'Das Vermächtnis Shivas' - Seiten 258 - 312

  • Zitat

    Original von Königstochter


    Positiv überrascht bin ich von Lady Ainsworth. Wie sie für Robyn da ist, und sie einfach in den Arm nimmt :knuddel1


    Das war ich auch. Anfangs fand ich sie ein klein wenig nervig, aber mittlerweile hab ich sie recht gern.
    Aus Edwards Verhalten wurde ich nicht recht schlau...Etwas launisch der Gute.

  • Also irgendwas ist doch faul an Edward. Plötzlicher Sinneswandel, wahrscheinlich gefälschte Schmuckstücke... Ich bin ja gespannt, wie er genau darauf reagiert, dass es schon wieder Frank war, der Robyn gerettet hat. Dass dieser Marshall alleine gearbeitet hat, kann ich mir auch nicht vorstellen.


    Mir ist gar nicht aufgefallen, dass Adeles Briefe "zu" persönlich sind.

  • Zitat

    Original von Nicole


    Ich wäre neugierig, wie Du es am Ende des Roman empfindest... :schuechtern


    Siehe mittlerweile nächster Abschnitt (auch wenns lange gedauert hat).


    Zitat


    Original von Bibra
    Ich kann das schon nachvollziehen ... Mal davon abgesehen, dass Robyns Nerven angesicht der vielen Dinge, die auf dieser Reise schon geschehen sind, wohl auch etwas blank liegen dürften und man da bekanntlich gleich noch um eine Spur emotionaler reagiert. Aber auch wenn Robyn ihre Tante und deren Familie nicht kannte, gehörten sie schließlich trotdem zur Familie und es ist ihre eigene bis dato unbekannte, ziemlich tragische Familiengschichte, die sie nun auf diese ungewöhnliche Art und Weise erfährt. Vielleicht liegt es aber auch gerade daran, dass Robyn nie die Chance bekam, sie kennen zu lernen und diese Tatsache, jetzt wo es zu spät ist, bedauert und beweint.


    Ja, mit diesen Hintergedanken kann ich das dann auch nachvollziehen. Danke Bibra.


    Zitat


    Original von Mona87
    Mir ist gar nicht aufgefallen, dass Adeles Briefe "zu" persönlich sind.


    Zu persönlich würde ich jetzt nicht mal sagen, eher zu sehr auf die jeweilige Situation passend (z. B. kam der erste Brief genau dann, als Frank alle seine Diamantengeschichten erzählt hatte).

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Zitat

    Original von Lese-rina



    Zu persönlich würde ich jetzt nicht mal sagen, eher zu sehr auf die jeweilige Situation passend (z. B. kam der erste Brief genau dann, als Frank alle seine Diamantengeschichten erzählt hatte).


    Ach, so war das gemeint. Das ist mir aber auch nicht besonders aufgefallen. Gestört hätte es mich vermutlich erst, wenn da gestanden hätte: "Jetzt, da du die Geschichte des Diamanten kennst, erzähle ich dir die Familiengeschichte." Aber so, wie es ist, fand ich es in Ordnung.

  • @ Lese-rina


    Zitat

    Original von Lese-rina
    eher zu sehr auf die jeweilige Situation passend (z. B. kam der erste Brief genau dann, als Frank alle seine Diamantengeschichten erzählt hatte).


    Das stimmt schon - da ist schon eine überzufällige Abfolge: erst die Diamantengeschichte, dann die Briefe mit der nach und nach erzählten Familiengeschichte. Das ist nicht unbedingt realistisch, gefiel mir aber hinsichtlich der Dramaturgie: der Stein, der eigentlich so gar nichts mit Robyn zu tun hat wird nach und nach Teil ihrer eigenen Biografie.

  • *seufz* Es ist ganz schön anstrengend, in einer Leserunde hinterher zu tippeln und sich durch eine so große Anzahl von posts zu kämpfen. Wenn ich alles gelesen habe, bin ich meist zu erschöpft, selber noch was zu schreiben. Ich weiss jetzt, warum ich sonst eine Leserunde möglichst zeitnah und flott durchziehe. Da verteilt sich einfach alles viel besser ;-)!


