'Hexenschwester' - Seiten 245 - 324

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    Original von Dany-Maus1986
    Ehrlich gesagt, ist dies der Abschnitt, der mir bis jetzt am schlechtesten gefallen hat. Was nicht heissen soll, dass es nicht gut war. Mir war das alles ein bisschen zu viel und ich blicke im Moment überhaupt nicht durch. Soll wahrscheinlich so sein. Dann die Zeit im Buch auch noch so schnell vergangen...


    Wie schrieb ich gerade an Sabine, bevor ich Deinen Beitrag gelesen habe? :grin


    Zitat

    Du kennst doch meine brutal-grausame Art dem armen Leser gegenüber. Wenn der Protagonist verwirrt ist, wird er auch verwirrt


    Ja, da bin ich manchmal ziemlich radikal. Und ich weiß seit der "Kosakenbraut", dass nicht jeder Leser davon begeistert ist, wenn ich ihn plötzlich in einem Irrgarten aussetze. :bahnhof
    Aber ich glaube (und hoffe), dass das die einzige Stelle im Roman ist. (Zumindest die längste in der Art.)

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    Original von Katerina
    ....


    Noch schlimmer. Hock dich bei mich! (Wenn die Hessen sich über sich selbst lustig machen, heißt es: "Hock dich bei mich bei!" Das ist zugleich die intimere Form. Tja, da gibt es Feinheiten. :grin)
    ...


    Einspruch, euer Ehrenerin.
    Mir sache "kumm, huck disch bei misch bei". Awwer lusdisch mache mir uns ned iwwer us selwer, im lewdach ned. :rofl :rofl :rofl

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    Original von SabineW


    Ah. Eventuell wäre da ein eingeflochtenes Sätzchen von ihr hilfreich gewesen.
    .......


    Ich fand es so, wie es steht geschrieben, sehr treffend.
    In diesem Fall ist weniger mehr.
    Bei mir kam es so an, wie Katerina es erklärt hat (auch ohne Erklärung).



    Zitat

    Original von SabineW
    .......
    Ich versuch mir grade vorzustellen, ich würd mich bei meiner Schwester über schlechte Verkaufszahlen ausheulen, und sie würd zu mir sagen: "Du, also, ich hab ja ein echt schlechtes Gewissen, dass ich auf der Spiegelbestsellerliste stehe, und dann krieg ich auch noch die tollsten Kritiken, und - du meine Güte! - an meinen nächsten Vorschuss darf ich gar nicht erst denken, da kauf ich mir ein Haus von! Dafür bist du mir aber nicht bös, nein, nein? NEIN???" :grin


    NEIN!!!!
    So böse waren die Frauen damals noch nicht, so sind deine biologischen Schwestern erst in der Neuzeit geworden. :lache :schnellweg

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    Original von Katerina
    Ein Kapitel später wird Lene ja klar, warum die Großmutter so handeln musste. (S. 329) Ein Kapitel! Mann! Das hältst Du doch aus! Jetzt reiß Dich mal zusammen! :lache


    Öh. Das hatte ich da doch schon gelesen. :wirr: :nachguck: Ah, hm! Ok, das passt schon so zusammen. Es war wohl die Verdreifachung (Contz hatte ja nicht diese Intention), die mich denken ließ: die arme Sau, einer schubst sie zum andern und keiner erklärt was. Das war schon ziemlich nervenaufreibend. Gibs schon zu, darum ging es dir doch :grin


    Zitat


    Nochmal: Ächt? So siehst Du die Clara? *schluck* Es kommt ja nicht auf die Tatsache an, dass sie halt die Goldmarie ist, sondern darauf, wie sie das raushängen lässt bzw. nicht. Meine Intention war, sie kann natürlich nicht verbergen, dass sie die Sonnenseite gepachtet hat, aber es ist ihr oft eher peinlich.


    Das seh ich schon auch so. Nur dass ihr da (es war ja nur ein- oder zweimal) das Fingerspitzengefühl abgeht.

