'Das Vermächtnis Shivas' - Seiten 313 - Ende

  • Dankeschön für ein wunderbar unterhaltsames und interessantes Buch, Nicole :-).


    Wie ich schon im vorherigen Abschnitt geschrieben habe, fesselte mich nicht so sehr die eigentliche Handlung. Zwar fand ich Robyn äußerst sympathisch und auch die Auflösung des Rätsels um Edward gelungen, aber durch die Unterbrechungen im Erzählstrang blieb für mich doch insgesamt mehr Distanz zur Geschichte als bei anderen deiner Bücher. (Bisher haben mir "Unter dem Safranmond" und "der jüngste Spion der Königin" am besten gefallen, HüD und Südwind stehen noch aus).


    Genossen habe ich vor allem den Erzählstil, die eigenwilligen und klasse besetzten "Nebenrollen" und die auch diesmal so dichten, anschaulichen Beschreibungen von Personen, Stimmungen und exotischen Schauplätzen :anbet!



    Zitat

    Original von Nicole
    Mich hat bei diesem Buch auch die Frage beschäftigt, wie leicht Menschen sich blenden lassen. Da spaziert jemand daher, der gut aussieht und smart ist und bis ins Detail dem Idealbild eines Gentleman entspricht. Er hat den typischen Stallgeruch. Welchen Grund gäbe es, das anzuzweifeln? Außer vielleicht, dass er ZU perfekt ist. Aber denkt man in einer solchen Situation wirklich gleich ans Schlimmste?


    Schon krass, wie leicht sich die dünkelhaften Snobs doch an der Nase herumführen lassen! Hättest du nicht vielleicht die Reaktion von Lady Ainsworth auf die Aufdeckung dieses Bluffs erläutern können :grin? Ausgerechnet sie ist total auf Edward abgefahren ;-)!


    Eine Frage hätte ich noch, hab die Stelle schon 5 x gelesen und grübele darüber nach. Auf S. 348 (Clubausgabe) heisst es: "Ich war zu stolz, um dir einfach Cheltenhams Telegramm unter der Tür durchzuschieben....." Müsste es nicht heißen Chisholms Telegramm :gruebel ? Nachdem es außer mir noch keiner geschrieben hat, täusche ich mich wahrscheinlich und stehe auf dem Schlauch. Bitte, helf mir einer auf die Sprünge!

  • @ Nicole:


    Zitat

    Mich hat bei diesem Buch auch die Frage beschäftigt, wie leicht Menschen sich blenden lassen...


    Danke für deine tolle ausführliche Antwort. Von dieser Seite betrachtet kann ich die nur zustimmen. Mögliche Ungereimtheiten biegt man sich dann schon so hin, dass sie auch passen. Schon wieder gut, dass es die Leserunde gibt :-).


    Ich hab aus Edward Cheltenham einen Chamberlain gemacht, tut mir wirklich leid. Das kommt davon, wenn man über Namen nur drüberliest und dann auch noch zu faul ist nachzuschauen. :-(


    Zitat

    Diese Frage stellt sich auch Robyn, und Edward alias Porter beantwortet sie (S. 330 Clubausgabe, S. 368 Verlagsausgabe):


    An diese Erwiderung von Edward hab ich schon gedacht, aber es wäre dann der Diamant nicht gewesen. Wobei es die Sache dann sicherlich auch "wert" war.


    Deine Oma hätte sich sicher gefreut, als so sympathische Dame in einem deiner Bücher aufzutauchen :-) und zumindest so der Nachwelt für Ewigkeiten erhalten zu bleiben.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • @ Lumos


    Zitat

    Original von Lumos
    aber durch die Unterbrechungen im Erzählstrang blieb für mich doch insgesamt mehr Distanz zur Geschichte als bei anderen deiner Bücher.


    Ja, das kann ich gut nachvollziehen, dieses Buch hat durchaus eine andere Gewichtung als meine anderen. :-)


    Zitat

    Original von Lumos
    Schon krass, wie leicht sich die dünkelhaften Snobs doch an der Nase herumführen lassen!


