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'Das Vermächtnis Shivas' - Seiten 001 - 078
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Den ersten Abschnitt habe ich schon durch. Hier mein erster Eindruck:
Der Beginn ab dem Tennisspiel erinnert mich im Stil ein wenig an Somerset Maugham, weiß nicht genau wieso, vielleicht weil er so etwas Englisches ausstrahlt, durch die Namen und Manieren der Beteiligten, durch das Cottage aber auch die Art, wie das Paar Robyn und Edward miteinander umgehen.
Nette Anspielung an das Gibson Girl, dadurch wird die Vorstellung von Robyn mitgeformt.
http://en.wikipedia.org/wiki/Gibson_GirlAn Edwards Art muss man sich wohl erst gewöhnen. Er wirkt hochmütig, ironisch und negativ, aber immerhin ist der Eton und Oxford-Absolvent bereit, mit Robyn nach Indien zu begleiten. Ob seine Art Robyn auf Dauer ausreicht, um der perfekte Mann für sie zu sein, gilt es aber erst noch abzuwarten. Nach Frank Kendalls Auftauchen hat Edward vielleicht bald einen Konkurrenten. Allerdings wirkte Franks erstes Auftreten recht rüpelhaft im Vergleich zum Gentlemangehabe von Edward.
Dass die Handlung auf die Dauer nicht zu gefällig wird, dafür sorgen ungewöhnliche Zwischenteile, die im 17.Jahrhundert angesiedelt sind und die Spur des Diamanten folgt. Geschickt gemacht!
Bis jetzt liest sich der Roman angenehm und interessant. Sicher das richtige Buch zur richtigen Zeit für mich!
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Ich schleiche mich auch mal kurz ein :-).
Für mich war es auch definitiv das richtige Buch zur richtigen Zeit. (nur als Anmerkung: ich habe es bereits gelesen)
Robyn mochte ich sofort. So etwas aufmüpfig, wie "gegen den Strich gebürstet". Vor allem hat es mich beeindruckt, dass sie Kunstgeschichte studiert. Da hatte sie sicher hart darum gekämpft.
An ihrer Seite wirkt Edward sehr konventionell und ja, schlicht langweilig.Dass Robyn die Gelegenheit nach Indien zu fahren gleich beim Schopf packt, war klar.
Und als Frank Kendall nicht verschrumpelt und vertrocknet daher kam, dachte ich Oh ha :grin.
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Zitat
Original von Sigrid2110
Vor allem hat es mich beeindruckt, dass sie Kunstgeschichte studiert. Da hatte sie sicher hart darum gekämpft.
Das ist ja brotlos! Da hätte sie ja gleich Literaturwissenschaften studieren können!
Aber ich finde es großartig, dass sie durchaus hofft, ihe Studium anschlie0ßend als Journalistin oder Kuratorin in einem Museum nutzen zu können!
Ich hoffe, sie schafft es! -
Zitat
Original von Herr Palomar
An Edwards Art muss man sich wohl erst gewöhnen. Er wirkt hochmütig, ironisch und negativ, aber immerhin ist der Eton und Oxford-Absolvent bereit, mit Robyn nach Indien zu begleiten. Ob seine Art Robyn auf Dauer ausreicht, um der perfekte Mann für sie zu sein, gilt es aber erst noch abzuwarten. Nach Frank Kendalls Auftauchen hat Edward vielleicht bald einen Konkurrenten. Allerdings wirkte Franks erstes Auftreten recht rüpelhaft im Vergleich zum Gentlemangehabe von Edward.Dass die Handlung auf die Dauer nicht zu gefällig wird, dafür sorgen ungewöhnliche Zwischenteile, die im 17.Jahrhundert angesiedelt sind und die Spur des Diamanten folgt. Geschickt gemacht!
Bis jetzt liest sich der Roman angenehm und interessant. Sicher das richtige Buch zur richtigen Zeit für mich!