  • Zitat

    Original von Whisky
    So böse waren die Frauen damals noch nicht, so sind deine biologischen Schwestern erst in der Neuzeit geworden. :lache :schnellweg


    Irgendwie hat euch das mit dem Welt-Männertag neulich nicht gut getan. Seitdem seid ihr irgendwie verändert. Irgendwie so - aufmüpfig. Ich lass das nochmal durchgehen. Aber ich bin misstrauisch geworden. Ich beobachte das. :lache

  • Zitat

    Original von Katerina



    Ächt? Ich stelle in dieser Runde doch öfter fest, dass meine arme Clara nicht so ankommt, wie es gedacht war ... Oder ihr identifiziert euch so stark mit Lene, dass euch Claras Glück per se auf den Senkel geht, da kann die machen, was sie will. Dagegen könnte ich natürlich nix haben ... :grin


    Ich hab nix gegen Clara. Ich finde sogar, dass sie einfach nur versucht hat, gerecht zu ihrer Schwester zu sein und es wirklich ganz schrecklich fand, dass es Lene nicht so gut geht. Und als Schwester hat sie auch mit Sicherheit irgendwie mitbekommen, dass Lene auf Velten steht. Sie ist die ZWILLINGSSCHWESTER - sowas entgeht ihr nicht.


    Allerdings wird Clara durch die Erzählweise, dass aus Lenes Sicht geschrieben wird, einfach nicht so durchsichtig dargestellt wie Lene. Daher wird man vielleicht nicht so warm mit ihr wie mit Lene. Ich hoffe, ihr versteht, was ich sagen will... :gruebel

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    Original von Booklooker
    Ich hab nix gegen Clara. Ich finde sogar, dass sie einfach nur versucht hat, gerecht zu ihrer Schwester zu sein und es wirklich ganz schrecklich fand, dass es Lene nicht so gut geht. Und als Schwester hat sie auch mit Sicherheit irgendwie mitbekommen, dass Lene auf Velten steht. Sie ist die ZWILLINGSSCHWESTER - sowas entgeht ihr nicht.


    Nee, ich glaube, das hat sie wirklich nicht mitgekriegt. Lene verbirgt es sehr gut hinter einem eher ruppigen Verhalten Velten gegenüber. Und früher waren beide Schwestern genug damit beschäftigt, dass die jeweils andere es nicht mitkriegen soll.


    Zitat

    Allerdings wird Clara durch die Erzählweise, dass aus Lenes Sicht geschrieben wird, einfach nicht so durchsichtig dargestellt wie Lene. Daher wird man vielleicht nicht so warm mit ihr wie mit Lene. Ich hoffe, ihr versteht, was ich sagen will... :gruebel


    Ja, so versuche ich es mir auch zu erklären.

  • Ich habe auch eher das Gefühl, dass ich mit Clara einfach nicht warm werde. Man lernt sie immer nur aus Lenes Perspektive kennen. Lene beschreibt sie zwar nicht negativ, aber ich würde an Lenes Stelle negativer denken über sie. Sie hat schliesslich ihren Traummann geheirtat und heute denke ich da wahrscheinlich anders zu, als die Frauen damals. Wahrscheinlich rührt es auch daher, dass ich sie nicht so "mag".

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Die Frage ist natürlich, warum sie Lenes Traummann geheiratet hat. Sie wusste ja nichts davon, dass Lene ebenfalls auf Velten steht. Und ausserdem - ich finde, wenn man jemanden liebt, nimmt man einfach keine Rücksicht. Ich hätte z. B. für meine nicht vorhandene Zwillingsschwester auch nicht auf meinen Mann verzichtet. Es hätte mich innerlich aufgefressen, ihn mit einer anderen zu sehen. Und bei der Liebe, die zwischen Clara und Velten besteht, wäre das mit Sicherheit das gleiche.

  • Ja das ist natürlich wahr, aber trotzdem könnte ich es verstehen, wenn Lene Clara dafür ein kleines bisschen "hassen" würde. Das würde ich zumindest tun. Natürlich weiss Clara nix davon, aber trotzdem... Frauenlogik halt. Ich fände es aber schon komisch, wenn ich wüsste, dass meine Schwester auf meinen Mann steht :-)
    Damals war wahrscheinlich auch noch zusätzlich das Problem, dass Velten einfach ne gute Partie war und die gibt man so oder so besser nicht ab. Ganz egal welche Tochter den dann heiratet. Ich finde es an diesem Punkt einfach ganz besonders schwierig mich in die beiden hinein zu versetzen, weil das heute doch alles etwas anders ist.

