Der Autor: Der 1917 in Chicago geborene Robert Bloch begann schon recht früh mit der intensiven Lektüre einschlägiger Pulp-Magazine, für welche er später selber schreiben würde. Seine frühen, stark von dem mit ihm bekannten H.P. Lovecraft geprägten Storys - in einer taucht eine Lovecraft nachempfundene Gestalt auf die Bloch sterben lässt, woraufhin Lovecraft einen "Robert Blake" erfindet, den er ebenfalls umbringt - werden bald in verschiedenen Magazinen veröffentlicht. Bloch beginnt nun auch Kriminalgeschichten zu schreiben, sein Geld verdient er jedoch hauptsächlich in einer Werbeagentur.
Sein großer Durchbruch kommt 1960, als Hitchcock seinen ein Jahr zuvor veröffentlichten Roman "Psycho" verfilmt.
Das Buch: Nach einer turbulenten, feucht-fröhlichen Nacht in seinem Trailer wird der Schauspieler Dick Ryan am nächsten Tag tot aufgefunden. Alle seine Gäste aus dieser Nacht geben an, den Wohnwagen vorher verlassen zu haben - für die Tatzeit kann jeder von ihnen ein Alibi vorweisen.
Sechs Monate später hat Harry Bannock einige Filme des Stars gekauft, doch um etwas damit anfangen zu können muss der Name des Ermordeten reingewaschen werden. Bannock heuert den einäugigen Literaturagenten und Gelegenheits-Detektiv Clayburn an, in der Sache zu ermitteln, doch recht bald schon stellt sich heraus, das irgendjemand mit allen Mitteln zu verhindern sucht, das die Wahrheit ans Licht kommt. Clayburn und sein Auftraggeber werden bedroht und die wichtigen Zeugen der letzten Nacht des Dick Ryan werden einer nach dem anderen ermordet.
Meine Rezension: Dieser 1958 veröffentlichte Roman von Robert Bloch ist eine recht kurzweilige Mischung aus der typischen amerikanischen Hardboiled-Tradition in Verbindung mit einem recht spannenden "whodunit", der zwar gut zu unterhalten vermag aber wohl beim Leser kaum einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Der Autor schafft es dabei nicht, irgend einer Figur wirkliche Tiefe zu geben, selbst seine recht interessante Hauptfigur, der Detektiv Clayburn, bleibt seltsam blass, obwohl Bloch ihn mit der typischen düsteren Vergangenheit eines "Hardboiled-Loners" ausstattet. Claybourne, der immer einen witzig-coolen Spruch auf den Lippen hat, wirkt zwar insgesamt glaubwürdig, ist aber andererseits doch zu gewöhnlich, um aus der Masse seiner Artgenossen herauszustechen. Auch die Auflösung des Falles ist, trotz der Überraschung am Ende, rückblickend eher konventionell.
Was bleibt sind zwei Stunden durchaus angenehme Unterhaltung mit einem recht originellen Krimi - ein Meisterwerk ist dieser Roman allerdings kaum.