Die Situation in dem Speisesaal hat mich, muss ich zugeben, ein wenig an den Film Titanic erinnert *g*
Der aufgeblasene Verlobte, die fortschrittliche Verlobte und der (mittellose) Begleiter und ein blauer Diamant. Aber ich mag diese Assoziation. Ich mag auch die Nach-Viktorianische Zeit, diese Zeit an der Grenze zur moderne. Besonders gefällt mir, dass die Geschichte des Diamanten in Form von Geschichten erzählt wird. Geschichten in der Geschichte. KlasseSchön finde ich auch, dass hier Dinge erklärt werden, die im Sprachgebrauch so selbstverständlich sind, bei denen man aber gar nicht so genau weiß, woher sie kommen. Wie z. B. die Erklärung, wo das Wort Karat herkommt. Das sind immer wieder kleine Perlen, die ich in der Geschichte entdecke.
Apropos Karat - werden heute eigentlich in Indien noch Diamanten abgebaut? Oder ist das mittlerweile völlig in südafrikanischer Hand?Edit: Letzter Satz gehört in den nächsten Abschnitt...
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Zitat
Original von Bouquineur
Ich mag auch die Nach-Viktorianische Zeit, diese Zeit an der Grenze zur moderne.
Die finde ich ebenfalls sehr spannend!
Deshalb war ich "baff" erstaunt, als eine Autorin historischer Romane auf einer Lesung auf meine Frage nach dem 18.Jahrhundert antwortete, sie würde ihre Romane da handeln lassen, weil die Leser Romane mit der Zeit danach die Bücher nicht kaufen würden. Das sei nicht gefragt!
Kann ja wohl nicht sein!Eine andere Autorin sagte, sie entscheide sich für das 18.Jahrhundert, weil sie das Rokoko liebe, es kann ihr nicht verrrüscht genug sein!
Die Begründung fand ich schon besser! -
Achtung, Durchsage:
Zuallererst ein herzliches Willkommen an Bord von "Das Vermächtnis Shivas", sehr geehrte Damen und Herren Eulen!
Während dieser Reise, die eigentlich Indien als Ziel hat, aber noch ein paar Abstecher an andere Schauplätze zu anderen Zeiten zu bieten hat, bin ich Ihre Reiseleiterin. Bei Fragen, Wünschen, Anregungen und Beschwerden stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Ich wünsche Ihnen einen angenehmen und unterhaltsamen Aufenthalt an Bord! -
@ Herr Palomar
schön, dass Du diese Kapitel als "englisch" empfindest, sogar Maugham-Englisch.
Bei mir waren es beim Schreiben E.M. Forsters Romane bzw. deren Verfilmungen durch Merchant Ivory, die ich dabei im Hinterkopf hatte.ZitatOriginal von Herr Palomar
Nette Anspielung an das Gibson Girl, dadurch wird die Vorstellung von Robyn mitgeformt.Robyn war in meiner Vorstellung schon relativ komplett ausgestaltet, als ich auf eben dieses "Gibson Girl" gestoßen bin, und darin fand ich Robyn so treffend gezeichnet, dass ich das einfach mit hineinnehmen musste.
@ Sigrid21010
*winkt ins Rettungsboot hinauf*
ZitatOriginal von Sigrid2110
Für mich war es auch definitiv das richtige Buch zur richtigen Zeit.Das ist natürlich optimal, da freut sich die Autorin riesig drüber, das zu lesen!
Und ich freu mich sehr, dass Du Robyn magst!
ZitatOriginal von Sigrid2110
Vor allem hat es mich beeindruckt, dass sie Kunstgeschichte studiert. Da hatte sie sicher hart darum gekämpft.Mit Sicherheit. Ich kann mir auch ziemlich gut die Reaktion ihrer Mutter darauf vorstellen: "Soll sie in Gottes Namen halt machen. *seufz* Hoffentlich schmälert das ihre Chancen auf eine gute Partie dann nicht..."
