Trigger - Wulf Dorn

  • Über den Autor und Specher:
    Wulf Dorn, Jahrgang 1969, schreibt seit seinem zwölften Lebensjahr. Seine Kurzgeschichten erschienen in Anthologien und Zeitschriften und wurden mehrfach ausgezeichnet. Seit 1994 ist er in einer psychiatrischen Klinik tätig, wo er in der beruflichen Rehabilitation psychisch kranke Menschen beim Wiedereinstieg ins Arbeitsleben unterstützt. Mit seiner Frau und einer Glückskatze lebt er in der Nähe von Ulm.



    Meine Meinung:
    Die Fachärztin für Psychiatrie, Ellen Roth, fährt in die Waldklinik, nachdem sie ihren Freund Chris am Flughafen in den Urlaub verabschiedet hat. Sie hat unter anderem eine schwer traumatisierte, ihr unbekannte Patientin, die ihm sehr am Herzen lag, übernommen. Mit sehr viel Einfühlungsvermögen nähert sich Ellen der Frau, die langsam zu ihr Vertrauen fasst und ihr schließlich anvertraut, dass ihr ein schwarzer Mann dies alles angetan habe. Damit nicht genug: Genau dieser schwarze Mann würde auch Ellen verfolgen, sobald er von ihr erfahren würde. Ellen nimmt die Warnung nicht ernst und versucht, soviel wie möglich über die Patientin heraus zu finden. Sie bittet ihren Kollegen Mark um Hilfe, doch als Mark sich die Patientin ansehen will, ist diese spurlos verschwunden. Ellen stürzt sich immer tiefer in den Fall, bis sie auf einmal während einer Autofahrt verfolgt wird. Es scheint sich tatsächlich um den vorher von der unbekannten Patientin beschriebenen "schwarzen Mann" zu handeln. Voller Angst stimmt sie einem Treffen mit ihm zu, doch am Treffpunkt wird sie überfallen und erfährt, dass sie ein Rätsel lösen muss, um das Leben der unbekannten Patientin retten zu können…


    Es handelt sich bei dem Hörbuch um eine gekürzte Version des Buches. Da ich das Buch nicht kenne, kann ich nicht sagen, wie viel vom Inhalt hier fehlt. Mir persönlich hat nichts gefehlt, ich fand diesen Psychothriller in sich stimmig und rund.
    Der Autor ist gleichzeitig der Sprecher des Hörbuches, was ja leider immer mal wieder schief geht. Ich habe mir also vorsichtshalber erst einmal die Hörprobe angehört und war sofort angenehm überrascht. Der Autor Wulf Dorn liest mit ruhiger, klarer Stimme die verschiedenen Personen des Buches und sorgte dafür, dass ich schon bald gebannt und mit schweißnassen Händen der Story lauschte, so sehr habe ich mit der Protagonistin Ellen mitgelitten. Wulf Dorn spielte über lange Zeit ein Katze- und Mausspiel, und obwohl ich mir doch sehr schnell sicher war, wer sich hinter dem schwarzen Mann verbirgt, war ich gleich zweimal hintereinander auf der völlig falschen Spur und wurde vom Ausgang des Psychothrillers völlig überrascht. Mit dieser Geschichte blickt der Hörer tief in die Abgründe der menschlichen Psyche, doch Dorn gelingt es durch seine – wie nebenbei eingeflochtenen Erklärungen – alles verständlich und schlüssig zu schildern. Ich habe das Hörbuch in einer Rekordzeit durchgehört, weil ich es einfach nicht zur Seite legen konnte, die Spannung war durchgehend unglaublich hoch, so dass ich unbedingt das Ende erfahren wollte. – Was für ein Debüt! Ich bin absolut begeistert und kann das Hörbuch nur weiterempfehlen.



    Es gibt das gekürzte Hörbuch von Random House Audio (6 CDs) oder als Download von Audible.de - "Trigger". Ich habe die ebenfalls gekürzte Audible Version gehört.

  • Leider konnte mich dieses Hörbuch nicht so begeistern. Vielleicht waren meine Erwartungen auch zu hoch.


    Wulf Dorn liest die gekürzte Fassung seines Buch ruhig und perfekt passend zum Inhalt. Genau wie Wolke hatte ich auch nicht den Eindruck, dass etwas fehlen würde.