    Sagen wir mal so: mir gefiel durchaus die Vorstellung, dass gerade DIE Edward / Porter auf den Leim gegangen sind :chen
    ...einem AMERIKANER!! :yikes


    Zitat

    Original von Lumos
    Hättest du nicht vielleicht die Reaktion von Lady Ainsworth auf die Aufdeckung dieses Bluffs erläutern können :grin ? Ausgerechnet sie ist total auf Edward abgefahren ;-)!


    Da ist garantiert ihr gesamtes Weltbild in sich zusammengekracht :lache


    "Mein Riechsalz, schnell!" :konfus



    Freut mich sehr, Lumos, dass Du auch mit meinem "Kleinen" schöne Stunden hattest! :-] Danke für Deine Beiträge in der Leserunde :wave


    Zitat

    Original von Lumos
    Eine Frage hätte ich noch, hab die Stelle schon 5 x gelesen und grübele darüber nach. Auf S. 348 (Clubausgabe) heisst es: "Ich war zu stolz, um dir einfach Cheltenhams Telegramm unter der Tür durchzuschieben....." Müsste es nicht heißen Chisholms Telegramm :gruebel ? Nachdem es außer mir noch keiner geschrieben hat, täusche ich mich wahrscheinlich und stehe auf dem Schlauch. Bitte, helf mir einer auf die Sprünge!


    Ohdammit, ich war so sicher, dass ich alle Patzerchen ausgebügelt hatte :bonk
    Du hast vollkommen recht: "Chisholms Telegramm" muss es heissen - entschuldigung! :schaem




    @ Lese-rina


    Zitat

    Original von Lese-rina
    Von dieser Seite betrachtet kann ich die nur zustimmen. Mögliche Ungereimtheiten biegt man sich dann schon so hin, dass sie auch passen. Schon wieder gut, dass es die Leserunde gibt :-) .


    Ich bin dennoch davon überzeugt, dass man am Schluss eigentlich nur so darauf reagieren kann wie Du es auch getan hast: "Ja aber - die hätten doch was merken müssen!"
    Genau das ist das Tückische an solchen Blendern: wenn's auffliegt, ist's eigentlich klar wie Kloßbrühe. Nur solange die Täuschung funktioniert halt nicht... :-)


    Zitat

    Original von Lese-rina
    Ich hab aus Edward Cheltenham einen Chamberlain gemacht, tut mir wirklich leid.


    Ist doch überhaupt kein Problem, Lese-rina!
    Ich hab mich ja sogar im Buch vertan - s. meine Antwort auf Lumos' post bisschen weiter oben! :lache
    Und sowieso: bei einem Namen, der eh buchstäblich Schall und Rauch ist, ist das völlig schnuppe :zwinker


    Zitat

    Original von Lese-rina
    Deine Oma hätte sich sicher gefreut, als so sympathische Dame in einem deiner Bücher aufzutauchen :-) und zumindest so der Nachwelt für Ewigkeiten erhalten zu bleiben.


    Danke, Lese-rina. :knuddel1


    Bestimmt hätte sie das, wie überhaupt die Tatsache, dass ich Bücher schreibe - das Kreative, die Phantasie habe ich von ihr geerbt, wie ich auch äußerlich immer mehr nach ihr gerate, je älter ich werde.
    Ist schon schade, dass sie das nicht mehr miterleben kann - und ich glaube durchaus, dass aus diesem Bedauern meinerseits ein bisschen die Idee mit dem Testament und den Briefen entstanden ist.
    Und ich hoffe, sie hat es mitbekommen, wo auch immer sie jetzt sein mag - so wie ich auch hoffe, Großtante Adele hat das Gelingen ihres Planes und das gute Ende für Robyn mitbekommen, wo auch immer sie sein mochte. :-]



    Edith hat mich daran erinnert, dass ich was vergessen hatte...

  • Auf Seite 292 fragt sich Robyn, wo der zweite Stein geblieben ist. Diese Frage habe ich mir auch schon die ganze Zeit gestellt.


    Das Gedankenkreisen Robyns auf den folgenden Seiten fand ich sehr lebensecht; ich hatte beim Lesen das Gefühl, daß sie langsam den Boden unter den Füßen verliert und gar nicht mehr weiß, woran sie ist.


    Am Beginn des 12. Tages steckt ein Zettel im Buch mit dem einfachen Kommentar: „Mit Edward stimmt was nicht.“ Das sollte sich dann ja auch bald bewahrheiten.