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Liebe Katerina,


    mein Kompliment, der Abschnitt hat es in sich. Das war wie eine Fahrt mit der Achterbahn. Dauernd Wendungen und Überraschungen. Zuerst werden Julio und Barbara so richtig unsympathisch gemacht, und dann tun sie einem auch schon wieder leid.
    Barbara war offenbar in Contz verknallt - also gibt's doch Frauen, die auf den stehen. Weil sie selbst nicht die Hellste war, störte es sie wohl nicht, dass er nicht allzuviel im Oberstübchen hat. Aber Julio bleibt mir ein Rätsel. Zunächst wirkt er fast dämonisch, dann ist er plötzlich ein liebender Bruder, der es nicht schafft, seiner Schwester den Unsinn, einem verheirateten Mann nachzurennen, auszureden. Aber was soll dieses lästige Anbaggern von Lene? Schließlich verliert er fast den Verstand, als seine Schwester hingerichtet wird.
    Woher kommt dieser Julio eigentlich? Wie kam er zunächst zu der topmodischen Kleidung? Und wer hat Barbara denn nun angezeigt? Clara? Ein einziges Rätselraten.
    Dann wird Lene auch noch entführt, liegt gefesselt herum und weiß nicht, was los ist. Das ist so eine Situation, da man sich selbst wohl fragen würde, ob man schlecht träumt oder den Verstand verloren hat. Danach die Rückkehr nach Hause, das allgemeine Starren und Schweigen. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, bis ich endlich wusste, was da los ist. Man kann Lenes Ratlosigkeit und Unbehagen förmlich spüren. Und dann kam der Hammer. Schweigend die Rolle der eigenen Schwester annehmen zu müssen, deren Tod man ungewollt verschuldet hat, dabei kann man ja durchdrehen.
    Und nun will ich natürlich wissen, wie es weiter geht. Da sind noch so viele Fragen offen. Kommen Velten und Lene jetzt doch zusammen? Ich stelle es mir sehr schwierig vor, dass sich unter den gegebenen Umständen eine Beziehung entwickelt. Der Geist von Clara würde immer zwischen ihnen stehen, auch wenn sie selbst das sicher nicht so gewollt hätte. Ehrlich gesagt tippe ich auf ein neues Auftauchen von Julio in Lenes Leben. Über den würde ich gern mehr erfahren. Hat er sie wirklich retten wollen?


    Ich bin jedenfalls gespannt, was Katerina uns da noch an Überraschungen und Wendungen zu bieten hat.


    Liebe Grüße


    Tereza

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Die Frage ist natürlich, warum sie Lenes Traummann geheiratet hat. Sie wusste ja nichts davon, dass Lene ebenfalls auf Velten steht. Und ausserdem - ich finde, wenn man jemanden liebt, nimmt man einfach keine Rücksicht. Ich hätte z. B. für meine nicht vorhandene Zwillingsschwester auch nicht auf meinen Mann verzichtet. Es hätte mich innerlich aufgefressen, ihn mit einer anderen zu sehen. Und bei der Liebe, die zwischen Clara und Velten besteht, wäre das mit Sicherheit das gleiche.


    Bei all der Zuneigung, bzw. der absoluten/bedingungslosen Liebe der Beiden (Lene und Clara) zueinander, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass Clara ein sehr schlechtes Gewissen gegenüber Lene hätte, würde sie von deren Liebe/Schwärmerei zu Velten gewusst haben. Hätte sie evtl. sogar auf Velten verzichtet?

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    Original von Tereza
    Barbara war offenbar in Contz verknallt - also gibt's doch Frauen, die auf den stehen. Weil sie selbst nicht die Hellste war, störte es sie wohl nicht, dass er nicht allzuviel im Oberstübchen hat.


    Und er braucht umgekehrt eine, die ihn kritiklos anhimmelt.


    Zitat

    Aber Julio bleibt mir ein Rätsel. Zunächst wirkt er fast dämonisch, dann ist er plötzlich ein liebender Bruder, der es nicht schafft, seiner Schwester den Unsinn, einem verheirateten Mann nachzurennen, auszureden. Aber was soll dieses lästige Anbaggern von Lene?


    Könnten wir darüber später nochmal reden?