    Leider geschieht ziemlich am Anfang eine Sache, die auf mich völlig unglaubwürdig wirkte, aber der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist. Wenn man über diese Punkt hinwegsieht, ist "Trigger" ein spannend und in sich schlüssig erzählter Erstling..


    Ellen, die Hauptfigur, hätte ich an manchen Stellen gerne geschüttelt und habe über ihr Verhalten den Kopf geschüttelt. Auf der anderen Seite ist sie in ihrem Verhalten konsequent und insofern eine glaubwürdige Figur. Ihre Angst und Panik vor dem Schwarzen Mann sind nachvollziehbar, ihre Reaktionen darauf nicht immer. Die anderen Figuren blieben mir etwas zu blass und eindimensional. "Trigger" konnte mich irgendwie nicht fesseln.


    So benötigte ich zum Hören ungewöhnlich lange und auch die schlüssige Auflösung konnte mich mehr begeistern. Trotz allem werde ich auf jeden Fall in Wulf Dorns nächstes Buch reinlesen.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • So, ich habe es auch gerade zum Frühstück zuende gehört.


    Insgesamt habe ich es innerhalb von 3 Tagen CDweise, sozusagen häppchenweise angehört.


    Die ersten beiden CD waren für mich ein klein wenig langatmig, noch war ich nicht richtig in der Handlung drin, habe noch etwas unverständlich auf die Protagonistin und ihre alleinige Handlungsweise reagiert.


    Doch dann, so ab der 3ten (von insgesamt 6) CDs begann die Handlung für mich an Fahrt aufzunehmen und die Hintergünde wurden immer interessanter, fragwürdiger, verworrener und dadurch erhöhte sich für mich der Spannungspegel.


    Das psychiatrische Milieu war für mich gleichzeitig bekannt und aber auch relativ heavy.
    Ich denke für Menschen, die damit Probleme haben, wäre der Thriller nicht so gut geeignet.
    Es hat dem Thriller für mich aber eben doch sehr interessant gemacht.


    Die Auflösung war sehr gut gemacht, nicht ganz so überraschend für mich am Ende aber anders hätte es nicht sein dürfen.


    Mit der Protagonistin Ellen bin ich nicht so ganz 100% warm geworden, hingegen ihren Kollegen Mark fand ich sehr sympathisch und er war sozusagen meine "Lieblingsfigur".


    Wulf Dorn schafft es sehr gut, die Handlung immer weiterzutreiben, den Hörer in die Verwirrung zu treiben, die Spannung langsam anzuziehen.
    Neue Spekulationsmöglichkeiten für den "schwarzen Mann" zu schaffen und erklärt nebenbei doch einige psychiatrische Phänomene sehr gut.


    Als Sprecher hat er mir auch gut gefallen, er liest ruhig, verständlich und gut betonend.
    Einziger Kritikpunkt, er liest mir die Endungen zu sehr betont.
    Das ist aber eher ein für mich persönliches Manko, da ich es überhaupt nicht gewohnt bin derartig akkurat betonte Endungen zu hören. Das liegt aber einfach daran, daß es hier im hohnen Norden selten gemacht wird. Für mich wirken dadurch einige Sätze und Worte zu aufgesetzt.
    Aber wie gesagt, das ist eher ein "hamburgisches" persönliches Problem für mich.



    Ein für mich sehr gelungenes Debut und ich werde auch dem nächsten Buch/Hörbuch von Wulf Dorn gespannt entgegen sehen.
    Und für Leute, die Psychothiller mögen und auch den psychiatrischen Hintergrund sehr empfehlenswert und spannend.

  • Ich habe das Buch ja bereits vor längerer Zeit gelesen ( und es hat mir wirklich gut gefallen ) - da war es nun Zeit für das Hörbuch.
    Wulf Dorn als Sprecher fand ich klasse, mich hat er überzeugt und ich habe ihm absolut gerne zugehört.
    Die Story an sich ist interessant und gut aufgebaut, ich fand auch die eingebauten Erklärungen über diverse psychische Krankheiten und Störungen sehr informativ und gut in die Geschichte eingebaut.
    Ich weiss jetzt nicht, ob ich manchmal unaufmerksam beim Hören war oder ob die Geschichte teilweise etwas unglücklich gekürzt wurde ( z.B. Tod der Katze, das wurde nicht beschrieben und plötzlich war da der Polizist da und es war nicht gleich klar, weshalb ).


    Insgesamt wurde ich gut unterhalten und vergebe 8 von 10 Punkten.