ZitatOriginal von Sigrid2110
Und als Frank Kendall nicht verschrumpelt und vertrocknet daher kam, dachte ich Oh ha .@ Bouquineur
ZitatOriginal von Bouquineur
Die Situation in dem Speisesaal hat mich, muss ich zugeben, ein wenig an den Film Titanic erinnert *g* Der aufgeblasene Verlobte, die fortschrittliche Verlobte und der (mittellose) Begleiter und ein blauer Diamant. Aber ich mag diese Assoziation.Der Film hat dabei auch zweifellos Pate gestanden. Bei der Planung noch nicht mal so sehr, aber als es ans Schreiben ging, definitiv, und ich habe da in meinem Schreiberstübchen so richtig genüsslich drin geschwelgt.
Ich mag das selbst sehr gerne, Passagen in meinen Büchern mit Filmen oder anderen Büchern zu verknüpfen.ZitatOriginal von Bouquineur
Ich mag auch die Nach-Viktorianische Zeit, diese Zeit an der Grenze zur moderne.Ursprünglich wollte ich die Rahmenhandlung in der Jetzzeit spielen lassen, erntete damit aber ein Veto bei meiner besten Freundin, der diese Idee gar nicht gefiel. Da ich auch schon immer etwas um kurz nach der Jahrhundertwende schreiben wollte, weil ich den Zeitgeist sehr mag, entschied ich mich für diese Epoche. Und war selbst gänzlich begeistert von all dem technischen Fortschritt, den ich da vorfand
ZitatOriginal von Bouquineur
Wie z. B. die Erklärung, wo das Wort Karat herkommt. Das sind immer wieder kleine Perlen, die ich in der Geschichte entdecke.*freu*
Das ist eine der Fragen, die ich mir selbst während der Arbeit am Buch gestellt habe - da war ich plötzlich neugierig und habe meine eigene Neugierde dann Robyn in den Mund gelegt.ZitatOriginal von Bouquineur
Apropos Karat - werden heute eigentlich in Indien noch Diamanten abgebaut? Oder ist das mittlerweile völlig in südafrikanischer Hand?Russland und Afrika (neben Südafrika auch Namibia, Sierra Leone, Botswana und Kongo) haben die größten Diamantenvorkommen. Aber ich hab gerade beim Stöbern einen interessanten Artikel auf einer Händlerseite gefunden, dass sich das wohl gerade wandelt:
Vorausschau auf die nähere Zukunft für Diamanten
Was ich immer noch faszinierend finde: von so vielen "alten", vor Jahrhunderten in Indien gefundenen, besonders schönen und prächtigen Diamanten heißt es, sie seien mit einem Fluch belegt worden, häufig eben, weil sie aus einer Götterstatue geraubt seien. Das ist ein sich oft wiederholendes Motiv.
@ Herr Palomar und Bouquineur
ZitatOriginal von Herr Palomar
Dass die Handlung auf die Dauer nicht zu gefällig wird, dafür sorgen ungewöhnliche Zwischenteile, die im 17.Jahrhundert angesiedelt sind und die Spur des Diamanten folgt. Geschickt gemacht!ZitatOriginal von Bouquineur
Besonders gefällt mir, dass die Geschichte des Diamanten in Form von Geschichten erzählt wird. Geschichten in der Geschichte. KlasseDas war für mich mit der größte Reiz an diesem Roman - so etwas wollte ich schon sehr lange mal schreiben, und eben möglichst mit einem angeblich verfluchten Diamanten.
@ Herr Palomar
ZitatOriginal von Palomar
Deshalb war ich "baff" erstaunt, als eine Autorin historischer Romane auf einer Lesung auf meine Frage nach dem 18.Jahrhundert antwortete, sie würde ihre Romane da handeln lassen, weil die Leser Romane mit der Zeit danach die Bücher nicht kaufen würden. Das sei nicht gefragt! Kann ja wohl nicht sein!Das höre ich auch immer wieder, dass es angeblich Epochen gibt, die auf dem Buchmarkt einfach nicht "gehen". Ich weiß gar nicht genau, ob dem wirklich so ist, was ich davon halten soll - aber ich kann mich noch gut erinnern, dass es anfangs für mich gar nicht so leicht war, 19. Jahrhundert an den Mann - sprich: Verlag - zu bringen, bis Lübbe eben sagte: sehr gerne, nur her damit...
