'Das Vermächtnis Shivas' - Seiten 258 - 312

  • Adeles Schicksal hat etwas von einer solch unglaublichen Tragik - für einen Menschen allein scheint es mir zu schwer zu tragen zu sein. Wie unendlich allein muss sie sich gefühlt haben. Robyns Gefühle ihr gegenüber kann ich gut verstehen, ich hätte sie selber gerne posthum in die Arme genommen.


    "Sie hören ihr zu" (Seite 271 der Club-Ausgabe) - zwar spät, aber immerhin irgendjemand aus der Familie. Und ich denke, Adele hat Robyn durchaus "gekannt"; sich ihr Leben "von der Seele zu schreiben" sozusagen, wird ihr schon gut getan haben.


    Die Veränderung, die Robyn an sich spürt, rührt meines Erachtens auch daher, dass sie sich so gut einfühlen kann in die Situation, dass sie nacherlebt, was ihrer Großtante widerfahren ist.

  • Die Briefe von Adele gefallen mir immer besser, sie führte was im Schilde :lache


    Und was kommt jetzt, plötzlich will Edward im Bombay bleiben und Robyn darf mit Frank weiterreisen, irgendwas läuft jetzt verdreht :gruebel


    Es wird jetzt immer spannender und auch temporeicher. Frank vermutet hinter den Schmuckstücken von Edward Fälschungen.


    Robyn wird wieder überfallen, Frank rettet sie und wird verletzt und Hamilton geht über Bord - ich folgere, daß Frank von ihm hinters Licht geführt wurde :-(

  • Ich bin ja leider ziemlich stecken geblieben in dem Buch. Grund sind teilweise viel zu viele Leseunterbrechungen.
    Und, was aus dem Diamant wird, ist mir auf Dauer nicht relevant genug, um wirklich gefesselt zu sein. Das hat auch zu Folge, dass die Passagen (auch schon in den letzten Teilen) in der Vergangenheit für mich zu beliebig werden und mich nicht mehr vollständig erreichen.


    Mein Hauptproblem ist aber der erzwungener maßen einseitige Brief-Dialog zwischen Adele und Robyn. Einseitig, aber Adele hat es doch so verfasst, als wüsste sie, wie Robyn empfindet. Das ist in dieser Intensität ein Problem für mich. Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn in den Briefen Adele Robyn nicht direkt ansprechen würde, also praktisch eine unabhängige Geschichte von ihr erzählt wird. Robyn hat zu wenige Wahlmöglichkeiten auf das Gelesene zu reagieren. Also ist sie immer nur ergriffen und manchmal auch verwirrt.
    Als Leser kann ich diese Erzählweise so für mich nicht akzeptieren.


    Was mir aber immer noch sehr gut gefällt sind die vielen Details über das Bordleben.
    Dazu gehört auch eine Veränderung des allgemeinen Zustandes nach den Tagen der Reise, die ein zum Erliegen kommen des gesellschaftlichen Lebens an Bord zur Folge hat und eine unangenehme Stimmung entsteht. Keine Gesellschaftsspiele mehr, die Kinder werden allmählich quengelig.


    Packend beschrieben war auch der Angriff auf Robyn.

  • @ Herr Palomar


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Mein Hauptproblem ist aber der erzwungener maßen einseitige Brief-Dialog zwischen Adele und Robyn. Einseitig, aber Adele hat es doch so verfasst, als wüsste sie, wie Robyn empfindet. Das ist in dieser Intensität ein Problem für mich.


    Hintergedanke war dabei für mich, dass Adele ihre unbekannte Großnichte nutzt, um einerseits für sich selbst Lebensbeichte abzulegen - aber auch,


    Lebensbeichte in dieser Form, weil es manchmal tatsächlich leichter ist, diese an einen unbekannten oder gar imaginierten Adressaten zu richten als diese z.B. in Tagebuchform dicht am eigenen Selbst zu halten.


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn in den Briefen Adele Robyn nicht direkt ansprechen würde, also praktisch eine unabhängige Geschichte von ihr erzählt wird.


    Das wäre in der Tat eine gute Alternative gewesen - hätte ich mir auch gut vorstellen können...


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Robyn hat zu wenige Wahlmöglichkeiten auf das Gelesene zu reagieren. Also ist sie immer nur ergriffen und manchmal auch verwirrt.


    Das stimmt, das hat sie nicht.
    Außer geschehen zu lassen, was die Briefe ihrer Großtante mit ihr machen.