    Auf Seite 313 rechnet Robyn die Jahre nach. Habe ich auch schon getan, ohne zu einem sinnvollen Ergebnis zu kommen.


    Dann der Showdown. Ich gebe zu, mir der Auflösung habe ich überhaupt nicht gerechnet und wurde völlig überrascht. Also nicht, daß Edward dahinter steckte, sondern wer er eigentlich war, wie er geplant hatte und mit welcher Skrupellosigkeit er vorging. Der hat sein Schicksal wahrhaft verdient.


    Sehr schön dann nochmals die Stelle aus Adeles letztem Brief:
    Das ist es. Anfang und Ende. Geburt, Leben, Sterben, Tod. Ein einziger unendlicher Kreislauf. Hier schließt sich der Kreis und endet die Geschichte, die vor über zweihundert Jahren ihren Anfang genommen hat. Damit sie von vorne beginnen kann. Das ist das Vermächtnis Shivas. Des Zerstörers. Des Erneuerers. (Seite 344)


    Das Ende, der Ausklang, dann so, wie es sich für so einen Roman gehört. :grin ;-) (Wobei ich gegen ein bißchen mehr Deutlichkeit auch nichts einzuwenden gehabt hätte.)



    - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -



    Ein paar allgemeine Worte. Ich finde es gut, daß das Buch unter Pseudonym veröffentlicht wurde. Desgleichen, daß damit sehr offen umgegangen wird. Es ist eindeutig kein „Nicole C. Vosseler“ - Buch.


    Nicole hat das Buch im Rezi-Thread selbst mit „Prosecco“ verglichen. Nun ist es so, daß ich Sekt oder Schaumwein ganz allgemein nicht mag (das Zweitschlimmste für mich an Silvester ist, daß erwartet wird, daß man um Mitternacht mit Sekt anstößt :yikes). Das würde ich nun nicht uneingeschränkt auf dieses Buch übertragen, doch mir hat die Tiefe und „Ausgeladenheit“ etwa von HüD gefehlt. Die Vergleiche haben sich mir immer wieder aufgedrängt; gibt es dort doch auch eine Schiffsreise über eine über lange Strecken ähnliche Route sowie ein Paar, das sich erst am Ende des Buches richtig zusammenrauft (bzw. findet).


    Im Rezi-Thread schrieb Bouquineur:

    Zitat

    Original von Bouquineur, nämlich >hier<
    (...) spritzige Geschichte, die beim Lesen perlt wie Champagner aber trotzdem den gewünschten Tiefgang nicht vermissen lässt und beim Abgang einen satten Geschmack auf dem Gaumen hinterlässt.


    (Daß ich schon mal eine halbe Flasche Champagner in den Ausguß gekippt habe, weil der mir partout nicht schmecken wollte, sollte ich vermutlich besser nicht erwähnen. :rolleyes)
    Ein solchen „runterperlen“ ist nicht so ganz mein Ding. Ich habe es eher mit einem, ggf. auch schweren, Rotwein, am liebsten aus Württemberg oder Baden (:wave). Insofern ist es klar, daß mir die Vosseler-Bücher besser gefallen.


    Auf Grund der Angaben, die ich hatte, bin ich mit anderen Erwartungen an das Wolf-Buch herangegangen als ich an ein Vosseler-Buch gehen würde. Insofern bin ich nicht enttäuscht, sondern im Gegenteil angenehm überrascht worden. Trotz der „Leichtigkeit“ schimmert immer wieder die gewohnte „Tiefe“ und Sprachgewandtheit durch und macht das Buch mit Sicherheit zu einem der besseren im Unterhaltungsbereich.


    Etwas unscheinbar, ungreifbar blieben für mich die Personen. Richtig lebendig wurden für mich eigentlich nur Robyn, Frank, Edwdard - und Adele. Die übrigen blieben für mich blasse Nebenfiguren, ohne daß ich jetzt genauer definieren könnte warum.


    Gut gefallen hat mir die „Geschichte in der Geschichte“. Ich mag solches; im „Jadepferd“ von Steffanie Burow etwa gibt es das auch.