    Die Handlung und Spannung haben für mich in diesem Roman gar keinen so großen Stellenwert, sondern vielmehr der Erzählstil, der Aufbau und die wunderbaren Beschreibungen von Personen, Stimmungen und Orten.


    Nicole schwelgt so richtig in ihrer Fantasie, z. B. auf S. 169, wie sie Anatol Demidoff beschreibt - vampirartige Züge, gelblicher Teint ..., ein Schurke wie aus dem Bilderbuch :grin! Oder diese herrlich spießige, aristokratische Weltsicht (S.195) schafft es Robyn doch tatsächlich, sich ohne Hilfe eines der Mädchen in ein legeres Hausgewand zu kleiden :yikes, eine echte Leistung :lache. Das wurde damals wirklich als solche empfunden. Auch auf S. 287 - wie Captain Bennington über die Grillen von wunderlichen, unverheirateten Frauen sinniert - köstlich! Das sind die Dinge, die mir hier ganz besonders gefallen.


    Franks und Edwards , bisher nur verbale, Kämpfchen nerven mich eher in ihrer Klischeehaftigkeit. Auf den Ausgang bin ich jetzt echt mal gespannt - wer denn nun der wahre Bösewicht sein wird ;-).


    edit: die genannten Seitenzahlen beziehen sich auf die Club-Ausgabe.

  • Mit den Namen komme ich etwas durcheinander. (Zu den Personen allgemein aber erst im Schlußteil etwas ausführlicher.)


    Ob Edward irgendwie mit Adele verwandt ist und versucht, an den Diamanten als - wie er meint - eigentlich ihm zustehendes Erbteil zu kommen? Ist aber unlogisch, woher hätte er zu Beginn der Beziehung von dem Testamentsinhalt wissen sollen. Es sei denn, er kannte es irgendwo her.


    Auf was für Vermutungen man alles kommt. (Anm.: Geschrieben direkt nach dem Lesen der entsprechenden Stelle.)


    Wurde eigentlich das Alter Edwards irgendwann mal erwähnt? :gruebel


    (Zu Seite 235ff.) Der Konflikt zwischen Robyn und Edward spitzt sich zu. Aber im Gegensatz zu den „Vosseler-Büchern“ bleiben die Protagonisten etwas „blutleer“ (wie ich während des Lesens notiert habe). Es bleibt eine Distanz zwischen mir und ihnen, im Gegensatz etwa zum HüD oder auch dem „Safranmond“.


    Seite 254. Es war die Ruhe vor dem Sturm.
    Ich hatte mich über die Ruhe auch schon gewundert.



    Ich werde nachher (oder morgen) erst noch meinen Kommentar zum Schlußteil schreiben, bevor ich die anderen Beiträge lese und ggf. darauf eingehe.



    Ach so: auch bei mir beziehen sich alle Seitenangaben immer auf die Bertelsmann-Club-Ausgabe.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Nicole


    Das stimmt schon - da ist schon eine überzufällige Abfolge: erst die Diamantengeschichte, dann die Briefe mit der nach und nach erzählten Familiengeschichte. Das ist nicht unbedingt realistisch, gefiel mir aber hinsichtlich der Dramaturgie: der Stein, der eigentlich so gar nichts mit Robyn zu tun hat wird nach und nach Teil ihrer eigenen Biografie.


    Dramaturgisch und für einen gelungenen Aufbau für ein Buch stimme ich dir auf jeden Fall zu!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • @ Lumos


    Zitat

    Original von Lumos
    Nicole schwelgt so richtig in ihrer Fantasie, z. B. auf S. 169, wie sie Anatol Demidoff beschreibt - vampirartige Züge, gelblicher Teint ..., ein Schurke wie aus dem Bilderbuch :grin


    Was die Beschreibung Demidoffs angeht, will ich mich nicht mit fremden Federn schmücken: mit solchen Begriffen bedachten ihn seine Zeitgenossen; ich habe die nur in das Buch eingebaut.