    Tante Adele konnte natürlich nicht wissen, dass ihre Gedanken und Erinnerungen so gut zu Robyns Erlebnissen passen - wenn sie vielleicht (s. Auflösung der Geschichte am Ende) so manche Ahnung hatte, als sie die Briefe verfasste. Aber die Hoffnung haben, dass sie ihrer unbekannten Großnichte etwas Brauchbares aus ihrem eigenen Leben hinterlassen kann - für Robyns Leben.


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Als Leser kann ich diese Erzählweise so für mich nicht akzeptieren.


    Finde ich natürlich schade - auch dass Dir die Episoden um den Diamanten nicht näher kommen konnten - , aber ich kann Deine Empfindungen und Gedanken sehr gut nachvollziehen. :wave


    Ich hoffe sehr, dass Du trotzdem so ein kleines bisschen Spaß an diesem Büchlein hattest. :-)

  • Boah, jetzt gehts ja richtig zur Sache. Marshall also, doch es bleibt die Frage - ist das jetzt der unbekannte Dritte oder der Komplize von irgendjemanden? Mich würde ja auch langsam interessieren, was aus Henry-Junior geworden ist, steckt der da evtl auch mit drin? Jetzt wirds langsam wirklich spannend und es war das erste Mal in dem Buch, dass ich mir wirklich auf die Finger klopfen musste, nicht weiterzulesen. Vorher wars zwar interessant aber ich konnte nach einem Kapitel auch ganz gut wieder aufhören.


    Die Geschichte mit dem Zugunglück war natürlich sehr tragisch, aber dass sich Robyn so davon runterziehen lässt hat mich doch etwas verwundert. Schließlich sind es zwar ihre Verwandten, doch sie kannte niemanden davon persönlich. Interessant fand ich den Tanztee, der brachte mir Einblicke in die Sitten der besseren Gesellschaft. Witzig fand ich ja den "Cakewalk". Hier ein Link, was Wikipedia dazu sagt. Und nachdem ich den ja gerne mal sehen wollte, bin ich bei youtube fündig geworden - was man im Internet nicht alles findet :wow. Leider sperrt sich youtube gegen direkte Links, bei Interesse einfach nach "cakewalk" suchen.


    Zitat


    Original von Herr Palomar
    Einseitig, aber Adele hat es doch so verfasst, als wüsste sie, wie Robyn empfindet. Das ist in dieser Intensität ein Problem für mich. Mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn in den Briefen Adele Robyn nicht direkt ansprechen würde, also praktisch eine unabhängige Geschichte von ihr erzählt wird.


    Dieses "zufällige" zeitliche und gefühlmässige genaue Passen der Briefe auf Robyns Erleben ist mir auch aufgefallen. Das passt zu sehr, um noch zufällig zu sein. Auch wenn Tante Adele damit einen größeren Plan verfolgt, hat sie nicht wissen können, mit wem Robyn reist, was ihr auf der Reise passiert und was sie erlebt. Die ganze Konstruktion ist so für mich unrealistisch. Allerdings hat mich das - anders als Herrn Palomar - nicht weiter gestört. Wahrscheinlich hätte es mir anders (allgemeiner formuliert) aber auch besser gefallen.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Edward ist wie gewandelt. Was wohl passiert ist frag ich mich da gleich. Denke nicht das er einfach von heute auf morgen Frank akzeptieren kann.


    Das Hamilton Marshall was damit zu tun hatte hab ich mal vermutet. Soviel wie er vorgekommen ist. Aber die Frage ist ja mit wem er zusammen arbeitet.


    Und warum sollte Edward Robyn falschen Schmuck schenken. Ist er gar nich der, den er vorgibt zu sein. Bei seiner Geschichte über die Eltern hatte ich ja schon so ein komisches Gefühl das da was ist aber jetzt....


    Tante Adele tut mir leid. Viel leid musste sie ertragen wegen des Diamanten oder ob es nur Zufälle waren, schlimm ist es trotzdem.

  • @ Lese-rina


    Zitat

    Original von Lese-rina
    Dieses "zufällige" zeitliche und gefühlmässige genaue Passen der Briefe auf Robyns Erleben ist mir auch aufgefallen. Das passt zu sehr, um noch zufällig zu sein. Auch wenn Tante Adele damit einen größeren Plan verfolgt, hat sie nicht wissen können, mit wem Robyn reist, was ihr auf der Reise passiert und was sie erlebt. Die ganze Konstruktion ist so für mich unrealistisch. Allerdings hat mich das - anders als Herrn Palomar - nicht weiter gestört. Wahrscheinlich hätte es mir anders (allgemeiner formuliert) aber auch besser gefallen.


