Wie ich einmal versuchte, reich zu werden - Heike Faller

  • Wie ich einmal versuchte, reich zu werden: Mein Jahr unter Spekulanten


    Kann man ein lustiges Buch über Credit Default Swaps, Leveraging und Calls auf Goldminen schreiben?
    Ich war skeptisch, aber dieses Buch beweist, dass es geht. Schon die Idee ist bemerkenswert. Eine junge Frau mit der Börsenerfahrung eines kasachischen Kleinbauern und einem ausgesprochen unterentwickelten Sinn für Geldanlagen, startet einen ehrgeizigen Selbstversuch: durch geschickte Geldgeschäfte will sie 10000 € innerhalb eines Jahres verdoppeln.
    Das sieht zunächst recht einfach aus, aber wie das beim Spiel so ist, stellen sich die anfänglichen Gewinne als Anfängerglück heraus und so bleibt ihr nichts anderes übrig, als tiefer in die Materie einzusteigen
    Mit viel Selbstironie, aber auch wachsendem Sachverstand erzählt Heike Faller von ihrem Ausflug in die Welt der Spekulanten. Sie trifft sich mit Börsenmaklern in London, Fondsmanagern in Erbil und Mathematikern im Casino von Baden-Baden, um die geniale Geldanlage zu finden. Das mit der Vermögensvermehrung klappt zwar nur sehr bedingt, aber sie (und ich dabei mit) lernte im Laufe dieses Jahres einiges über volkswirtschaftliche Zusammenhänge und marktwirtschaftliche Effekte. Dabei bleibt sie aber glücklicherweise nicht an der Oberfläche von Gewinnen und Verlusten, sondern betrachtet mit einigem Skrupel auch, was sich hinter den verschiedenen Geldanlagen verbirgt.
    Für gestandene Geldanleger dürfte in diesem Buch nicht viel Neues stehen, aber für Dummies wie mich, die beim Ausdruck „Geld arbeiten lassen“ ein ungutes Gefühl befällt, die Börsenberichte so interessant wie den Beipackzettel eines Überraschungseis findet und deren spannendste Geldanlage ein Postsparbuch ist, war die Lektüre sehr interessant und eins ums andere Mal saß ich kichernd am Küchentisch, einfach weil Heike Faller manchmal genauso ein Dussel wie ich zu sein scheint.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Das hört sich doch ganz reizvoll an. Ein Fall für den Zettel auf dem die Kandidaten für die Wunschliste notiert werden. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.