Psychisch kranke Schriftsteller und ihre Werke

  • Sehr interessanter Thread. :-)
    Ich werde mir die Bücher, die hier genannt wurden mal genauer ansehen. Da ist sicher das ein oder andere für mich dabei.


    Da es hier noch nicht genannt wurde, füge ich Jürgen Bartsch dazu. Wer von ihm noch nichts gehört hat:
    Jürgen Bartsch war ein pädophiler Serienmörder, der 1962 sein ersten Opfer fand und 1966, nach drei weiteren Opfern, der Junge Peter Frese aus seinen Fägen entfloh und eine polizeiliche Suchaktion den Mörder endlich fand.
    Nach seiner Verhaftung, in der er geständig war, nahm der Journalist Paul Moore Kontakt zu ihm ihm auf. Während der Zeit von 1968 bis 1976 erhielt Moore 250 Briefe von Bartsch, in der er seine eigene Kindheit beschrieb (hieraus das entstandene Buch 'Das Selbstportrait des Jürgen Bartsch').
    Da er weiterhin von Mordphantasien heimgesucht wurde und einen lebenslangen Aufenthalt in der Psychiatrie entgehen wollte, schlug er eine Kastration vor, bei der Jürgen Bartsch 1976 durch einen (tödlichen) Kreislaufzusammenbruch starb.


    Weitere Werke von Paul Moore:
    Das Selbstportrait des Jürgen Bartsch
    Jürgen Bartsch: Opfer und Täter
    Jürgen Bartsch: Selbstbildnis eines Kindermörders


    You're like a splinter to my mind
    Like a nail to my wrist
    A dagger to my heart
    Like needles through my soul

  • Ein weiteres, was sicherlich nicht fehlen darf, obwohl der Inhalt etwas umstritten ist. Da es um die Jack The Ripper - Morde einige verdächtige gab und der Mörder von Whitechapel nie gefasst wurde, gibt es mehrere Bücher über die vermeidlichen Verdächtigen.
    Ich will nicht behaupten, zu wissen, wer der Mörder letzendlich war, aber das Tagebuch von Jack the Ripper ist meinem Empfinden her sehr authentisch.
    Der Fall (oder besser die Fälle) an sich, der in den ersten Seiten beschrieben und ins Kleinste unter die Lupe genommen wurde, ist schon sehr interessant.
    Das Tagebuch von James Maybrick, was im Anschluss folgt, hat mir wirklich die Sprache verschlagen. Im letzten Teil des Buches gibt es die deutsche Übersetzung des Tagebuchs und im Anschluss darauf die Kopien mit Maybricks Handschrift aus dem eigentlichen Tagebuch.
    Wenn ich daran denke, zieht es mich wieder in den Bann. Für mich eindeutig die Handschrift eines von schweren Depressionen, Mordgelüsten und Schizophrenie geplagten Menschen.


    Gerade weil im Buch der Konjunktiv häufig verwendet wird, wirkt es für mich authentischer, weil er mir - dem Leser- die Freiheit lässt, selbst zu entscheiden, ob ich es realistisch finde, oder nicht.



    edit: Bei längerem Überlegen, passt der Titel doch nicht so sehr zu den Büchern. Zwar handeln diese definitiv von psychisch Kranken Menschen, wurde aber nicht von ihnen selbst verfasst. Ob die letzten Seiten des Tagebuchs von Jack the Ripper insgesamt ein Werk ist...?
    Genau wie bei Jürgen Bartsch; Nicht selbst geschrieben. Ich weiß allerdings nicht, in wie weit Bartsch aus seinen Briefen zitiert wurde.


    Man möge es mir verzeihen, wenn es nicht richtig plaziert ist. :-)


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  • Einer der auch immer mal wieder tiefe Lebenskrisen durchmachen musste ist Conrad Ferdinand Meyer.


    Ich habe heute eine umfassende Text- und Bildmonografie nach Hause geschleppt. Sie wiegt stolze 3.5 kg. :erschreck


    Dieses Buch wurde 1998 zum 100. Todestag Meyers herausgegeben.

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Und zusätzlich schleppte ich noch ein weiteres relativ grosses Buch mit nach Hause, eine Bildbiografie über Kurt Tucholsky


    Heute habe ich es glaubs mit den psychisch Belasteten....


    Meins ist eine ältere Ausgabe von der Büchergilde Gutenberg....das Cover gefällt mir um einiges besser, nur gibt es dieses Buch nicht bei Amazon.

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