    Ich wäre neugierig, wie Du es am Ende des Roman empfindest... :schuechtern

  • Zitat

    Original von Lese-rina
    Die Geschichte mit dem Zugunglück war natürlich sehr tragisch, aber dass sich Robyn so davon runterziehen lässt hat mich doch etwas verwundert. Schließlich sind es zwar ihre Verwandten, doch sie kannte niemanden davon persönlich.


    Ich kann das schon nachvollziehen ... Mal davon abgesehen, dass Robyns Nerven angesicht der vielen Dinge, die auf dieser Reise schon geschehen sind, wohl auch etwas blank liegen dürften und man da bekanntlich gleich noch um eine Spur emotionaler reagiert. Aber auch wenn Robyn ihre Tante und deren Familie nicht kannte, gehörten sie schließlich trotdem zur Familie und es ist ihre eigene bis dato unbekannte, ziemlich tragische Familiengschichte, die sie nun auf diese ungewöhnliche Art und Weise erfährt. Vielleicht liegt es aber auch gerade daran, dass Robyn nie die Chance bekam, sie kennen zu lernen und diese Tatsache, jetzt wo es zu spät ist, bedauert und beweint. Außerdem hat sie durch die Briefe wahrscheinlich das Gefühl, Adele doch zu kennen, eben weil diese sie darin so direkt anspricht wie als würden sie sich gegenüber sitzen.


    Letzteres gefällt mir persönlich sehr gut. Ich hätte auch kein Problem damit, wenn sie mit etwas mehr Distanz geschrieben wären, aber so finde es doch besser und ich fühle mich auch gleich direkter davon angesprochen. Irgendwie mag ich das! Außerdem wer weiß, vielleicht kannte die Tante Robyn besser als man denkt, sie schien doch einiges über sie zu wissen und ich habe das Gefühl, dass sie sich sehr ähnlich sind/waren (so wie Adele auch von ihrem Onkel beschrieben wurde erinnerte sie mich an Robyn).


    Marshall ist nun zwar aus dem Weg, aber ich befürchte, dass er nur ein Handlanger war und somit die Gefahr noch nicht gebannt ist. Edward wird mir immer verdächtiger, denn erstens benimmt er sich wie ein A... und zweitens glaube ich Frank, wenn er sagt, dass die Schmuckstücke eine Fälschung sind. Ich traue ihm nicht zu, dass er das trotz der augenscheinlichen Eifersucht einfach so dahersagt. Vielleicht will Edward ja den Diamanten, weil er in Geldnot ist, aber dass er dafür das Leben seiner Verlobten aufs Spiel setzt, will ich immer noch nicht ganz glauben.

  • Hallo Zusammen,


    aha jetzt hab auch ich den Teil gelesen wo man erfährt was es mit dem ZUgunlück und den evtl. gefälschten Schmuckstücken (Armband und Verlobungsring) auf sich hat.


    Und wieder ein Anschlag auf Robyn !


    Warum ? Diese Marshall wird sie ja wohl kaum von sich aus überfallen haben ? Wer ist sein Auftraggeber ?



    ich beginne jetzt gleich mit dem letzten Abschnitt (Tag 11) und bin gespannt, wie weit ich heute noch komme.



    Ich finde es allerdings seeehhhhrrr nervig und unpraktisch, dass sich die beiden Ausgaben soo unterscheiden, das macht eine Leserunde fast unmöglich. Naja auf jeden Fall nicht einfach. Den Überblick über die genau einteilung hab ich glaub ich schon verloren.

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • Zitat

    Original von Bibra
    Außerdem hat sie durch die Briefe wahrscheinlich das Gefühl, Adele doch zu kennen, eben weil diese sie darin so direkt anspricht wie als würden sie sich gegenüber sitzen.


    Letzteres gefällt mir persönlich sehr gut. Ich hätte auch kein Problem damit, wenn sie mit etwas mehr Distanz geschrieben wären, aber so finde es doch besser und ich fühle mich auch gleich direkter davon angesprochen. Irgendwie mag ich das! Außerdem wer weiß, vielleicht kannte die Tante Robyn besser als man denkt, sie schien doch einiges über sie zu wissen und ich habe das Gefühl, dass sie sich sehr ähnlich sind/waren (so wie Adele auch von ihrem Onkel beschrieben wurde erinnerte sie mich an Robyn).


    Mich stört es nicht, dass Tante Adele Robyn so persönlich anspricht und beide sich in einer ähnlichen Stimmung befinden. Ich denke, dass es mich bei einem Nicole C. Vosseler-Roman gestört hätte, hier nicht ;-)


    Edward ist unerwartet nett und geduldig mit Robyn. Zu nett, zu geduldig für mein Gefühl. Das ist doch was faul und dazu noch der Vorwurf, dass der Schmuck unecht ist :nono
    Die Harmonie der beiden erscheint nur oberflächlich wiederhergestellt zu sein.


