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'Hexenschwester' - Seiten 001 - 096
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Der Prolog - was für ein Einstieg! Man wird sofort in die Geschichte hineingesogen und stellt sich Fragen über Fragen! Hat Clara aus Eifersucht Lenes Freund denunziert? Sie ist doch noch ein Kind zu diesem Zeitpunkt?
Aufgrund der eindringlichen Sprache und detailgenauen Schilderungen habe ich von Anfang an das Gefühl, am Leben in Büdingen teilzuhaben und empfinde (leider ;-)) ganz stark die beklemmende Athmosphäre. Diese schlimme Zeit des Aberglaubens und der Hexenverfolgung bedrückt mich immer sehr. Wenn so gar keine Vernunft mehr herrscht und die Menschen so sinnlos verleumdet, gefoltert und verbrannt werden... :help. "Leider" ist das Buch derart gut und eindringlich geschrieben, dass ich trotz der Beklemmungen weiterlesen muss und es irgendwie trotzdem gerne tue.
Sehr putzig, dass die Zwillinge im Bett ihre Zehen verschränken! Hat das schon mal eine von euch ausprobiert?
Mutter Gertrud scheint ein übles, bigottes Weib zu sein!
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Heute morgen begonnen und jetzt in der Mittagspause (mit einem Arztbesuch am Vormittag) schon den ersten Teil beendet. Selten hat mich in letzter Zeit ein Buch so gefesselt. Wenigstens wenn ich auf der Straße gegangen bin, habe ich es zugeklappt, ich will ja schliesslich das Ende noch erleben
Der Prolog ist ja schon ziemlich heftig, fast kann ich den Rauch riechen. Und dabei mit so schönen Formulierungen wie "Ein Schrecken schlug den anderen tot." (S.7 unten).
Als Velten Clara wählt, habe ich ihm virtuell erst mal eine verpasst. Reell hätte mir das aber später wieder leid getan, weil ich die Geschichte mit der Verwechslung glaubhaft finde.
Die Großmutter gefällt mir, bietet ihrer scheinheiligen Schwiegertochter die Stirn. Ob die Marie hingehängt hat? Oder die Kannegießers?
Für Lene scheint es schwerer zu sein, sich aus ihrer gemeinsamen Identität mit Clara herauszulösen. Ihr steht ja auch mit Peter kein gleichwertiger Ersatz zur Verfügung und diese Aktion mit der Hebamme muss sie sehr verletzt haben.Jetzt schnell weiterlesen, bevor die Pause rum ist
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Zitat
Original von Lumos
Der Prolog - was für ein Einstieg! Man wird sofort in die Geschichte hineingesogen und stellt sich Fragen über Fragen! Hat Clara aus Eifersucht Lenes Freund denunziert? Sie ist doch noch ein Kind zu diesem Zeitpunkt?
Ich habe mir vorgestellt, dass Lene und Clara zu der Zeit, zu der der Prolog spielt, etwa sechs sind.ZitatSehr putzig, dass die Zwillinge im Bett ihre Zehen verschränken! Hat das schon mal eine von euch ausprobiert?
Probier's mal! Am besten geht es, wenn man es ganz allein mit den eigenen großen Zehen tut. Zu zweit muss einer den Fuß über den des anderen legen, damit es klappt. Wahrscheinlich gibt es bei Zehen genauso Gelenkigkeit und Ungelenkigkeit wie bei den Händen. Manche kriegen den Vulkaniergruß freihändig hin, andere nicht ... -
Zitat
Original von Katerina
Sehr putzig, dass die Zwillinge im Bett ihre Zehen verschränken! Hat das schon mal eine von euch ausprobiert?ZitatProbier's mal! Am besten geht es, wenn man es ganz allein mit den eigenen großen Zehen tut. Zu zweit muss einer den Fuß über den des anderen legen, damit es klappt. Wahrscheinlich gibt es bei Zehen genauso Gelenkigkeit und Ungelenkigkeit wie bei den Händen. Manche kriegen den Vulkaniergruß freihändig hin, andere nicht ...
Ich wollte es probieren, als ich es gelesen hab. Aber ich hab so extrem kalte Füße, da erschrecke ich selber vor mir. Ein Zwilling hätte es mit mir nicht leicht
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Mitten drin zu sein bei einer öfentlichen Verbrennung, bei der man nicht einmal seine Trauer zeigen darf und andere Lachen.
Und dann noch ein Kind, das sich dafür schuldig fühlt.
Der Prolog hat mich sofort in eine Zeit versetzt, die es tatsächlich auch gab?!
Büdingen kenne ich, das ist doch so hübsch
Keine leichte Kost für mich aber unglaublich spannend und sehr gut geschrieben.
Der Rauch stieg mir fürchterlich in die Nase!Ach, ich mag den Papa so und seine Stimme, "die an einen rollenden Kieselstein im Seemenbach erinnert"
Und die Großmutter, die über den Contz spricht: "der kriegt daheim doch auch mehr Schläg als Brot zu fressen!"
Klara Ansagen von einer guten Oma.Das mit den Zehen verschränken kenne ich nicht, hat mich aber sehr gerührt. Meine Brüder und ich haben immer einen Faden um unseren Zeh gewickelt. So konnte jeder von seinem Bett aus mit dem Zeh wackeln und schauen, ob der andere schon schläft!
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Das fängt ja spannend an.
Bei der Geheimsprache der Zwillinge mußte ich gleich an meine Kindheit denken, meine Freundin und ich hatten auch eine.
Süß wie Lena verliebt ist, aber ich traue Velten nicht.
Ich bin weiter gespannt. -
Die Karte als Einstieg zur Leserunde ist toll. Ist mir neben der großen Frauenfigur auf dem Cover gar nicht aufgefallen. Da sieht man mal wieder, wie "genau" ich hinschaue.
Die Weinberge hinter Bündingen. Links vor den Stadttoren der Richtplatz, an dem wir kopfüber in die Geschichte katapultiert werden:
Eine Familie wurde denunziert und verbrannt. Schrecklich. Wie kam es dazu? Davon werden wir lesen, hoffe ich.
Lene und Clara sind nette Mädels. Ist das ganze Buch aus Lenes Sicht geschrieben?
Die Zwillinge stehen an der Schwelle zum Frausein, denn Lene hat sich in Velten verguckt, der in der heutigen Zeit wohl als "cooler Typ" bezeichnet werden würde. Er ist mir eigentlich ziemlich sympathisch, da er sich für alles interessiert und immer die Hintergründe wissen will. Aber wenn ich nicht völlig falsch liege, war das in der damaligen Zeit nicht ungefährlich, wo die Mächtigen ihre Untertanen lieber unwissend hielten. Das wird spannend.
Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Abschnitt und freue mich schon auf´s Weiterlesen heute nacht -
Zitat
Original von Gwendy
Aber ich hab so extrem kalte Füße, da erschrecke ich selber vor mir. Ein Zwilling hätte es mit mir nicht leicht
Das ist ja das Nette am Zwillingsein. Der hätte genauso kalte Füße ... -
Zitat
Original von Luftikus
Ach, ich mag den Papa so und seine Stimme, "die an einen rollenden Kieselstein im Seemenbach erinnert"
Du warst ja auch bei der Premierenlesung und hast gehört, wie der Kieselstein gerrrollt ist ...Zitat
Und die Großmutter, die über den Contz spricht: "der kriegt daheim doch auch mehr Schläg als Brot zu fressen!"
Mein Bruder hat mich, während ich die Hexenschwester geschrieben habe, mindestens einmal in der Woche angerufen, um mir einen Originalspruch unserer Oma ins Gedächtnis zu rufen. Das war einer davon. -
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Original von Suzann
Die Karte als Einstieg zur Leserunde ist toll. Ist mir neben der großen Frauenfigur auf dem Cover gar nicht aufgefallen.
Nee, ich meinte ja auch die Karte auf der Innenseite. Auf dem Cover ist eine völlig andere Stadt abgebildet.ZitatIst das ganze Buch aus Lenes Sicht geschrieben?
Ja. Mehr dazu werde ich einem späteren Thread schreiben. -
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Original von Nachtgedanken
Für Lene scheint es schwerer zu sein, sich aus ihrer gemeinsamen Identität mit Clara herauszulösen. Ihr steht ja auch mit Peter kein gleichwertiger Ersatz zur Verfügung und diese Aktion mit der Hebamme muss sie sehr verletzt haben.
Ja, das ist irgendwie so die Tragik in der Geschichte. Das Schicksal der Mädchen scheint lange Zeit parallel zu verlaufen, aber plötzlich hat die eine das Glück und die andere das Pech gepachtet. Und das war eine der Szenen, die das deutlich gezeigt haben. Clara hat ihren Spaß mit Velten und Lene muss dafür büßen.Ach ja, ich hab noch was für euch.
Im vierten Kapitel gehen ja alle in die Kirche.
Das ist die hier. Da könnt ihr auch genau das Fresko auf dem Triumphbogen sehen, das damals allerdings übertüncht worden war und erst vor ca. fünfzig Jahren wieder freigelegt wurde. Und das die Großmutter in der Geschichte so grässlich fand. -
Welche Religion herrscht in Büdigen in dieser Zeit Calvinismus? Ich hätte vermutet, dass die Katholiken von den Lutheranern "vertrieben" wurden, weil ja beschrieben ist, dass aus den Kirchen die Heiligenfiguren entfernt und die Wandbilder übertüncht wurden. Es fällt aber auch der Begriff "die Reformierten, da vermute ich den Calvinismus. Der ist in seiner Ausprägung glaub ich noch puristischer als das Luthertum.
Kirchliche Ehe ist zwar offenbar noch möglich (Contz Rede auf der Hochzeit von Clara), die Zivilehe vor dem Zusammenführer scheint aber eher Usus zu sein.
Hexerei wiederum wurde glaub ich von sowohl von Katholiken als auch von Reformierten angeprangert und verfolgt.
Die religiöse Vorstellung, dass von vorneherein festgeschrieben ist, ob man am Ende vor der Himmelstür steht oder im Fegefeuer landet, egal, welchen Lebenswandel man führt, finde ich schon erschreckend. Ebnet eigentlich den Weg für Vorverurteilungen, Denunziationen und hat vermutlich auch den Grund für viele Todesurteile geliefert.
Warum war eigentlich der Beruf des Scharfrichters ein unehrlicher Beruf? Die Ausgrenzung dieses Berufsstandes war ja doch ziemlich heftig.
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Solange ich den ersten Teil nicht zu ende gelesen habe, poste ich nicht und lese hier nix....
Nur soviel: Ich bin begeistert
Aber diesen Velten kann ich gar nicht ab.... Das war mein erster Eindruck....
Und die Mutter von den Zwillis.... Die ist ja sowas von herzlos.... -
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Original von Luftikus
Büdingen kenne ich, das ist doch so hübschSie kennt Büdingen. Klar. Wie solls auch anders sein. Wahrscheinlich kennen alle hier Alesia
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Original von Katerina
Ja. Mehr dazu werde ich einem späteren Thread schreiben.War die winzige Szene aus Muddis (oder auktorialer) Sicht vorher schon drin?
O Gott, hoffentlich werde ich jetzt nicht dauernd fragen, war das schon, war das nicht.
Z.B. dass Velten "net" statt "naut" sagt (naut?, das soll wirklich NICHT heißen? Schwer vorstellbar *g*). Was er in seinen Dialogen ja dann nie benutzt. Ist die Sprache sozusagen eine übersetzte Version? Und nur die abgeknapsten Vokale am Wortende sollen signalieren, dass hier allerübelster Dialekt gesprochen wird?
Ich hab den ersten Abschnitt wieder ratzfatz inhaliert. So viel passiert ja erst mal gar nicht, aber die Atmosphäre, die unterschwelligen Bedrohungen (allein die Geldbuße fürs Gottesdienstschwänzen) und das Herzeleid entwickeln einen irren Sog. Und Frau Timm erweist sich wieder als Meisterin ihres anderen Fachs, so lebensechte Figuren muss man erst mal hinkriegen. S. 45 sticht einem ja sowas von ins Herz, o Mann.
Wo kommt der Glaube an eine Frau Holle her?
Irgendwo steht, Contz hätte einen (sinngemäß) grade noch so ehrbaren Beruf. Was war denn am Schuhmacherhandwerk so zweifelhaft?
Schreckliche Zeit jedenfalls. Wirkt ja soweit alles ganz beschaulich, der Krieg ist noch nicht so arg präsent, von Läusen ist auch nicht die Rede, aber diese ständige Bedrohung, dass man mit einem Bein in der Scheiße steht, nur weil man vielleicht mal ein falsches Wort gesagt hat - und das jetzt nicht mal auf die Hexenverfolgung bezogen.
Der Schluss des Abschnitts ist dann gleich mal ein Tränenzieher. Hach ja.
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Original von Booklooker
Aber diesen Velten kann ich gar nicht ab.... Das war mein erster Eindruck....Nicht? Wieso? Der ist doch puschelig.
Contz so einen kleinen, unauffälligen Tick an die Hand zu geben, um ihn abstoßend zu finden, ist ja wahnsinnig geschickt. Allerdings find ich Geschmatze auch widerlich. Würd er dauernd die Nase hochziehen, könnt ich womöglich das Buch nicht lesen.
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Original von Bouquineur
Warum war eigentlich der Beruf des Scharfrichters ein unehrlicher Beruf? Die Ausgrenzung dieses Berufsstandes war ja doch ziemlich heftig.In "die Henkerstochter" von Oliver Pötzsch ist das auch ein Thema und wird dort ziemlich ausführlich beschrieben. Diese Familien galten als unrein, mussten immer außerhalb der übrigen Gemeinschaft wohnen und durften nur untereinander heiraten, d. h. dann aus einem anderen Dorf ;-). Als ich hier von Marie gelesen habe, erinnerte ich mich sofort an die "Henkerstochter".
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Ich bin jetzt ein paar Stündchen weg, aber heute Mittag werde ich alle Fragen beantworten!