Wir waren Mitte November (gestern) bei Hellmuth Karasek. Wie zu erwarten war, waren wir mit weitem Abstand die Jüngsten. Ansonsten schienen diverse Altersheime vertreten zu sein. Das machte aber natürlich nichts. Hellmuth Karasek selbst ist mittlerweile 75. Also darf sein Publikum ruhig entsprechend sein. Er hat mir beim Signieren auch verraten, dass er viiiel zu alt sei, um e-mailen zu können.
Das Signieren viel weitestgehend aus. Er erledigte das Meiste vor der Lesung. Alle anderen durften aber ihre Bücher abgeben und die würde er dann später signieren.
Die Lesung selbst war für uns und wie ich leider feststellte auch für mehrere, etwas langweilig. Obwohl der Mann im Fernsehen immer so unterhaltend wirkt, scheint er doch schon etwas zerstreut zu sein. Er las 1 1/2 Stunden aus seinem neuen Buch vor und erzählte fast gar keine Anekdoten dazu, die den Vortrag etwas aufleben lassen konnten. Das Eine oder Andere war zwar schon dabei. Das war dann auch lustig. Aber die meiste Zeit wirkte es sehr monoton. Das hatten wir nicht erwartet. Der Mann neben mir ist eingeschlafen.
Das Buch "Ihr tausendfaches Weh und Ach - Was Männer von Frauen wirklich wollen" schien aber im Gegensatz dazu, sehr unterhaltsam. Es sind mehrere kleine Kapitel mit zum Teil dann doch lustigen Geschichten über die Liebe. Für mich ist wirklich unverständlich, wie der Vortrag dann so zäh werden konnte.
Trotz allem haben wir es genossen. Er ist halt wer. Und es macht einfach Spass, den Mann mal vor sich zu haben. Auch wenn er ein monotoner Vorleser ist.
Am Ende brachte er dann aber doch noch eine Pointe:
Er musste nämlich schnellst möglich weg (Es gab auch keine Frage-Runde.), weil sein Neffe in der Band Phoenix spiele und die gerade einen Auftritt in den Hamburger Docks hätten. Er wolle zumindest den Endapplaus noch mitbekommen. Die ältere Fraktion, wusste natürlich nicht, dass der Mann auf dem Weg zur Reeperbahn war, aber wir hatten kurz überlegt, ob er uns nicht mitnehmen könne ...
Witz, den er zum Besten gab:
Ein Paar macht Sex. Danach fragt er zufrieden: "Wärst du nicht auch manchmal gern ein Mann?"
Sie: "Nein."
Und fügt hinzu: "Und du?"