    Zitat

    Schließlich verliert er fast den Verstand, als seine Schwester hingerichtet wird.


    Könnten wir darüber später nochmal reden?


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    Woher kommt dieser Julio eigentlich?


    Könnten wir darüber später nochmal reden?


    Zitat

    Wie kam er zunächst zu der topmodischen Kleidung?


    Könnten wir - ach nee, das kann ich sofort beantworten. :grin Das ist einfach das launische Kriegsglück. Mal machst Du fette Beute und läufst in Samt und Seide rum, mal hast du nicht mal was zu essen. So war es wirklich.


    Zitat

    Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, bis ich endlich wusste, was da los ist.


    Schön zu hören! :-]


    Zitat

    Und nun will ich natürlich wissen, wie es weiter geht. Da sind noch so viele Fragen offen. Kommen Velten und Lene jetzt doch zusammen? Ich stelle es mir sehr schwierig vor, dass sich unter den gegebenen Umständen eine Beziehung entwickelt. Der Geist von Clara würde immer zwischen ihnen stehen, auch wenn sie selbst das sicher nicht so gewollt hätte. Ehrlich gesagt tippe ich auf ein neues Auftauchen von Julio in Lenes Leben. Über den würde ich gern mehr erfahren. Hat er sie wirklich retten wollen?


    Schaun wir mal ...


    Kinners, ihr macht mir richtig Freude in dieser Leserunde. :knuddel1
    (Und ich freu mich schon auf Deine!)

  • Zitat

    Original von Whisky
    Bei all der Zuneigung, bzw. der absoluten/bedingungslosen Liebe der Beiden (Lene und Clara) zueinander, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass Clara ein sehr schlechtes Gewissen gegenüber Lene hätte, würde sie von deren Liebe/Schwärmerei zu Velten gewusst haben. Hätte sie evtl. sogar auf Velten verzichtet?


    Absolut. Ich nehm ihr das ab, was sie vor der Verlobung sagt: "Du musst nur ein Wort sagen, und - und ich zieh das Kleid wieder aus und leg mich ins Bett." - "Und dann?" - "Dann wird halt nichts aus der Verlobung."
    Und Lene merkt ja auch, dass sie das völlig ernst meint.

  • Heute wirklich nur ein kurzes Posting von mir, was für ein Abschnitt, ich habe ihn gestern Abend beendet und musste mich zwingen, das Buch danach wegzulegen, weil es schon arg spät war...und ich kann meine Gedanken immer noch nicht in Worte fassen.


    Dass eine der beiden Schwestern so schnell sterben könnte, hat mich eiskalt erwischt, obwohl ich ja die ganze Zeit damit gerechnet hatte, dass es zumindest eine der beiden treffen würde. Clara hat sich also für ihre Schwester geopfert. Wieder wird klar, dass von beiden jede lieber das härtere Schicksal auf sich nehmen würde, als es der Schwester aufzubürden und sich schuldig zu fühlen. Und schuldig hatte Clara sich für ihr Glück und ihrer Schwester Leid ja schon lange gefühlt.


    Wie wird es nun für Lene weitergehen? Wird es ihr mit all den Schuldgefühlen, die sie nun mit Sicherheit hat, schaffen, in Claras Rolle zu schlüpfen? Und wie werden Velten und seine Familie damit umgehen? Lene kann Clara für sie ja nicht einfach ersetzen. Ich habe nicht den blassesten Schimmer, wie es nun weitergehen wird. Und gerade deshalb muss ich nun möglichst schnell zum Buch greifen, um es zu erfahren.

  • Im großen und ganzen "muss" ich mich meinen Vorschreibern und Vorschreiberinnen anschließen:
    1. der Abschnitt war so spannend, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte
    2. bei mindestens einer überraschenden Wendung ist mir der Mund offen stehen geblieben
    3. die Sprache des Buches ist wunderbar eindringlich, ohne jedoch billig reißerisch zu sein und die Ereignisse der blutigen Effekte wegen auszuschlachten


    Leider kann ich nicht mehr ins Detail gehen, weil ich einfach weiterlesen musste und jetzt die Ereignisse nicht mehr den richtigen Kapiteln zuordnen kann und ich will doch nichts verraten, wo Katerina schon die ganze Zeit "später" schreibt ;-)

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."