    Damit keine Mißverständnisse aufkommen: das Buch hat mir durchaus gefallen, das nächste Charlotte Wolf Buch werde ich mit Sicherheit auch lesen. :-)



    Und jetzt werde ich ich mir erst mal die anderen Posts der Leserunde zu Gemüte führen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • @ SiCollier


    Zitat

    Original von SiCollier
    Das Gedankenkreisen Robyns auf den folgenden Seiten fand ich sehr lebensecht; ich hatte beim Lesen das Gefühl, daß sie langsam den Boden unter den Füßen verliert und gar nicht mehr weiß, woran sie ist.


    Ja, das zu zeigen, darauf kam's mir an dieser Stelle an - schön, dass das für Dich rüberkam.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Also nicht, daß Edward dahinter steckte, sondern wer er eigentlich war, wie er geplant hatte und mit welcher Skrupellosigkeit er vorging.


    Erhofft hatte ich mir tatsächlich den Effekt, dass man als Leser die ganze Zeit bei Edward ein komisches Gefühl hat, vielleicht ohne es konkret an etwas festmachen zu können - und dass die Auflösung nicht so sehr die Frage des "Wer?" beantwortet, sondern das "Wie?" und "Warum?".


    Zitat

    Original von SiCollier
    (Wobei ich gegen ein bißchen mehr Deutlichkeit auch nichts einzuwenden gehabt hätte.)


    Versteh ich schon. :grin
    Wäre mir persönlich aber innerhalb des Zeitrahmens unrealistisch erschienen - Robyn wird noch eine ganze Zeit brauchen, um sich von dieser Reise zu erholen und den Schock, den Edward / Porter ihr versetzt hat, zu verdauen. Und auch wieder Vertrauen zu fassen - selbst zu einem solch fabelhaften Kerl wie Frank.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Ich finde es gut, daß das Buch unter Pseudonym veröffentlicht wurde. Desgleichen, daß damit sehr offen umgegangen wird. Es ist eindeutig kein „Nicole C. Vosseler“ - Buch.


    Ich find's meinerseits prima, dass Du das so siehst. Da merke ich schon, dass es eine gute Entscheidung war, das so zu handhaben.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Das würde ich nun nicht uneingeschränkt auf dieses Buch übertragen, doch mir hat die Tiefe und „Ausgeladenheit“ etwa von HüD gefehlt.


    Verstehe ich absolut - und wie ich auch schon schrieb, hat mich der Wunsch bewogen, eben etwas "Kleineres", "Leichteres" zu schreiben, zwischen all meinen anderen Büchern. Und gerade jetzt, nach Caravaggio und gegen Ende von Sansibar merke ich, dass ich bald mal wieder Lust auf so etwas Kleines habe. :-]


    Zitat

    Original von SiCollier
    Daß ich schon mal eine halbe Flasche Champagner in den Ausguß gekippt habe, weil der mir partout nicht schmecken wollte, sollte ich vermutlich besser nicht erwähnen.


    Na - wenn er nicht schmeckt, hätte ich da auch keinerlei Hemmungen... :grin Ich finde, das Leben ist zu kurz, um Zeugs zu trinken, das einem nicht schmeckt, völlig egal, ob das Mineralwasser ist, das einen seltsamen Geschmack hat oder einen Schampus, der einem geschmacklich nicht liegt (wobei ich Champagner in der Regel ehrlich gesagt überbewertet finde - mir geht nix über einen feinen Prosecco, und es gibt da so ein paar Sorten - die beste Schwiegermutter der Welt hat meist zu Weihnachten einen solchen zuhause - da lass ich jeden noch so edlen Champagner für links liegen... :anbet )


    Zitat

    Original von SiCollier
    Insofern ist es klar, daß mir die Vosseler-Bücher besser gefallen.


    Ich glaube, wenn Nicole- und Charlotte-Bücher sich überhaupt nicht unterscheiden würden, komplett austauschbar wären - dann hätte für mich auch dieses Pseudonym keinen Sinn gemacht.
    Das ist schon gut so wie's ist. :-)


    Zitat

    Original von SiCollier
    Auf Grund der Angaben, die ich hatte, bin ich mit anderen Erwartungen an das Wolf-Buch herangegangen als ich an ein Vosseler-Buch gehen würde. Insofern bin ich nicht enttäuscht, sondern im Gegenteil angenehm überrascht worden. Trotz der „Leichtigkeit“ schimmert immer wieder die gewohnte „Tiefe“ und Sprachgewandtheit durch und macht das Buch mit Sicherheit zu einem der besseren im Unterhaltungsbereich.