Was mir allerdings auffällt: dass meine Bücher oft in den Buchhandlungen gar nicht unter "Historisch" stehen, sondern schlicht unter "Belletristik" und "Unterhaltung" - als ob nach ca. 1850 die Kategorie "Historischer Roman" enden würde... Oder es liegt speziell an meinen Themen...
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@ Nicole
Ich bin zwar noch mitten im Abschnitt und habe die bisherigen Threads deshalb auch nur überflogen, aber mich würde mal interessieren, wieso du deine Geschichte in England beginnst und nicht in Deutschland. Gibts da eine speziellen Grund? -
Zitat
Original von Nicole
@ Herr Palomarschön, dass Du diese Kapitel als "englisch" empfindest, sogar Maugham-Englisch.
Bei mir waren es beim Schreiben E.M. Forsters Romane bzw. deren Verfilmungen durch Merchant Ivory, die ich dabei im Hinterkopf hatte.Robyn war in meiner Vorstellung schon relativ komplett ausgestaltet, als ich auf eben dieses "Gibson Girl" gestoßen bin, und darin fand ich Robyn so treffend gezeichnet, dass ich das einfach mit hineinnehmen musste.
ich musste dabei an den Film Zimmer mit Aussicht (nach E.M. Foster ;-)) denken, da gibt es auch eine Tennisszene. Ausserdem erinnertmicht das Bild des Gibson Girls ja ziemlich an Helena Bonham Carter .....
Also, falls das Buch verfilmt werden sollte, wäre Helena Bonham Carter die erste Wahl für Robyn
Sehr viel mehr kann ich dazu noch nicht sagen, ich hab ja grad erst angefangen
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Aaahhhhh, das war mir entfallen (wie konnte ich DAS nur vergessen?):
Seite 61 - Robyn hat Gemälde von Caravaggio studiert. Jetzt ist sie mir noch ein bisschen lieber...Gibt es eigentlich Belege, welche Wertigkeit selbiger zur Zeit des Romans hatte, nicht nur in geldlicher Hinsicht? Nur für den Fall, dass Edward ein Bild verkaufen möchte, dass er gar nicht besitzt...
Gefallen werden sie ihm nämlich nicht, schließlich malt Caravaggio keine "Schinken".Auch beim zweiten Lesen fällt mir wieder sehr positiv auf, wie die zwei Seiten "ach" in Franks Brust sich streiten: Einerseits möchte er den Diamanten als Historiker gesichert wissen, andererseits ist da sein Auftrag, für den er bezahlt wird.
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Komme leider erst jetzt dazu was zu schreiben.
Die zwei Stränge parallel lesen sich sehr interessant. Es gefällt mir sehr gut, daß hier einiges zur "Wanderung" des Diamanten erzählt wird.
Die Familiensituation ist so richtig englisch und Gibson Girl fand ich auch sehr treffend.
Robyn finde ich sehr sympathisch etwas aufmüpfig und nicht immer nach dem Willen der Eltern. Daß sie ihr Studium durchsetzt spricht für sie. Edward, für mich arrogant, blasiert und will bestimmen was seine zukünftige Frau denkt, sagt und macht - nicht mein Favorit. Frank dagegen, präsentiert sich anfangs vielleicht etwas rüpelhaft, aber ich denke da könnte sich was anbahnen
Es liest sich sehr flüssig und ich werde jetzt gleich zum nächsten Abschnitt was schreiben
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@ Lese-rina
ZitatOriginal von Lese-rina
aber mich würde mal interessieren, wieso du deine Geschichte in England beginnst und nicht in Deutschland. Gibts da eine speziellen Grund?Ja, die Frage nach den Schauplätzen... so eine richtig fundierte, rationale Erklärung habe ich dafür eigentlich nie parat. Das ist immer eine Entscheidung ganz nach Gefühl.
Bei diesem Buch war es eine Vorstellung von nostalgischer Leichtigkeit - gerade die Szene am Anfang auf den Tennisplatz habe ich fast wie mit einem Weichzeichner aufgenommen vor mir gesehen. Und später, für die Kapitel auf dem Schiff, schwebte mir so ein süffisanter Unterton vor, ein paar richtig snobistische Personen - die ganze Grundstimmung war für mich SO englisch, dass ich mir das Buch auch nur mit englischem Hintergrund vorstellen konnte.@ streifi
ZitatOriginal von streifi
Ich musste dabei an den Film Zimmer mit Aussicht (nach E.M. Foster ;-)) denken, da gibt es auch eine Tennisszene.Ja, an die dachte ich beim Schreiben auch.
ZitatOriginal von streifi
Also, falls das Buch verfilmt werden sollte, wäre Helena Bonham Carter die erste Wahl für RobynWäre ich absolut mit einverstanden!
@ Lipperin
ZitatOriginal von Lipperin
Gibt es eigentlich Belege, welche Wertigkeit selbiger zur Zeit des Romans hatte, nicht nur in geldlicher Hinsicht? Nur für den Fall, dass Edward ein Bild verkaufen möchte, dass er gar nicht besitzt...Auf Belege bin ich nicht gestoßen - aber ich wage mal zu behaupten, dass in Robyns Tagen ein Gemälde von Caravaggio nicht so wahnsinnig viel eingebracht hätte wie es das zu dessen Lebzeiten tat bzw. heute tut.
Dazu muss ich ein bisschen ausholen...
Im 17. Jahrhundert war Caravaggio noch gefeiert und bewundert, im 18. und 19. geriet er dagegen völlig in Vergessenheit - was auch nicht wundert, wenn man sie die Kunst dieser beiden Jahrhunderte anschaut. (Meine persönliche Hypothese ist, dass in diesen 200 Jahren viele von Caravaggios Werken, die heute in der Statistik "fehlen", verschütt gegangen sind. Weil sie nicht dem Zeitgeschmack entsprachen und deshalb als "wertlos" betrachtet wurden.
Die Renaissance Caravaggios ist dem italienischen Kunsthistoriker Roberto Longhi (1890-1970) zu verdanken, dessen Doktorarbeit 1911 sich mit Caravaggio befasste. Longhi war es auch, der 1951 eine Ausstellung von Caravaggios Werken in Mailand betreute - die Caravaggio in das Bewusstsein der Kunst zurückholte.
In den 1960ern und 70ern begann man sich dann auf psychologische und psychoanalytische Deutungen von Caravaggios Werken zu stürzen inkl. Caravaggios Sexualität. Ein Trend, den Derek Jarman in seinem Film von 1986 aufnahm und der bis heute anhält.1902 war Caravaggio bekannt im Sinne von "man weiß, dass es seine Bilder gibt", aber nicht berühmt - einer von vielen, wenig bedeutsam.
Gerade deshalb habe ich Robyn ihn erwähnen lassen - weil ich finde, das verrät noch eine Winzigkeit mehr über sie...
@ Richie
schön, dass Du mit an Bord bist!
(wenn wir uns schon nicht in Hannover gesehen haben ) -
Vielem von dem, was hier schon geschrieben wurde, kann ich nur zustimmen. Es ist eine angenehm zu lesende, schöne Geschichte und die "Geschichte in Geschichte"- Systematik gefällt mir total gut. Vor allem, da diese Geschichten nicht isoliert stehen, sondern geschickt in die Rahmenhandlung eingebaut sind. Der Leser erfährt auch "nur" das, was Robyn in "diesem" Moment erfährt. Gut gelöst.
Genau wie Herr Palomer und Bouquineur mag ich die Zeit, in der das Buch spielt. Ich denke, Jetztzeit hätte da nicht dazugepasst und so bin ich froh, dass es kurz nach der Jahrhundertwende spielt. Den damaligen Zeitgeist finde ich recht gut eingefangen und über so kleine Hinweise auf damalige technische Modernisierungen habe ich mich sehr gefreut. Seit einem Thread hier bei den Büchereulen über möglichst authentische historische Figuren lese ich historische Romane in dieser Hinsicht viel kritischer. Ohne mich da jetzt sonderlich gut auszukennen finde ich Robyn zwar nicht als typisches Kind ihrer Zeit, aber durchaus im Rahmen des Möglichen.
Robyn ist mir natürlich auch sehr sympathisch und die anderen auch so, wie sie wohl rüberkommen sollen. Die Charaktere fand ich jetzt nicht sonderlich überraschend, überrascht war ich eher, dass die gestrenge Gouvernante fehlte. Durfte damals eine junge Erbin wirklich "allein" mit ihrem Verlobten auf so eine Reise?
Ich freue mich schon auf die weitere Reise mit den dreien. Allerdings - einen Kritikpunkt hätte ich dann doch: und zwar empfand ich die "Diamantengeschichten" schon als sehr brutal. Ich war froh, dass ich heute Nacht nach der Piratengeschichte als Bettlektüre (anders als Robyn) keine Albträume hatte. Irgendwie passt das für mich nicht zum Wohlfühlgefühl des sonstigen Buches.
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@ Lese-rina
fein, dass Du einen guten Einstieg in das Buch hattest!
ZitatOriginal von Lese-rina
Ohne mich da jetzt sonderlich gut auszukennen finde ich Robyn zwar nicht als typisches Kind ihrer Zeit, aber durchaus im Rahmen des Möglichen.Typisch war sie insofern, als gerade die jungen Frauen des gehobenen Bürgertums anfingen, die Konventionen kritisch zu hinterfragen und sich mehr und mehr darüber hinwegzusetzen. Nicht alle - aber mehr als nur eine Handvoll. Was sich während des Ersten Weltkriegs noch verstärkte, im Erkämpfen des Frauenwahlrechts mündete und in den Zwanziger Jahren mit Bubikopf und kurzen Röcken seinen Höhepunkt fand.
ZitatOriginal von Lese-rina
Durfte damals eine junge Erbin wirklich "allein" mit ihrem Verlobten auf so eine Reise?Ja, durfte sie - eine Verlobung bedeutete damals eine ganze Menge und war schon ein sehr ehrbares Fundament. Nicht genug, um beispielsweise schon gemeinsam in einem Haushalt zu leben - aber für eine zeitlich begrenzte Reise in getrennten Zimmern reichte es.
ZitatOriginal von Lese-rina
Allerdings - einen Kritikpunkt hätte ich dann doch: und zwar empfand ich die "Diamantengeschichten" schon als sehr brutal. Ich war froh, dass ich heute Nacht nach der Piratengeschichte als Bettlektüre (anders als Robyn) keine Albträume hatte. Irgendwie passt das für mich nicht zum Wohlfühlgefühl des sonstigen Buches.Da hatte ich mir auch ziemlich lange den Kopf drüber zerbrochen. Ursprünglich wollte ich ein rein fiktives Piratenkapitel schreiben, das auch relativ gewaltlos gewesen wäre. Je mehr ich recherchierte, desto häufiger stolperte ich eben über Henry Avery - und der packte mich dann so, dass ich nur noch IHN recherchierte. Gerade dieser beschriebene Beutezug muss sehr brutal abgelaufen sein - ungefähr so, wie ich ihn geschildert habe, und diese Piraten-Realität wollte ich auch so gut wie möglich rüberbringen, nichts schönfärben oder verklären.
...und ich bin sehr froh, dass Du keine Alpträume davon bekommen hast - sonst hätte ich ein ordentlich schlechtes Gewissen gehabt.
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Derzeit bin ich bis Seite 33 vorgedrungen.
Nachdem ich die bisherigen Posts gelesen habe, kann ich eigentlich nichts Neues hier beitragen. Auf Grund des bisherigen Verlaufs, der Klapptentextes sowie der Posts hier vermute ich, daß am Ende des Buches Robyn und Edward kein Paar mehr sein werden. Stichwort Frank.
ZitatOriginal von Sigrid2110
Für mich war es auch definitiv das richtige Buch zur richtigen Zeit.