    Hier übrigens ein Bild: Anatol Demidoff


    Zitat

    Original von Lumos
    Oder diese herrlich spießige, aristokratische Weltsicht (S.195) schafft es Robyn doch tatsächlich, sich ohne Hilfe eines der Mädchen in ein legeres Hausgewand zu kleiden :yikes , eine echte Leistung :lache . Das wurde damals wirklich als solche empfunden. Auch auf S. 287 - wie Captain Bennington über die Grillen von wunderlichen, unverheirateten Frauen sinniert - köstlich! Das sind die Dinge, die mir hier ganz besonders gefallen.


    Das freut mich, dass Dir das an dem Buch gefällt - da hatte ich beim Schreiben
    selbst großen Spaß dran! :lache


    @ SiCollier, Booklooker und Lumos


    Zitat

    Original von SiCollier
    Wurde eigentlich das Alter Edwards irgendwann mal erwähnt?


    Zitat

    Original von Booklooker
    Ich meine mich zu erinnern, dass er sehr älter ist als Robyn. Anfang dreissig oder so?!?


    Zitat

    Original von Lumos
    So habe ich es auch in Erinnerung. Robyn ist, glaube ich, 21 und Edward 10 Jahre älter.


    So ist es, Booklooker und Lumos! :wave
    (Er ist Jahrgang 1871, Robyn 1881)



    Edith hat mich davon überzeugt, dass nur vollständige Posts Sinn machen

  • @ Lumos


    da nich für, mach ich gerne :knuddel1
    (das war jetzt auch wirklich keine große Mühe - und ich freu mich ja immer über eure Neugierde auf die historischen Personen und Hintergründe :-] )

  • Edward wirkt auf mich irgendwie berechnend, so als müsste er sich jetzt einschmeicheln, um Robyn nicht zu verlieren.


    Marshall hat bestimmt nicht auf eigene Faust gearbeitet, er hätte ja nichts von dem Diamanten gewußt und ich glaube Frank, daß er nicht davon erzählt hat. Ihn hat es ja wirklich schwer erwischt mit Robyn, auch wenn ihm klar ist, daß es sehr unprofessionell ist.


    Die Geschichte Adeles fand ich selbst sehr anrührend, die Sache mit dem Zugunglück war ja sehr tragisch. Die Ehe ihrer Tochter schien mir ja doch recht glücklich und das es dann so enden muss. Und dann auch noch den Mann so kurz danach zu verlieren, das ist schon heftig.
    Der Junge hat mir auch leid getan, plötzlich ist die Familie weg und er hat nur noch die Großmutter, die selbst schwer mit ihrem Leid zu kämpfen hat.


    Mich hat das mit den Briefen so nicht gestört, es macht den Eindruck, als bräuchte Adele einfach ihre Zeit alles zu Papier zu bringen. Allerdings bleibt es schon unklar, warum sie genau die Daten gewählt hat, zu denen Robyn die Briefe öffen soll. Aber darüber habe ich während des Lesens nicht nachgedacht, da komm ich erst jetzt beim späteren drüber nachdenken drauf.

  • ich schon auch, aber es passiert ja auch genug um sie herum, mit dem sie sonst noch klar kommen muss. Ihr ganzes Leben wird ja jetzt auf den Kopf gestellt....
    Wenn man mir nach dem Leben trachten würde, hätte ich ehrlich geasgt andere Dinge im Kopf als Briefe einer verstorbenen Tante (so interessant die auch sein mögen)

  • hm, nachdem Adele ja nicht weiss, wie turbulent die Reise abläuft würde ich da nicht auf Auflösung hoffen.


    Ich weiss ja nicht ob Adele wirklich klar war wo das Ganze hinläuft, sie kannte ja Robyn auch nicht und konnte diese nicht einschätzen.