    Dankeschön.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Damit keine Mißverständnisse aufkommen: das Buch hat mir durchaus gefallen, das nächste Charlotte Wolf Buch werde ich mit Sicherheit auch lesen. :-)


    *freu*


    Vielen Dank, SiCollier, dass Du Dir für das "Wölfchen" Zeit genommen hast und für Deine Beiträge zu Leserunde! :wave

  • Zitat

    Original von Nicole
    Ich glaube, wenn Nicole- und Charlotte-Bücher sich überhaupt nicht unterscheiden würden, komplett austauschbar wären - dann hätte für mich auch dieses Pseudonym keinen Sinn gemacht.


    Stimmt. Nochmals: ich finde das sehr gut, wie das mit dem Pseudonym gelöst wurde. Denn "Das Vermächtnis Shivas" unter dem Namen Nicole C. Vosseler veröffentlicht wäre, sagen wir, suboptimal gewesen, weil es dann ständig mit den anderen Büchern auf eine Ebene gestellt und verglichen worden wäre. Was jedoch - auch nach Deiner eigenen Aussage bzw. was aus Deinen Posts folgt - nicht möglich ist, weil zwei völlig verschiedene Richtungen. Geheimniskrämerei um ein Pseudonym ärgert mich mehr und hält mich eher von Kauf / Lesen ab als hier, wo ich zu Beginn weiß, woran ich bin. Da habe ich auch kein Problem ein Vosseler-Buch und dann ein Wolf-Buch zu lesen. Ich weiß, daß das verschiedene Richtungen sind. Das ist ehrlich, und damit kann ich sehr gut leben :-]



    :gruebel Vielleicht sollte ich mal einen Prosecco probieren? Schlimm wäre es allerdings, wenn der mir dann auch noch schmecken würde. :grin



    Ansonsten bin ich derzeit etwas in Zeitnöten und froh, erst mal meine Zettel im Buch verarbeitet zu haben. Morgen und übermorgen sind recht gut ausgebucht. Mal sehen, wann ich zum Lesen (und ggf. Antworten) auf die anderen Posts in der Leserunde komme.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    :gruebel Vielleicht sollte ich mal einen Prosecco probieren? Schlimm wäre es allerdings, wenn der mir dann auch noch schmecken würde. :grin


    Wirklich? Warum das denn? :zwinker
    Mir schmeckt allerdings auch nicht jeder - neulich hatte ich mal ein Glas in der Hand (ich weiß gar nicht mehr, wo das war :gruebel ), der war wirklich :uebel

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Beim Lesen stellt sich irgendwann das Bild einer Kette ein, ein ganz schmales Goldband, die Geschichte von Robyn, auf dem in gleichmäßigen Abständen kleine blaue Diamanten eingearbeitet sind, die Wanderung des Diamanten. Unten dran ein Anhänger in Form eines großen Blauen Diamanten, der gleichzeitig Anfang und Ende ist.


    Ich glaube, schöner und treffender kann man dieses Buch nicht beschreiben :anbet


    Ich muss mich erstmal entschuldigen, habe mich in dieser Leserunde ziemlich rar gemacht. Die letzten Wochen waren recht stressig, und ich hatte leider viel zu wenig Zeit, und die ist dann zum Lesen draufgegangen, sodass ich das posten komplett vernachlässigt habe.


    Ganz einfach davonstehlen wollte ich mich dann aber doch nicht, ohne mich für die wunderbaren Lesestunden zu bedanken, jemand erwähnte in diesem Abschnitt, dass es ein richtiges Wohlfühlbuch war. So habe ich das auch empfunden. Die Schilderungen waren so lebendig, ich hatte das Gefühl, ich sei auf der Reise dabei. Robyn ist mir ans Herz gewachsen und auch Frank fand ich toll.


    Edward gegenüber war ich früh mistrauisch, die Geschichte mit dem Tod der Eltern kam mir irgendwie komisch vor. Wobei ich bei weitem nicht so misstrauisch war, wie er es verdient hätte, nachdem man das Ausmaß seiner Niederträchtigkeit erfahren hat. Denn wie Nicole es in einem der vorigen Posts auf den Punkt gebracht hat: Edward verstand es zu blenden, und im Nachhinein ist man immer klüger...