Für mich nicht. Tut mit leid, aber für mich ist es derzeit das falsche Buch zur falschen Zeit. Indien ist schon seit einigen Monaten nahezu völlig aus meinem Blick- und Interessenwinkel verschwunden; derzeit zieht mich auch nichts dorthin zurück. Vor allem jetzt in der (für mich schon) Vorweihnachtszeit, da ich seit gut zwei Wochen, wenn ich selbst die Filme auswähle und sehe, Weihnachts-, genauer gesagt Winterfilme (denn „richtige“ Weihnachtsfilme mit Santa Claus oder Rudolph sind das nicht) ansehe. Wenn ich da noch an die erwähnte Piratengeschichte denke, das paßt schon gar nicht zu meiner Stimmung. (Ich weiß aus Sachbüchern so ungefähr, wie Piraten bei ihren Beutezügen vorgegangen sind. :yikes)Ich werde das von mir seit Wochen erwartete Buch „The Christmas List“ dazwischenschieben bzw. parallel lesen. Evans liest sich (auch im englischen Original) sehr schnell und flüssig, und werde dann als Kontrast hier weiterlesen (nach derzeitigem Planungsstand). Dann bin ich hier zwar ziemlich langsam und vermutlich ziemlich der Letzte, aber ganz aufgeben will ich noch nicht.
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Zitat
Original von SiCollier
Tut mit leid, aber für mich ist es derzeit das falsche Buch zur falschen Zeit. Indien ist schon seit einigen Monaten nahezu völlig aus meinem Blick- und Interessenwinkel verschwunden; derzeit zieht mich auch nichts dorthin zurück. .Indien nimmt hier nur einen ganz kleinen Part ein. In diesem Buch ist eher der Weg das Ziel. Heiß wird es auf der Reise trotzdem
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Zitat
Original von Bouquineur
Indien nimmt hier nur einen ganz kleinen Part ein. In diesem Buch ist eher der Weg das Ziel. Heiß wird es auf der Reise trotzdem
Dann deutlicher: mich, in vorweihnachtlicher Stimmung befindlich, reizt die Thematik derzeit aber so gar nicht. Ich habe mich von der LR im Vorfeld nur nicht abgemeldet, weil das Buch von Nicole ist und ich Nicoles Bücher eigentlich gerne lese.Edit hat eine DVD-Verlinkung zu "If you believe" ergänzt. Allerdings gibt es bei Amazon.co.uk, wo ich die DVD bestellt habe, mehr Informationen dazu.
Siehe auch mein Post weiter unten.
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Ich kann mich nur meinen Vorschreiber/innen anschliessen. Das buch liesst sich recht flüssig und der schreibstil gefällt mir sehr.
Robyn gefällt mir allein schon weil sie sich nicht eine meinung von Edward auf drängen lässt. Ich kann mir vorstellen das es auf dieser Reise noch deutlicher hervor kommen wird.
Ich könnte nicht so ruhig schlafen wenn ich wüsste das so ein Wertvoller Diamant in meinem Safe liegen würde. Ich hätte da mir noch einen Leibwächter oder so zu getan.
Die Geschichte der Piraten ist sehr schaurig. Aber zu damaliger Zeit wohl auch irgendwo nach vollzieh bar.
So mal schauen was der zweite Tag bringt.
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@ SiCollier
ZitatOriginal von SiCollier
Dann deutlicher: mich, in vorweihnachtlicher Stimmung befindlich, reizt die Thematik derzeit aber so gar nicht.Ich versteh das sehr gut, wenn man auf ein Buch oder ein bestimmtes Thema gerade so gar keine Lust hat.
Solltest Du Dich dazu entscheiden, das Buch beiseite zu legen, bis Dir mehr danach ist, können wir von meiner Seite aus die LR gerne zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufleben lassen.(um die vorweihnachtliche Stimmung beneid ich Dich aufrichtig - hätt ich jetzt auch irre gerne, will sich bei mir aber einfach nicht einstellen. Vielleicht so kurz vor Heiligabend dann... )
@ spike
Ahoi und willkommen an Bord!