So langsam wird es wohl doch Zeit für einen eigenen Thread
Die Termine konnte ich diese Woche alle bestätigen lassen, so dass wir nun konkreter werden können. Aber von vorne:
Termin für die standesamtliche Hochzeit in Homburg/Saar: 09.04.2010
Termin für die kirchliche Hochzeit in Dossenheim bei Heidelberg: 17.04.2010
Am Abend der standesamtlichen Hochzeit wird noch eine Polterhochzeit in Homburg in meinem Elternhaus stattfinden.
Die Hochzeitsfeier wird in der Strahlenburg bei Schriesheim sein. Hier haben wir den Burgsaal reserviert:
Gestern ging es dann um das Brautkleid. Dies war eine längere Geschichte und ein noch größerer Kampf.
Meine Mutter war der Überzeugung, dass wir unbedingt nach Frankreich fahren müssten, weil dort die Kleider günstiger wären. Bedingung meiner Mum war, dass das Kleid oben zu ist. Schulterfrei stehe mir nicht und ginge daher gar nicht.
Aber gut, da wir nur schauen wollten, habe ich mal gute Laune zum bösen Spiel gemacht. Eigentlich war geplant, dass meine Freundin und Trauzeugin als Unterstützung beim Kauf dabei sein sollte.
In Forbach haben wir dann zum Glück ein Paradebeispiel der heutigen Brautmode gefunden - schulterfrei und schmal geschnitten mit eingearbeiteten Corsagen. Preislich mit denen in Deutschland vergleichbar.
Danach sind wir nach Saargemünd gefahren. Aber auch hier war nichts dabei.
Da wir in der Nähe zu Saarbrücken waren, kam meine Mutter auf die Idee, wir könnten noch dort nachsehen. Tatsächlich fanden wir auch einen Brautladen.
Dort haben wir uns mehrere Bildmappen mit der aktuellen Mode angeschaut und mit der Verkäuferin gesprochen. Bei der Frage nach meiner Größe erhielt ich dann allerdings die Aussage, dass sie Übergrößen derzeit nicht führen und sie Kleider in dieser Größe frühstens Ende Februar wieder reinbekommen. Damit war der Laden für mich gestorben.
Aber immerhin hat meine Mutter gesehen, dass ihre Vorstellung von einem Kleid irgendwie nicht realisierbar ist.
Als letzte Station wollte meine Mutter dann doch noch mal in dem Brautladen (den ich von Anfang an vorgeschlagen hatte) im Nachbarort nachschauen.
Die Besitzerin hatte aber gerade eine beratung am Laufen, so dass sie uns auf einen anderen Tag vertrösten wollte. Dann allerdings meinte sie, sie könne noch jemanden anrufen, so dass in einer halben Stunde jemand da wäre und uns weiterhelfen könne.
Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es sich dabei um ihre Mutter handelte.
Wir sind dann wieder Heim gefahren, um die halbe Stunde abzuwarten. Dabei fiel meiner Mutter dann ein.. ich solle ihr doch mal zeigen, wie ich mir mein Kleid vorstellen würde.
Gesagt - getan.
Eine halbe Stunde später wurden wir dann wieder in dem Laden vorstellig. Die Mutter von der Besitzerin war da und so stürzten wir uns in die vorhanden Modelle. Aber irgendwie war ich mir nicht sicher. Auf einem Kleiderhaken wirkten die Modelle alle nicht. Da ich aber vorher auch der Verkäuferin meine Vorstellungen gezeigt habe - anhand von diversen Brautzeitschriften - suchten sie und meine Mutter zwei Kleider aus und überredeten mich zur Anprobe.
Ich wurde also in eine Kabine geschoben mit dem Befehl, mich bis auf die Unterhose auszuziehen. Zuerst wunderte ich mich über den Heizlüfter in der Kabine, danach nicht mehr..
Die Verkäuferin ging dann los, um eine passende Corsage zu holen und schon hatte ich die nächste Diskussion mit meiner Mutter. Als diese erfuhr, was die Verkäuferin holen geht, stürmte sie in die Kabine, riss buchstäblich den Vorhang zur Seite und meinte nur: "Eine Corsage????!!!!.... So etwas ziehst Du nicht an!! So etwas nicht!! .." Ich versuchte sie zu beruhigen und gleichzeitig den Vorhang wieder zuzuziehen - immerhin waren die anderen Kunden auch noch da. Nach einigem hin und her, schob ich sie dann aus der Kabine mit dem Hinweis: "Wart doch erstmal ab, wie das überhaupt aussieht!"
Die Verkäuferin kam zurück und wir zogen das Ding an. Als nächstes brauchte ich eine Kurzanleitung zum Kleid. Wie zieht man dieses Stoffvolumen an? Also Hände hoch und durch. Die Verkäuferin machte das Kleid zu und begann die vielen Stofflagen des Rockes zu sortieren, während ich mich wunderte, wieviel Platz ich in dem Ding hatte.
Das Kleid war mir einfach etwas zu groß. Aber gut.
Dann sollte ich rausgehen und mir das Kleid auf dem Laufsteg ansehen. Kaum war ich allerdings draußen, meinte die Besitzerin (ihre Kunden waren mittlerweile gegangen),ob ich denn einen reifrock unter dem Kleid habe. Dies verneinte ihre Mutter und ehe ich mich versah, stand ich wieder in der Kabine und wurde diesmal von der Besitzerin in einen Reifrock gesteckt. Im Hintergrund hörte ich dann noch meine Mutter rufen.. "Kein Reifrock - das steht ihr nicht". Aber da war ich dann auch schon drin und auf dem Weg nach draußen. Auf dem Laufsteg sah ich mich dann auf einmal umzingelt. Drei Frauen ruften und zupften an mir rum. Aber das Ergebnis lies sich sehen. Die Verkäuferin hielt das Kleid - weil es halt etwas zu groß war - zusammen und mir gefiel das Spiegelbild ausgenommen gut. Aber eine endgültige Meinung wollte ich mir noch nicht bilden.
Das zweite Kleid saß zwar besser, aber es wirkte irgendwie so plump an mir. Das war einfach nichts. Nach einer kurzen Beratung mit meiner Mutter, zog ich nochmal das erste Kleid an. Dabei allerdings half mir die Besitzerin. Um die Länge des Kleides besser abschätzen zu können, brachte sie Schuhe an, die den gleichen Überstoff hatten wie das Kleid. Dann hat sie meine Haare lose zusammen gesteckt, einen Schleier rein, Curlies ins Haar und wieder raus auf den Laufsteg.
Kaum war ich auf dem Laufsteg, stand einigermaßen .. Kleid und Schleppe lagen .. sah ich meine Mutter - mit Tränen in den Augen. Ein Blick in die vielen Spiegel erklärte mir warum.
Die Entscheidung war gefallen.