    Dass der Diamant tatsächlich verflucht war, glaube ich auch nicht wirklich. Vielmehr bringt er einfach nur das Schlechte im Menschen zum Vorschein: Gier und Missgunst derjenigen, die den Diamanten besitzen wollen, fügen denjenigen, die ihn besitzen, Leid zu, nicht der Diamant selbst.

  • @ Bookworm


    Zitat

    Original von Bookworm
    Ich muss mich erstmal entschuldigen, habe mich in dieser Leserunde ziemlich rar gemacht. Die letzten Wochen waren recht stressig, und ich hatte leider viel zu wenig Zeit, und die ist dann zum Lesen draufgegangen, sodass ich das posten komplett vernachlässigt habe.


    Überhaupt kein Problem! :knuddel1


    Zitat

    Original von Bookworm
    Ganz einfach davonstehlen wollte ich mich dann aber doch nicht, ohne mich für die wunderbaren Lesestunden zu bedanken, jemand erwähnte in diesem Abschnitt, dass es ein richtiges Wohlfühlbuch war. So habe ich das auch empfunden.


    Super - genau das hatte ich nämlich gehofft, dass dieses Buch euch Lesern ein solches Gefühl vermitteln würde. :-]


    Zitat

    Original von Bookworm
    Dass der Diamant tatsächlich verflucht war, glaube ich auch nicht wirklich. Vielmehr bringt er einfach nur das Schlechte im Menschen zum Vorschein: Gier und Missgunst derjenigen, die den Diamanten besitzen wollen, fügen denjenigen, die ihn besitzen, Leid zu, nicht der Diamant selbst.


    :write


    Ich freue mich sehr, dass Du eine schöne Zeit mit meinem "Kleinen" hattest, Bookworm - vielen Dank für's Lesen und Deine schönen Kommentare! :wave

  • Zitat

    Original von Lumos
    Hättest du nicht vielleicht die Reaktion von Lady Ainsworth auf die Aufdeckung dieses Bluffs erläutern können?


    Zitat

    Original von Nicole
    Mich hat bei diesem Buch auch die Frage beschäftigt, wie leicht Menschen sich blenden lassen. Da spaziert jemand daher, der gut aussieht und smart ist und bis ins Detail dem Idealbild eines Gentleman entspricht. Er hat den typischen Stallgeruch. Welchen Grund gäbe es, das anzuzweifeln? Außer vielleicht, dass er ZU perfekt ist. Aber denkt man in einer solchen Situation wirklich gleich ans Schlimmste?


    Die Frage von Lumos und auch diese (und andere) Antworten von Nicole sind mir in den letzten Tagen immer wieder durch den Kopf gegangen (das Buch hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt :-)). Meiner Meinung nach würde Lady Ainsworth es nicht wahrhaben (wollen), wer Edward in Wirklichkeit war, also auch nach der Aufdeckung an "ihrem" Edward festhalten. Und die ganze Geschichte von Robyn als "Hirngespinnst" abtun.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Edward hatte ich ja auch verdaächtig, allerdings dahte ich erst, daß er Henry sein könnte. Allein um sein Erbe zu sichern, daß ihm Adele ja verweigert hatte. Aber die Lösung so wie sie war, war für mich gut gelungen. Was für eine Erleichterung muss es auch für Edward/Porter gewesen sein, nach zwei Jahren endlich wieder er selber sein zu können und den Plan vor Robyn ausbreiten zu können.
    Aber da sieht man auch mal wider, was Menschen für Geld alles tun. Wenn er Robyn den Diamanten nicht hätte abnehmen können hätte er ja noch weiter gemacht und sie geheiratet. Und dann hätte es ja nochmal gedauert, bis er sie um die Ecke hätte bringen können.


    Ich denke, bis Frank eine Chance bei Robyn hat wird es noch eine Ganze Weile dauern, schliesslich ist ihre ganze Welt aus den Fugen geraten. Sie ist zwei Jahre hintergangen worden, bis man da wieder vertrauen kann, das dauert bestmmt ne ganze Weile.