    Frank und Robyn kommen sich unaufhaltsam näher, auf der einen Seite gönne ich es ihnen auf der anderen Seite denke ich, aber was wenn Edward doch okay ist? Dann würde es mir nämlich leid tun für ihn...


    Ob Mr. Marshall nochmal auftaucht? Oder ist er wirklich ertunken? Er schien so vertraut mit Frank. Und dann noch der vermeintliche Boxkampf, ob da nicht auch was faul ist?


    Positiv überrascht bin ich von Lady Ainsworth. Wie sie für Robyn da ist, und sie einfach in den Arm nimmt :knuddel1

  • Na, da muß ich gleich wieder Vermutungen anstellen.
    Dieser Marschall war doch bestimmt ein beauftragter ..hmm, ja was... Mörder wohl nicht in erster Linie, eher Beschaffer des Diamanten.


    Und wer sein Auftraggeber war - natürlich Edward.
    Daß der Schmuck gefälscht war, wundert mich nicht wirklich, ich hatte es mir eher gedacht, spätestens als sich Frank die beiden Teile ansehen wollte.


    Vermutlich ist seine - also Edwards - Geschichte auch erlogen, er ist pleite und hat sich nur an Robyn herangemacht, da er das Geld braucht.


    Ok, das reicht dann auch erst mal wieder an Spekulationen.


    Das mag ich so an Leserunden, das hemmungslose herumspekuliern können :grin

  • @ Bibra


    Zitat

    Original von Bibra
    und ich habe das Gefühl, dass sie sich sehr ähnlich sind/waren (so wie Adele auch von ihrem Onkel beschrieben wurde erinnerte sie mich an Robyn).


    Da ist auf jeden Fall was dran; über Adeles Bruder und dessen Tochter - Robyns Mutter - haben sich schon so gewisse Wesenszüge an Robyn vererbt, die sonst in der Familie nicht so arg verbreitet sind.
    (Ist ein bisschen von meiner eigenen Familiengeschichte inspiriert - ich bin meiner Großmutter in vielen Dingen sehr ähnlich, und das schlägt so auch nur bei mir durch)


    @ melanie


    Zitat

    Original von melanie
    Ich finde es allerdings seeehhhhrrr nervig und unpraktisch, dass sich die beiden Ausgaben soo unterscheiden, das macht eine Leserunde fast unmöglich. Naja auf jeden Fall nicht einfach. Den Überblick über die genau einteilung hab ich glaub ich schon verloren.


    Das tut mir sehr leid, dass sich das als so unpraktisch erweist! :wave



    @ all


    Zitat

    Original von Johanna
    Das mag ich so an Leserunden, das hemmungslose herumspekuliern können :grin


    Ohja - und ich lese eure Spekulationen mit wahrer Wonne! :anbet

  • Ich hab jetzt keine Zeit, eure Beiträge zu lesen, mich hats jetzt gepackt und ich muss den Rest des Buches heute noch lesen.


    Edward erscheint mir sehr komisch - er kommt auf einmal auf Robyn zu. Was fürhrt er im Schilde? Ich kann mir nicht helfen - ich glaub dem Mann einfach nicht!


    Mir war klar, dass es zu einem Kuss zwischen Frank und Robyn kommen wird. Dass sie von Marshall überfallen wird, konnte Frank nicht ahnen. Er scheint ja sehr verliebt in sie zu sein. Ich hoffe sehr, dass er nichts mit den Anschlägen zu tun hat.


    Das Zugunglück fand ich total schlimm. Ich hätte mir an Tante Adeles Stelle mit Sicherheit auch Vorwürfe gemacht. Ich bin so.... :-(
    Auch das muss ich noch recherchieren. Aber nicht jetzt - jetzt muss ich lesen :lache

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Ich fand es ging. Die Buchhandelsausgabe hat 48 Seiten mehr. Das sind ca. 10 Seiten Unterschied pro Abschnitt


    Ich fand es auch nicht störend, denn die Abgrenzung ging ja immer nach den Tagen und die waren einfach zu finden - meine Meinung :-)

  • Hallo,


    ich habs dann auch irgendwann begriffen (bin blond).


    Alles in allem hat es dem Lesegenuß (und nur auf den kommt es ja an) keinen Abbruch getan. :-)
    Nur manchmal hab ich halt was in den falschen Bereich gepackt, z.B.

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )