine Vorstellungen übertrifft: Die Heimat der Vampire!


    Meine Rezension: Mit diesem Buch verlässt Lumley endgültig die Pfade des epischen Horror-Romans und begibt sich in die weite Welt der Fantasy. Harry Keogh wird hier, mehr noch als in den anderen Bänden der Serie, zu einer Nebenfigur degradiert - der Hauptprotagonist ist Simmons, und Lumley konzentriert sich hauptsächlich auf die Schilderung seiner Abenteuer. Nicht einmal die "Retter-in-letzter-Sekunde"- Rolle gesteht er Harry zu, dieser hilft zwar wo er kann, aber wirklich von Bedeutung ist seine Anwesenheit nicht, das Buch würde auch ohne ihn gut funktionieren.


    Das ist der große Schwachpunkt dieser ansonsten faszinierenden Geschichte: Sie hat zu wenig mit den vorhergehenden Bänden zu tun, auch wenn hier viele Fragen aus Band I und II beantwortet werden. Die ersten beiden Bände bilden für sich eine Einheit, und Band III ist weder eine Weiterführung der begonnenen Handlungsstränge noch der Neubeginn eines neuen Abschnitts, er scheint irgendwie eine Art Füllstück zu sein. Genaueres lässt sich erst nach Band IV sagen.


    Ist die Schilderung der Vampirwelt auch phantastisch und düster, so greift Lumley hier doch zu sehr auf altbekanntes aus unzähligen „Lost World"-Romanen der Jahrhundertwende zurück, um wirklich originell zu sein. Man hat ständig das Gefühl das alles schon zu kennen, selbst 1989 war vieles schon Cliche. Auch ist dieser Roman, bei allen Qualitäten, die man ihm sicher nicht absprechen kann, bei weitem nicht so einfallsreich und fantasievoll wie seine Vorgänger.


    Für Fans der Reihe sicherlich wieder ein Muss, wenn auch nicht so gut wie die Vorgänger macht er doch Lust auf den nächsten Band - der hoffentlich wieder besser gelungen ist.