    Ich finde es auch schade, daß sich Adele und Robyn nicht mehr kennengelernt haben. Von Adele hätte ich gerne mehr erfahren. Sie muss ein sehr starker Mensch gewesen sein, nach so vielen Schicksalsschlägen.


    Für mich war das Buch auch ein Wohlfühlbuch, Die Hauptpersonen sind mir ans Herz gewachsen (ausser Edward natürlich;-)), die Nebenpersonen sind fein ausgearbeitet und bereiten wirklich Vergnügen.


    Ich denke ich werde das Buch noch einmal lesen, wenn ich mehr Ruhe zum Lesen habe. Irgendwie war es für mich ein blöder Zeitpunkt, mir hat irgendwie wirklich die Zeit, vor allem am Stück gefehlt.


    Liebe Nicole, herzlichen Dank auch für die Begleitung der Leserunde, ich finde es immer wieder schön Dir ein bisschen nachträglich über die Schulter kucken zu dürfen. Bei der nächsten Leserunde bin ich sicher wieder mit dabei.

  • Zitat

    Original von streifi
    Liebe Nicole, herzlichen Dank auch für die Begleitung der Leserunde, ich finde es immer wieder schön Dir ein bisschen nachträglich über die Schulter kucken zu dürfen. Bei der nächsten Leserunde bin ich sicher wieder mit dabei.



    :write :write :write

  • Ich habe das Buch dann wenigstens heute im Stück fertiglesen können. Man konnte wirklich nur raten, da die Informationen durch die Breife nur Scheibchenweise kamen, aber wir haben ja alle richtig geraten. Die Bezeichnung "Wohlfühlbuch" triffts. Hat wieder riesig Spass gemacht.

  • Mit erheblicher Verspätung möchte ich noch ein bisschen was zur Leserunde beitragen - eingeleitet von einer ganz dicken Entschuldigung für eben diese Verspätung. Ich hoffe, das Sansibar-Buch, in dem ich während der letzten Wochen von 2009 völlig abgetaucht war, kann dafür ein kleines bisschen entschädigen... :schuechtern


    @ Lese-rina


    Zitat

    Original von Lese-rina
    Die Frage von Lumos und auch diese (und andere) Antworten von Nicole sind mir in den letzten Tagen immer wieder durch den Kopf gegangen (das Buch hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt :-) )


    Das ist natürlich für mich als Autorin doppelt schön - wenn ich mitbekomme, dass euch Leser ein Buch von mir über die letzte Seite hinaus noch beschäftigt. :-)


    Zitat

    Original von Lese-rina
    Meiner Meinung nach würde Lady Ainsworth es nicht wahrhaben (wollen), wer Edward in Wirklichkeit war, also auch nach der Aufdeckung an "ihrem" Edward festhalten. Und die ganze Geschichte von Robyn als "Hirngespinnst" abtun.


    Es würde auf jeden Fall ihr Weltbild komplett zum Einsturz bringen - und ob sie das zulassen würde, da hab ich durchaus auch so meine Zweifel.


    Danke, Lese-rina, für all Deine schönen Kommentare und Fragen hier in der Leserunde! :knuddel1
    Ich hoffe, wir tauschen uns wir einmal über ein Buch aus meiner Feder aus! :-]


    @ streifi


    Zitat

    Original von streifi
    Was für eine Erleichterung muss es auch für Edward/Porter gewesen sein, nach zwei Jahren endlich wieder er selber sein zu können und den Plan vor Robyn ausbreiten zu können.


    Ja, das war auch so ein Gedanke, den ich beim Schreiben dieser Szene gehegt habe.


    Zitat

    Original von streifi
    Ich denke, bis Frank eine Chance bei Robyn hat wird es noch eine Ganze Weile dauern, schliesslich ist ihre ganze Welt aus den Fugen geraten. Sie ist zwei Jahre hintergangen worden, bis man da wieder vertrauen kann, das dauert bestmmt ne ganze Weile.


    Absolut! :-)


    @ streifi und beowulf


    Zitat

    Original von streifi
    Liebe Nicole, herzlichen Dank auch für die Begleitung der Leserunde, ich finde es immer wieder schön Dir ein bisschen nachträglich über die Schulter kucken zu dürfen. Bei der nächsten Leserunde bin ich sicher wieder mit dabei.


    Hab ich sehr sehr gerne gemacht - und nochmals sorry, dass ich so nachhinke jetzt, das war für mich alles nicht besser auf die Reihe zu kriegen in der letzten Zeit :schaem.
    Dass es für euch beide ein "Wohlfühlbuch" war und ihr Spaß damit hattet, ist mir eine sehr große Freude! :-]


    Danke an euch, für's Lesen und eure Beiträge - ich freu mich darauf, mit euch im Juni nach Sansibar zu reisen! :wave

  • Zitat

    Original von Nicole
    Danke, Lese-rina, für all Deine schönen Kommentare und Fragen hier in der Leserunde! :knuddel1


    Danke. Ich hoffe, ich war nicht zu nervig mit meinen zahlreichen Nachrfagen und kann das liebe Kompliment ansonsten nur zurückgeben: toll, wie liebevoll und geduldig du die Leserunde begleitet hast! :wave


    Zitat

    Original von Nicole
    Ich hoffe, wir tauschen uns wir einmal über ein Buch aus meiner Feder aus! :-]


    Ja, das hoffe ich auch :-], irgendwann sicher mal. Mich schrecken halt einfach die Inhaltsangeben ein bißchen ab, die klingen so nach typischem "Frauenproblembuch" (obwohl die Rezis und auch diese Buch gar nicht danach klingen). Das meine ich jetzt nicht abwertend, aber solche Bücher hab ich früher einfach zu oft gelesen. Aber ich bin wirklich am stark am überlegen, ob ich nicht bei der Sansibar-Leserund mitmache. Selbst wenn mir dann das Buch wirklich nicht gefallen würde hätte ich dann immer noch eine sicher tolle Leserunde! :lache


    Ansonsten auch nochmal danke an alle lieben Mitschreiber, die das Lesevergnügen zusätzlich bereichert haben und unvergesslich machen! :kiss

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • @ Lese-rina


    Zitat

    Original von Lese-rina
    Ich hoffe, ich war nicht zu nervig mit meinen zahlreichen Nachrfagen


    Überhaupt nicht! :-)
    Ich hab mich riesig über Deine Neugierde und Dein Interesse am Buch und Drumherum und meine Arbeit im Allgemeinen & Besonderen gefreut!


    Zitat

    Original von Lese-rina
    und kann das liebe Kompliment ansonsten nur zurückgeben: toll, wie liebevoll und geduldig du die Leserunde begleitet hast!


    Dankeschön :unschuld
    Das macht mit euch aber auch einfach Spaß! :knuddel1


    Zitat

    Original von Lese-rina
    Mich schrecken halt einfach die Inhaltsangeben ein bißchen ab, die klingen so nach typischem "Frauenproblembuch" (obwohl die Rezis und auch diese Buch gar nicht danach klingen). Das meine ich jetzt nicht abwertend, aber solche Bücher hab ich früher einfach zu oft gelesen.


    Ist doch auch völlig in Ordnung, wenn Dich gerade keines so wirklich zum Lesen verlockt. Vielleicht reizt es Dich doch mal noch - und falls nicht: wer weiß, was für Geschichten ich künftig noch erzählen werd... :zwinker


    Zitat

    Original von Lese-rina
    Aber ich bin wirklich am stark am überlegen, ob ich nicht bei der Sansibar-Leserund mitmache. Selbst wenn mir dann das Buch wirklich nicht gefallen würde hätte ich dann immer noch eine sicher tolle Leserunde!


    Ich tu' mich immer ein bisschen schwer mit, meine eigenen Bücher zu beschreiben oder irgendwie einzuordnen - und ich will ja auch nicht zu viel von der Handlung verraten... Aber: bei Sansibar liegt der Schwerpunkt nicht auf der Liebesgeschichte. Es ist die Geschichte einer bemerkenswerten Frau, die ein in verschiedener Hinsicht ungewöhnliches Leben geführt hat. Manchmal habe ich beim Schreiben gedacht: wenn ich das nicht so gut recherchiert hätte, würd ich kaum glauben können, dass sich das wirklich so zugetragen hat....
    Mich würd's auf jeden Fall freuen, wenn Du bei der Leserunde mit bei wärst :wave